Sexualität bei Hunden(Transsexualität, Homosexualität etc.)

  • Hallo!


    Ich hatte mich letztens gefragt, ob es denn unter Tieren, beziehungsweise Hunden - auch etwas wie "Transsexualität" gibt.
    (Ich hatte auch schon in einem Unterthema gepostet, wollte es aber gerne etwas deutlicher zur Diskussion stellen)


    Ist bei Tieren/Hund mehr oder weniger alles "Trieb+Instinkt usw." - und
    sie sind immer in ihren Rollen "Hündin/Rüde" fest verankert?


    Im Bezug hierzu - können sie eigentlich auch homosexuell orientiert sein? Es gibt ja ein paar Tierarten, bei denen man wohl eine solche Orientierung antreffen kann.


    Ich hörte, dass z.B. Pinguine sich dem gleichgeschlechtlichen Partner zuwenden, wenn sie keinen anderen gefunden haben. Wenngleich das natürlich auch einfach eine 'Nutzengemeinschaft' sein kann.


    Ich zitiere einmal bereits eine Antwort:

    Es wurden bei Tieren definitiv homosexuelle Beziehungen beobachtet. Von BBC gibt es da sogar eine superinteressante Doku drüber. Bei Affen relativ häufig ging es sogar über Gazellen die über Jahre eine gleichgeschlechtliche Beziehung hatten.
    Bei Hunden gibt es definitiv solche Freundschaften, d. h. aber nicht, daß sie sich in der heißen Zeit nicht doch dem anderen Geschlecht widmen.
    Ist ein sehr interessantes Thema - könnte man mal einen Faden drüber eröffnen!

    Habt ihr darüber vielleicht schon Erfahrungen gesammelt, bzw. Wissen?
    Dann würde es mich freuen, davon zu hören(natürlich auch Meinungen allgemein!)


    (:


    Viele Grüße!
    Mejin

  • Hm, wenn es unter Erfahrung zählt:
    Meine - schön längst verstorbene - Golden Retriever Hündin war dann in diesem Sinne homosexuell. Selbst während der Standhitze hat sie nur die Nähe ihrer besten Freundin geduldet...


    Bei meinen jetzigen kleinen Mädels lässt sich diese Tendenz erahnen.
    Hazel zeigt auch während der Stehtage null Interesse an Rüden und lässt sie nicht an sich ran.
    Mara biedert sich zwar weit vor Beginn ihrer Läufigkeit an, aber mit Startschuss Läufigkeit (beide werden parallel läufig) haben sie null Interesse an Rüden und auch keinen Bock auf Jungs..
    Die Mädels leben dann für drei Wochen in ihrer eigenen Welt... =)

  • Ein sehr interessantes Thema, daher lese ich hier mit.
    Ich kann aber leider nichts sinnvolles dazu beitragen, ich habe von Homosexualität,.. unter Hunden noch nie gehört.


    Ich bin eigentlich immer davon ausgegangen, dass Hunde ihrem Instinkt/Trieb folgen. Und da würde es das ja rein theoretisch nicht geben. Ich kann mir das auch unter Wölfen nicht vorstellen.


    Bin aber mal gespannt zu den Meinungen :smile:

  • Ich glaube nicht, das es Homosexualität bei Hunden in unserem, menschlichen Sinne und Verständnis gibt. Genau so wenig Transsexualität.


    Es gibt natürlich Hündinnen (meine z.B.) die das Bein beim Markieren heben, bei Urin von läufigen Hündinnen mit den Zähnen klappern und es gibt auch welche, die aufreiten. Das sind für mich aber alles keine Anzeichen von Transsexualität, denn ich glaube nicht, dass sich ein Hund bewusst in soetwas hineindenken oder -fühlen kann oder sich wirklich eine Hündin für einen Rüden hält. So viel Selbstreflektion traue ich einem Hund einfach nicht zu. Einem Menschenaffen z.B. dagegen definitiv.
    Nur weil ich mich als Frau wie ein Mann kleide, abends ein Bier in der Kneipe trinke, mich größtenteils mit anderen Frauen umgebe und Fußball gucke, bin ich auch noch lange nicht trans- oder homosexuell sondern habe einfach entsprechende Hobbys und Vorlieben. Was meine Geschlechtsidentität oder sexuelle Neigung angeht, sagt das sehr wenig darüber aus.
    Zwischen Homo- und Transsexuell ist ja auch ein himmelweiter Unterschied und eigentlich kann man die Themen - wie ich finde - kaum miteinander vergleichen. Beim einen geht es um sexuelle Präferenz (sehr knapp ausgedrückt), beim anderen um die eigene Geschlechtsidentität. Da hängt einfach viel mehr dran und ich glaube wirklich nicht, dass ein Hund überhaupt in der Lage ist, sich selbst auch nur ansatzweise so zu reflektieren.
    Ich bin auch der Meinung, das Hunde keinen Sexualtrieb sondern einen Fortpflanzungstrieb besitzen. Da gibt es natürlich auch Hunde, denen die Hormone durchknallen und die sich dann im Falle einer Hündin von allem begatten lassen und im Falle eines Rüden halt alles zu begatten versuchen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.
    Auch, dass kastrierte Rüden z.B. oftmals von unkastrieren bestiegen werden, weil sie "nach Hündin riechen", ist ja bekannt. Das hat dann eben auch nichts mit Homosexualität (in unserem Sinne) zu tun.


    Man kann das natürlich nennen wie man will. Natürlich kann man z.B. sagen: "Die Hündin benimmt sich wie ein Rüde." und das dann als "transsexuell" abstempeln. Für mein Verständnis hängt da aber einfach viel mehr dran, vor allem emotionale Aspekte und unzählige Gedankengänge und damit verbundene Gefühle, die ich einem Hund halt nicht zutraue.

  • Ich bin eigentlich immer davon ausgegangen, dass Hunde ihrem Instinkt/Trieb folgen. Und da würde es das ja rein theoretisch nicht geben. Ich kann mir das auch unter Wölfen nicht vorstellen.

    Sexualität ist doch ein Trieb, und somit fällt alles an Formen der Sexualität da auch mit drunter. Homosexualität ist ja nicht nur reine Liebe des Geistes :smile:
    Bei Vögeln und Affen sieht man es wohl öfter, bei Meerschweinchen hab ich es selbst mal mitbekommen - bei vielen anderen Tieren fällt es wohl einfach nicht so auf, weil sie ihre Sexualität nicht immer so offensiv ausleben (können).


    Homosexualität ist jedenfalls gängig und völlig natürlich, und kommt nicht nur dann vor, wenn ein "passenderer" Partner fehlt, sondern auch durchaus mal wenn es Auswahl gibt.


    Transsexualität stelle ich mir sehr schwierig vor, ich wüßte garnicht, wie man daran bei Tieren forschen könnte.

  • Sexualität ist doch ein Überbegriff - nicht explizit auf die 'menschliche Sexualität' bezogen(?).


    Hm, ja, ich wäre auch nie auf den Gedanken gekommen, dass z.B. nur da eine Hündin das Bein hebt und markiert, oder aufreitet, oder ein Rüde das eben nicht macht - die dann bestimmt in 'Wahrheit' eine andere typische Orientierung haben.
    Da gibt's ja wirklich vieeele Beobachtungen bez. Dominanz usw. ...


    Genau - ich weiß, dass zumindest Homosexualität im Tierreich vorkommt - aber explizit über Hunde ist mir da nichts bekannt...


    Ich weiß auch nicht, ob man Transsexualität irgendwie erforschen könnte - und ob es überhaupt 'geht', dass ein Hund sich 'einfach' andersgeschlechtlich benimmt(im Bezug auf seinen Phänomtyp)... - oder ob da die Hormone und Triebe usw. nicht dagegensteuern.


    Zumindest würde der Hund sich vermutlich weniger Gedanken darüber machen, als die Menschen... :D

  • Was ist denn mit meinen Links? Habe leider keine besseren Quellen gefunden, auf die schnelle, aber da wird doch einiges dazu gesagt.

  • Was ist denn mit meinen Links? Habe leider keine besseren Quellen gefunden, auf die schnelle, aber da wird doch einiges dazu gesagt.


    Transsexualität hat aber mit Zwittern/Hermaphroditen nichts zu tun!
    Was den Hahn angeht, es ist realtiv wahrscheinlich, dass er ein Zwitter war, und durch den Verlust seiner kompletten Gruppe in ein Hormonchaos gestürzt ist, und dabei dann die weibliche Seite die Oberhand bekam.
    Jedenfalls der erste solche Bericht, von dem ich höre - sehr interessant allemal!

  • Sorry, da habe ich nicht lange genug drüber nachgedacht. Kannst du zur Transsexualität (beim Menschen) vielleicht noch mal ein bisschen was erzählen? Wie ist da die Rolle der Hormone? Spielen sie überhaupt eine?

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