Seit 11 Wochen haben wir ja auch einen Hund zuhause - keinen Welpen sondern "erwachsen" aus dem Tierheim.
Im Grunde ein "Anfängerhund" mit kaum "Macken".
Und trotzdem hatte/habe ich eine Art "Welpenblues".
Die ersten Tage war es schon "schlimm".
Das Gefühl, niemals wieder die Augen von ihm abwenden zu dürfen, weil man sonst ein schlechter Besitzer ist, weil das arme Tier sich ja irgendwas tun könnte.
Das Gefühl, nicht mal in Ruhe zur Toilette gehen zu können (er könnte ja die Stromkabel annagen oder sonst irgendwas sein) geschweige denn auch mal 1 - 2 h ohne den Hund irgendwas zu unternehmen.
All die Fragen nach "welche Hundeschule" "welches Futter" "wie lange ist die perfekte Gassistrecke, um ihn nicht zu überfordern aber auch nicht zu wenig zu beschäftigen" und so weiter und so fort.
Ich gebe @Helfstyna recht, ich glaube nicht, dass Menschen früher so leicht kirre zu machen waren wie heute.
Meine Mutter hat das ganz nett formuliert mit "wenn man keine Probleme hat dann macht man sich welche" - das klingt total böse, aber weil ich selbst "betroffen" bin wage ich mich mal soweit vor zu sagen, das stimmt zum Teil schon
Bei all meinen anderen Tieren (gestaffelt nach Größe waren das in meinem Leben bisher Zwerghamster, Hamster, Meerschweinchen, Kanninchen, Katzen und Pferd) habe ich nicht im entferntesten so einen "Aufriss" gemacht wie jetzt bei Mr. Hund - und um ganz ehrlich zu sein glaube ich, dass das weder mir noch ihm gut tut.
Was mir geholfen hat: Die Kirche im Dorf lassen (der meist gesagte Satz meines Mannes in den letzten Wochen ist "herrje, das ist nur ein Hund"), sich einfach freuen, dass er da ist und wenn mal irgendwas nicht 100% so ist, wie es im Buch oder in Foren "verlangt" oder beschrieben wird dann ist es auch okay - davon fällt niemand tot um.
Es ist okay, mal NICHT auf den Hund zu schauen und es ist okay, mal SICH wichtiger zu nehmen als das Tier an Deiner Seite - das heißt nämlich nicht, dass Du es nicht lieb hast sondern nur, dass Du Dich auch selbst magst