Hund als Kinderersatz - wann fängt es bei euch an ?

  • Bei uns ist der Hund ebenfalls "der Hund" und er wird mir niemals in meinem Herzen so nahe stehen wie es meine Kinder tun, und von daher auch niemals mein Kinderersatz sein, wenn diese aus dem Haus sind. Er ist und war im übrigen auch nie unser "drittes Kind" mit den gleichen Rechten und Pflichten - durfte im Gegensatz zu den Kindern, die als Kleinkinder regelmäßig bei uns nächtigten, wenn sie das brauchten, nie in unserem Schlafzimmer/Bett schlafen, hat
    keine Mitspracherechte, wenn es um die Auswahl des Essens, der Unternehmungen, des Urlaubszieles geht und mein Geld geb ich auch lieber für Sachen oder Unternehmungen für die Kiddies aus als fürs zehnte Hundehalsband oder den drölften Napf. Ich spreche übrigens auch nicht mit dem Hund in dem Sinne, dass ich meinen Alltag mit ihm teile. Wenn ich allein im Haus bin, ist halt noch der Vierbeiner da, aber trotzdem bin ich "allein" in dem Sinne, dass kein adäquater Gesprächspartner da ist - denn da ja keine Antwort kommt, hätte ich das Gefühl, mit der Wand zu sprechen und das käme mir doch komisch vor.


    All das hat übrigens nichts damit zu tun, dass der Hund nicht geliebt wird - nur eben anders als die Kinder.

  • Mein Hund ist kein Kinderersatz- ich will und wollte nie Kinder-Hunde wollte ich dagegen schon immer! Deshalb kann ich nur herzhaft lachen wenn es mir unterstellt wird. Ich find das Leben als Single mit Hund viel angenehmer als das Dasein als Mutti/Ehefrau.
    Wäre mir viel zu fremdbestimmt und eingeschränkt.


    Ich vermenschliche ihn in manchen Dingen gewiss-einfach weil es mir Spaß macht, nicht weil ich nen Menschen zum "kümmern" vermissen würde..
    Lupo bekommt seine Torte & Geschenke zum Geburtstag, manchmal kommen seine Kumpels auch vorbei..
    Er darf im Bett schlafen & die Couch benutzen wie er mag.
    Wenn wir spielen oder knuddeln quatsche ich auch bisschen Unsinn mit ihm- ansonsten brabbel ich aber nicht permanent mit ihm..
    Meine Eltern sind Oma & Opa - sie haben sich damit abgefunden, dass er (und evtl. Nachfolger) eben mein Beitrag zum Thema "Enkelkinder" sind... :D

  • Was mir bei einigen Beiträgen auffällt, ist die Aussage: ich will keine Kinder, ich will einen Hund. Das ist für sich nicht verwerflich, aber ich frage mich, ob es an unserer Gesellschaft liegt, daß dann doch sich viele Menschen lieber für einen Hund entscheiden, als Kinder in die Welt zu setzen. Der Hund wird als Familienmitglied angesehen, der anscheinend dem eigenen Kind gegenüber Vorteile bietet.
    Warum sich die Menschen gegen eigene Kinder entscheiden, ist ganz individuell. Aber sich dann lieber einen Hund als ein Kind "anzuschaffen", ist für mich vielleicht auch ein gesellschaftliches Problem. Und in dem Fall ist für mich der Hund zwar kein Kindersatz, aber vielleicht eine neue Form von Familie.

  • Ich hab den Eindruck, das betrifft immer nur andere, die ihren Hund als Kindersatz behandeln :D


    Ich, als Kinderlose, hab auch schon auf "Dein Hund ist doch auch Kindersatz" geantwortet - und damit das Gegenüber zum Schweigen gebracht: Wieso ERSATZ? xD


    Und bei Kindern kann man wiederum schauen: Wo sind die zB Ersatz für ein eigenes Leben? Wo sind Kinder zB Partnerersatz?
    :ugly:


    Tatsächlich frag ich mich manchmal schon, ob unsere Freizeit-Hundehaltung in der westlichen Welt nicht am biologischen Bruttrieb "aufsetzt". Wenn nasse Hunde zB wie Säuglinge in Handtücher gewickelt werden, Babysprache mit ihnen gesprochen wird, einem beim Anblick von Welpen "die Milch einschießt" (da schließe ich mich mit ein |) ) , (auch gesunde) Hunde in Kinderbuggys geschoben werden....


    Was ja auch auffällt, sind die Menschennamen, die Hunde inzwischen gegeben werden. Harras, Rex, Lumpi & Co hört man kaum noch.

  • Was ja auch auffällt, sind die Menschennamen, die Hunde inzwischen gegeben werden. Harras, Rex, Lumpi & Co hört man kaum noch.

    Ein paar meiner Hunde haben/hatten Menschennamen.


    Allerdings sind das Namen, die ich meinen Kindern nicht angetan hätte :D
    Daraus zu schließen, Hunde seien Kindersatz, finde ich doch etwas weit hergeholt.

  • Tatsächlich frag ich mich manchmal schon, ob unsere Freizeit-Hundehaltung in der westlichen Welt nicht am biologischen Bruttrieb "aufsetzt".


    Bevor die Theorie mit den sich selbst domestizierenden Hunden populär wurde, war das doch die normale Entstehungsgeschichte, wenn ich mich nicht irre? Also Frühmensch holt sich Wolfswelpen ins Haus weil sie so niedlich sind und den Brutpflegetrieb ansprechen. Das machen doch auch andere Tierarten, dafür gibt es das Kindchenschema. Warum sollte das jetzt eine neue "Errungenschaft" ausgerechnet unserer westlichen Welt sein?

  • Oh, ich meine das nicht als imperialistisch motiviert ;) , sondern dass es ein anderes Verhältnis zum Hund ist, wenn ich mit ihm arbeite, jagen gehe, hüte usw. Ich meine die "Freizeithundehaltung", die den Hund vielleicht eher/leichter verniedlicht.

  • Nicht alle Hunde in anderen Ländern sind Arbeitsmaschinen, da wird sich auch über die Welpen gebeugt und gequietscht. Ich denke, das hat bei der Domestizierung schon beides ineinandergegriffen (auch wenn das natürlich zu lange zurückliegt um da noch was nachweisen zu können.)
    Und nicht alle Hunde hier, die ohne Arbeitseinsatz gehalten werden, werden betüddelt.


    Will sagen, für mich gehört das Brutpflegeverhalten von Anfang an und in allen Ländern zur Tierhaltung.

  • Was mir bei einigen Beiträgen auffällt, ist die Aussage: ich will keine Kinder, ich will einen Hund. Das ist für sich nicht verwerflich, aber ich frage mich, ob es an unserer Gesellschaft liegt, daß dann doch sich viele Menschen lieber für einen Hund entscheiden, als Kinder in die Welt zu setzen. Der Hund wird als Familienmitglied angesehen, der anscheinend dem eigenen Kind gegenüber Vorteile bietet.
    Warum sich die Menschen gegen eigene Kinder entscheiden, ist ganz individuell. Aber sich dann lieber einen Hund als ein Kind "anzuschaffen", ist für mich vielleicht auch ein gesellschaftliches Problem. Und in dem Fall ist für mich der Hund zwar kein Kindersatz, aber vielleicht eine neue Form von Familie.

    Mir gehen Kinder einfach tierisch schnell auf die Nerven.. Dieses Gequake und Gebrülle-ich halte es einfach schwer aus. Dazu dann noch der Schlafmangel am Anfang beim Baby-zum Dank fürs Aufstehen in ne volle Windel gucken über Jahre... Nee, nicht meins..


    Ich ekel mich auch furchtbar vor Kinderkacke und hab noch nie ein Kind gewickelt, das Gekötzel sorgt bei mir für schlimme Würgeanfälle...


    Ich hab auch keine Lust, mein Leben um andere herum zu gestalten und mich dabei zu einem Großteil immer hinten anstellen zu müssen.. Erst müssen die Kinder hier und dahin gefahren werden, dann brauchen sie dies & das, Elternabend, am Wochenende das Haus voller fremder Kiddies, gegessen wird was Mann/Kiddies wollen, dies geht nicht, das geht nicht...


    Nee, ich bin da furchtbar egoistisch- hab vermutlich nur ein Leben-und als Mutti wäre es nicht so, wie ich es führen will..

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