Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn Teil V

  • Wobei ich Border an sich auch recht früh als "erwachsen" empfinde, sogar mehr als Aussies, nur von meinen Erfahrungen. Zumindest sehr früh schon sehr fokussiert auf ihre Arbeit und ihre Menschen. Das kenne ich von Aussies sehr viel unterschiedlicher, solche und solche.
    Smilla hat sicher auch sehr früh "erwachsen" gewirkt, dabei hatte sie bloß von Anfang an kein Interesse an Fremden (eben auch an fremden Hunden... ich war immer spannender und Spiel mit Fremden... nö!). Das wirkt dann gleich ganz anders, dazu eine gewisse Arbeitseinstellung...

    Zum kastrieren: ich hab nun einen kastrierten Rüden und drei unkastrierte Hündinnen (und die sollen es ohne zwingenden Grund auch bleiben). Wir können nicht so einfach trennen und ja klar, wir hätten dann von Anfang an bei Hündinnen bleiben können. Ist nun auch so, dass wir in Zukunft nur gleichgeschlechtlich halten wollen, bei Grisu damals war es uns relativ egal, wir dachten, wir kriegen es schon hin und dass Rüde + Hündin sich besser verstehen. Dann änderte sich bei unserer angedachten Betreuung einiges und schließlich haben wir uns für die Kastration entschieden.

  • Sooo viele kenne ich auch nicht. Freunde meiner Mutter leben von Schafen und haben Border zur Arbeit, die sind sehr früh schon sehr ernst und desinteressiert an allem anderen. Die junge Border Hündin bei uns im Agi blendet beim Agi alles andere aus (würde auch keinem Ball hinterher jagen, der für wen anders geworfen werden oder irgendwas an Interesse an anderen zeigen). Auf den Spaziergängen nach dem Training "hütet" sie, soweit zugelassen (die Besitzerin achtet darauf). Das könnte man als "Spiel" ansehen, ist es aber nicht.
    Bei uns im Nachbarort wohnt eine Frau mit 2 Bordern, der eine noch recht jung, der ist aus dem Tierschutz und stellt fletschend alles und jeden, der näher als 5 Meter kommt. Der verteidigt den Radius um sein Frauchen, die ist leider ziemlich überfordert :verzweifelt: . Wenn er weiter weg ist vom Frauchen, ignoriert er andere Hunde. Der müsste jetzt so 1,5 Jahre alt sein. Der alte Border von ihr ist komplett auf sie fixiert und blendet alles andere aus und ist laut ihr total unkompliziert, der belästigt ja nichts und niemanden. Der ist aber in Lucys Alter, also schon Senior.
    In Smillas Junghundegruppe war ein Border, der fand auch alles außer Besitzer komplett überflüssig und hat das zur Not auch kundgetan. An sich hat ihn alles ab 2 Meter Abstand aber einfach nicht interessiert, der hat nie mit anderen Hunden gespielt.
    Bei erwachsenen Bordern kenne ich an sich (bis auf Bonnie :herzen1: ) auch nur Exemplare, die extrem sich ihre "Aufgabe" suchen und komplett dann darin aufgehen und alles andere in der Regel ausblenden oder als Teil der Aufgabe einbauen oder wegfletschen.

    Ich liebe es, Border Collies an Schafen zuzusehen, das war es dann aber auch... Spätestens Schottland mit den zig Border Collies hat mich da komplett geheilt, dass das was für Alltag und Sport für mich sein könnte. (aber ist ja hier nicht das Thema...)

  • Spannend, was ihr schreibt!

    Meine alte TÄ hat damals so getan, als wenn eine Kastra nichts Besonderes beim Hund bewirkt, außer, evtl. eine Fellveränderung (überwiegend bei Hunden mit seidigem rotem Fell) und dass man mit dem Futter aufpassen muss, dass der Hund nicht dick wird.

    Es hat ja erst in den letzten Jahren tatsächlich ein bisschen ein Paradigmenwechsel in Bezug auf Kastration stattgefunden. Nicht umsonst schwirren ja auch jetzt immer noch diese Ideen von höherer Verträglichkeit, leichterer Erziehbarkeit, etc. durch die Kastration umher. Mein rein subjektiver Eindruck ist, dass es so gerade in den 90ern und frühen 2000ern vor allem bei Rüden gar nicht die Frage nach dem ob, sondern eher dem wann in Bezug auf Kastra war.

    Aber evtl. Risiko von SDU, leicht erhöhtes Risiko für einige Krebsarten, schlechtere Futterverwertung und eben mögliche unerwünschte Verhaltensveränderungen sind schon ziemlich krasse potenzielle negative Auswirkungen.

    Wobei man auf der anderen Seite vorher eben evtl. auch sehr optimistisch sagt, ja dann trennt man halt in den Stehtagen, dann können beide intakt bleiben - nur wenn die Viecher dann nicht mitspielen und der Rüde auch außerhalb der Standhitze abdreht, die Hündin gleich 3 mal im Jahr läufig wird, etc., dann steht man unter Umständen auch doof da...

    und schließlich haben wir uns für die Kastration entschieden.

    Unabhängig von den organisatorischen Umständen und dem Anti-Fortpflanzungseffekt, wie findest du die Entscheidung im Nachhinein?

    Vielleicht ein bisschen blöde Zwischenfrage, aber: Kann man denn sicher sagen, dass die Kastration die SDU ausgelöst hat? Wie stellt man denn da Kausalität fest?
    (Wirklich nicht böse oder "stänkerig" gemeint, ich hab' davon echt keine Ahnung und würd's gerne besser verstehen. :smile: )

    Zitat

    Hormonbestimmungen geben Hinweise darauf, dass kastrierte Tiere beider Geschlechterein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Hypothyreose tragen als ihreunkastrierten Artgenossen (Johnston et al. 2001c, Milne und Hayes 1981, Panciera1994, van der Walt et al. 1983). Im Gegensatz dazu kann Dixon 1999 in seinerUntersuchung keinen derartigen Zusammenhang darstellen (Dixon et al. 1999).

    Huber_Monika.pdf

    Nun ja, die Diss ist von 2011 - keine Ahnung, ob es inzwischen neuere Erkenntnisse gibt...

  • Zum Thema Kastration: ich schließe mich da einigen Vorrednern an, das käme für uns nur aus gesundheitlichen oder Leidensgründen in Frage.

    Ansonsten haben wir hier auch vorhin eine schöne Runde im Regen gedreht. Hach, verregnete Feiertage in der Stadt können schon was tolles sein xD Kaum jemand unterwegs. Ich hätte nie gedacht, dass ich Regen mal so schätzen würde :lol:
    Marley ist zur Zeit allerdings ein ziemliches Fiep-Tier... gestern ja auch schon, aber eben kam er auch kaum runter. Legte sich hin, fiepte rum, und sobald man ein falsches Wort sagte oder sich gar erhob, sprang er auf und stand neben einem nach den Motto "was machen wir jetzt???" Hund, du warst gerade Gassi, du hast jetzt Pause! *seufz* Nachdem er ca. 1,5 Stunden, nachdem wir wieder zu Hause waren, immer noch rumfiepte (nicht dauernd, aber immer wieder) und einfach super reaktiv war, hab ich ihn jetzt angeleint... Da ist er jetzt noch ein wenig rumgewatschelt (ich hab die Leine losgelassen) und liegt jetzt seit ca. einer halben Stunde ENDLICH in der Ecke und pennt. Wir müssen dringend weiter am Ruhe finden arbeiten...

  • @mairi Danke, sowas habe ich gesucht! Wenn's morgen weiter so ekeliges Wetter ist, werde ich da mal querlesen.

    Wahrscheinlich musst du aber eher auf die angegebenen Quellen ausweichen, ich glaub, in der Arbeit steht nicht mehr... Aber lässt du uns wissen falls du da noch auf was Interessantes stößt?

  • Wahrscheinlich musst du aber eher auf die angegebenen Quellen ausweichen, ich glaub, in der Arbeit steht nicht mehr... Aber lässt du uns wissen falls du da noch auf was Interessantes stößt?

    Kommt drauf an, wie viel ich verstehe, da ich ja naturwissenschaftlich/medizinisch so gar nicht "vom Fach" bin – aber sonst... klar, gerne. :smile:

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