Ist es unfair, wenn ich mir einen Hund hole?

  • @Rollo: Die Frage die ich mir stelle ist: Was für ein Vater willst du sein?

    Willst du da sein für dein Kind? Nachts aufstehen, Windeln wechseln, füttern... Willst du da sein?
    Falls ja: Verschieb das mit dem Welpen. (Der wird in 4 Wochen eh nicht stubenrein)

    Ich hatte Mann in Vollzeit, eine noch sehr fitte Oma und meine Hündin die ein absoluter Verlasshund war. Mein Sohn war schon als Baby ein Traum, kein Schreier, sehr unkompliziert.
    Und dennoch habe ich rotiert, der Schlafmangel ist nicht zu unterschätzen. Die Tatsache das man die erste Zeit völlig fremdbestimmt ist macht vielen jungen Müttern zu schaffen. Man kann nicht sagen "Ich mache jetzt einfach mal einen Spaziergang" sondern man muss gucken. Das Baby muss wach sein, gefüttert sein, angezogen werden, gute Laune haben, man selber zieht sich an... Nur um das Kind komplett ausziehen zu müssen weil die Windel schon wieder voll ist. Oder weil es sich und/oder die Mutter angekotzt hat.
    In den ersten 2 Monaten hatte ich überhaupt kein Zeitgefühl mehr. Ich stand auf, plötzlich war der Mann wieder daheim. Der Rest des Tages ging unter.
    Ich kam in den ersten 2 Wochen kaum ausm Nachthemd raus, immer wenn ich grade Richtung Dusche wollte war der Zwerg wieder wach. Dann bekam er ne Kolik, nichts schlimmes, aber wenn das 2 Wochen alte Baby vor Schmerzen weint gehen einem die Nerven innerhalb eines Tages völlig in den Keller, ich hab mitgeweint weil er mir so leidtat. Abends kam der Mann heim zu nem weinenden Säugling und einer heulenden Frau, ich drückte ihm den Kleinen in den Arm, machte nochmal frischen Kümmeltee und fiel ins Bett, um wenigstens 4 Stunden zu schlafen ehe ich dann wieder 24 Std bis zum nächsten Abend für den Kleinen da war.
    Und das war nur eine kleine Kolik. Eine Kollegin hatte ein Schreibaby. Nach 4 Wochen ist sie mit nem Nervenzusammenbruch in die Klink gekommen, nach weiteren 3 Monaten war die Ehe völlig im Eimer. Es hat fast 1 Jahr gedauert ehe die Kleine nicht mehr schrie, wenn die Mutter nicht eine große und vor allem enge Familie gehabt hätte wäre sie vermutlich eingegangen.

    Lass das Kind auf die Welt kommen, richtet euch ein. Ein Baby ist immer eine Überraschung.

    (Und wie es schaffst am Tag noch 4-6 Stunden zu zocken wundert mich echt. Wobei, wenn man außer leichtfallendem Studium nix macht dann passt es ja. Haushalt und Co macht dann wohl deine Frau alleine?)

  • Vielleicht haben wir die falschen Antworten gegeben?Ein JA wäre sicher besser angekommen...

    Vielleicht ist auch nicht jeder so ein Suchti wie wir. :D Wer weiß, vielleicht haben ihn auch die ersten Antworten schon ausgereicht.

  • Zwar OT....ernsthaft? :lol:

    (so großen und noch dazu männlichen)

    Familie kann echt lustige, absurde Dinge vorbringen...


    @Theobroma
    Klar, Du hast natürlich Recht. In der Stadt bzw. in einer Wohnung mit fussläufig zu erreichenden, "normalen" Gassistrecken hätte ich maximal zwei Hunde...aber maximal! Total irre bin ich nicht. :lol:
    Wahrscheinlich hätte ich ggf. sogar weniger Kinder.....ach, ne, wahrscheinlich nicht, Kinder sind toll. :cuinlove:

    Damals, mit nur einem Kind und einem Hund (zog mit acht Wochen ein, als meine Älteste zwei Jahre alt gewesen ist), haben wir auch nur in einer Wohnung gelebt, erster Stock, zwar sehr ländlich, aber Zwergendorfkern.
    Meine zweite Tochter kam ein Jahr später zur Welt, war ne heiße Zeit...mein Mann arbeitete Vollzeit, ging "nebenbei" dreimal die Woche abends zur Abendschule zwecks Techniker und co. und war an solchen Tagen locker-flockig 13-16 Stunden aus dem Haus. Als die Zweitgeborene ca. zwei Jahre alt gewesen ist, Abendschule lief noch, machten wir uns selbstständig.
    Das war nicht immer rosa, wir hatten aber eben nur den einen Hund, den ich wollte...da muss ich @Cattlefan ebenfalls Recht geben, hätte mir mein Mann einen Hund "vorgesetzt", ohne dass ich ihn selbst unbedingt gewollt hätte, jo...ich hätte ihm dezent einen Vogel gezeigt. :D
    Trotzdem habe ich die Zeit -überwiegend- sehr genossen, weil meine Mädels, unser Hund und ich fast schon "vogelfrei" gewesen sind, wir haben so viele komplette Tage im Wald verbracht, das war schon echt cool....völlig ohne Zeitdruck, ohne großartige "Verpflichtungen, ausser eben die Mädels und den Hund glücklich machen, Haushalt war nix (wir waren eh kaum daheim....sehr praktisch! xD ...wird auch nix dreckig.) und daheim wartete ja keiner, abends waren wir ja wieder zurück.

    Es ist eben nicht so einfach zu sagen: "Jo, mache es!" oder eben "Neee, bloß nicht!"
    Es hängt einfach von vielen Dingen ab und ob man das gut xD leisten kann und will und dann dafür auch bereit ist etwas zu investieren, muss man einfach selbst wissen.
    Erfahrungen können helfen oder abschrecken...jeder ist da zum Glück nunmal anders gestrickt.

  • Ist es so ungewöhnlich wenn man 19h nichts schreibt?

    Wie gesagt ich mache ja auch Sport und solche Sachen ;)

    Also nach langem Hin- und herüberlegen haben wir uns entschieden (unter anderem aufgrund der Antworten hier im Forum) die Sache mit dem hund zu verschieben. Im Prinzip ist die offensichtliche Priorität das Baby. Man kann nie vorhersehen wie so ein Kleinkind sein wird und dann sollte niemand darunter leiden, dass noch ein Hund da ist. Auch nicht der Hund.
    Da wir bei uns in der Uni nach curriculum dazu gezwungen sind ein Semester frei zu nehmen ist uns eine andere Lösung eingefallen.
    Ab nächstem Weihnachten werde ich für ein dreiviertel Jahr absolut frei haben, da ich mein Freisemester nehme und dann als nächsten pflichttermin mein Staatsexamen im Herbst haben werde. Falls wir also nach 3-4 Monaten feststellen sollten, dass wir mit dem Kind gut zurecht kommen und noch genügend freie Valenzen haben, können wir uns einen Hund holen.
    Selbst da hätten wir dann wesentlich mehr Zeit nach einem Züchter unseres Vertrauens zu suchen und uns besser vorzubereiten. Außerdem wäre ich für den Welpen dann ~9 Monate immer da. Natürlich muss ich in der Zeit meine Doktorarbeit schreiben (sprich am PC tippen) und später lernen. Aber das sind Dinge die pausen brauchen und bei denen ich rund um die Uhr zuhause bin.
    Nach unserer ursprünglichen Planung war das nicht möglich, aber nachdem wir alle Möglichkeiten abgewogen haben sind wir darauf gestoßen. So ist für alle die beste Situation gesichert. Bracuht das Kind zuviel Aufmerksamkeit wird der hund nicht kommen, und falls der Hund kommt ist es sicher, dass ich durch die gröbste Zeit wirklich für ihn da sein kann.
    Ich denke, so wie ich die Antworten hier einschätze, dass die meisten hier das für eine gute Lösung halten werden. Falls nicht, würde es mich natürlich immernoch interessieren.
    Vielen Dank für die Antworten und Anregungen. Es hat uns wirklich geholfen.

  • @Rollo Anhand der vielen Likes deines letzten Beitrages kannst du dir wohl denken, das wir rumum zufrieden mit eurer wirklich durchdachten Lösung sind. :D

  • Das ist eine gute Idee!
    Aber behaltet im Hinterkopf das so ab 5 Monate das Zahnen beginnt und das ist manchmal echt kein Spaß.
    Es ist einfach generell wichtig nen Plan B und am besten C zu haben, also Menschen denen ihr Baby oder Welpe mal "aufs Auge" drücken könnt.
    Nach ein paar Monaten mit dem Baby ist es nämlich schon herrlich einfach mal eine Stunde in ein Cafe zu gehen oder gar ne Pizza irgendwo draußen zu essen.

    Meins ist ja nun schon lange kein Baby mehr, aber so gewisse Sachen bleiben wirklich gut in Erinnerung. Mein Mann hat oft gescherzt das es die beste "Pro Verhütungs Kampagne" wäre wenn die Teenies das nicht nur in der öden Schule hätten. sondern mal junge Eltern besuchen würden. :D

  • :dafuer:

    Persönlich würde ich allerdings nochmal anregen über die Rassewahl nachzudenken. Habe ja nun selbst einen jungen Labrador zuhause sitzen, der auch absolut freundlich und verträglich mit allem und jedem ist. Aber .... er ist, wie übrigens auch so ziemlich alle anderen jungen Labradore, die ich kenne, schon ziemlich grobmotorisch. Das verwächst sich mit der Zeit, er ist jetzt mit bald zwei Jahren durchaus soweit, dass ich mit ihm auch meistens entspannt an Kinder rangehen würde, aber zwischendurch war/ist er mir dafür einfach zu trampelig. Da flog beim Laufen jedes Bein in ne andere Richtung und wenn er grad in Gedanken war ist er auch mal gegen ne Laterne gelaufen :headbash:
    Und so schön es auch ist, wenn ein Hund alle anderen Hunde toll findet, so anstrengend ist es auch 30kg geballter Freude beizubringen, dass in-die-Leine-springen nicht erwünscht ist. Mitunter kann dieser Lernprozess auch eine Weile dauern. Mit Kinderwagen oder Tragetuch vermutlich hart zu händeln.

    Vielleicht kommt für euch ja auch eine etwas leichtere Rasse in Frage, die in der Sturm und Drangzeit locker mit einer Hand an der Leine zu führen ist und mit ungestümen spielerischen Verhalten nicht so viel Schaden anrichten kann :)

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