Immer diese Diskutiererei....

  • Ich nutze gar kein Kommando im Sinne von geh auf den Platz (und bleib da) wenn Besuch da ist oder Sitz (und bleibe sitzen), solange ich mich draußen unterhalte.
    Zum einen glaube ich, dass ein so junger Hund (meiner ist im selben Alter), das gar nicht ewig durchhalten kann. Zum anderen finde ich es einfacher, dem Hund zu sagen, was er gerade nicht tun soll.
    Beispiel: ich sitze mit Besuch auf dem Sofa, Hund kommt und stört. Ich schicke ihn dann einfach "weg". Also nicht festgetackert auf sein Bett, sondern einfach weg von uns. Machen kann er dort dann was er will. Ob nun mit einem Spielzeug beschäftigen, schlafen, liegen, zugucken... mir egal, Hauptsache er lässt den Besuch in Ruhe.


    Treffe ich draußen jemanden mit dem ich mich kurz unterhalten möchte, ist mir auch egal ob der Hund sitzt, liegt, steht oder eine Rolle macht - Hauptsache er bleibt bei mir und zerrt nicht rum. Dafür habe ich gar kein Kommamdo, sondern bleibe einfach stehen. Fängt er an Quatsch zu machen, unterbreche ich das und hole ihn wieder ran. Hat er früh verstanden und heute wartet er von sich aus, bis wir weitergehen.

  • Ich nutze gar kein Kommando im Sinne von geh auf den Platz (und bleib da) wenn Besuch da ist oder Sitz (und bleibe sitzen), solange ich mich draußen unterhalte.
    Zum einen glaube ich, dass ein so junger Hund (meiner ist im selben Alter), das gar nicht ewig durchhalten kann. Zum anderen finde ich es einfacher, dem Hund zu sagen, was er gerade nicht tun soll.
    Beispiel: ich sitze mit Besuch auf dem Sofa, Hund kommt und stört. Ich schicke ihn dann einfach "weg". Also nicht festgetackert auf sein Bett, sondern einfach weg von uns. Machen kann er dort dann was er will. Ob nun mit einem Spielzeug beschäftigen, schlafen, liegen, zugucken... mir egal, Hauptsache er lässt den Besuch in Ruhe.


    Treffe ich draußen jemanden mit dem ich mich kurz unterhalten möchte, ist mir auch egal ob der Hund sitzt, liegt, steht oder eine Rolle macht - Hauptsache er bleibt bei mir und zerrt nicht rum. Dafür habe ich gar kein Kommamdo, sondern bleibe einfach stehen. Fängt er an Quatsch zu machen, unterbreche ich das und hole ihn wieder ran. Hat er früh verstanden und heute wartet er von sich aus, bis wir weitergehen.

    Genau so mache ich das auch - funktioniert wunderbar.
    Je mehr man von einem Hund in solchen Situationen durch ein Kommando verlangt, desto aufmerksamer muss man sein, dass das Kommando aussgeführt und auch beibehalten wird. Und je mehr man dann (wegen zuviel Ablenkung) zum Hund sagen muss, desto mehr Aufmerksamkeit bekommt er und viele Hunde "verknüpfen" dann ganz schnell, dass sie durch "Hibbeligkeit/Nerverei" ganz viel Aufmerksamkeit bekommen - auch, wenn diese manchmal negativ ist.

  • Mir fällt auf, dass Dinge unter Ablenkung gefordert werden, die ohne Ablenkung schon nicht klappen.
    Das kann ja schon mal nix werden und führt nur zu Frust und Rückschritten.


    Das Einsperren in der box finde ich grundfalsch. Davon kann der Hund NICHTS lernen.
    Die Box soll ein gerne aufgesuchter Ruheort sein, das macht man mit Einsperren kaputt.
    Meistens ist das der Grund, wenn Hunde partout nicht auf dem Platz bleiben - sie mögen ihn nicht.


    Wenn Management nötig ist, dann lieber anleinen und neben sich halten (kein Kontakt zum Besuch) oder in ein anderes Zimmer tun.

  • Aus meiner Sicht befindest Du Dich da gerade irgendwo noch im reinen Dressurbereich.


    Den Begriff "geh auf Deinen Platz" hat der Hund sicher schon gelernt, aber eher als Kunststück.


    Ähnlich hört es sich für mich beim "Sitz" auch an.


    Also eben machen, Leckerchen abgreifen und das ist gleichzeitig auch das Ende der Übung.


    Ich denke, dass Du deutlich mehr in echten Erziehungsbereichen mit dem Hund arbeiten müsstest und nicht versuchen solltest, verschiedene Situationen mithilfe von verbalen Kommandos zu meistern.


    Der Hund diskutiert nicht mit Dir, der hat einfach nicht verstanden, was Du von ihm willst.


    Die Frage ist, wie hast Du diese Kommandos aufgebaut und vor allem, WANN hast Du belohnt?
    Wurde die Übung jeweils von Dir aufgelöst?
    Hast Du die Übungen verlängert, variiert, Ablenkungen mit eingebaut?


    Wenn Du diese Kommandos sicher im Alltag verwenden willst, fehlen sehr wahrscheinlich einige Schritte bis Du sie im Alltag überhaupt benutzen kannst.


    Unabhängig von diesen reinen Dressurvokabeln würde ich einfach mehr Wert legen auf so was wie Frustrationstoleranz, Impulskontrolle, sich mal hemmen können, Ruhe bewahren. Das ist alles etwas, was man zwar auch rein theoretisch schön nach Plan üben kann, am Ende muss es aber so sein, dass Erziehung fürs Leben mitten im Alltag stattfindet.
    Im Alltag gibt es so viele Situationen, die ich dafür nutzen kann, dass der Hund was dabei lernt.


    Auf Dressurkunststückchen wie Sitz und Platz würde ich mich da nicht verlassen wollen bzw. wenn, dann müssen diese so sorgfältig aufgebaut werden, dass man sie später auch im echten Leben benutzen kann.


    Aber das schönste Kommando nutzt Dir am Ende wenig, wenn der Hund innerlich unruhig ist und Aufregung schlecht händeln kann. Denn in der Energielage kann er Kommandos ja noch weniger ausführen.


    Ich finde es jedenfall einfacher, es auszusitzen, wenn der Hund was will, was er aber nicht darf, und ihn dann zu belohnen, wenn er ruhig ist und sich selbst hemmt, als dass ich mich da mit rein formalen Kommandos abmühe, die der Hund in einer solchen Konfliktsituation noch viel weniger ausführen kann. Denn eigentlich arbeitet man da am Thema vorbei.
    Du willst eigentlich ruhiges Verhalten vom Hunde, verlangst aber ein Sitz. Selbst wenn er Sitz macht, muss die innere Aufregung ja nicht weg sein. Die Emotionslage des Hundes verändert sich also gar nicht, sondern Du machst es ihm nur noch schwerer, indem Du noch Kommandos verlangst.



    Also lieber ruhiges Verhalten bestätigen, Dir Situationen suchen, wo Du mal ein bisschen Frust beim Hund forcieren kannst, immer nur bis zu dem Grad, wo der Hund es auch aushalten kann, um dann zu belohnen, wenn er ruhig ist und sich selbst hemmt.


    Lass vielleicht mal eine Zeit lang die rein verbalen Kommandos weg (und vielleicht auch die Sprache) und bring Dich mit allem ein was Du an Mimik, Gestik und Körpersprache hast.

  • Hallöchen, danke erstmal für die zahlreichen Antworten und Anregungen! Ich werde eure Vorschläge beherzigen und versuchen in einzubauen (was heisst versuchen, ich werde es machen! ;)). Auf einige Sätze möchte ich noch kurz antworten:


    das hat keine drei mal gebraucht, und er legte sich gelangweilt hin ...

    iiihhh hinlegen?? Draussen?? Im DRECK??? Das ist defintiv unter ihrer Dobermann-Würde!! :lachtot: :headbash:


    an darf bei den ganzen "Ich will, daß mein Hund ...." Aktionen nicht vergessen, daß der Hund, um den es geht, quasi noch im "Kleinkindalter" ist.

    ja du hast absolut recht! Sie ist mein erster Welpe den ich je hatte und mit dem ich mehr oder weniger je zu tun hatte. Ich hatte davor immer erwachsene, ältere Hunde die irgendwie von ganz alleine "funktioniert" haben. Ist für mich schwer zu begreifen, dass sie ja noch ein Teenie ist zumal sie ja schon seit Monaten wie eine Erwachsene aussieht.


    Nur weil ein Hund gelernt hat, dass 'Platz' im Wohnzimmer bedeutet, 'leg Dich hin', heisst das noch lange nicht, dass er auch begriffen hat, dass er das Verhalten auch in der Grossstadt zeigen soll (wo die Ablenkung um ein Vielfaches höher ist) und gleich 5 Minuten da liegen bleiben kann. '

    Ja hast recht, im Nachhinein ist es wohl noch wirklich zu viel verlangt, wobei ich nie 5 Minuten verlange. Das Gequängel geht ja schon nach 10 Sekunden los. Ausser ich stehe an der Straße oder sage bleib. Da kann sie schon minutenlang ausharren und warten. Allerdings natürlich unter Spannung weil sie weiss, dass sie gleich losflitzen darf.


    Für mich liest sich das so, als wenn dein Hund zuhause quasi "nicht vorhanden sein darf". Entweder soll er in seiner Box mit geöffneter Türe liegen oder er ist in der Box eingesperrt.
    Mich wundert es nicht, dass der Hund die Box ständig verlässt, wenn er evtl. im Hinterkopf hat, dass er da gleich wieder eingesperrt wird.

    Sie hat zwei Schlafplätze. Eine Box in einem Zimmer und im anderen ein normales Hundebett. Die Problematik verhält sich in beiden Fällen gleich und natürlich soll mein Hund vorhanden sein! Ich mag es aber nicht, wenn der Hund mir den ganzen Tag hinterhertingelt, zumal mein Flur sehr schmal ist und man sich da nur im Weg steht. Ich hatte ja geschrieben, dass sie gerne mit in die Zimmer kommen darf in denen ich gerade bin.


    Wie wäre es, wenn du die Box nur nutzt, wenn du ihn wirklich mal einsperren musst und ansonsten ein Körbchen benutzt.

    Halte ich für eine schlechte Idee, denn wenn sie dann nur noch in die Box soll wenn ich weggehe, wird sie erst Recht eine Apathie dagegen entwickeln. Und wenn ich die Box so in den Alltag integriere, muss sie keine Angst haben, dass das Liegen in der Box sofort mit "Frauchen geht weg" in Verbindung gebracht wird.


    Ein negatives Verbinden mit dem Platz (wie hier ein mögliches "Sie läßt mich gleich allein") kann auch eher stressend wirken und den Hund nicht zur Ruhe kommen lassen.

    Dürfte eigentlich nicht passieren, weil ich ja zu 95% nicht weggehe, wenn ich das Kommando gebe.



    Ich würde Hund wenn ich Besuch erwarte an die Hausleine nehmen, kurze Begrüßung erlauben (Hund geht an der Leine mit mir hin und darf kurz schnüffeln, evtl. gestreichelt werden)

    Hach ist eine ganz schwierige Kiste. Ich habe bisher gewartet bis sie sich beruhigt hat und sie dann an den Besuch gelassen aber ein ruhiges Begrüßen ist (noch) nicht drinne. Sie ist halt megastürmisch und liebt Menschen (zu sehr). Nur andere Hunde können das noch toppen. Und dann hast du beim Gassigehen immer wieder Leue die sich als unbelehrbar erweisen und sich überschwänglich freuen, wenn Quinn sie wie ein Berserker anfällt, abschleckt, Bodychecked, usw. Würde sie bei mir übrigens nie machen. Aber du hast Recht: Ist schon Königsdisziplin! :)


    Genau so mache ich das auch - funktioniert wunderbar.
    Je mehr man von einem Hund in solchen Situationen durch ein Kommando verlangt, desto aufmerksamer muss man sein, dass das Kommando aussgeführt und auch beibehalten wird. Und je mehr man dann (wegen zuviel Ablenkung) zum Hund sagen muss, desto mehr Aufmerksamkeit bekommt er und viele Hunde "verknüpfen" dann ganz schnell, dass sie durch "Hibbeligkeit/Nerverei" ganz viel Aufmerksamkeit bekommen - auch, wenn diese manchmal negativ ist.

    Ja den Gedankengang finde ich sehr gut! Finde ich sehr logisch. Schade dass mir das nicht selber aufgefallen ist :)


    Das Einsperren in der box finde ich grundfalsch. Davon kann der Hund NICHTS lernen.
    Die Box soll ein gerne aufgesuchter Ruheort sein, das macht man mit Einsperren kaputt

    Ok, dann hat sich meine Vermutung bestätigt. War mir nicht sicher ob das wirklich eine gute Idee gewesen wäre.


    Also lieber ruhiges Verhalten bestätigen, Dir Situationen suchen, wo Du mal ein bisschen Frust beim Hund forcieren kannst, immer nur bis zu dem Grad, wo der Hund es auch aushalten kann, um dann zu belohnen, wenn er ruhig ist und sich selbst hemmt.

    Gute Idee, werde ich ausprobieren! Ich bin scheinbar sehr Hundebücher ala "so muss das sein!" und Hundesportverein gepolt, wo ja viel über Kommandos gearbeitet wird.

  • Was die Begrüßung angeht, unsere Retriever sind allesamt Hunde- und Menschenverrückt; vor allem die beiden Jüngeren ;) Insofern verstehe ich was du meinst, aber das hilft nix einfach ständig üben. Je mehr Routine/automatische Rituale bei Besuch, desto normaler/ uninteressanter wird's für den Hund und wenn sie dann 20 Monate alt ist wie meine bleibt sie auch entspannter und ansprechbar bei Besuch/fremden Hunden :applaus: Mit 11 Monaten konnten sies jedenfalls noch nicht...

  • Wenn du weggehst - also ganz weg gehst, dann gib kein Kommando. Du kannst das weder nacharbeiten noch auslösen, es ist also Quatsch.


    Das "bleib" draussen an der ampel etc ist was anderes als "auf die Decke"


    Irgendwo warten, bis es weitergeht, ist mit Erwartung verknüpft.


    Das "auf die Decke" bedeutet: jetzt ist Pause.


    Es sind völlig verschiedene Sachen.

  • Der arme Hund - der macht die ganze Zeit, was er soll (nämlich sich hinsetzen) und Du weißt das gar nicht zu würdigen.... :lachtot: :lachtot:


    Naja, ich würde mal sagen (ohne, daß ich jetzt alles gelesen habe), daß der Hund halt gelernt hat, SITZ heißt "Beweg den hintern zum Boden". Nicht: "Beweg den Hintern zum Boden und laß ihn dort".


    Training: SITZ Kommando geben, Leckerli. Sitz-Kommando geben, ne Sekunde warten, Leckerli. Sitz-Kommando geben, zwei Sekunden warten - Leckerli. etc.etc. Sobald Hund es schafft, aufzustehen, war das Warten ein Stückerl zu lang, wieder nen Schritt zurückgehen.


    Mit war das zu doof, deswegen hab ich damals ein BLEIB eingeführt mit Handzeichen. Also: Sitz-Kommando und BLEIB. Dann kann ich inzwischen Ballspielen, und der Hund bleibt (ok - das hab ich auch stufenweise eingeführt, klar). BLEIB heißt bei uns aber bleib dort, egal, oder grad sitz oder steh oder im Liegen, er soll einfach an Ort und Stelle bleiben. Weils mir für den Alltag einfach wurscht ist, ob der Hund liegt oder steht, während ich quatsche, solang er die Klappe hält und net rumhüpft.


    Du könntest auch ein Freigabesignal einführen, das Du nach jedem Kommando gibst: Sitz-Kommando, Freigabehörzeichen, Leckerli. Das muß aber so getimt (juhu - ein Anglizismus *gg) sein, daß das Freigabezeichen kommt, bevor der Hund auch nur Anstalten macht, den Poppers zu erheben. So verknüpft er auf Dauer das Freigabesignal mit dem Aufstehen und wird irgendwann einfach sitzenbleiben, wenn das Freigabesignal dann eben mal NICHT kommt.


    Wenn ers dann kann: Sitz-Kommando, Hund setzt sich. Hund sieht aus, als denkt er grad ans Aufstehen, und Du gibst ein NEIN. Oder "NEIN-Sitz". Aber vorher muß er gelernt haben, daß er sitzenbleiben soll auf das Kommando hin.

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