Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn Teil V

  • Manchmal denke ich auch es dürfte ruhig ein bisschen einfacher sein.
    Meine Schwester hat ja gerade aus Chile einen Hund mit gebracht. Von der Strasse. Hat nie in einem Haus gelebt, ist nie Auto gefahren etc. Dann wurde sie in eine Box gesteckt, musste in drei verschiedenen Fliegern insgesamt 25 Std fliegen und als ich die beiden vom Flughafen abgeholt habe kam mir ein fröhlicher Hund entgegen, nicht die Bohne gestresst und hat nach Futter gefragt. Ich schwöre, Emil oder Chica hätten so eine Tortur nicht überlebt. Bin überzeugt davon. Dann stieg der Hund frohgemut mit ins Auto, im Beifahrerfussraum und sabberte vergnügt mein Auto voll. Suchte nach Essen und freute sich über jede Ansprache. Einzige sichtbare Baustelle: wenn jemand an der leine zieht legt sie sich hin, weil sie das halt nicht kennt. Aber aufgeregt? Nö. Gestresst? Wasn das.

    Wenn man sowas erlebt zweifelt man den eigenen Verstand an Wie kann es denn so ein Kantholz von Hund geben? Emil hat ein viertel Jahr gebraucht um entspannt Auto zu fahren und Chica kann es mit 11 Jahren eigentlich noch immer nicht (obwohl sie heutzutage nicht mehr ausflippt, sondern "nur" zittert. Allerdings nur wenn wir verreisen, nicht wenns in den Wald geht).
    In ein Flugzeug zu steigen würde ich beiden tatsächlich nicht zumuten. Daher gehts immer mit dem Auto in den Urlaub.

    Aber ich habs mir ja doch irgendwie ausgesucht. Und beide sind tolle Hunde. Aber einfach nicht. Ich hoffe dass wir irgendwann an einen Punkt kommen, wo der Alltag reibungslos läuft und Stresssituationen souverän gemeistert werden. Und wenn ich so zurück gucke dann hat sich da schon viel getan.
    Chica wird in diesem Leben nicht mehr souverän, aber sie vertraut mir und versucht all die furchtbaren Dinge, die ich von ihr will durch zu stehen. Sie hasst Urlaub und ist jeden Abend völlig erschossen und stresst sich tagsüber unendlich. Für Emil scheint alles ein großes Abenteuer und er geht erfreulich interessiert an alles heran. Wird es zuviel mit dem Neuen dann dreht er halt hoch, aber oooooooommmmmmhhhh das wird. :D

  • jetzt musste ich doch wieder an den anfang zurückdenken. wir haben doch schon einiges geschafft. ihre kauphase fängt erst jetzt an. sie hat sich zu beginn teilweise richtig eingepieselt und geschrieen vor angst, wenn hunde auf sie zukamen, auch wenns der super-chillige nachbarslabrador war, der nun wirklich ganz langsam und so gar nicht auf krawall gebürstet, sondern nur interessiert auf sie zukam. das ging dann recht fix, dass die angst durch war. aber ja, wir ham zu beginn auch gerne mal 2 stunden für ne strecke gebraucht, die ich ohne hund in 10-15 minuten zurück gelegt hätte. so viele eindrücke. wir hatten auch mal drei hunde begegnungen hintereinander, die sie so gestresst haben, dass sie erst mal aufm bordstein schlafen musste.
    zu beginn konnte ich auch nicht mal bei geschlossener badezimmertür auf toilette - duschen schon gleich gar nicht.
    nachts oder im dunkeln unterwegs sein - gaaaanz schwierig gewesen.
    rollläden gingen auch nicht.
    dafür hat sie sich schon echt gemacht. :dafuer:
    jetzt ists mehr so, dass sie aufmerksam ist, sie scannt die umgebung auch, aber sie kann auch einfach so mit mir an menschen vorbei. auch fahrräder können von hinten kommen und und...jetzt isses diesbezüglich wirklich mehr teeniemäßig: leute? anspringen! wie? keine gute idee?
    oh, was hat die person denn da in der tasche? mal schnuppern...ne? darf ich nich?
    hunde: will hin!
    darf nicht? frustfrustfrust
    jogger? anspringen! ne? darf ich nich?
    und so weiter...

    also hat sich doch schon einiges getan...ach mensch, danke für den anstoß, zurückdenken, das tut immer gut. :dafuer:

    @physioclaudi mein erster hund hat mich auch einfach super verwöhnt. war der perfekte anfängerhund. mit dem konnte ich einfach alles machen. mit dem hätt ich wohl auch fliegen können (will ich hunden aber generell nich zumuten, find ich zu krass). ach mensch...schade, dass er nich mehr da is...

    der nächste hund wird dann wieder easy...oder schwieriger, wer weiß :lol: ... unverhofft kommt ja doch oft und häufig kommts eh anders als man denkt ...we will see =)

  • Mal eine Frage am Rande :hilfe:

    Anju verseucht grade meine Wohnung mit wirklich übel riechenden Stinkbombenattacken :dead:
    Ich weiß nur nicht warum auf einmal...

    Sie hat heute recht viel Käse bekommen... könnte es vielleicht daran liegen? :ops:

  • Mein erster hund, mein Seelenhund, war auch extrem einfach. Kann man nicht anders sagen. Immer offline, immer bei mir, beim Arbeiten, als Reitbegleithund, beim Shoppen, auf Reisen...nichts hat ihn gestresst, er war einfach großartig....und dann kam Chica und der Wahnsinn fing an. Nichts einfach, nichts selbstverständlich, immer Umgebung scannen, Diesen verkorksten Hund so halbwegs alltagstauglich zu bekommen war eine echte Aufgabe und ist so lala gelungen. Emil ist zwar ein bekloppter Teenie, aber in vielem jetzt schon cooler als Chica. Daher habe ich Hoffnung :dafuer:
    Wir schaffen das schon :bindafür:

  • @Anju&co könnte am käse liegen. meine hatte das kürzlich auch. das hat richtig nach eiern gemieft, obwohl sie an dem tag kein ei bekommen hat, aber ich geb ihr grad wieder kräuterbuttermilch und sonst bekommt sie keine milchprodukte. kriegt sie oft käse? würd ich einfach mal beobachten, obs immer an tagen so is, wenn sie käse bekommt.

  • Ja, könnte mir auch vorstellen, dass es vom Käse kommt... :)
    Evtl. gärt der vor sich hin. ;D

    ---

    Zum Thema 'anstrengender Hund' - joah, letztens waren wir mit der besagten Vorzeigehündin+Besitzerin unterwegs - und ja... Zoey ist einfach ein dermaßen anderer Charakter...

    Aber andererseits ist es auch ganz schön - Zoey geht total auf Spielaufforderungen ein, freut sich total... pest rum... - während die andere Hündin halt recht ernst ist und gechillt... Zoey dagegen ist dann die kleine Mondrakete, immer am Rumrennen und schnüffeln und buddeln und und und.(Okay, die andere ist auch schon 4, Zoey erst 2 - aber ich glaube, die war schon recht früh so)

    Zoey fiept und trötet im Auto wie wild rum, die andere Hündin lässt es über sich ergehen, ohne einen Mucks.

    Ich könnte Zoey niemals irgendwie "einfach dabei" haben - wenn ich mit ihr unterwegs bin, bin ich eigentlich nie am 'schlendern', sondern immer leicht angespannt, sondiere immer die Umgebung, starre immer genau hin, wenn ihre Nase runtergeht(evtl. liegt da ja was).

    Manchmal denke ich aber, dass es einen Vorteil hat, dass sie halt auch nicht so 'easy' mitläuft - so wird man nicht verwöhnt und kommt auf falsche Gedanken! ;)
    Und es wäre ja auch irgendwie langweilig!*einred*

    Hier 2 Bilder von den Zweien zusammen:

    Hündin links - gechillt, ruhig, in Pose.

    Zoey - "Was was was was? *zappel* "Aber sie hat ja 'Bleib' gesagt und macht das Zeichen hm... oh - LECKERLIEEES!"
    "Ui, meine Ohren wehen im Wind." "Was ist das?" *anspannung* *rumwibbel*

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    Hachja... mein Freund meinte dann dazu nur: "Das ist kein Wettbewerb."(Also wenn ich sage, dass Zoey soviel zappeliger ist usw.) - Er hat ja Recht... .

    X-)

    Grüße!

  • Hachja... mein Freund meinte dann dazu nur: "Das ist kein Wettbewerb. Er hat ja Recht... .

    Da hat dein Freund wirklich recht! Mir geht es auch häufig so, wenn ich so einige Posts lese, dass ich denke, WIESO klappt das bei denen und dein Monster ist jeden Tag wieder eine Herausforderung, weil er seine Ohren auf Durchzug stellt? Dazu kommen dann wohlmeinende Ratschläge von anderen Hundebesitzern hier im Dorf, die Erziehungsmethoden wie in den dreissiger Jahren des letzten Jahrhunderts haben. Inzwischen versuche ich mir ein dickes Fell zu zulegen. An guten Tagen klappt es, an den schlechten arbeite ich noch.
    Und was Herrn Hund betrifft: ich möchte trotzdem keinen anderen! :herzen1:

  • Hier gibt es auch Tage, an denen ich Caja auf den Mond schießen könnte. Aber auch Tage, an denen ich mir denke, dass ich den bessten Hund der Welt habe.
    Charlie war auch nicht immer einfach, aber man neigt doch zum vergessen, wie nervig es teilweise auch mit ihm war. Deswegen gilt hier: durchhalten, konsequent bleiben und darauf vertrauen, dass auch Caja irgendwann erwachsen wird. :smile:

  • @U und M das klingt doch gut bei euch!
    Ihr habt schon total viel erreicht und den Junghundewahnsinn meistert ihr auch noch :bindafür: Damit sind wir doch alle beschäftigt |)

    @Anju&co kommt bestimmt vom Käse, wenn sie sonst nix ausbrütet. Hat Balou dann auch oft. :pfeif:

    @BalousGesundheit: Beule ist weg, Hund ist munter, mäkelt aber beim Futter. Was habe ich gesagt? Der hatte nix :ugly:
    Der feine Herr möchte lieber NaFu zum TroFu dazu oder aber Bosch Soft bitte, wenn es schon TroFu sein muss. Das hat er sich schön rausgerückt, als ich die Sorten gemischt habe, um sein Futter schmackhafter zu machen. Sonst Frisst er ja alles. Aber davon höre ich von allen, es sollte nur als Leckerlis gegeben werden wegen der Konservierungsstoffe. Also muss er weiterhin mit HappyDog Afrika vorlieb nehmen (plus etwas Naturjoghurt oder Wasser). Ein mäkelnder Goldie, ich fass es nicht :ka:

  • Mein erster hund, mein Seelenhund, war auch extrem einfach. Kann man nicht anders sagen. Immer offline, immer bei mir, beim Arbeiten, als Reitbegleithund, beim Shoppen, auf Reisen...nichts hat ihn gestresst, er war einfach großartig....und dann kam Chica und der Wahnsinn fing an.

    Ich muss da nur den Namen austauschen ...
    Mein Dicker war - für mich - perfekt. Ein Pfiff. Hund kam. Er hat Mülltonnen geholt, er ist mit den Nachbarskindern und unseren Kindern sehr sanft umgegangen.
    Dann kam der Tag wo wir ihn gehen lassen mussten und das ist inzwischen fast auf den Tag genau ein Jahr her ...

    Als Bodo hier einzog, war alles anders. Er war zurückhaltend, zuckte oft bei ganz normalen Geräuschen zusammen. Alles gruselig.
    Inzwischen ist es besser, aber es ist einfach kein Vergleich. Wäre unser erster Hund so gewesen, hätte ich wohl keinen zweiten haben wollen ...

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