Welpen-Austausch Teil III

  • Echt?Ich find das Baby jetzt viiiiel belastender, als die Situation damals mit meiner Hündin aus Italien (1 Jahr alt). Der Welpe hat so eine großartige Aufzucht bekommen, kam quasi unbelastet bei mir an und nun habe ich die riesen Verantwortung, das nicht zu versauen |)
    Klar, das sind Hirngespinste, aber das ist das, was in meinem Kopf vor sich geht.
    Ich bin quasi "Schuld", wenn was schiefgeht. Klar, das bin ich bei meiner Hündin irgendwie auch, aber die hatte halt schon eine Vorgeschichte. Das war für mich einfach leichter.


    Edit: Das Echt ist weniger als Frage gemeint. Ich kann deine Argumentation schon gut verstehen. Würde es auch gern so sehen können.


    hm, ich hatte ja nur einen Tierschutzhund und einen Welpen..


    Aber ich hatte bei Ares jetzt nicht das Gefühl, da groß was kaputt zu machen.. Klar, es gab mal hin und wieder Situationen wo ich dachte 'oh, das war jetzt doof - mal schauen, wie sich das entwickelt'..
    aber da kam dann auch nie was, was ich als kaputt empfunden hätte..


    ich muss aber auch dazu sagen, der kleine Kerl war von Anfang an sehr gefestigt, sehr selbstbewusst, sehr selbstsicher, sehr mit sich im reinen..
    und so vom Grundcharakter hat sich da auch nichts dran geändert. Im Grunde ist er wirklich noch genau so, wie wir ihn mit 8 Wochen abgeholt haben. :D

  • @miamaus2013
    Das ist super :)


    Ich bin mir sehr sicher, dass das einfach eine totale Typsache ist. Also Menschentyp.
    Mir war schon klar, dass das emotional so bei mir laufen würde. Wenn man das weiß, ist es schonmal gut, weil man dann drauf gefasst ist und damit umgehen kann :lol:
    Auch, wenn ich mir, wie gesagt, auch wünschen würde, da selbstverständlicher ranzugehen und Vertrauen in den Kleinen und mich zu haben.


    Edit: Grad gesehen, dass da ja noch mehr Antworten kamen :D


    @Dackelbenny
    Man könnte es auch als Selbstwertschutz sehen :D Aber ne, das ist es bei mir nicht nur. Ich bin mir sicher, ich hab auch bei Ilda Fehler gemacht. Ist ja total normal. Aber ich empfinde die Verantwortung bei so einem kleinen Welpen einfahc nochmal als größer.


    @catsanddog
    Genauso seh ich es auch. Ich mein, ich finds super, wenn Menschen da relativ locker und entspannt rangehen können. Ist für sie und die Hunde sicherlich einfacher. Letzten Endes geben sich, hoffentlich, die meisten Menschen Mühe und wollen das Beste für den Hund. Egal, ob mit viel oder mit wenig Sorgen. Und das ist ja die Hauptsache :)

  • Ich komm dann auch mal hier in den Thread.
    Nero ist jetzt seit Mittwoch hier und schläft gerade wie immer neben meinen Füßen auf dem kalten Laminat. Da hat er schon seinen Lieblingsplatz gefunden, direkt neben dem Sofa.
    Ihm gefällt das warme Wetter gar nicht und er ist froh, wenn wir wieder im kühlen Haus sind. Nach dem Pullern legt er sich nämlich meist gleich wieder vor die Haustür.


    Bis jetzt läuft es auch eigentlich ganz gut. Wir hatten zwei kleine Pipi Unfälle, aber da habe ich einfach nicht gut aufgepasst. :headbash:
    Draußen pullert er zwar auch vorzugsweise auf unsere Gehwegplatten ums Haus rum, als auf der Wiese, aber damit kann ich gerade leben.


    Nachts wird er so alle 2-3 Stunden wach und wir gehen kurz vor die Tür und dann wird weiter geschlafen.


    Ein guter Esser ist er gerade nicht besonders, aber ich vermute mal, das liegt auch ein wenig an der Wärme.


    Ich persönlich bin weit aus ruhiger, als ich erst angenommen habe. Nur müde bin ich :D

  • Ging es jemandem von euch auch so, kurz bevor der Welpe eingezogen ist?

    Das geht vielen so. Ich zum Beispiel schwanke stark zwischen purer Vorfreude und den großen Zweifeln, ob das jetzt und hier der richtige Zeitpunkt ist, ob wir es verkacken werden, ob wir überhaupt solch einer Aufgabe gewachsen sind.


    Irgendjemand hatte es vor paar Seiten geschrieben : Ein Welpe ist ein Welpe, ist ein Welpe.
    Kein Wesen aus 'ner anderen Galaxi, was besondere Kenntnisse oder Behandlung verlangt. Insgesamt denke ich, man braucht einfach nur etwas Empathie und schon ist man der Hundeerziehung gewachsen. Man kann es sich eben als Ersthundehalter, gerade mit wenig eigener Erfahrung, schlecht vorstellen, dass viele Dinge sich ganz von selbst regeln. Aber in der Regel sagt einem der Verstand und das Herz was zu tun ist. Öfter mal den Kopf ausschaltet, die Zeit genießen. Das was jetzt kommt, kommt nicht so schnell wieder. Ich werde versuchen so an die Sache heran zu gehen =)

  • @Maizy
    Genau die richtige Einstellung. Bloß nicht verrückt machen lassen. Dass man Phasen hat, wo man sich denkt "war das jetzt die richtige Entscheidung" ist glaub ich wirklich normal. Aber eben nur das und dann wirds auch fix wieder Vorfreude.


    @catsanddog
    Natürlich darf man das. Man darf alles, was nicht gegen das Gesetz verstößt. Ich wollte auch nicht sagen "ihr dürft euch keine Sorgen machen", sondern eher "schaut mal von einer anderen Seite drauf" - weil dann macht das Leben mehr Spaß! Ist ja ein Unterschied, ob ich unter Dauerdruck stehe, weil mein Kopf mir Schauergeschichten erzählt und ich mich davon "mitnehmen" lasse und reinsteiger - oder ob man sich mit den richtigen Gedanken auch einfach mal selbst da rausholen und beruhigen kann und dann einfach freuen. Freuend macht das Leben mehr Spaß und ist leichter.


    Ob man das will, oder ob man das eher nicht will, das bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Ich finde nur aus einem normalen Phänomen wird heutzutage gern quasi was Pathologisches gemacht und da denk ich mir: Einfach mal ausatmen. Es ist ein Welpe, keine Lebenskrise. Wenn es wirklich zu einer speziellen Frage oder einem Erlebnis oder einem Problem kommt, kann man es ja dann lösen, wenn es auftaucht. Wer weiß denn überhaupt ob es auftaucht.

  • Natürlich habe ich mich gefreut aber das Kopfkino lief schon extrem. Ich habe mir vor allem darüber GEdanken gemacht, ob ich alles richtig mache. Ob ich Fehler mache, die den Zwerg schädigen? Ob ich irgendetwas in der Sozialisierung falsch mache und er einen Schaden fürs Leben hat.


    Sind wir mal ehrlich, wenn man manche Dinge gerade im Netz liest, dann ist ein Welpe eine Weltaufgabe. Möglichst 8 Wochen Urlaub, dann Betreuung oder mit zur Arbeit, man muss vorher Ernährungswissenschaften studiert haben weil sonst ein mg von irgendeinem Mineral fehlt, man muss schon Plan b - z haben falls was passiert, tausend und ein Ratschlag zur Sozialisierung, zur Erziehung, teilweise soll man 24 h Betreuung einplanen, etc, pp.... Das kann jemanden, der noch nie einen Welpen hatte, schon verunsichern.


    Ganz am Anfang habe ich ein, zwei Mal gedacht, dass er es woanders besser hätte. Dass er mehr gefördert oder besser behandelt wird.


    Mittlerweile habe ich gaaaaannnnz tief durchgeatmet, alle gut gemeinten Ratschläge gehen rechts rein - werden kurz überdacht - und dann links wieder raus. Ich habe eine Schiene für mich und Loki gefunden, die in vielen Dingen nicht Foren - Egal, welches - konform ist aber für uns passt.


    Und wenn ich mir meinen Zwerg so ansehe, denke ich, dass ich nicht alles falsch gemacht habe. :herzen1:


    Lg catsanddog

  • Ich denke auch wenn man sich so umschaut sind doch aus den allermeisten Welpen irgendwann nette und für die jeweilige Familie passende Hunde daraus geworden. Und die meisten Menschen sind nun nicht die totalen Experten und handeln nach den neusten Erkenntnissen der Lerntheorien, sondern einfach aus dem Bauch heraus.
    Mein Hund aus dem Tierschutz ist für mich perfekt auch wenn ich manches im Nachhinein anders gemacht hätte. Und ich bin sehr zuversichtlich, dass das mit Izzy genauso läuft. Ich bin nicht perfekt und meine Hunde müssen es auch nicht sein.


    Wir haben heute morgen Jogger und schreiende Babys und Kinderwägen gesehen und viele pöbelnde Hunde. Davon ist sie bis jetzt kaum beeindruckt. Außerdem wurde sie für einen Setter gehalten. Dabei gibt es meiner Meinung nach gar keine ganz schwarzen Setter.
    Ansonsten wird weiterhin jeden Tag von 9-17 Uhr geschlafen dafür ist davor und danach Action.

  • Ja, das ist leider heutzutage so. Es wird ein riesen Aufwand betrieben, eine bzw mehrere Wissenschaften daraus gemacht - Bauchgefühl verteufelt, weil man nur über korrekte Einhaltung von bestimmten Theorien artgerecht und ohne moralisch ein Monster zu sein ans Ziel kommt (ja, ist überspitzt ausgedrückt). Dabei sind Hunde wie Menschen soziale Lebewesen. Und auch, wenn wir eine unterschiedliche "Haupt"-Art zu kommunizieren haben und uns Eigenschaften wie Moralempfinden unterscheiden - so ist es im Kern doch sehr ähnlich.


    Ein Glück hast du ausgeatmet! Es gibt weder nur "den einen" Weg, noch muss man sich verbiegen, um ein guter Hundehalter zu sein. Man sollte sich selbst treu bleiben, die Dinge erziehen, die einem wichtig sind und aus Respekt zusehen, dass die Umwelt keinen Schaden nimmt. Mehr braucht es gar nicht.

  • @Hummel
    Das hast du so schön gesagt!


    Was mir beim Lesen deines Textes so auffiel: Sobald ich mich verbogen habe, um irgendeinem Konzept oder einer Idee zu folgen, war ich super unauthentisch, was dem Kleinen auch nicht gut tut. Klar, grundlegende Prinzipien will ich einhalten, aber die sind so selbstverständlich, das ist kein Problem.
    Aber an vielen Stellen habe ich mir die letzten anderthalb Wochen so abstruse "Vorschriften" gemacht, dass ich selber ganz verrückt war.

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