Hund als Kinderersatz - wann fängt es bei euch an ?

  • Hallo ,
    bei uns ist der Hund "der Hund ", obwohl er 3 Körbchen ,2 Leinen, Spielzeuge und und und.
    wir haben keine Kinder.
    bei und ist Cookie , Cookie (19 Wochen alt ) ...ein Individuum mit eigenem Wille und Charakter der zur Familie gehört.
    kein Kind , kein Spielzeug o.ä. ,
    Jedoch haben wir ihn sehr sehr lieb uns sind besorgt wenn er was hat.
    ab wann die Vermenschlichung beginnt weiss ich auch nicht genau. :ka:

  • War ich vor Chili noch der festen Überzeugung, dass wir noch ein zweites Kind bekommen, muß ich zugeben: dieser Wunsch schwindet zunehmend.

    Würde nicht soweit gehen, dass sie als Kind Nr. 2 herhält, allerdings genieße ich die Zeit einfach unheimlich mit Thuja (unserer Tochter) und Chili.
    Bei einem weiteren Kind würde einfach alles irgendwie nur halb gemacht, wäre weniger Zeit da und somit würde auch die Qualität leiden, die diese wenige Zeit mit sich brächte.

    Sowohl für Kind 1, als auch für unseren Hund, meinem Mann, die arbeiten im Haus usw.
    Aber Chili trägt schon einen ordentlichen Teil dazu bei, dass ich von dem Wunsch, weitere Kinder zu bekommen, eher Abstand gewinne.

    Ähnlich sieht's mein Mann im Übrigen auch :-D also wer innerlich schreit, meistens sind wir uns in existenziellen Dingen einig.

  • Ich muss aber zugeben- ich finde es befremdlich wenn sich jemand als "Mama von Hund Y" bezeichnet. Meiner Meinung nach hat der Hund schon ne Mutter, und die hat Fell. Ich selber habe mich NIE als "Mama" bezeichnet, verbitte mir das auch und werde es nie tun. Ich bin das "Frauchen" und mein Freund ist das "Herrli". Und die Hunde sind "unsere Mädels" oder "die Mistkröten" :D

    Das finde ich auch immer seltsam. Hunde adoptiert man auch nicht... die kauft man, die schafft man sich an. Auch beim Tierschutz ist es keine Adoption, sondern eben Hundekauf: Ich zahle Geld, ich kriege Hund, in dem Fall eben Gebrauchthund. Oder kriegt sie geschenkt oder was auch immer.
    Adoptieren jedenfalls tut man Kinder, keine Tiere.


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    Ich hasse das Gerede vom Kindersatz wie die Pest.

    Ich bin weiblich, Ende 20, Single und zufrieden damit und will auch nicht umbedingt Kinder. Ich mein, wenn es sich ergibt, wäre ein Partner ganz nett, wenn nicht, ist es auch kein Drama. Wenn besagter Partner umbedingt Kinder haben wollte, naja, vielleicht kommt der Wunsch dann bei mir auch, wer weiß, aber bis jetzt hat die biologische Uhr, von der alle immer reden, noch nicht angefangen zu ticken und es würde mir auch nix ausmachen, wenn sie für immer stumm bleibt.

    Aber ich hab eben drei Hunde und mache damit einen recht großen Aufwand. Ich fahre in meiner Freizeit mit ihnen durch die Gegend zum spazierengehen, wandern, Hundesport, Treffen mit anderen Hundehaltern, mein Freudeskreis besteht zu einem guten Teil aus anderen Hundeleuten, ich mache mir Gedanken über und Mühe mit ihrer Ernährung und gebe recht viel Geld für hochwertiges Futter (bzw die Zutaten) und für gutes Zubehör aus, ich lese Bücher und informiere mich im Internet usw usf.

    Da kommt dann recht häufig dieser Satz oder zumindest die Implikation, dass meine Hunde ja "Kindersatz" wären.
    Nein, sind sie nicht!!! Ich denk ich sehe meine Hunde klarer als Hunde, mit all ihren Unterschieden zu Menschen und ihren anderen (und manchmal auch gleichen) Bedürfnissen als viele Leute, wo der Hund nur so nebenher mitläuft, denen die Bedürfnisse ihres Hundes aber oft eher am A**** vorbei gehen.
    Ja, sie sind irgendwie schon Familienmitglieder und ich liebe sie sehr, aber sie sind kein Ersatz für irgendwas, sondern sie sind eine Ergänzung, die mir sehr Spaß macht, mein liebstes Hobby und meine Lieblingstiere.


    Manchmal frage ich mich, ob man mir den Kindersatz auch ständig unterstellen würde, wenn ich statt dessen leidenschaftliche Aquarianerin wäre oder gar irgendein Tier-loses Hobby hätte, in dem ich voll aufgehe... der Hund bietet sich da doch mehr an.


    Oft erlebe ich grade bei Leuten, die mehr oder weniger stolz sagen, ihr Hund wäre halt nur ein Hund, man solle die nicht so vermenschlichen, deutliche Ansätze zur Vermenschlichung, nämlich immer dann, wenn der Hund was macht, was er nicht soll (an der Leine ziehen, jagen, sich in Kacke wälzen). Da werden dann menschliche Masstäße angelegt und es heißt, der Hund wisse "ganz genau, dass er das nicht soll!!!".

    Da wird dem Hund ein viel menschlicheres Denken unterstellt, als er eigentlich beherrscht. Es gibt genug Leute, die null Ahnung von Hundeverhalten haben und daher einfach menschliches Verhalten 1:1 auf den Hund umdeuten...

  • Vielen Dank für eure vielen Meinungen =)
    Habe mir nun alle Beiträge durch gelesen.

    Ich rede auch gelegentlich mit Amber, Bitte & Danke kommen da auch schon mal vor :roll:

    Aber es ist jetzt nicht so, dass ich fast den ganzen Spaziergang mit dem Hund rede. Sowas hab ich auch schon live gesehen. Finde ich aber auch nicht weiter bedenklich, dem Hund schadet es ja nicht, es wird ihm wohl egal sein :D

    Wie schon einige geschrieben haben, der Hund ist ein Hobby.

    Vermenschlichen tue ich aber natürlich auch hin und wieder. Das kommt automatisch vor :lol:

    Aber gerade bei einem Chihuahua hat man die meisten "Vorurteile" was dieses Thema angeht...

  • Hallo,

    für mich fängt die Vermenschlichung des Hundes eigentlich da an, wo der Hund kein artgerechtes Leben mehr führen kann.

    Wenn der Hund zum Kuscheltier, zur Modepuppe, zum Fashion-Accessoire, zum Sportgerät, etc. degradiert wird. Solche Fälle. Der Hund dient dann nur zur Erfüllung der Bedürfnisse des Menschen. Die Bedürfnisse des Hundes (Auslauf, Interaktion mit Artgenossen, etc.) stehen hinten an bzw. es werden schlicht und ergreifend nur noch die Grundbedürfnisse (Futter, Schlafen, Pipi) erfüllt.

    Aber was macht es, wenn man mal mit dem Hund redet oder ihm zehn verschiedene Halsbänder kauft? Das ist doch dem Hund egal solange er sonst ein artgerechtes Leben führt.

    Grüße,
    Rafaela

    Edit: Das mit dem "Kinderersatz" kann ich echt nicht mehr hören. Wenn ich ein Kind gewollt hätte, hätte ich ein Kind. Ich wollte aber nie ein Kind. Ich wollte einen Hund. :)

  • Ich brauch keinen Kinderersatz, ich hab ein Kind.
    Okay, ein Krabbelkind und ein Welpe sind fast das selbe, man sagt millionenmal "Nein!", muss ständig aufpassen, sie stecken wirklich alles in den Mund/das Maul und dicht sind sie auch nicht. Aber das Kind entwickelt sich von einem weg, es wird seine eigenen Wege gehen und sein eigenes Leben führen.
    Der Hund entwickelt sich zwar auch weiter, aber er bleibt.

    Vermenschlichen, ach Gott... Das ist irgendwie sin Totschlagargument, oder?
    Ich bin ein Mensch, also vermenschliche ich alles. Es gibt soviele Leute die ihren Autos Namen geben, die morgens die Kaffemaschine begrüßen, das ist alles normal und wird höchstens belächelt.
    Aber wehe man spricht vom Hund als Baby, schon ist man am vermenschlichen.
    Meine Güte, solange der Hund keinen Schaden davonträgt, solange er Spaß haben kann, seine Bedürfnisse gut erfüllt werden ist es doch total schnuppe ob man nun den millionsten "Lucky" ruft oder "Baby".

    In meinem Fall klingt das, wenn Arren an der Leine den Bullistop einlegt, meist so: "Bümchen, komm weiter. Schätzchen... Oh Baby, nun komm schon!"
    Und ob die Leute das nun seltsam finden oder nicht ist mir ziemlich latte. Mein Blümchen ist ja dennoch ein Hund, mit allem was einen Hund ausmacht.

    Meine Hunde sind einfach Hunde. Und auch meine Schätze, natürlich. Sie leben mit mir, sie gehören zur Familie. Und darum werden sie auch behandelt wie Familienmitglieder. Ihren Bedürfnissen entsprechend, denn mein Kind behandel ich auch anders wie meinen Mann oder wie meine Schwiegermutter oder meinen Schwager, oder oder oder.
    Nur weil sie meine Babys sind macht sie das nicht zum Kinderersatz.
    Find ich übrigens auch ziemlich schräg von Kosenamen gleich auf sowas zu schließen. Immerhin ist "Baby" oder "Babe" auch ein Kosename den Männer gerne mal ihrer Freundin verpassen...

  • Moin,

    so ein bisschen les ich das mit Verwunderung, wenn ich mit meinen Tieren spreche ist das doch Kommunikation und keine Vermenschlichung?

    Es wäre doch furchtbar würde das Sprechen zwischen meinem Hund und mir sich auf reine Befehle bzw. Anordnungen beschränken? Da unterschätzen wir wohl auch die Kommunikation zwischen den Spezies?

    Auf alle Tiere in menschlicher Obhut wirkt die Sprache, je nachdem wie man sie einsetzt, beruhigend, anfeuernd oder auch furchterregend. Ich glaub, ein Hund braucht unserer Sprache, im Laufe der Jahrtausende hat er sich an uns angepasst, nimmt sogar Verhaltensweisen an und hin, die ihm fremd sind und die er, unter seinesgleiche niemals dulden würden - Umarmungen etwa.

    Ich rede auch mit meinem Hund.... natürlich, ist er doch untertags der Einzige, der um mich herum ist. Und ja, er hat gelernt mich zu verstehen, wenn ich sag "gehst Du mal bitte zur Seite" dann tut er das - er würde aber auch auf ein schlichtes "Seite" reagieren und tun, was ich möchte. Andererseits ist er von seinem Verhalten auch sehr sanft und ich kann mich auf seine Sprache einlassen, ich erkenne, wsa er möchte und wenn`s möglich ist, dann kann er mir durch seine Art zeigen was er mag und ich kann dem entsprechen. Lou "fragt" immer ob er etwa auf`s Sofa darf, er würde nie einfach drauf springen. Als Beispiel. Und wenn ich mal "Nein" sag, dann ist sein Blick durchaus beleidigt, aber er geht auf seinen Platz.

    Mein Hund ist mein Partner, mein Kamerad, er hat einen festen Platz innerhalb meiner Familie, ich würde ihn niemals den Menschen vorziehen, aber ich nehme Rücksicht auf seine Bedürfnisse, denn ich habe genau dafür die Verantwortung. Als ich umgezogen bin, konnte er nicht gut allein bleiben...... und so hab ich mich nach ihm gerichtet um ihm Sicheheit zu bieten, ich sehe das als Notwendigkeit im Umgang mit einem mit anvertrauten Wesen an. Heute bleibt er problemlos allein, seit er weiß "Hier ist mein zu Hause" und vor allem "Sie kommt immer wieder....." Innerhalb seines zeitlichen Rahmens.

    Und ja, ich fordere auch Rücksicht von meinen Freunden ein, das ich ihn mitbringen kann und darf, wenn ich weiß, ich bin länger außer Haus, da ziehe ich ihn eindeutig manchmal vor, aber er verstände mich auch nicht, ließe ich ihn allein. Und sein Wohlergehen liegt in meiner Hand.

    Und meine Pflicht ist es auch, ihn umgehend zu versorgen, artgerechtes Futter, entsprechendes Hundezeug, all das was er braucht, aber das ist doch keine Vermenschlichung und ansonsten, ein Leben ohne Hund ist möglich - aber sinnlos.

    Ehrlich, ja, ich kenn so einige Menschen die mir nie so nahe kommen wie mein Hund, Schwiegervater etwa - wenn ich da wählen müsste...... allerdings, da ich weiß, das alle meine Lieben ohne mich überleben können, nur mein Hund nicht, würde meine Entscheidung immer ihm zugeneigt sein. Ich brauche ihn nicht (aber ohne ihn will ich nicht sein) aber er braucht mich, jeden Tag. Und er liebt mich, egal wie blöd ich mich benehme.... allein dafür gehört ihm mein Herz.

    Sundri

  • Zitat

    Hund als Kinderersatz - wann fängt es bei euch an ?


    Eigentlich schon bei der Anschaffung.

    Wenige Hunde werden angeschafft, weil sie eine richtige Aufgabe haben (Hütehunde, Schutzhunde usw.).

    Die meisten Hunde sind Sozialpartner.
    Ob man das jetzt Kindersatz nennt, ist beliebig.
    Die Hunde sollen emotionale Bedürfnisse befriedigen.

  • Für mich ist der Hund dann ein Kinderersatz, wenn er gezielt als solcher angeschafft wurde - ohne ein hundegerechtes Leben und ohne ein Auge für hündische Verhaltensweisen. Man sieht meines Erachtens ganz klar einen Unterschied zwischen Menschen, deren Hund ein Ersatz für etwas ist, Menschen, die einen Hund haben, aber eigentlich keinen Hund, sondern ein bewegliches Kuscheltier wollen und Menschen, die einen Hund haben, um genau das zu erleben: Das Leben mit einem Hund.

    Mein Hund ist kein Kinderersatz. Ich bin jung, ich lebe mit meinem Hund zusammen und wenn er etwas "ersetzt", dann sicher keinen Nachwuchs, sondern eher einen "Partner". Mein Hund fungiert als Sozialpartner, als Interaktionspartner, als Spielgefährte, als Begleiter auf alltäglichen Abenteuern, als Freizeitbeschäftigung, körperliche und geistige Auslastung, Interessengebiet und Motivationsgeber.
    Zusätzlich ist mein Hund auch noch ein Assistenzhund - zurzeit ein in der Ausbildung befindlicher, der mich irgendwann im Alltag unterstützen soll, hauptsächlich dabei, Umgebungsreize filtern oder wahrnehmen zu können. Ansonsten habe ich einen Hund, weil ich Hunde mag - ihr Verhalten, ihre Kommunikation, ihr Aussehen. Würde mir ein Mensch in meinem Leben fehlen, wäre ein Hund, der so ganz anders ist als wir Menschen, ein denkbar schlechter Ersatz - genau darum nutze ich ihn auch nicht als solchen. Er kann mir Gesellschaft geben, Zuneigung, mich amüsieren, mich zum Nachdenken anregen, aber all das eben nur auf seine hündische Verhaltensweisen begrenzt.
    Natürlich kann ein Hund ein toller Sozialpartner sein, aber ist eben ein Hund und kann niemals einen Menschen ersetzen.

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