Austausch: für Besitzer von Jagdhunden, die nicht jagdlich geführt werden

  • Ich reihe mich hier auch ein und versuche weiterhin parallel, mich durch den Jackyll-&-Hyde-Thread zu ackern. Elvis ist jetzt seit 8 Monaten bei mir, ein italienischer Jagdhundmix mit - glaube ich – sehr starken Jagdambitionen. Er wird auf 3 - 4 Jahe geschätzt.
    Aber dank ihm weiß ich nun wesentlich besser, was hier in der Stadt eigentlich so kreucht und fleucht. In den letzten Monaten habe ich nun mehr Ratten und Eichhörnchen gesehen, als je zuvor hier in Berlin oder sonstwo. Und ich weiß jetzt, dass es am Alexanderplatz massenhaft Kaninchen gibt. Ja, langweilig wirds nicht mit einem Jagdhund!

  • Hallo,
    Das Thema Interessiert mich.
    Ich habe eine fast 4 jährige Podenco-Cockerspaniel mix Hündin mit starkem Jagdtrieb.
    Als sich dieser mit Ca. 1 Jahr entwickelte, stand sie kreischend und zitternd in der Leine, sobald wir den Wald betraten (und es ist nur ein kleiner Stadtwald mit Eichhörnchen und Vögeln, sonst ohne Wild).
    Sie war lange an der Schleppleine, inzwischen geht es auch ohne ( außer in Wildreichen, unübersichtlichen Gebieten).
    Sie hat einen eher großen Radius, an den ich sie alle paar Minuten erinnern muss.
    Wird sie zu hektisch, muss sie eine Weile dicht bei mir bleiben, dann geht es wieder.
    Um die auszulasten fahren wir mehrmals die Woche Fahrrad (sie liebt es zu sprinten), sie darf viel Buddeln (auf Kommando) und wir üben Tricks und Impulskontrolle mit einem Bällchen (nie länger als 10 min, sonst fährt sie zu doll hoch).

    Dann habe ich noch Julieta, einen Bretonischen Spaniel.
    Gemeinsam mit Jascha flitzt sie gerne umher, zum richtigen Jagen ist sie zu ängstlich (alleine weit weg rennen? Viiiel zu gruselig...)
    Juli begleitet Jascha und mich einfach, sie ist zwar ein fröhlicher Hund, kommt aber mit Erwartungshaltung absolut nicht klar und kann deshalb kaum lernen.

    Mit Jascha möchte ich bald Dummytraining machen, evtl. findet Juli ja auch irgendwann Gefallen daran.

    Freue mich, von euren Jagtsäuen zu lesen ;)
    LG

  • Das ist doch mal ein schönes Thema, da bin ich gerne dabei.

    Habe insgesamt 5 Jagdhunde.

    Spinone Italiano, Griffon Nivernais, Englisch Setter und zwei Kurzhaardackel.

    Mich begeistert an den Jagdhundrassen allgemein, dass man gerade im jagdalternativen Bereich sehr viel anbieten und machen kann.

    Mein Herz gehört den großen Vorstehern, mein erster Hund war ein DK aus jagdlicher Zucht. Der Nachfolger ist jetzt der Spinone, der mich optisch und vom Wesen her sehr beeindruckt.

    Dackel waren immer schon meine große Liebe, hier vor allem die Kurzhaar-Version, die oftmals noch sehr ursprünglich ist.

    Bis auf den Spinone kommen all meine Hunde aus dem Tierschutz und haben eine eigene Geschichte. Griffon und Setter waren anfänglich sehr ängstlich und panisch. Den Setter kann selbst ich nach zwei Jahren nicht anfassen. Ihr fehlt einfach die gute Erfahrung mit Menschen im Welpen/Junghundalter. Trotz allem ist sie inzwischen ein ganz normaler, fröhlicher und neugieriger Hund.

    Übermäßiges Jagdververhalten zeigen alle nicht bzw. sind sehr gut kontrollierbar.
    Sie laufen auf Spaziergängen alle frei.

    Mit dem Spinone mache ich hauptsächlich Dummy, er lässt sich aber für alles begeistern wie Agility, Mantrailing, Tricks.

    Der Griffon Nivernais ist eher der Fährtenhund, der Spuren sehr detailliert ausarbeitet.

    Von meinen beiden Dackel ist einer jagdlich eine komplette Null (zum Glück) und einfach nur ein netter Mitlaufhund. Der andere ist jagdlich am ambitioniertesten, da muss man im Freilauf ein Auge drauf haben.

  • Meine Dackelhündin ist aus nichtjagdlicher Zucht und hat einen sehr extremen Jagdtrieb entwickelt. Ich mache kein Antijagdtraining mit ihr, denn ein bisschen "Spaß" soll sie ja auch haben, wenn sie schon nicht jagdlich geführt wird. Als ich gemerkt habe, dass der Jagdtrieb um einiges ausgeprägter ist als bei meinem letzten Dackel, habe ich beschlossen, dass sie ihren Jagdtrieb ein bisschen "ausleben" darf und sie hat eine Menge Spaß dabei und ich auch.
    Daher darf sie an der langen Leine gemeinsam mit mir Spuren verfolgen. Sie ist dabei spurlaut und voll in ihrem Element. Das ist dann m.E. für sie so ähnlich wie eine Nachsuche.

    Freilauf hat sie phasenweise in gut übersichtlichem Gebiet, ansonsten ist sie an der Flexi- oder Schleppleine. Wenn sie im Freilauf eine Spur gewittert hat, kann ich sie mit einem Pfiff zurückpfeiffen und sie kommt dann angeschossen - dann leine ich sie an, um nicht zu riskieren, dass sie ohne mich der Spur folgt. :D
    Wenn sie allerdings bereits einem Feldhasen hinterherhechtet, dann hilft auch der Pfiff nichts und ich muss auf sie warten. Das ist bisher 1x vorgekommen, da ich es habe draufankommen lassen, weil ich wissen wollte, ob sie sich vom Wild genausogut zurückpfeiffen lässt wie von der Wildspur - jetzt weiß ich, dass das nicht so ist. :hust:

  • Hey,
    Bin dabei.
    Ich habe derzeit einen Labrador-Beauceron Mix. Der Labradoranteil ist reine Arbeitslinie. Davor hatte ich einen Cocker Spaniel, einen Bobtail und eine Podencomix Dame. Alle sind/waren reine Familienhunde.
    Keiner meiner Hunde wurde bzw. wird jagdlich geführt oder ist aktiv im Hundesport. Antijagdtraining brauchte nur der Labbimix. Aber das war unproblematisch. Zur Zeit mache ich nur etwas Dummyarbeit mit ihm.
    Meine Hunde hatten nie Probleme mit dem reinen Familienleben und sind/waren (ausser der Cocker, aber der war krank) glücklich und zufrieden und ohne Baustellen.
    Hier wird aber im nächsten Herbst ein reiner Jagdgebrauchshund einziehen, der dann jagdlich geführt wird. Ich bin schon sehr gespannt wie und ob sich ein Unterschied bemerkbar macht.

  • Mein Dackel kommt aus einer Arbeitslinie, er will arbeiten. Wir sind auf dem Hundeplatz, haben die BH absolviert und machen jetzt einfach weiter. Hinzu kommt Fährtenarbeit an der Schleppleine.

    Ableinen geht nur auf freien übersichtlichen Feldwegen. Auf der Spur lässt er sich zurück rufen; bei Sicht wohl eher nicht. Das habe ich - will ich auch nicht - ausprobiert.

  • Hmmm also wenn ich lese, welche Rassen ihr zu Hause habt, traue ich mich fast nicht hier mit zu schreiben - hab "bloss" 2 Golden Retriever. Was ja laut vielen keine Jagdhunde sind.

    Sie machen begeistert Dummyarbeit und laufen im Mantrailing. Mojito's Verwandtschaft zeigt grossen Verstand auf der Jagd. Sie sind alle angenehme Familienhunde.
    Meine werden nie auf der Jagd mitlaufen.

  • Unsere kleine (wohl überwiegend) Podenco-Hündin mag gerne im Garten Vögel aufscheuchen und verfolgt sie begeistert bis zum Zaun. Unterirdisches Tierleben hört sie offenbar gut, und nach unserem Informationsstand stammt sie von Hunden ab, die zur Jagd gezüchtet wurden. Zum Austoben hat sie (neben langen Spaziergängen, Hundeschule usw. einen vergleichsweise großen Ball, den sie oft im Garten mit hoher Geschwindigkeit unermüdlich vor sich her treibt.

    Bei Zoobesuchen kommuniziert sie neugierig und freundlich mit allen Tieren, die zu ihr an den Zaun kommen.

    Als wir mal nachts (noch vor der sicheren Stubenreinheit) mit ihr im Garten waren, verschwand sie plötzlich mit Zeichen großer Aufregung im Dunklen. Wir brauchten einige Minuten, um sie mittels Taschenlampe wieder zu finden. Da saß sie dann mit der Nase an einer offenbar aus dem Nest gefallenen jungen Taube, die sehr erschreckt, aber nicht verletzt war. Wir versorgten die Taube mit Trinkwasser und einem geschützten Ort zur Übernachtung, und am nächsten Tag war sie (wohl mit Hilfe ihrer Eltern) in den heimischen Baum zurückgekehrt.

    sea u in denmark

  • Hmmm also wenn ich lese, welche Rassen ihr zu Hause habt, traue ich mich fast nicht hier mit zu schreiben - hab "bloss" 2 Golden Retriever. Was ja laut vielen keine Jagdhunde sind.

    Sie machen begeistert Dummyarbeit und laufen im Mantrailing. Mojito's Verwandtschaft zeigt grossen Verstand auf der Jagd. Sie sind alle angenehme Familienhunde.
    Meine werden nie auf der Jagd mitlaufen.

    Sind nicht alle Hunde auf irgend eine Art und Weise mal zur Jagd gezüchtet worden?
    Auch ein Labbi oder Goldi ist doch ein Jagdhund (Retriever eben).

  • Sind nicht alle Hunde auf irgend eine Art und Weise mal zur Jagd gezüchtet worden?Auch ein Labbi oder Goldi ist doch ein Jagdhund (Retriever eben).

    Ja, aber es gibt ja verschiedene Verwendungszwecke.
    Die Retriever sind eher für die Arbeit "nach dem Schuss" (markieren, apportieren - hauptsächlich Entenjagd, Wasserarbeit), die Vorsteher arbeiten eher "vor dem Schuß", also Wildanzeige (sind aber Allrounder, die auch apportieren oder Nachsuche machen können).
    Schweißhunde arbeiten wieder anders, Bauhunde auch.

    Jagd benötigt halt je nach Gebiet und vorhandenen Wildtieren verschiedene Hunde, die verschiedene Aufgaben übernehmen wie Wild anzeigen, Wild anhetzen, angeschossenes Wild, das noch flüchten konnt, suchen und anzeigen und und und.

    Die Kategorie der Jagdhunde ist recht groß, aber jedes Land hat ja noch mal einen anderen Ursprung, andere Begebenheiten, andere Örtlichkeiten, anderen Bedarf. Ein Terrier auf einem Hof, der die Mäuse und Rattenpopulation klein hält, erfüllt genauso den einen Zweck wie der Dacke, der das Kaninchen aus dem Bau in die Hände des Jägers scheucht, wobei das noch nicht mal zum Bereich Jagdverhalten gehört, wenn man ganz kleinlich ist.

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