Hund aus Tierheim einschätzen

  • Ich habe seit Anfang des Jahres einen Rauhhaardackel-Mix vermutlich mit Jagdterrier aus einem ungarischen Tierheim.

    Wie kommst du auf Rauhhaardackel? Wegen dem rauhen Fell?
    Ich sehe da eher einen Jagdterrier(mix), die gibt es auch in Rauhhaar. ;)
    Einen Dackel sehe ich in deinem Hund überhaupt nicht, weder bei der Statur, noch beim Kopf/Ohren.

  • Ich finde, der Hund sieht aus wie ein Deutscher Pinscher :ka: .

    EINDEUTIG Jagdterrier - Schwanz ist auch kupiert. Und ein bildschöner noch dazu.....

    Hach - ich wünsch mir ein Schloß - für jeden hund, in den ich mich verliebe, ein Zimmerchen *gg

    Jagdi geht bei entsprechender Auslastung und Durchsetzungsvermögen seitens des Halters durchaus als Familienhund. Hat man Letzteres nicht, wird er einem ganz schnell entgleiten - und dann haste Spaß *gg

    Sehr temperamentvol, aber wenn er ausgelastet ist, "chillt" der in der Wohnung wie jeder andere Hund auch.

    Womit Du rechnen mußt: viiiiel, viiiel Anti-Jagd-Training (zumal du nicht weißt, ob er jagdlich geführt worden ist!) Bis der zuverlässige rückruf klappt (das kann Monate bis Jahre dauern), ist Leinenpflicht angesagt, oder eingezäunte Auslaufgebiete. jedenfalls nicht zur Dämmerung leinenfrei im Wald *hust.....

  • PS: ich habe übrigens 2 Exemplare davon daheim als Familienhunde, die werden einmal die Woche mit Trailen beschäftigt, und das war´s, was gezielte Auslastung betrifft. Auch ein Jagdterrier muß nicht von früh bis spät jagen, um glücklich zu sein (sonst wären alle Jägerhunde todunglücklich, die jagen nämlich auch nur ein paarmal im Jahr, ist nämlich i.d.R. nur Hobby und nicht Hauptjob des jeweiligen Jägers!). Ein Fährtentraining erscheint mir eine sehr gute Auslastung zu sein für die Jagdis (sowas muß ich ja sagen, wenn ich traile *gg - aber bei meinen ist es tatsächlich so.), wenn sie nicht "professionell" jagen sollen und dürfen. Wenn Du Dir das also vorstellen könntest - warum nicht?

    Es sind wunderbare Hunde, auch wenn so Mancher sie sich nicht zutrauen würde. Will halt net jeder nen Labbi oder gar Aussie.

    Ganz toll - alle haben jetzt vor dem "bösen Jagdterrier" gewarnt und die Hunde "schlecht gemacht", und nun? Was ist jetzt gewonnen? Ein Jagdterrier hockt im Tierheim, und jetzt, wo sich einer für ihn mal interessiert hätte, macht derjenige nen Rückzieher. Klasse..... Also hockt er halt weiterhin da drin.

    Dieser Krambambulli-Text ist dermaßen überzogen, daß es schon nicht mehr feierlich ist! Es steckt sicherlich ne ehrbare Ambition dahinter, nämlich dem Otto-Normalverbraucher die Idee "Jagdterrier" ganz schnell aus dem Kopf zu schlagen, weil das einfach nunmal ein recht spezieller Hund ist. Finde ich auch gut so - ein Ersthundehalter, der sich einen Jagdi vom Züchter holen wollte (mal abgesehen davon, daß er dort keinen bekäme), würde den Hund sicherlich schneller wieder abgeben, als er sich im ersten Moment verliebt hatte. Sicherlich wird jeder Jagdi-Besitzer über den ein oder anderen Satz aus der Erzählung schmunzeln, und den ein oder anderen Wesenszug seines Hundes dort wiederfinden. Aber kein Hund vereint ausschließlich alle negativen Merkmale einer Rasse in sich (zumal es Ansichtssache ist, was man überhaupt als negativ empfindet!), sodaß man nicht immer nur das Worst Case Szenario vor Augen haben muß!

    Wenn dieser an sich gut gemeinte Text nun hier mißbraucht wird, um nem Jagdi, der im Tierheim sitzt (!), eine (vielleicht derzeit die einzige) Chance zu vermasseln, finde ich das schon bissel - naja..... Ich sags höflich: nicht wirklich dem ursprünglichen Zweck des Texts entsprechend.

    Ja, Jagdis sind speziell. Aber sie sind auch nur Hunde (und ich bin jetzt nicht der absolute Profi in Sachen Jagdis, war Ersthundehalter bei Biene, und 8 Monate später kam schon der erste Jagdi, und ich lebe immer noch und bin sehr glücklich mit denen - sonst wär die zweite Jagdterrine nicht zu uns gekommen!) und haben nur 4 Beine und eine Nase, und wer bereit ist, an sich und dem Hund zu arbeiten (das muß man mit jedem Hund), und sich dessen bewußt ist, was in dem ein oder anderen Punkt auf ihn zukommen kann (sollte man bei jedem Hund), wer die Geduld hat, dem Hund Dinge halt auch 2 mal oder 5mal zu zeigen, und den Humor mitbringt, der bei nem Terrierkopp generell einfach Grundvoraussetzung fürs Zusammenleben ist, und wer eine eigene Meinung auch beim Hund schätzt und mal (!) gelten lassen kann - für den kann dieser Hund genau DER Hund sein, der in sein Leben paßt. Klar kann der Hund sich nach ein paar Wochen erst richtig zeigen - aber tut das nicht jeder Hund? Erstmal ankommen über Wochen hinweg? Ist doch normal.... Egal, ob Tierheim- oder Züchter-Hund.

    Ich finds echt generell gut, wenn Leute davon abgehalten werden, privat Jagdis zu halten, weil das Risiko einfach zu groß ist, daß viele davon den Charakter des Hundes nicht realistisch einschätzen können und der ja sooo süße Knopfaugen hat... Nicht umsonst findet man die inzwischen doch öfter mal im Tierheim - abgegeben wegen Überforderung, wie mein Bossi damals (aber auch, weil sie schlichtweg bei der Jagd "abhanden" kommen). Mit diesem Hintergrund ist der Krambambulli-Text auch klasse!

    Aber wenn einer davon mal im Tierheim sitzt, und die Leute so sehr davon abgeschreckt werden, nen Jagdi zu halten, daß sich keiner mehr traut, einen da rauszuholen - wo bitte sollen dann diese Terrier hin? Lebenslänglich Tierheim? Ich glaube nicht, daß das im Sinne des Krambambulli-Texts wäre, zumal er/sie ja selbst Jagdhunde aus dem Tierschutz vermittelt bzw. zu vermitteln hilft. Halt an den richtigen Halter. Aber das sagt mir, daß ihm/ihr schon daran liegt, die Hunde eher gut vermittelt zu sehen statt im Tierheim. Und diesen Text dann dazu zu verwenden, eine Tierheim-Vermittlung eines Jagdis zu verhindern, finde ich nicht gut. Ist meine persönliche Meinung, ich schreib´s schon dazu :-)

    Insofern, liebe TS: laß Dich nicht von all den Schreckensgeschichten (von Leuten, die zu 99% nie einen Jagdi hatten) von dem Hund abhalten, wenn Du ihn so kennengelernt hast, daß Du Dich für ihn entschieden hättest. Ein Jagdi ist das, was der Halter mit der Zeit aus ihm macht, und wenn man sich vorab informiert über die Rasse und wie Du schon jetzt weiß, daß er den Hund adäquat auslasten möchte und Spaß daran hätte - dann bilde Dir selbst ein Urteil (Du kennst Dich am besten und kannst am besten beurteilen, ob Du mit einem etwas eigenwilligen und sehr triebigen Hund zurecht kommen könntest), und entscheide dann möglichst objektiv. Ich möchte Dir jetzt den Hund nicht zwangs-aufdrängen, um Gottes Willen - aber wenn Du der Meinung bist, Du könntest mit dem Kerle doch Spaß haben und ihn verstehen, dann laß ihn Dir nicht "madig machen".

    PS: ich habe 2 Jagdterrier UND 2 (lebende!) Katzis. Gehen tut alles - wenn man das zu trainieren bereit ist. Allerdings sage ich immer dazu: wenn ich nicht im Haus bin, sind die Tiere getrennt. Die Katzen machen nämlich gern Rennspiele, was den Jagdi dazu provozieren könnte, hinterherzugehen - nicht, daß der Jagdtrieb irgendwann mal "überschnackelt", und der Hund mal kurz zupackt und schüttelt und sich hinterher wundert, warum der ursprüngliche Spielgefährte auf einmal bewegungslos daliegt.....*hust.... Aber wenn ich daheim bin, gibt nie Probleme, die Katzis haben in luftiger Höhe zufluchtsorte, wo das Jagdvolk net raufkommt, und daheim ist der Hund eh "gechillt" (auch wenn ich dieses Wort eigentlich gar nicht mag *gg)

  • Jetzt momentan ist noch die Zeit da für so einen Hund, was ist aber, wenn das Studium beendet ist. Ich denke nicht, dass man bei wesentlich weniger Zeit für den Hund einem Jagdterrier gerecht werden kann. :???:

  • Ich arbeite Vollzeit. Noch Fragen? :-)

    OK - meine Tochter ist tagsüber daheim. Aber die lastet auch nur mittels Kuscheln aus, und geht halt mittags ne halbe Stunde-Stunde raus. Fällt eher nicht unter jagdlich Auslasten...

    An jagdlicher Auslastung kriegen die zwei echt nur am Wochenende das Trailen - und das reicht denen, dann liegen die den ganzen Nachmittag tot im Körbchen. Gassi gehts mit Tochter mittags, mit mir früh und abends. Wenn ich lange auf bin, evtl. so um 23 Uhr nochmal Pipirunde.

    OK, ab und an kann ich sie in die Arbeit mitnehmen, dann sind sie halt dabei und beobachten das Treiben vor der Türe. Dann sind sie abends platt *gg Vor lauter Beobachten.

    Ich geh mit den Jagdis nicht länger Gassi als mit Biene. Am Wochenende mach ich öfter mal nen 2-3 Stunden Spaziergang mit der ganzen Truppe - aber echt nur Schnuppern, kaum Beschäftigung unterwegs. Ja - mal ein Jackpot für einen tollen Rückruf, ein Zerrspiel oder so, klar, um den Radius (für Jagdiverhältnisse) klein zu halten. Oder 50 Meter Leinenführigkeit (dann muß ich aber schon seeehr ambitioniert sein *gg Meist will ich einfach nur in Ruhe rumlaufen aufm Feld oder im Wald am Wochenende). Und morgens treffen wir auf unserer Runde gern mal 3-4 Hundehalter, die wir kennen, und mit deren Hunden rennt Bossi gern mal (die Frieda ja so eher gar net mit anderen Hunden, aber das ist ja ein anderes Thema.... *gg)

    Ok - laaange Zeit hab ich Anti-Jagdtraining gemacht (ich glaub, das hab ich im Forum in gefühlt tausend Threads schon viel beschrieben, u.a. nach Gröning), aber das geht von der Zeit her beim Gassigehn nebenbei: Rückruf-/Impulskontrolltraining, Radiustraining (Schlepp), Aufmerksamkeitstraining, Spiel und Leckerli mitgenommen (um interessant zu sein für den Hund, damit der Rückruf lohnenswert wird). Sowas ist schon auch Kopfarbeit, die den Hund müde machen kann, klar - aber keine jagdliche Beschäftigung in dem Sinne. Und einmal hab ich ein Anti-Jagd-Seminar gemacht, einen Tag lang.

    Ansonsten: die ersten 1-2 Jahre Hundeplatz, bis zur Begleithundeprüfung - das ist ja auch kein Aufwand, den man für einen anderen Hund nicht machen würde.

  • Und ich hatte mich schon gewundert, dass sich alle so einig waren. :D

    Ich glaube ja nicht, dass er nicht in einem Nichtjägerhaushalt glücklich leben könnte, aber ich fürchte, für mich wäre er dann doch eine zu große Aufgabe. Wenn ich generell schon mehr Erfahrung mit Terriern und Jagdtrieb hätte, vielleicht eher, aber (wie schon öfter erwähnt) habe ich bisher die meiste Erfahrung mit einem Hütehund. Aber ja, es tut mir so unglaublich leid für den Armen, im Tierheim festzusitzen ... Sehr traurig. :(

  • Hallo ihr Lieben!

    Ich war heute in einem anderen Tierheim, das ziemlich außerhalb liegt. Erstmal war das Tierheim generell soooo viel besser als das andere: viel größere, schönere Zwinger, eine recht große gesicherte Wiese auf dem Gelände und sehr schöne Gassigehmöglichkeiten im Wald – und zumal waren die Mitarbeiter so viel netter, aufgeschlossener und auskunftsfreudiger! Ein richtig sympathischer Verein. Leider ist es nicht soo einfach, dorthin zu kommen, aber das ist auch nicht so ein riesiges Problem.

    Jedenfalls habe ich dort was gaaanz anderes angetroffen und mich verliebt. :herzen1: xD Natürlich findet man nie das, wonach man genau sucht, in meinem Fall einen schon etwas älteren Hund, er ist (geschätzt) erst ein oder anderthalb Jahre – aber soo goldig!

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    Also ein Yorki ist sicher drin, meint ihr dazu kommt eher ein Pudel oder eher was Bichon Artiges? Die weiteren Bilder sind leider nicht so aussagekräftig:

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    (Jetzt hab ich's auch mit dem Einfügen der Bilder hingekriegt! :D)

    Er war wohl in einer Familie mit kleinen Kindern und wurde dort schlecht behandelt, wahrscheinlich haben die kleinen Kinder ihn aufgrund seiner kleinen Größe als Spielzeug angesehen – und darauf hat er mit Beißen reagiert. Es war ganz interessant, dass alle meinten, er sei ein bisschen knurrig, denn als ich zu ihm kam, war er wirklich nur süß, hat kein einziges mal geknurrt oder gebellt (oder gar geschnappt) oder so. Sie meinten auch, dass er sich aussucht, welche Menschen er mag und welche nicht, was natürlich mein romantisches Herz aufblühen lässt, wenn er mir so zugewandt war und richtig schmusen wollte (alle waren ganz aus dem Häuschen, als er von mir am Bauch gestreichelt werden wollte xD). Aber jaah ich weiß, so was soll man nicht überromantisieren. :D

    Andererseits ist er eben noch sehr jung und komplett unerzogen, meint ihr, das lässt sich aber gut nachholen? Leider sind viele ja so "ach bei so kleinen Hunden ist es ja nicht so wichtig wie bei den Großen, dass sie richtig erzogen sind" – das sehe ich überhaupt nicht so. Vor allem wenn ich einen mich viel begleitenden Hund hätte, wär es mir sehr wichtig, ihn vorbildlich zu erziehen. Er ist schon ein bisschen aufgedreht, aber nicht so meegaa, wie ich es schon bei anderen solchen kleinen Hunden gesehen habe, aber er wird dort ja auch nicht so ausgelastet. Ich bin jedenfalls eher so ein Ruhepol (nicht im Sinne von Beweglichkeit, sondern vom Gemüt her). Und natürlich kann ich nicht wissen, wie er sich allein zuhause verhalten würde, und das ist was sehr Wichtiges – aber das würde man vorher auch nie wissen können. ^^

    Yoo, was ist so euer Eindruck? :)

    PS: @Fusselnase : Vielen Danke für deine Bemühungen! (Ich antworte per PN) Von dem Verein hab ich immer noch nichts gehört.

    PPS: Das mit den Abständen zwischen den Bildern krieg ich irgendwie nicht richtig hin, sorry!

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