Warum der Hund der Zukunft vegan isst...

  • Bei Facebook etc. ist es dasselbe. Dauernd liest man irgendwelche Leute über Veganer schimpfen, die angeblich die nicht-Veganer beschimpfen und ein fanatische Ideologie verträten, aber komischerweise findet man kaum Posts von diesen fanatischen Veganern, sondern viel mehr von denen, die auf jedesmal auf Veganer schimpfen (und damit meist von einer sachlische Diskussion ablenken bzw. diese meiden), sobald einer nur erwähnt, dass er einer ist.

    Haha, dann lies mal folgenden Beitrag vom 30.August 2015: TSEZ - Facebook
    Musst etwas runter scrollen.

    Dort wird davon geschrieben, dass Menschen, die Fleisch konsumieren eine Schande seien. Fleischkonsumenten werden als "Schlechtmenschen" betitelt. Worte wie "dämlich", Sprichworte wie "Herr lass' Hirn regnen" fallen, usw. Es gäbe zu Vegan auch keine Alternativen, etc pp.

  • Zuerst dachte ich: Toller Beitrag und dann kam quasi eine ganz extreme Interpretation, dass der Hund kein Wolf ist, sondern Gemischköstler... um ihn deshalb zum Veganer zu machen...

    Also... ich fasse mich kurz:
    Hunde sind schon lange keine edlen Jäger mehr (wie hier oft gesagt, dass sie ja "Jäger seien, sind sie nicht!), aber Veganer sind sie bestimmt auch nicht. Eine vegetarische Ernährung für Hudne ist schon mit sehr viel Wissen verbunden. Aber ganz ohne tierische Komponenten? Niemand weiß wie die synthetischen veganen Ersatzprodukte vom Hundeorganismus verwertet werden.

    Wie gesund Veganismus ohne Supplemente für Menschen ist, ist ja noch einmal hinreichen erforscht...


    @actaion
    Gibts nicht? In Hülle und Fülle und das ist nur ein Beispiel:
    http://laeskerwatch.tumblr.com/

  • Warum den Hund auch nicht vegan ernähren?

    Wenn ich mir die fetten, verhätschelten Hunde, mit völlig verhunztem Körperbau ansehe, ob es denen wohl nicht schlechter geht wenn sie vegan und damit völlig ab von ihrer Art ernährt werden, nö. Soll jeder machen wie er meint.


    Mein Hund kriegt weiter eine gesunde Mischkost mit Fleisch, wird artgerecht ausgelastet und lebt ein gescheites Hundeleben. Wer seinen Hund lieber als "Statement" für Lifestyle X verkaufen möchte, bitte...

    Öhm... was hat den verhätschelt und/oder fet mit verhunztem KörperBAU damit zu tun? Mutieren die dann irgendwie zum Pflanzenvertilger, weil sie in deinen Augen keine richtigen Hunde mehr sind? :tropf: =) :bussi:

    Artgerechtes Futter und Auslastung sind so schwammige Begriffe...

    (Mein Hund bekommt auch eine Mischkost!)

  • was das Gebiss ja auch zeigt

    Die Menschheit hat auch kein Raubtiergebiss und lebt, besonders in der westlichen Welt, von soviel Fleisch das man schon carnivor dazu sagen kann.

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    Das ist übrigens auch immer das erste und meist einzige Argument gegen vegetarische/vegane Ernährung beim Hund. Das Gebiss....
    Als ob es nur darauf ankäme. Dabei zeigt die Natur an einigen Tieren das es nicht so wichtig ist.
    Wie gesagt, auch beim Menschen.

    Dann kommt das Argument mit den Enzymen. Das zeigt nur das mn sich nicht wirklich informiert hat, denn der Hund ist sehr wohl in der Lage Getreide und Gemüse zu verdauen.

    Dann kommt das Argument mit "in 10 Jahren sind die sicher alle krank!".
    Hmhm. Und wie sehr die Fleischmast unsere Hunde schon geschädigt hat interessiert da kaum einen. Nieren- und Leberprobleme haben zugenommen, zuviel Fleisch begünstigt Athrosen, etc.

    Gerne kommt auch die Evolution als Argument daher.
    Nur leider wenig logisch, weil gleich vom Wolf auf den Hund geschlossen wird und die Jahrtausende an der Seite des Menschen mal eben ausgeblendet werden.
    (Auch wir Menschen sind nicht mehr wie die Urmenschen, und bei uns liegen nichtmal halb soviele Generationen dazwischen wie zwischen Hund und Wolf!)


    Ich habs schonmal hier geschrieben und schreibs gerne wieder: Extreme egal in welche Richtung sind nie gut!
    Weder für unsere Hunde noch für uns Menschen.

  • Also wirklich supplementieren muss man als Veganer übrigens nur B12.

    Interessanter Weise hatte mein Schwiegervater, seines Zeichens typischer Bayer und Fleischesser, vor einiger Zeit einen massiven B12 Mangel, wodurch er leider bleibende Schäden davon getragen hat... Nur mal so....

    Aber das ist hier ja nicht das Thema =) vegane hundeernährung an sich ist und bleibt für mich unlogisch.

    B12-Mangel, nach mehreren Studien:
    bei Veganern: "60-90 %"
    bei Vegetariern: "20-70 %"
    gesamte jüngere Bevölkerung: "2-7 %"
    gesamte ältere Bevölkerung: "14-40 %"
    http://www.vitaminb12.de

    Wenn man sich diese Zahlen so ansieht, dann ist es klar, dass der Mangel Veganer signifikant, bezogen auf ihre Zahl, die sie in der Gesamtbevölkerung ausmachen, durchaus hoch anzusiedeln ist.

  • Ich beziehe mich auf den Anfangspost.

    Ich weiß ja nicht wie viele Leute hier im Forum wirklich auf wissenschaftlicher Basis Ahnung von Evolutionsbiologie haben, aktuelle Fachzeitschriften lesen und auch wirklich Ahnung von der Thematik haben und sich nicht nur aus 3. oder 4. Hand ein bisschen mit paar älteren Büchern auseinandersetzen. Der TE hat sie nicht so richtig... Da ist so viel Mumpitz drin. Sorry ist halt so.

  • Moin,

    zugegeben - viele Beiträge habe ich jetzt nicht gelesen.

    Die Diskusion "Vegan = Supertoll, Vegetarisch = Toll, Fleisch = Gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz übel" möchte ich nicht mitmachen - jeder Mensch soll selber entscheiden, wie er/sie sich ernähren möchte. Die Bekehrungsversuche von allen Seiten gehen mir gehörig auf den Keks. Ich esse weiterhin gerne mein Fleisch, probiere gerne auch mal vegan/vegetarisch - das mit mehr oder weniger Genuss.

    Aber:

    Rein "technisch" betrachtet kann sich ein Mensch durchaus gut fleischlos ernähren. Wir sind eben Alles-esser.

    Genauso "technisch" betrachtet ist ein Hund (wie alle anderen Vertreter seiner Familie - Fuchs, Kojote, Wolf usw) ein Raubtier. Raubtiere werden ein Stück Fleisch - ob nun selber gefangen bzw. vorgesetzt oder als Aas gefunden - einem Stück Obst/Gemüse o.ä. vorziehen. Das Raubtiere auch mal was nicht fleischiges fressen steht dabei außer Frage.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hunde

    Also warum sollte man etwas, was sich über viele tausend Jahre Evolution entwickelt hat, "plötzlich" ändern wollen, nur weil sich der Lebensstil der Menschen verändert hat???

    Würde man z.B. ein Kaninchen ausschließlich mit Steak füttern, wenn sich die moderne menschliche Ernährung in Richtung "ich esse nur noch Fleisch" entwickelt hätte - ich glaube nicht.

    Mal so ganz am Rande: der Hund von Bekannten ist mal 3 Monate "weg" gewesen - im Urlaub entlaufen. Der Hund hat sich in der Zeit von Aas, selber gefangenen Tieren und auch von Gras, Obst und Gemüse ernährt. Das wussten die Besitzer, weil der Hund in dem Urlaubsort immer mal wieder beobachtet wurde - vom örtlichen Jäger, als auch vom Bauern beim Hühner jagen.

    Auch noch mal so ganz am Rande: wir haben im Freundeskreis Vegetarier. Die hatten zum Grillen vegane Frikadellen mitgebracht. Diese Frikadellen sind nicht nur bei unseren Freunden durchgefallen, sondern auch bei unserem Hund.

    Hundis Reaktion: cool, sieht aus wie eine Frikadelle, riecht wie eine Frikadelle - her damit. Beisst rein und spuckt das Dings wieder aus. Schaut die Brocken an, schaut uns an und hat die Reste mit wenig Spass gefressen. Eine zweite Frikadelle hat sie dankend abgelehnt. Und unser Hund ist ansich kein Kostverächter - Labbi eben.

    Also - ich persönlich finde es absolut albern ein Tier anders ernähren zu wollen, als es die Natur irgendwann mal vorgesehen hat.

  • (Auch wir Menschen sind nicht mehr wie die Urmenschen, und bei uns liegen nichtmal halb soviele Generationen dazwischen wie zwischen Hund und Wolf!)

    Wie kommst du darauf?
    Und wen meinst du mir Urmenschen? Wie weit willst du zurück gehen? Lucy?

    Wolf und Hund gehören immer noch zu selben Spezies. Jeder Angehörige unserer Spezies, jeder Homo Sapiens kann selbstverständlich essen, was wir heute essen (mit den gleichen positiven oder negativen Folgen und individuellen Dispositionen), und würde, würde er als Baby von ner Zeitmaschine aus der Steinzeit hierher transportiert, nicht auffallen. Ausser durch Äusserlichkeiten, den Typus. so wie Menschen halt verschieden aussehen.


    Daraus folgt eben auch, dass wir so etwas komplexes wie das Verdauungssystem nicht durch Zucht in einem so kurzen Zeitraum wie 100 000 Jahre wesentlich beeinflussen können. Es geschieht eine gewisse Anpassung dahingehend, dass die Domestikation Individuen bevorzugte, die halt vieles fressen und vertragen, die sind aber immer noch nicht grundlegend anders, nur anpassungsfähiger als manche anderen Individuen.

    Und die moderne Hundezucht läuft eher in die andere Richtung - vermehrt Hunde , die vieles nicht vertragen, sogar allergisch sind.

    Statt den Hund zum reinen Pflanzenfresser umzüchten zu wollen
    (kann man ja versuchen, würde halt nur eeeeextreeeeem lange dauern und ich bezweifle stark, dass der Mensch es schaffen würde, die richtige Selektion zu treffen - DAS Gen für Pflanzenverdauung gibt es halt nun mal nicht - hatte hier irgendwer geschrieben...)

    ... ist es sinnvoller, geeignete Nahrung zu entwickeln, andere Eiweißquellen als Fleisch zu erschliessen - genau wie für die menschliche Ernährung auch.

    die Abwägung zwischen gesund, bezahlbar und ethisch vertretbar muss dann halt im Einzelfall der Besitzer treffen.

    heute werden doch schon die meisten Hunde mit Fertigfutter ernährt, in dem zwar tierische Proteine drin sind, aber weiß Gott kein Fleisch - es ist erstaunlich WOMIT man Hunde ernähren kann.

    ---

    Generell finde ich diese "Veganer sind blöd" Diskussion unendlich bescheuert und überflüssig. Es gibt saublöde Veganer, es gibt saublöde Hundebesitzer, es gibt saublöde Autofahrer usw usw. Und es gibt andere, die es nicht sind. Bitte! Muss man doch nicht dauernd wiederholen.

    Jeder, der nur ideologisch argumentiert, die Fakten dabei ignoriert oder nach Belieben uminterpretiert, disqualifiziert sich in meinen Augen selbst und kann rumposaunen, was er will....


  • Hunde sind schon lange keine edlen Jäger mehr (wie hier oft gesagt, dass sie ja "Jäger seien, sind sie nicht!), aber Veganer sind sie bestimmt auch nicht.

    Meine Hunde sind definitiv Jäger. Sie fressen beinahe täglich Mäuse und Wühlmäuse, die sie zum Teil an der 2m-Leine fangen, zum Teil ausbuddeln,...
    Sie würden auch Kaninchen und Rehe fangen, töten und fressen, wenn ich sie ließe.
    Und ich verspreche dir, sie würden sie erwischen.

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