Sieht man Hunden an, mit welchen Methoden diese erzogen werden?
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.....also wir trainieren im Moment HH mit Hunden auf die BH hin. Morgen ist die Generalprobe. Vor ein paar Wochen kam schon die Frage auf, wann man die Leckerlies abbaut.
Da gibt es (für mich auch) eine ganz einfache Antwort.
"NIE!!"
Warum darf mein Hund nicht gelobt werden,wenn er Sachen macht.
Das hat nichts damit zu tun, dass mein Hund die Befehle nicht sicher ausübt.Ich hasse den Wunsch:"mein Hund soll das auch ohne Leckerchen machen."
Ich gehe auch nicht drei Monate weiter arbeiten,wenn irgendwann mein Gehalt ausbleibt (gerade bei den eigenständigen Rassen). - Vor einem Moment
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Ich gehe auch nicht drei Monate weiter arbeiten,wenn irgendwann mein Gehalt ausbleibt (gerade bei den eigenständigen Rassen).Ich persönlich mag den Vergleich nicht. Ich bezahle meinen Hund nicht für die Arbeit, er bekommt sein Futter auch, wenn er nichts tut oder "schlimm" ist. Ich belohne meinen Hund für bestimmtes Verhalten, manches Verhalten wird immer sehr hochwertig belohnt, manches wird auf Dauer nicht mehr so hochwertig belohnt oder die Belohnung wird nur manchmal gegeben.
Warum wird der Hund zu einem reinen Befehlsempfänger degradiert, wenn man die Leckerlis ausschleicht?
Bei Hundesport würde ich auf die Belohnung auch nicht verzichten, aber man dehnt doch die Zeitspanne zwischen den Belohnungen doch aus, oder?
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Richtig, man dehnt sie aus, aber mein Hund bekommt bei jedem Training etwas. Mal mehr mal weniger.
Ich möchte, dass es eben keine Arbeit für meinen Hund ist, sondern Spaß.
Und wenn ich selbst beim Training das interessante für meinen Hund weg lasse- warum sollte er dann motiviert mit mir arbeiten?
Wenn es jedes mal etwas beim Training gibt. Warten die meisten Hunde bis zum schluss auf dem tunier/Prüfung darauf, dass da doch noch was kommen muss.Vielleicht liegt es daran dass ich Rassen habe/hatte die überzeugt werden müssen und keine die von Haus aus " Arbeitstiere" sind.
Man kann auch andere Beispiele nennen.
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@CheshireFox : Natürlich kommt es auf den Hund an, manchen macht UO an sich schon so viel Spaß, dass sie keine andere Belohnung mehr wollen oder brauchen. Manche müssen immer belohnt werden. Einstein ist auch so, der braucht auch hochwertige Belohnung bei der UO.
Andere Beispiele für was? -
natürlich lobe ich den Hund noch. Ich lobe den Hund aber auch bei aversivem Aufbau für gutes Verhalten.
aber das heißt nicht, dass der Hund dann immernoch was dafür abstauben muss. Tricks und Training für Hundesportarten sind da was anderes, das soll ja dem Hund Spaß machen, das muss nicht funktionieren und da bricht sich keiner nen Zacken aus der Krone, wenn es mal nicht gut läuft.
aber im Alltag möchte man (ich zumindest) von den Leckerlies weg und maximal verbal loben. da ist dann die frage, sieht man das noch?gutes Training heißt für mich nicht, dass der Hund weiter extrinsisch motiviert werden muss. Das ist dann irgendwann im Hund so gut verankert, dass das Verhalten ihm selbst sinnvoll erscheint, auch ohne Erwartungshaltung auf Belohnung oder Bestrafung.
Und dann würde ich sagen, man sieht es an diesem Punkt nicht mehr.
ich bezweifle aber, dass alle dahin kommen.Und gerade bei der Arbeit über reine Belohnungen ist das mit dem Ausschleichen eine Krux, weil man ganz leicht an Extinktion oder negativer Strafe entlangstreift.
Deshalb gibt es Viele, die hin und wieder bei Erwartungshaltung des Hundes doch noch belohnen, weil es sonst ganz schnell frustrierend für den Hund sein kann. Deshalb sieht man einem Großteil der Leute auch an, wie trainiert wurde, weil bei reiner positiver Absicherung eine lange Zeit in gewissen Abständen belohnt werden muss, um das Verhalten zu erhalten.ich könnte mir auch vorstellen, dass man am Erregungsniveau erkennt, wie trainiert wurde.
bei rein positivem Training sind die Hunde meist flott, aufgeregt und aufmerksam.
beim aversiven Training manchmal weniger flott, je nachdem worauf Wert gelegt wurde, konzentriert und eher ruhiger. So meine Beobachtungen. -
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Meine ganz eigene Sicht ist, dass es im Alltag dem Hund wohl auch, ähnlich wie bei uns Menschen, einfach um Anerkennung geht.
Ich zeige mich meinem Hund gegenüber erkenntlich, dass er meine Kommando ausführt, in dem ich meiner echten Freude darüber Ausdruck verleihe und in dem Moment einfach auch mal "nur" ein gutes Wort für ihn übrig hab.
Belohnung in Form von Leckerlies zum Beispiel (falls der Hund Leckerlies überhaupt präferiert) ist für mich wichtig als Bestätigung für geleistete Arbeit in unserem gemeinsamen Training. -
Ich mag den Vergleich immer nicht, dass der Mensch ja schliesslich auch fürs Arbeiten bezahlt wird.
1. Werde ich nicht bezahlt, weil ich im Laden nichts klaue.
2. Werde ich nicht dafür bezahlt, das ich andere Menschen nicht verprügel oder anschreie, weil sie mir entgegenkommen.
3. Werde ich nicht dafür bezahlt, das ich Tiere zu Tode erschrecke, in dem ich brüllend hinterherrenne.
Und wenn ich meinen “Job“ nicht mache, dann werde ich nach 3 Abmahnungen gekündigt und kann mir was neues suchen.
Das Belohnen mit Leckerchen mache ich auch, so ist das nicht. Finde ich auch eine gute Sache. Aber bitte nicht immer mit “Bezahlung fürs Arbeiten“ vergleichen, das ist nämlich blödsinnig. Den Vergleich könnte man höchstens bei Gebrauchshunden die tatsächlich einen Job haben heranziehen oder bei Hundesport, aber im normalen Alltag? Für meine Freizeit bekomme ich auch kein Gehalt. -
@Labradora
Da hast du schon Recht. Aber trotzdem arbeitest du weil du weißt, daß es sich für dich lohnt und diese "Bestätigung" bekommst du jeden Monat aufs Neue durch dein Gehalt.
Mein Hund wird halt immer wieder durch Futter bezahlt wenn er Dinge tut die ich von ihm möchte obwohl er in dem Moment eigentlich etwas anderes viel lieber tun würde. Als Beispiel: Mein Hund sieht ein Reh, ich rufe ihn zurück. Dann gebe ich dir Brief und Siegel darauf, daß mein Hund von sich aus lieber das Reh jagen würde als zu mir zu kommen.
Trotzdem gehorcht er und dafür wird er belohnt.
Was das nicht klauen und nicht prügeln betrifft hängt das, meiner Meinung nach, ganz vom Hund ab. Wenn ich einen extrem unverträglichen Hund hätte würde der mit Sicherheit dafür belohnt werden wenn er einen anderen Hund ruhig passiert.
Was ich wichtig finde ist eine Differenzierung. Für einfache Dinge in einfachen Situation, und auch da abhängig vom jeweiligen Hund, wird mein Hund auch nur noch sporadisch belohnt. Für einfache Dinge bekommt er sein Trockenfutter. Für wirklich schwierige Dinge,, die von ihm auch einen großen Verzicht bedeuten, sein Leibgericht Fleisch. Auf diese Weise bekommt der Hund auch ein Verständnis dafür, daß gewisse Dinge einfach selbstverständlich sind.LG
Franziska mit Til
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Ich denke das Ganze bezieht sich nicht auf: Ich belohne allgemein gar nicht mehr, sondern den nicht selten gemachten Trainingsfehler, immer gleich und mit falschem Timing jeden Pups zu belohnen.
Wenn Hund gerufen wird, dreht sich um und schaut erstmal ob auch ein Keks da ist..wenn ja kommt...wenn nein weiter läuft.
Ich erwarte von meinen Hunden, dass sie Kommandos ausführen ohne zu wissen wann und welche Belohnung sie dafür bekommen.
Dennoch lobe ich viel und gerne...nur eben nicht jeden Atemzug und nicht bei jeder Übung sondern immer unterschiedlich. Und ich locke meinen Hund auch nicht mit einer Belohnung DAMIT er etwas tut, sondern ich belohne wenn er etwas richtig gemacht HAT...das ist mMn ein großer Unterschied.Meine Hunde wissen nie WAS ich in der Tasche haben. Aber sie bekommen immer wieder ein positives Feedback wenn was gut war.
Ein Chef belohnt ja auch nicht jeden Arbeitsschritt (wenn du jetzt fein die Akte kopierst dann kriegst du heute nachmittag frei) sondern aber Ende des Monats für eine bereits erbrachte Leistung..und da auch meistens immer gleich egal wieviel und was man gemacht hat.
Unter anderem daher finde ich der Vergleichhinkt ziemlich, aber vielleicht verdeutlicht es einigen die Erklärung
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Aber auch, ob man bei erzogenen Hunden trotzdem ein Leben lang sieht, mit welchen Baustellen der Hund einst Probleme hatte?
Also mit Tex hatte ich sehr viele Baustellen.
Jetzt nichts, was Dressur betrifft. Aber Alltagskram wie etwa Frustrationstoleranz und Impulskontrolle.
Davon sieht man jetzt absolut nix mehr. Mir will das auch niemand glauben, dass dieser freundliche, brave Rüde mal ein echtes Problempaket war und gerne mal seinen Frust mit den Zähnen an mir abgebaut hat oder bei Bewegungsreizen schreiend in der Leine stand. Heute ist er wirklich unkompliziert.Zum Arbeiten ohne Belohnung: Für sehr gute Leistung werden meine Hunde auch sehr hochwertig belohnt. Für etwas schlechtere Leistung wird auch die Belohnung minderwertiger. Anstatt der tollen, fliegenden Leberwursttube oder des Spielis gibt es bei schlechter ausgeführten Übungen dann halt nur ein langweiliges Trockenfutterbröckchen oder ein schlichtes "gut" von mir. Bei mangelhaft ausgeführten Kommandos gibt es den Fehlermarker "Schade". Das führt schon dazu, dass sie sich mehr anstrengen und das wird dann natürlich wieder mit hochwertigeren Leckerli belohnt.
Meine Hündin, die nach einigen doofen Erlebnissen mittlerweile ein kleines Problem mit Hundekontakten an der Leine hat, belohne ich zB fürs Orientieren an mir, für das ruhige Verhalten in Anwesenheit anderer Hunde etc. Tex wird in solchen Momenten nicht belohnt. Für den ist das nämlich kein Akt. ;). Den belohne ich wiederum in anderen Momenten eher und vor allem anders, als Bliss. Zum Beispiel bekommt er für jede Orientierung an mir, wenn er frei läuft, jedes Mal positive Rückmeldung in Form eines Leckerchens. Ist halt ein sehr selbstständiger Typ und ich möchte, dass er regelmäßig nach mir schaut. Bliss schaut von sich aus sehr viel, was ich so treibe, und wird deshalb "nur" verbal belohnt.
Ich passe mein Belohnungsverhalten schon sehr stark an den jeweiligen Hund an. Aber ich bin grundsätzlich eher der Typ HH, der viel belohnt und viel Zuspruch gibt.
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