Wie wird mein Hund erzogen und warum genau so?

  • Ich meinte nicht deine Aussage als pauschal ;) (warum ziehst du dir diesen Schuh an?) sondern die von Liv - und auch auf die war gemünzt, dass ich sie wenn sie relativiert wird und nicht pauschal ist - wieder unterschreibe.

    Und ich habe auch nie gesagt, dass es mit ausnahmslos jedem Hund funktioniert. Aber meiner Erfahrung nach steht und fällt der allergrößte Teil mit dem Können des Hundeführers - wie immer beim Thema Erziehung und Ausbildung. Nicht mehr und nicht weniger hab ich gesagt. Warum fühlst du dich gleich angekratzt?

  • Ich glaub schon, dass Hunde sehr gut trennen können. Ich versteh das gerade nicht.

    Jagdhunde wissen doch auch z.B. wenn sie ihre Schutzweste anbekommen, was dann passiert. Oder ihr Bikejöring/Mantrailing Geschirr. Oder sogar das Umklippen bei der Leinenführigkeit von Geschirr zu Halsband.

    Welche Jagdhunde kleben denn dann zu sehr?

    Und könnt ihr alle eure Hunde in nem 50-100 m Radius tingeln lassen um keine Klebehunde drauß zu machen? Ich kann das, weiß aber, dass ich in ner absoluten Luxusposition geografischerweise bin.

  • Ich meinte nicht deine Aussage als pauschal ;) (warum ziehst du dir diesen Schuh an?) sondern die von Liv - und auch auf die war gemünzt, dass ich sie wenn sie relativiert wird und nicht pauschal ist - wieder unterschreibe.

    Und ich habe auch nie gesagt, dass es mit ausnahmslos jedem Hund funktioniert. Aber meiner Erfahrung nach steht und fällt der allergrößte Teil mit dem Können des Hundeführers - wie immer beim Thema Erziehung und Ausbildung. Nicht mehr und nicht weniger hab ich gesagt. Warum fühlst du dich gleich angekratzt?

    Das ist ja eigentlich überall so :smile:

  • Also ich bin ganz ehrlich: mein Basset hat kein anderes Geschirr außer seinem Mantrailing Geschirr, weil ich Angst hab er versteht den Unterschied nicht. Ansonsten hätte ich ihm längst ein Norweger Geschirr genäht zum Joggen. Zugegebenermaßen ist er nicht das hellste Lichtchen auf der Erde, aber man muss es ihm ja auch nicht unnötig schwer machen.
    Zum Lösen vom HF: ich hab die Erfahrung gemacht, dass sie mit dem Alter auch weiträumiger werden (vgl. 1 Jahr und 3 Jahre) und dass man sehr wohl in der Rettungshundearbeit die Hunde immer weit bekommt, aber wenn sie das einmal gelernt haben, dann wird es schwieriger sie wieder enger zu führen (nur auf die Arbeit bezogen, nicht privat und Arbeit verglichen)

  • Hunde lernen nun mal Situationsbezogen - wenn das nicht stimmen würde, wie hier behauptet, dann bräuchte man sich ja um den ganzen Käse mit der Generalisierung keine Gedanken machen.


    Meiner Erfahrung nach, und das waren nun schon ein paar Hunde, steht und fällt es wirklich mit dem Hundeführer. Wenn der klar trennt, mit dem Hund auch beides gleichzeitig erarbeitet wird und er zu guter letzt auch entsprechend veranlagt ist, dann ist es vollkommen unproblematisch ihm mehr "Freiheiten" zu lassen. Ich weiß auch nicht wie ihr euch das vorstellt, aber ich könnte hier meinen Hunden nicht mal 50m im Freilauf an Radius zugestehen. Würde ich ihnen nicht lernen, bzw so an der Bindung arbeiten das sie näher bleiben, dann gäbe es halt Dauerhaft Leinenknast.


    Ich kenne diese Denke schon, die ist relativ alt.. "dem darfst du das nicht nehmen, sonst macht er das nicht mehr". Ist sicher nicht verkehrt, wenn man von den damaligen Ausbildungsmethoden ausgeht.. da muss der Hund erstmal wirklich "wollen", bevor man ihm das ganze dann mit mehr oder minder gezielten (Stark-)Zwängen wieder nimmt. Da fallen dann zwar immernoch einige raus, die man dann eben nicht mehr geregelt bekommt.. aber so wars halt.

    Heute habe ich das bei einigermaßen passender Ausbildung bisher nur erlebt, wenn der Hund sehr spät an die gewünschte Aufgabe rangeführt wurde (wie hier ja sehr gehyped... möglichst lang "nur Alltag"), vielleicht eh nicht so toll veranlagt ist (also das gar nicht so richtig will, übermäßig sensibel) und dann noch unangepasste Zwänge draufgesetzt wurden.

    Ansonsten gilt es eher, wenn man einen Hund mal "selbstständiger" hat Arbeiten lassen ist es eher schwierig ihn wieder ran zu bekommen.


    Arrogant? Mag sein. Für mich sind das idR Ausreden..

  • Beim Mantrailing trifft man das recht oft an, z.B. sagen viele Bloodhound-Halter, dass sie ihrem Hund keinen Freilauf "beibringen" weil er sonst so viel mittels Augen und Ohren mit der Außenwelt kommuniziert, dass es seine Inselbegabung des Riechens schmälern würde.

    Ich fänd das ehrlich gesagt praktisch, wenn Hunde das nicht so unterscheiden könnten, dann müsste man einem Hund nicht mühselig Sitz erst im Haus, später draußen und noch einmal mit Ablenkung beibringen.
    Für manche Hunde wäre mehr Generalisierung ein echter Segen.

    Ortsbezogen dagegen lernen die sehr wohl, Hundeplatz ist für die meisten Hunde deutlich unterschiedlich zu Zuhause.

  • ich verstehe den kritikpunkt, so ganz falsch finde ich den auch gar nicht, man sollte sich als Mensch schon im klaren darüber sein, wofür ich die Hunde einsetzen will.
    sollen sie einfach nur alltagsbegleiter sein, dann ist wichtig, dass ich im Alltag mit ihnen zurechtkomme.
    will ich mit ihnen arbeiten, dann steht mir mitunter das, was im alltag nützlich ist, auch im wege. Dennoch bin ich der überzeugung, dass Hunde sich wunderbar anpassen können.

    ich handle auch danach. Im winter fördere ich den Erkundungsdrang meiner Hunde wieder mehr, damit sie gut ziehen und in ihrer arbeit (Zughundesport) auch aufblühen können. Diesen Umweltstress können die sich dann im Zuggeschirr gut abrennen und sind dann ausgeglichen. Während des Winters muss ich aber damit rechnen, dass ich die Hunde seltener in den Freilauf lassen kann.

    im Sommer hingegen kann ich den Umweltstress nicht brauchen. Da sollen die Hunde nach Möglichkeit offline spazieren oder frei neben dem Rad laufen und nach hinten denken. Zu viel nach hinten denken steht aber dem Zuggedanken im Wege und es braucht ein paar Wochen bis meine Hunde sich wieder auf Trainingssaison eingestellt haben und nach vorne denken.

    das wird jetzt die dritte Saison, in der die Hunde umdenken müssen und ich denke so langsam läuft es.
    die ersten zwei Jahre waren übrigens ne Katastrophe, hat gedauert, eh ich das so für uns akzeptieren konnte ;)

  • Ich glaub schon, dass Hunde sehr gut trennen können. Ich versteh das gerade nicht.

    Jagdhunde wissen doch auch z.B. wenn sie ihre Schutzweste anbekommen, was dann passiert. Oder ihr Bikejöring/Mantrailing Geschirr. Oder sogar das Umklippen bei der Leinenführigkeit von Geschirr zu Halsband.

    Ich glaube, da geht grad einiges durcheinander. Ich habe nie gesagt, dass Hunde nicht situationsbezogen lernen, oder dass sie die Bedeutung verschiedener Ausrüstungsgegenstände nicht unterscheiden können. Ich sprach von der vollständigen Trennung in verschiedene Tätigkeitsbereiche, so wie wir Menschen das einteilen. Von Bereichen, in denen das Unterbewusstsein die Steuerung beeinflusst. Was so tief sitzt, dass es in Fleisch und Blut übergegangen ist, kann nicht einfach mit dem Anziehen eines Geschirrs komplett ausgeschaltet werden. Auch wenn selbstverständlich ein guter Hundeführer mit viel zusätzlichem Training einiges erreichen kann, und der Hund dann in bestimmten eingeübten Situationen die Barriere bewusst überwinden kann - sie ist immer noch da.

    Der Hund einer Untermieterin hatte das automatische Sitz an jeder Bordsteinkante so tief verinnerlicht. Ich habe den beim Gassi öfters "verloren", weil ich vergass, ihm an jeder Kante das Kommando zum queren zu geben. Der hätte das nicht einfach abstreifen können beim Mantrailing. Man kann solchen Hunden mit einigem Extra-Aufwand eine Anzeige der Strassenquerung beibringen, aber die Hemmung lässt sich nicht einfach abschalten, und wird den Hund immer dann beeinflussen, wenn er sich nicht sicher ist.

    In dem Sinne meinte ich das.

  • Ich habe die Erfahrung gemacht, daß sich Hunde sehr gut dem Anpassen können, was gerade von ihnen gefordert wird. Im Alltag habe ich schon darauf geachtet, daß er im Freilauf einen bestimmten Radius selbständig einhält, daß er darauf achtet was ich tue, wo ich lang gehe usw. Trotzdem hatte ich nie das Gefühl, daß es Till deshalb schwer fiel beim Mantrailing die Initiative zu übernehmen. Allerdings habe ich die Alltagsdinge auch nicht über Hemmung, sondern über positive Verstärkung aufgebaut.

    LG

    Franziska mit Till

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