Würde mein Hund mich im Ernstfall verteidigen?

  • Ich bin auch der Meinung, dass der grösste Teil der Hund im Ernstfall nicht verteidigt, sondern das schön brav dem Menschen pberlässt. Egal jetzt ob 97% oder 95% oder doch nur 90%.


    Es ist ein ganz gewaltiger Unterschied, ob ein Hund aus Unsicherheit bellt, pöbelt oder auch nach vorn geht, oder ob er ernsthaft bereit ist zu Verteidigen.


    Die Hunde, die laut rumbellen, machen das grösstenteils aus Unsicherheit. zeigt sich das Gegenüber nicht beeindruckt und geht seinerseits auf den Hund zu, gehen diese Hunde fast immer zurück, wenn sie die Möglichkeit haben. Erst wenn sie in eine Ecke gedrängt werden, gehen sie dann aus Angst wieder vor.
    Und reagieren in ihrer Angst oder gar Panik dann völlig überschießend.


    Ein Hund, der ernsthaft verteidigt, bellt meistens vorher nicht. Vielleicht ein kurzes Anschlagen der Marke "ICH bin hier". Meist aber eber Knurren oder deutliches Grollen. Diese Hunde reagieren auch nicht über, sondern agieren der Situation angemessen.


    Es hat seinen Grund, warum es den Spruch "Hunde die bellen beissen nicht" gibt.

  • Ich finde du beschreibst einen unsicheren Hund, den im Alltag einiges überfordert.
    Mit Verteidigen hat das mMn. rein gar nichts zu tun.

  • Ob Fritz mich ernsthaft verteidigen würde, weiß ich auch nicht.


    Wir hatten bisher GsD nur einmal eine Situation, in der ich Angst hatte. Da war er erst ein knappes Jahr. Das war in der Dämmerung auf einem abgelegenen Feldweg. Ich nahm ihn an die Leine und er spürte anscheinend meine Angst und warf sich zu meinem blanken Erstaunen mit Knurren und Grollen in die Leine :shocked: , so dass ich Mühe hatte, ihn festzuhalten. Das hatte ich noch nie vorher erlebt.


    Ich denke trotzdem nicht, dass er mich ernsthaft verteidigen würde. Allerdings hoffe ich, dass bei einem schwarzen Hund seiner Größe hoffentlich allein seine Anwesenheit ausreicht, um potentielle Angreifer ihre Entscheidung überdenken zu lassen :/ .

  • Ich hatte schon Situationen, wo Aaron nach vorn gegangen ist und sich vor mich gestellt hat.


    Ob er jetzt soweit gehen und mich bis aufs Äußerte verteidigen würde, weiß ich nicht.
    Was ich weiß, ist, dass er in bestimmten Situationen, wenn ich allein mit den Hunden unterwegs bin und Männer direkt auf mich zukommen, um mich anzusprechen, diese auf Abstand hält.
    Und das finde ich gut. :bindafür:


    Er weiß/spürt genau, wenn ich mich unwohl fühle und genau in diesen Situationen tut er dies.
    Beim normalen Spaziergang sind solche Männerbegegnungen kein Problem.


    Bei Tasia damals hätte ich 100 %ig gewusst, dass sie mich bis aufs Äußerste verteidigt hätte.

  • Also ich hatte vorher ja auch immer Goleies.
    Herzensgut, alle Menschen toll, jeder hat immer gesagt "der hilft nach beim raustragen"
    ABER: mehrfach erlebt ...wenn etwas nicht normal war (1x abends normale runde und da lag jemand und hat geschlafen ) reagierte er ganz andes...vor mich stellen und warnen.
    Oder es mal jemand daheim mittels Leiter auf unsere Terrasse (Handwerker)... und nicht normal über dienTùr....nur so viel: der hat sich nicht raufgetraut :-)

  • Unsere ersten 3 DSH hätten mich im Ernstfall verteidigt und zugebissen, da sie im Schutzhundesport geführt wurden und auf Kommando "nach vorne" gingen und auch zugebissen haben.


    Der letzte Dackel hätte mich so lange lauthals "verteidigt", wie der Angreifer in ausreichender Entfernung geblieben wäre. Sobald der Angreifer etwas hektischer auf ihn zugekommen wäre, hätte er die Flucht ergriffen.
    Mit Benny hätte ich zumindest mitbekommen, dass ich gleich überfallen werde. :D


    Die jetzige Dackelhündin ist froh, wenn ihr niemand etwas tut, die würde auf jeden Fall sofort sehr leise flüchten, wenn da "was" passieren würde.

  • Als Pino mich verteidigen wollte hat man ganz klar ein völlig anderes Verhalten erkannt.
    Er war total ruhig bzw. kontrolliert in seiner Körpersprache, aber angespannt und wirkte hoch konzentriert und die Situation abschätzend. Dazu hat er sehr tief und bedrohlich geknurrt und den potentiellen Angreifer keine Sekunde aus den Augen gelassen. Er stand dabei direkt vor mir.
    Hätte der Typ nicht den Rückzug angetreten und es drauf ankommen lassen, bin ich sicher Pino hätte ihn attackiert.
    Als der Typ sich dazu entschieden hatte abzuhauen, stand Pino noch kurz so da und drehte sich dann zu mir. Er kam an meine Seite und hat mich angestupst. Beim weitergehen blieb er immer wieder kurz stehen und hat die Gegend “abgecheckt“.
    Ich habe dieses Verhalten weder Vorher noch nach diesem Erlebnis wieder bei ihm gesehen. Selbst wenn er Leute meldet, die auf unser Grunstück kommen oder er unsicher ist verhält er sich nicht annähernd so wie an diesem Morgen.
    Ich denke deshalb auch, dass die meisten Hunde tatsächlich nur aus Angst oder Unsicherheit bellen und Angrfiffe antäuschen ohne letztlich in aller Ernsthaftigkeit verteidigen zu wollen. Zum Glück reicht dass ja häufig auch aus um die Situation zu “entschärfen“.
    Ob der Hund wirklich verteidigen würde sähe man ja leider erst, wenn es drauf ankäme. Und da wünsche ich eigentlich jedem, er findet es nie raus.

  • Ich denke deshalb auch, dass die meisten Hunde tatsächlich nur aus Angst oder Unsicherheit bellen und Angrfiffe antäuschen ohne letztlich in aller Ernsthaftigkeit verteidigen zu wollen.


    Ich glaube, dass kann man so pauschal nicht sagen.


    Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass Aaron bei Angst ganz anders reagiert, als nach vorn zu gehen.
    Wäre er in so einer Situation unsicher oder ängstlich, würde er von vornherein den Rückzug antreten.


    Ich denke, wer seinen Hund genau beobachtet und kennt, kann gut einschätzen, ob der Hund aus Ängstlichkeit oder Unsicherheit nach vorn geht, oder ob es tatsächlich mit Schutztrieb zu tun hat.

  • Nein, pauschalisieren kann und darf man sicher nicht.
    Ich denke auch, dass es viele Möglichkeiten gibt. ein Hund der normal ängstlich ist, kann im Ernstfall verteidigen, genau so wie ein Hund der im Hundesport ohne zu zögern nach Vorne geht, bei tatsächlicher Gefahr das Weite suchen könnte.
    Wie gesagt: Wie der Hund tatsächlich bei reeller Gefahr reagiert, weiss man es erst, wenn es zu einer solchen Situation kommt.

  • Verteidigen heißt für mich nicht unbedingt, sein Leben im Ernstkampf opfern. Ich würde jedem Hund, der sich dazwischenstellt und droht, zubilligen, daß er seinen Menschen in diesem Moment bereits verteidigt. Er könnte sich ja auch hinter den Menschen zurückziehen.


    Die Hunde, die selbstsicher drohen, werden mit Sicherheit nicht nur bluffen. Aber sogar die anderen, die mehr bellen und nach vorn schießen, haben ja eine sehr reale Schutzwirkung, denn der Angreifer wird es kaum drauf ankommen lassen. Die wenigsten Menschen können Hunde so genau lesen.


    Dagmar & Cara

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