Diskussion zu Hundetrainern im TV und ihren Methoden

  • Zu Unterscheidung der erziehungsstile wie ICH es verstehe:
    Fiktives Beispiel: Hund soll bleiben


    Autoritär: dann muss "platz" auch sein, und wenn es ein nackthund ist, der sich in den Schnee, gatsch,.. legen muss. Mir egal; Hund muss parieren, ich bin der dominante alpha. "Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt."


    Antiautoritaer: mir egal ob der Hund liegt, steht oder sitzt, Hauptsache er "bleibt"


    Laissez faire: ob er bleibt oder nicht ist mir wurscht, er macht ja eh was er will, aber er "tut ja nix" bzw ich muss nix tun, der " erzieht sich von selbst"

  • (...)Antiautoritaer: mir egal ob der Hund liegt, steht oder sitzt, Hauptsache er "bleibt"


    Laissez faire: ob er bleibt oder nicht ist mir wurscht, er macht ja eh was er will, aber er "tut ja nix" bzw ich muss nix tun, der " erzieht sich von selbst"

    Das sehe ich genau umgekehrt.



    Antiautoritär = alle Rechte liegen beim Hund, frei von Zwängen entscheidet er eigenständig was er will, z. B. nicht liegen, stehen, sitzen oder bleiben, er geht.


    Wenn ich zu meinen Hunden "bleibt" sage, ist es mir völlig egal wie sie bleiben, meinetwegen im Kopfstand. Sie haben sich nur nicht vom Fleck zu rühren. Das ist laissez faire und ich kann so sein, weil ich weiß, sie bleiben.

  • Antiautoritär = alle Rechte liegen beim Hund, frei von Zwängen entscheidet er eigenständig was er will, z. B. nicht liegen, stehen, sitzen oder bleiben, er geht.


    Wenn ich zu meinen Hunden "bleibt" sage, ist es mir völlig egal wie sie bleiben, meinetwegen im Kopfstand. Sie haben sich nur nicht vom Fleck zu rühren. Das ist laissez faire und ich kann so sein, weil ich weiß, sie bleiben.

    Spannend wie unterschiedlich das gesehen wird.


    Meine Sicht:
    Autoritär: Du machst das, weil ich die Macht habe!
    Antiautoritär: Du solltest das besser machen/ nicht machen, aus dem und dem Grund/ weil es die und die Konsequenz gibt. (Z. B. einfach auf die Straße rennen, weil man überfahren werden könnte) Kann man Hunden schlecht erklären, deshalb denke ich, diese Erziehung klappt bei Hunden nicht.
    Laissez faire: Mach was du willst, ohne Rücksicht auf irgendjemand/ irgendetwas.

  • Mit der richtigen Energie hätte Herr Millan doch eigentlich keine Gewalt nötig - wäre für mich die logische Konsequenz. Sein Worte und Taten stimmen nicht überein, warum ?


    "Gewalt fängt da an wo Wissen aufhört und Verzweiflung beginnt" . Millan führt die Hunde nicht, er deckelt sie und das Wort funktionieren passt da ganz gut. Aber er arbeitet niemals an den Ursachen und da ist das Problem, Führung bedeutet niemals Unterdrückung oder Schmerz, eher Vertrauen, dem Hund die Richtung vorgeben und dazu muss ich ihm zuerst zeigen was ich von ihm erwarte, der Hund muss lernen was richtig ist und das geht durchaus positiv und mit liebevoller Konsequenz.


    Ein gedeckelter Hund der irgendwann explodiert, wer will das schon ? Ich möchte nicht mit so einem Hund zusammenleben, ein Hund der nicht mehr kommuniziert, sondern nur noch funktioniert.

    Das kann man so nicht sagen. Er deckelt nicht unbedingt, er setzt Grenzen. Dass das natürlich irgendwo ein Deckel ist für einen Hund, der bisher sein Verhalten durchsetzen konnte wie er wollte, liegt in der Natur der Sache.
    Ich finde aber eben nicht, dass der Hund einfach nur gezwungen wird das zu lassen, sondern es wird sehrwohl umgelenkt. Stichwort Gerüche, Bewegung (auch wenn das in Amerika leider oft das Laufband ist, aber das ist halt Amerika und nicht Deutschland), Respekt vor anderen (entweder vor Hunden vermittelt durch sein Rudel oder vor Menschen durch simples Grenzen setzen, sehr viel durch Körpersprache).
    Ich erinnere mich an einen Retriever, der ein Mordstheater machte, weil er immer in den Pool wollte. Wenn er nicht durfte, bellte er, jaulte er, flippte aus. CM hat schlicht und einfach durch Körpersprache signalisiert, dass das "sein" Pool ist und der Hund draußen bleiben sollte, selbst wenn CM schwamm. Er durfte erst, nachdem CM es gestattete. Der Hund respektierte das nach wenigen Anläufen - ohne Theater. Einfach nur durch strenges zischen und verweisen. Das Herrchen machte es nach und war selber schockiert, dass das klappt.
    Ich glaube ja nicht alles und auch nicht, dass das immer in der vorgegebenen Zeit klappt, aber aus eigener Erfahrung weiß ich eben auch, wie schnell sich das Verhaten des Hundes anpasst, wenn man sein eigenes Verhalten ändert. Konsequenter in seinen Grenzen wird. Wenn Skalli abhauen will im Freilauf, obwohl ich noch keine Freigabe gemacht hab, zische ich auch und zitiere sie wieder ran. Dann löse ich auf. Die nächsten zig Male wartet sie dann wieder auf die Freigabe. Ist das Tierquälerei? Also ich weiß ja nicht ;)


    Desweiteren habe ich massig Folgen gesehen, wo den Leuten der Spiegel vorgehalten wurde und ihnen aufgezeigt wurde, dass sie das Problem sind und nicht der Hund. Da wurde an den Menschen gearbeitet. Find ich ebenfalls nicht gewalttätig. Außer man sieht es als Gewalt an, dass der Playboyhase seinen Chi nicht mehr den ganzen Tag rumtragen darf - allerdings ist das dann Gewalt gegen den Playboybunny ;)

  • Anti-autoritär heißt nicht "lass machen" (laissez faire oder der gemäßigte permissive Stil bis hin zum vernachlässigenden Stil). Man übt zwar keine/wenig Autorität auf das Kind/den Hund aus, verfolgt aber erzieherische Ziele mit allem, was dazugehört - es ist eine richtige Philosophie und nicht nur ein Auswuchs.
    Über die Wirksamkeit gibt es keine unabhängigen, langen Studien und in der Öffentlichkeit werden die permissiven Stile einfach deckungsgleich mit "anti-autoritärer Erzehung" gebraucht.


    Ein Kind z.B in seiner Kreativität zu fördern, heißt nicht, daß das Kind machen soll, was es will und niemals Pflichten übernimmt...


    Wattebausch-Erziehung ist eben nicht nur eine "Linie". Sie verzichtet eben (viel) auf Strafen und eine "allmächtige Herrscherfigur".




    @HerrinDesFeuers
    Meiner Meinung nach deckelt er so gut wie immer. Er bietet weder richtige Alternativen an noch arbeitet er wirklich an den Problemen. Er hemmt das Verhalten, unterdrückt die Hunde, bis sie "es einfach sein lassen". Das ist keine Grenzsetzung, sondern eben "Deckel drauf".

  • nur so nebenbei haben Hunde genetisch bedingt panische angst vor schlangen. ..

    Njein. DIe Bewegungen und das Zischen sind bei vielen Säugern unkonditionierte Angstauslöser. Das heißt aber noch lange nicht, dass das jeweilige Tier dann auch wirklich Angst davor haben muss bzw. panisch reagiert.


  • Njein. DIe Bewegungen und das Zischen sind bei vielen Säugern unkonditionierte Angstauslöser. Das heißt aber noch lange nicht, dass das jeweilige Tier dann auch wirklich Angst davor haben muss bzw. panisch reagiert.

    Tatsache ist aber , dass das zischen wie du geschrieben hast ein angstausloeser ist...

  • Hallo,


    zudem wird das Zischen ja zunächst einmal mit Schmerz, Würgen, Treten (also einem negativen Reiz) verknüpft. Und da soll nochmal einer sagen, Herr Millan konditioniere nicht. Das tut er sehr wohl...nix mit "Energie".


    Wenn ich meine Motte anzische, guckt die nur doof. Okay, mir fehlt dann wohl die entsprechende Energie dazu.


    Liebe Grüße


    BETTY und Ronja

  • Ob sich unsere Hunde genauso weltbewegende Gedanken über ihre Erziehung machen...? :hust: Am liebsten einen Therapeuten aufsuchen würden, weil nicht die neuste, beste und psychologisch gewaltfreieste Methode mit ihnen studiert wird... Wohl eher nicht. Über Jahrtausende wurden sie noch viel schlimmer behandelt als von Herrn Millan zu seinen ärgsten Zeiten. Oder denkt ihr, der Frühmensch hat dem Wolf ins Ohr gesäuselt? Hunde werden heute noch von alteingesessenen Dörflern in Deutschland und erst recht im Ausland behandelt wie der letzte Dreck. DAS sind Probleme. Und DAS sind auch die wahren Probleme für Hunde. Nicht weil man zu gemein zischt und dergleichen :mute: Ich klinke mich hier aus.

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