Praktische Tipps zum Thema "Zoff unter den eigenen Hunden"

  • Wichtig ist in meinen Augen:
    DU als Besitzer teilst die Resourcen ein. Der eine hat zb mit der Nase nix im Napf des anderen zu suchen.

    Untereinander geklaut wird nicht. Zumindest bei Futter.

    Nachnachlaufen und gegenseitig Spielzeug klauen geht auch nur solange es keine Keilerei gibt...wenn doch, ist das Spieli bei mir...Ende

    Man muss einen Blick dafür entwickeln, welche Situation zum normalen Geplänkel gehört und ab wann es evtl knallen könnte.

    Wenn man merkt die Hunde schaukeln sich hoch, ist man als Besitzer gefragt einzugreifen.

    Dennoch muss jeder Hund seine Individualdistanz wahren dürfen. Also darf er dem Partnerhund durchaus sagen, wenn der im auf den Keks geht.

    Es ist manchmal ein schmaler Grat, aber bei den meisten Hunden entwickelt man ein gutes Bauchgefühl wann man eingreifen sollte und wann man auch mal die Hunde machen lässt.

  • Es ging nie um Ressourcen, das wäre noch einfach gewesen. Bzw. reichte es da, einem verbal zu verbieten, dem anderen was abzuluchsen.

    Aktuell hab ich einen Rüden, der auf Spaziergängen sehr verträglich ist, sprich treffen wir andere Hunde hat er sauber kommuniziert, bei Rüden evtl. mal ne T-Stellung gezeigt, aber blieb immer respektvoll. Manchmal auch aufdringlicher, da reicht aber nen Abschnapper des anderen Hundes und gut war.
    Ein nun 2 Jähriger Rüde, mit dem wir öfter zusammen spazieren waren hat ihn dort gerne mal provoziert, bisher ignorierte er das immer sehr gekonnt und wurde es ihm doch zu bunt hat er kurz die Lefzen gehoben und auch das war gut.
    Nun war er dort zum Sitten, 2,5 Tage lang war alles okay zwischen beiden. Danach lagen sie unterm Tisch, waren ziemlich kaputt und die Besitzerin des anderen Hundes sagte mir eben, dass sie plötzlich aufeinander losgingen und sie sie nur körperlich trennen konnte.
    Danach wurde das abgebrochen, er kam zurück zu meiner Familie und ein paar Tage später trafen wir uns zum Gassi. An der Leine ignorierten sich beide, also ließen wir sie frei laufen. Der 2 Jährige (meiner ist 4) provozierte sofort wieder und dieses Mal guckte sich meiner da keine 30 Sekunden lang an, da hingen sie eben schon wieder ineinander und wir mussten sie körperlich trennen.

  • Ich finde dass das ne ganz andere Situation ist, als bei hunden die dauerhaft Zusammen leben.
    Da muss man einfach doppelt und dreifach aufpassen und jede kleinste Situation von vornherein managen und nicht erst so aus dem Ruder laufen lassen.

  • Ich versuche, erst gar keinen Zündstoff zu liefern. Bei Situationen, die heikel werden könnten, habe ich immer ein Auge drauf und sehe ich, dass Spannungen aufkommen, ersticke ich die im Keim. Es gibt natürlich Situationen, in denen die sich mal anmeckern. Zum Beispiel wurde Tex von Bliss gestern des Liegeplatzes verwiesen oder wenn die Großen der Spitzin erklären, dass es grad nicht so supi ist, wenn sie auf ihnen rumhampelt. Da lasse ich sie machen, weil ich mich eigentlich sehr darauf verlassen kann, dass keiner zu heftig oder unangebracht reagiert.
    Generell war und ist es hier immer sehr harmonisch.

  • Okay verstanden.
    Ich freue mich für jeden, der eine gute Gemeinschaft zuhause hat, wirklich.
    Dass es keine Betriebsanleitung gibt, ist mir auch klar.
    Ich sehe ein, die Frage war hier sinnlos, ich werde jetzt in der realen Welt auf die Suche nach Jemanden gehen, der eventuell mehr dazu sagen kann außer "guck halt in die Glaskugel der Zukunft, damit du weißt, wie sich ein Hund evtl. in ein paar Jahren verhält".

  • Hier geht es ja nicht darum, wie sich ein Hund in ein paar Jahren verhält.

    du hast deinen Rüden seit 4 Jahren. Du weißt, dass er durchaus ernster machen kann, wie man ja bei der Gasthundegeschichte lesen kann.

    merke ich Spannungen, trenne ich, BEVOR die Hunde aufeinander los gehen.

    Kann man seinen Hund lesen, merkt man, wenn die Anspannung steigt. Dann sollte sowas auch wesentlich weniger vorkommen.
    braucht halt nur alles Erfahrung und Feingefühl

  • Für diese Situation wirst du bei Mehrhundehaltern wenig Lösungen finden.

    Denn bei Mehrhundehaltern sind diese Hunde 24h/Tag zusammen. Ihre Besitzer kennen jeden einzelnen Hund genau, weil er eben komplett bei ihnen lebt.

    Bei euch war es jetzt aber so, dass die Person, bei der die Hunde waren, nur einen Hund genau kennt. Sie konnte also gar nicht wissen, womit die Hunde untereinander vielleicht Probleme haben könnten. Und sie sieht dem "fremden" Hund nicht schon an der Nasenspitze an, dass er gleich die Schnauze voll hat.

    Ist nun halt quasi einfach blöd gelaufen, aber ich verstehe auch nicht so ganz was du nun wissen möchtest.
    Wie ihr die beiden wieder zusammenführen könnt? Wie man sowas in Zukunft vermeiden kann?

    Wenns schon einmal unterm Tisch mit meinem Hund gerappelt hat, dann darf mein Hund eben nicht mit einem anderen Hund unter einem Tisch liegen.
    Dann würde ich zB gleich darauf achten, dass die Hunde bei der Ressource Futter/Essen nicht zu nah beieinander sind.

  • Wir haben hier den Fall, wenn wir bei der Familie sind, haben die Schwiegereltern einen recht problematischen Hund, der ziemlich abgeht, auch mich und meinen Hund gebissen hat usw. Sie arbeiten nach einem ziemlich großen Krach intensiv mit Trainer und allem drum und dran, es ist inzwischen echt sehr viel besser geworden.

    Meine Schwiemu erkennt inzwischen sooo toll das geringste Anzeichen ihres Hundes nach vorn zu gehen. Es ist nicht mein Hund und ich kenne den Ausdruck nicht so gut, aber sie verweist ihren Hund je nach Situation entweder in die Schranken, schickt ihn an unserem vorbei oder beruhigt ihn über die Stimme. Und sie hat permanent ein Auge drauf, sie reagiert schon, da hab ich noch gar nichts bemerkt.
    Mein Hund hingegen beschwichtigt dauernd und ist ziemlich gestresst. Es ist dann meine Aufgabe ihr Stresslevel niedrig zu halten und ihr Sicherheit zu geben. Das tue ich vor allem, indem mein Hund bei mir Schutz sucht und ich "safe zone" bin und mich dauernd drauf besinne entspannt zu bleiben. Wenn deren Hund zb ankommt und meiner schon beschwichtigend hinter mich geht, dreh ich mich zu deren Hund hin und stelle die Beine breit. Inzwischen habe ich mir Respekt erarbeitet und das reicht schon meistens. Außerdem hat mein Hund seine Rückzugsräume von zuhause mitgebracht (Box, Hundedecke), die sind tabu und das klappt super, sodass auch mein Hund immer mehr entspannt.
    Wenn wir nicht 100% Aufmerksamkeit garantieren können, dann tun wir immer je einen Hund weg.
    Es ist schon sehr anstrengend und mein Hund tut mir oftmals auch ein wenig leid. Aber es klappt inzwischen ziemlich gut und wir sind nun nicht so oft länger als ein paar Tage da. Jeder kümmert sich um seinen Hund und gut is. Wäre ich aber auf der Zweithundsuche und hätte deren Hund zu meinem hinzugenommen, das ginge einfach nicht.


    Mein Bruder hat wiederum einen ganz anderen Hund: einen netten völlig überdrehten und durchgeknallten Mopsmischling, der leider auch wenig erzogen ist und mit dem selten raus gegangen wird. Der versteht ein Nein weder von Hunde- noch in Menschensprache.
    Er bedrängt meinen Hund auf seine Tutnix-Art und die sagt dann aber sofort, dass es ihr reicht. Weil der Mops es nicht so richtig checkt, wird sie da recht offensiv. Habe ich den Mops zur Pflege, reicht es aber eigentlich schon, dass wir länger spazieren, er sich auspowert und ich dann zuhause sehr effektiv Ruhe (und mein Hund auch) einfordere. Der Mops ist stur und schwer von Begriff und protestiert öfter, aber ich setze mich durch, notfalls mit Auszeit an der Leine im Körbchen. Schade, dass er keine Regeln kennt, aber an sich ist er ja freundlich und lieb. Wie ein lieber MiniBulldozer. Aber auch hier ist es nunmal nicht mein Hund. Ich manage also und mache meine Regeln klar, aber erziehen kann bitte der Besitzer.

  • Edit zu meinem Beitrag:
    Kurz zusammengefasst kannst du, wenn du deinen Hund in Pflege gibst oder andere Hunde zu dir nimmst, fast nur auf deinen Hund einwirken, den du kennst und den du auch das restliche Jahr steuerst. Ebenso der Sitter, der muss doch seinen Hund einschätzen und ihm zb ein Abbruchkommando sagen können, wenn man sich als Sitter schon anbietet einen Hund in Pflege zu nehmen.
    Ich würde meinen Hund nirgendwo hingeben, wo er dann ohne mich schutzlos gemobbt würde oder wo der andere Hund auch nur ansatzweise aggro drauf ist oder wo mein Hund sich doch überlegen fühlt und jagen darf. Und andersherum würde ich von niemandem den Hund aufnehmen, der sich mit meinem so in den Haaren hat, dass es nur knallen kann.
    Dann muss man sich halt noch mehr um die Erziehung des eigenen Hundes bemühen und sich einen Sitter suchen, wo es einfach besser passt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!