Diskussion zu Hundetrainern im TV und ihren Methoden

  • Wisst ihr wie ich meine?

    Ja schon. Aber ich kann an unserem Hund nicht entdecken das sie sich verletzt fühlt weil sie nen Moment warten muss :hust:
    NE scherz. =)

    Unsere bleibt völlig entspannt auch ein Zimmer Weiter liegen und guckt. Sie weiß das sie früher oder später dazu kommen darf. Außerdem grenzen alle Räume an den kleinen Eingansflur. Von daher. Egal wo sie liegt sie hat immer den perfekten Blick auf die Haustür.

    Sie braucht ihren Sitz oder Platzbefehl um runter zu kommen und dann ruhig dazu zu stoßen. Klappt nicht immer. Schwiegervater ist meine Erziehung zum BEispiel schnurz. der hat letztens von mir ne Ansage bekommen. Luna liegt brav und der führt sofort im flur nen Affentanz auf und jagt den hund auf 180 hoch. Macht er schon wenn die Tür noch geschlossen ist. Da zieht er fratzen bis der Hund so gallig ist das er gegen die Scheibe springt. :rotekarte:

    Das ist auch ein grund weswegen ich den Hund erst von türen sofort abrufe weil es MEnschen gibt die es nicht raffen das es überhaupt nicht lustig ist wenn 33 kg gegen eine scheibe springen um sich für eine wilde drehung ab zu stoßen.

    Nach der aktion war es mit der Haustürruhe erst mal vorbei und wir mussten die "Belib bist du gerufen wirst regel" wieder konsequenter durch führen wegen dem Mist.
    Empörter aufruf schwiegervaters?

    "Aber sie freut sich doch so! Du bist viel zu streng!"

    Ja einer muss den Karren ja aus den Dreck ziehen und erziehen damit kein sabbernder Rottweiler über die Möbel springt nur weil Schweigerpaps sagt "Der freut sich doch so!" Das wäre die steigerung...... :shocked:

    Sry. So manches mal könnte ich ihn...

    Fallls einer fragt warum er fratzen machen kann an der Tür. er klingelt nicht er macht erst den Hund gallig und wenn ich dann im Garten mich wundere über den Hausabriss stelle ich fest "Ach nicht schon wieder..."

  • Interessant, hier sehe ich keine mit Futterdummys oder mit Wasserflaschen herumgehen. Rütter hat wohl hier wenig Einfluss.

    MR hat den Futterdummy ja auch nicht erfunden und auch die Wasserflaschenmethode ist nicht neu. Ich kenne auch genug Hundehalter, die diese ganzen Sendungen im Fernsehen über Hundeerziehung überhaupt nicht schauen und sich demnach auch nichts abgucken können.

    Es war so gemeint dass der Besitzer den Hund in eine Ecke geschickt hat ca 5 m von der Tür weg. Cm meinte jedoch dass es reicht dass der Hund nur den Bereich vor der Tür den man beansprucht nicht betritt.
    Wisst ihr wie ich meine?

    Platz bzw. Raum zu beanspruchen ist - zumindest in den zahlreichen Folgen die ich mir über die Jahre angeschaut habe - ein zentrales "Werkzeug" bei CM. Er macht das z.B. auch auf der Couch, am Napf etc. Auch logisch irgendwie, dass man sich, wenn man respektvoll miteinander umgeht, gegenseitig Raum gibt und gerade für die völlig distanz-/respektlosen Hunde eine gute Übung.

  • Ich denke auch nicht das es soooo viele Hundehalter gucken. Zumindest ist mir noch kein Halter untergekommen der sagte "das habe ich von dem.... gelernt" die meisten hier machen entweder gar nichts, aus dem Bauchgefühl heraus oder gehen brav zur Hundeschule und zumindest in von meiner besten freundin weiß ich das sie sehr darauf achtet möglichst positiv zu arbeiten und danach auch ihre schule aussucht.

    Wenn sie doch fragen hat die sie da in dem moment gerade mal nicht stellen konnte kommt sie zu mir und fragt "Sag mal wie war das bei euch...." Solche GEspräche schätze ich sehr auch weil sie mir dann von dem Erzählt was dort gelernt wird in der HUschu.

    Solche Gespräche finde ich Tausendmal Wertvoller wie TV trainer ;)

  • Also da meine Jungs ja seeeehr gute Wächter sind und die halbwegs zerfleischt haben wenn es mal geklingelt hat (selbst wenn mein Sohn kam), habe ich die Methode von Cesar angewandt und die Tür für mich beansprucht. Und das klappt ganz gut. Heute müssen sie mindestens 2 m von der Tür weg sein, bevor ich diese öffne. Bzw. kriegen sie das Komando "zurück" und ich öffne die Tür erst, wenn sie den Abstand ausreichend ist. Ich habe aber auch einen kleinen Flur und mit 4 Hunden vor der Tür kann ich diese gar nicht öffnen :pfeif:

  • Auch auf die Gefahr hin mich unbeliebt zu machen gebe ich zu, dass ich weder CM noch Rütter so schlimm finde ;-) Ich gucke gerne CM, ja, was für ein schreckliches Geständnis. Und ich finde sogar, dass er mit manchen Methoden hilft. Auch Rütter tut das.
    Was man von CMs Philosophie in Puncto Energie hält, sei jedem selbst überlassen. Ich gehe gerne in eine Therme, wo das Wasser durch Edelsteine gefiltert wird, nach der Lehre der Hildegard von Bingen. Mag genauso bekloppt sein, wie CMs "Futter zubreiten mit den eignen Händen", aber was solls. Wenn es dazu dient, das eigene Wohlbefinden und die eigene Austrahlung/Selbstbewusstsein aufzuwerten, sei es auch nur durch nen Placeboeffekt, dann ist es doch schön. Mit Energie meint CM übrigens einfach die Ausstrahlung. Körpersprache. Das, was der Hund durch einen wahrnimmt. Sollte eigentlich außer Frage stehen, dass Hunde mehr wahrnehmen als wir.
    Ich finde weder alles gut was CM macht, noch was Rütter macht. Ich hasse z.B. die Würgeleine des CM. So ziemlich jeder Hund kriegt erstmal den Würger. Finde ich scheiße. Aber es gibt auch Hunde die er therapiert, die nur Gerüche vor die Nase bekommen um sie von ihrem "Fehlverhalten" abzulenken. Die Halter nur etwas an ihrer Körpersprache ändern sollen, mit einem schnipsen und nem strengen "sscchh" kommunizieren. Nicht (viel) reden sollen. Was ich daran schlimm, frage ich? Im Gegenteil sogar: Es hilft.

    Ich habe mich am Anfang der Welpenzeit an mein "Wattebausch"-Buch gehalten, beispielsweise daran, dass die Beißhemmung durch eigenes Fiepen und ignorieren des Hundes zu erlernen sei. 2-3 Wochen habe ich das gemacht- immer. Den ganzen Tag - und die Beißerei verschlimmert, da mein Qietschen nicht nur behämmert war für meine Nachbarn im Garten, sondern den Welpen auch noch anstachelte. Trotz ignorieren. Ich habe bei der Leinenführigkeit geschludert. Reicht doch, wenn mein Hund neben mir geht und nicht an der Leine zieht. Dieses hinter einem gehen... Wie gemein. Ebenso kann mein Hund sich doch auch frei im Garten bewegen. Wer bin ich denn, dass ich ihn da dominiere? Er ist doch mein Freund. Was hats mir gebracht, auch wenn ich mit den zuletzt genannten Dingen nur ein paar Wochen geschlampt habe? Mein Hund hat begonnen im Haus Figuren anzuknurren, Besuch anzubellen, das Grundstück zu schützen, bei Hundebegegnungen aufgedreht in die Leine zu springen, dabei zu fiepen und zu jaulen, nicht ansprechbar zu sein, komplett null, selbst mir besten Leckerchen vor der Nase.
    So, dann habe ich das umgesetzt, was mir meine Trainerin beibrachte, die ihre Ausbildung bei Martin Rütter absolvierte (und da findet übrigens das meiste über Körpersprache/-haltung ab). Ich habe ernst geguckt und gestubst, wenn mich der Welpe biss. Innerhalb von Tagen klappte die Beißhemmung. Ich habe auf dem Grundstück eingegrenzt, ja, mein Hund musste an der Leine bleiben im Garten. Bei Freilauf habe ich zuerst theatralisch den Garten gecheckt und signalisiert, dass ich MEIN (oh, MEIN? Ist das nicht dominant? ;-) ) Grundstück selbst im Griff habe und keinen Schutz brauche. Ich habe meinen Hund an der Leine ausgebremst und körperprachlich signalisiert, dass ich erwarte, dass er hinter mir geht. Alles nur durch "Energie"/Präsenz/Ausstrahlung, was auch immer. Ohne Sprache. Ich habe auch mal aufgestampft und der arme Hund hat sich erschreckt, als er mich überholen wollte. Bei Meideverhalten habe ich ihn erst recht bei mir behalten. Auch habe ich Duldungsübungen gemacht, mein Hund musste sich gefallen lassen, dass ich in die Ohren gucke, in den Mund, den Bauch begutachte, während er liegt (durch "Platz", nicht nurch umschmeißen versteht sich). Darauf hatte sie nicht immer Lust, aber ich habe es durchgesetzt. Weil es nach meiner Nase geht. Auch füttere ich mein Futter aus der Hand für Kommandos/Gehorsam.

    Jetzt habe ich einen Hund, der entspannt hinter mir/leicht versetzt neben mir geht (am Halsband, am Geschirr ist Lockerheit angesagt), nicht mehr bellt und fiept, ansprechbar bleibt, es nicht nötig hat Passanten/Jogger/Walker/Kinder(wagen)!!! zu verbellen oder Gäste im Haus. Der schläft, anstatt hellwach und angespannt die ganze Geburtstagsgesellschaft zu hüten. Den kompletten Tag lang (ja, das gabs). Und der Fokus liegt hier bei entpannt und nicht verängstigt oder eingeschüchtert. Das kann man bei nem Collie gut erkennen. Bei übermäßigem Druck und Strenge machen die gerne dicht und haben Angst. Meiner hier nicht. Kann irgendwie nicht so ganz falsch sein, das Vorgehen. Unsere Schwierigkeiten waren gottlob nur kurz und ich bin superglücklich. Ich bin aber eben auch froh, etwas gegensteuern zu können, anstatt immer nur alles schön zu loben - oder eben auch nicht.
    Jetzt muss ich fragen: Jeder schreit hier, wie schlimm doch Dominanz sei und dass die Rangordnungtheorie widerlegt ist. Aber wie stellt man sich ein Zusammenleben vor, wo man nunmal vorgibt wie es zu laufen hat?! Das gibt einem Hund Sicherheit, nimmt einem (Jung)hund den Druck, es selbst regeln zu müssen. Das musste ich wohl oder übel selber feststellen. Der Hund "muss" nunmal das machen, was der Mensch sagt. Oder nicht? Nur, wenn er grerade Lust drauf hat, weil alles andere ja Zwang und Dominanz ist?
    Also ich finde, dass vieles überbewertet wird, was (die berüchtigten) TV-Trainer sagen. Ja, sie benutzen gern das Wort "Dominanz". Damit meinen sie aber im Grunde nur, dass wir als Mensch den Ton vorgeben und das dürfte doch eigentlich klar sein? Oder geht eurer Hund mit euch Gassi? Wechselt ihr euch mit den Kommandos ab? Denn eigentlich ist ein Kommando ja nun auch eine Sache die ich erwarte und die mein Hund erfüllen muss. Und das nicht immer nur aus blanker Liebe, Gnade und Nettigkeit heraus.

    Ich bin ein friedlebender Mensch. Egal ob mit Hund oder Kind. Aber dennoch braucht mein Hund ähnliche Regeln wie meine Kinder. Ohne Schläge, aber dennoch mit Konsequenzen. Ich gebe zu, auch mal mit meinen Kindern zu schimpfen, anstatt mich mit Gesprächskissen in ein Teekränzchen zu setzen und die Situation zu analysieren. So gehe ich auch mit meinem Hund vor. Natürlich hauptsächlich mit positiver Verstärkung, aber eben auch mit grummligem Blick, zischen und nicht begeisterter Körpersprache etc.. So ist das Leben. Irgendeiner muss den Ton angeben, das ist nicht einfach gemein und dominant, sondern eine Richtline, die Sicherheit und Ordnung gibt. Ich glaube das wird gern mal missverstanden, wenn es um "Dominanz" und "Rangordnung" geht.
    Damit will ich natürlich nicht die überflüssige Brutalität, die manchmal bei Trainern zutage tritt, entschuldigen. Aber ich verteufele nicht gleich den kompletten Trainer. Jeder macht Fehler oder hat suboptinmale Ansichten. Es gibt nicht "den" Weg. Genauso wie nicht jeder Erziehungstipp bei jedem Kind hilft, hilft auch nicht jede Strategie bei jedem Hund. Und letzten Endes sind auch Hundetrainer Menschen, die Fehler in ihrem Job machen. Durchs Fernsehen fällt es aber mehr auf. Ja, der Mensch ist kein Hund, deshalb kann der Mensch nicht jede Eigenart eines Hundes anwenden, um ihn zu erziehen. Aber ebenso wenig ist der Hund ein Mensch, mit dem die antiautoritäre Erziehung klappt (klappt ja nichtmal bei den meisten Menschenkindern). Ich sehe also nichts schlimmes daran, einen Mittelweg zu finden. Wenn manch einer Konsequenzen jetzt Dominanz nennt, dann bitte. Ich glaube da wird man sich genau so wenig einig wie in Kindererziehungsfragen, Politik oder Religion ;-)

  • Sehr schön gesagt, ist auch ganz meine Meinung. Mit meinem ersten Hund habe ich mit 100% postif (und total unerfahren) gestartet und wir hatten einen langen, mühsamen Weg. Inzwischen arbeite ich sehr viel über Körpersprache und auch ganz gezielt mit Druck. Es gibt bei uns nicht unglaublich viele Regeln (die Hunde leben ja im Rudel). Aber es gibt die 3 Todsünden (unsere Katze töten, untereinander raufen, Menschen absichtlich beissen) bei denen es wirklich eines auf den Hintern gibt (Bildlich gesprochen, je nach Hund angepasst gibts einen gewaltigen Anschiss bei dem der Hund sich so richtig klein machen soll) und ein paar basic Verhaltensregeln (wo ich mich freue wenn sie es richtig machen und ich schimpfe wenn nicht).

    Nein, die Hunde sind nicht verängstigt, sie sind entspannt und verstehen unser System wunderbar. Und sind sogar sehr gut erzogen für ihre Verhältnisse.

  • HerrinDesFeuers, find ich interessant deine Einstellung.

    Wir (für mich der erste eigene Hund) haben bei unserer Hündin auch versucht nur über Leckerlie und wattebauschwerfen zu arbeiten und waren in der "Welpenschule" (die in Wirklichkeit nur ein Welpenspiel war :( ).
    Seit fast 1 Jahr arbeite ich jetzt im Einzeltraining daran, die Ziele zu erreichen, die ich mir gesetzt hatte, weil ich fast verzweifelt bin. Ohne Leckerlie ging fast nichts und in wichtigen Situationen war auch Futter egal und ich unwichtig (obwohl unsere Bindung laut Trainerin ganz gut war und ist).

  • @lordbao2.0
    Ich meine da kein Spielen, also herumrangeln oder so. Sie dürfen sich auch kurz anknurren um sich gegenseitig klar zu machen wo die Grenzen sind. Aber sich die Birne einschlagen ist verboten. Also ein Raufen wo keiner von den Beiden nachgeben will.

    Das ist einfach gefährlich und artet ganz schnell in schwere Verletzungen oder gar in Tod aus. Vor allem wegen der Gruppendynamik.

    Ist uns noch nie passiert, aber ich kenne Fälle bei Freunden. Das einzige was hilft ist Erziehung einerseits und gutes Rudelmanagement andererseits.

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