Mein Hund macht was er will

  • @Terrortöle , ich habe wie erwähnt direkte Erfahrung mit drei Vereinen. Über den ersten müssen wir nicht reden, der zweite ist in meiner Nähe und ich treffe unterwegs öfter mal Leute aus dem Vorstand. Die fragen immer mal nach, wie es jetzt so ist mit meinem Hund, sind interessiert und freundlich und sehr erfahrene Hundehalter, aber aus der Ecke kamen am Anfang öfter mal so "ach, kommt mal zu uns aufn Platz und dann wolln wir mal gucken"-Kommentare. Bei dem dritten Verein denken wir drüber nach, Mitglieder zu werden (er ist leider etwas weiter weg), aber auch da gibt es nur Leute, die sich gut mit den Allerwelts-Problemen auskennen, mit der (ich nenns mal) "Heilung" unserer Hündin aber überfordert wären. Irgendwelche krummen Methoden werden da übrigens nicht angewandt, aber ein leichter Druck wird schon auf die Hunde ausgeübt und das wäre für unseren schon zu viel.


    Ich hatte ja in meinem letzten Beitrag schon geschrieben, dass ich es toll finden würde, wenn es in der Nähe der TE einen Verein geben würde, der so professionell arbeitet, wie Du es beschrieben hast, weil ich die Vorteile ganz klar sehe.
    Aber aus meiner Erfahrung heraus ist es eben deutlich einfacher einen guten Trainer zu finden als einen (für die Anforderungen eines solchen Hundes gerechten) guten Verein, wenn man sich nicht gut auskennt und von Hunden nicht so viel Ahnung hat. Wenn Du jetzt sagst, dass es anders ist, ist es ja umso besser!


    Ich weiß nicht, ob sich Dein letzter Satz auch auf mich bezog, aber ich halte sehr viel davon, sich in so einer Situation Wissen anzulesen und ich würde jedem raten, der in so einer Situation ist, das auch zu tun. Uns hat es sehr geholfen. Trotzdem rate ich ja auch unbedingt dazu, dass die TE sich zu einer professionellen Hilfe entschließt.

  • Ich weiß nicht, ob sich Dein letzter Satz auch auf mich bezog, aber ich halte sehr viel davon, sich in so einer Situation Wissen anzulesen und ich würde jedem raten, der in so einer Situation ist, das auch zu tun. Uns hat es sehr geholfen. Trotzdem rate ich ja auch unbedingt dazu, dass die TE sich zu einer professionellen Hilfe entschließt.

    Ich habe mich nicht auf dich bezogen :ka: Ich habe nichts gegen lesen, absolut nicht.
    Die TE braucht eine Anleitung und bestimmt wären Bücher da hilfreich, aber alleine mit Büchern wird das bei ihr wohl nichts.
    Ich habe auch viele Bücher gelesen und war letztendlich doch froh das mir jemand geholfen hat. Die Bücher waren eine wunderbare Grundlage, aber mein erster Hund hat mich wirklich an meine Grenzen gebracht. Dank einfühlsamer Vereinsmitglieder habe ich dann auch verstanden was in den Büchern stand. :pfeif:
    Sie haben mir wirklich geholfen und das war ein Verein der nur IPO und ein wenig Erziehungskurs im Angebot hatte.


    LG Terrortöle

  • Empfehl mir lieber ein gutes Buch, denn einen Trainer werde ich ganz einfach nicht bezahlen.

    Mir haben auch die Bücher von Patricia McConnell sehr weiter geholfen. Wie schon erwähnt, die "Bibel" unter den Hundebüchern, wie ich finde.
    - "Am anderen Ende der Leine"
    - "Trau nie einem Fremden!: Angstbedingtes Verhalten bei Hunden erkennen und beheben"
    - "Waldi allein zuhaus: Wenn Hunde Trennungsangst haben"


    Mein wichtigstes Fazit aus ihren Büchern:
    - "Guter Hund", viel loben und den Hund so führen, dass er keine Fehler machen kann
    - Weg(gehen) vom angstauslösenden Reiz
    - Geduld


    Und von Nicole Wilde:
    "Der ängstliche Hund: Stress, Unsicherheiten und Angst wirkungsvoll begegnen"



    Mein wichtigtes Fazit aus diesem Buch:
    - mein Hund ist ein ganz typischer Vertreter eines Angsthundes und man kann ihm mithilfe der positiven Berstärkung sehr gut helfen


    Und auch ein gutes Buch von Martin Rütter:
    "Angst bei Hunden: Unsicherheiten erkennen und verstehen Vertrauen aufbauen"


    Die Bücher können dir eine Idee davon geben, wie man Verhaltensprobleme bei einem Hund angehen kann. Wichtig ist ja eigentlich das Konzept, das dahinter steht, bzw. die innere Einstellung zum Problem des Hundes. Das ist schonmal der Bärenanteil, wie ich finde. Dennoch können die Bücher eines nicht ersetzen: das Auge für das richtige Timing.

  • Ich finde es wirklich schade, dass ihr euch so wenig über hunde und ihr denken informiert habt, das wäre doch mal der erste schritt gewesen. man findet schon im internet sehr vieles.


    was den angsthund angeht, das wichtigste ist erstmal eine vertrauensbasis zwischen euch zu schaffen. ohne diese basis wird mMn nach nichts gehen, da könnt ihr ihn auch nicht animieren für ihn unbekanntes kennen zu lernen
    Unser hund hat auch extreme angst vor mensch, und hatte auch angst vor fahrzeugen, bahnen, bus etc. mit den fahrzeugen hat sich das zum größtenteil schnell erledigt, durch langsames und schrittweises kennenlernen und näherkommen (z.b. am parkenden auto/lkw schnuppern, an der ubahn station kennenlernen ohne in die bahn zu steigen, einfach beobachten lassen, von weitem wenn nötig, erste bahnfahrt nur eine station, an einem tag an dem die bahn leer war) aber alles mit möglichst wenig stress und ist der hund zu gestresst, dann würde ich solche aktionen auch sofort abbrechen. und den hund abschirmen, dh vor ihm hinstellen, wenn etwas komm twovor er ansgt hat.


    bei der angst gegen mensch, da hilft an erster stelle geduld. gassigehen kann sich und hat sich bei uns oft in die Länge gezogen. weil wenn er nicht weiterwollte, weil da menschen auf der parkbank saßen und es keine ausweichmöglichkeiten gab, haben wir einfach gewartet, ihn etwas animiert weiter zu gehen (alles in freundlichen ton)? ihn beobachten lassen und irgendwann kam er dann auch. es bessert sich bei unserem kleinen von tag zu tag, aber ich glaube nicht, dass wir da so erfolgreich wären, wenn das vetrauen und die bindung zwischen uns nicht stimmen würde.


    wenn etwas kommt, was unserem hund sorgen macht, kommt er mittlerweile meistens von allein zu uns, und geht hinter unseren beinen "in deckung", und ich glaube er würde das nicht machen, wenn er kein vertrauen zu uns hätte.


    schimpfen würde ich unterlassen, vor allem lautstark, das muss für einen hund, der angst vor geräuschen hat, purer terror sein.
    übt bzw. bringt ihm das nein oder aus (in ruhigem tonfall) bei, da kann man dem hund, wenn er grad was tut, was er nicht sollte, sofort klarmachen, dass er das, was er gerade tut, nicht darf und lobt ihn sobald er das unterlässt.


    und was den hundertrainer angeht, ich würde euch wirklich raten, wenigstens mindestens 1-2 std zu nehmen.
    wir hatten bis jetzt auch 2 oder 3 std, ist nicht günstig klar, aber wir sind wirklich froh über diese Investition, es hat uns wirklich sehr geholfen unser verhalten, besonders beim gassigehen, dem hund noch besser anzupassen und wir haben viel über hunde und ihr verhalten gelernt. wir setzten die tipps der trainerin und die dinge die sie zu gezeigt hat, täglich um, und sehr schnell kamen die ersten erfolge.


    Unser Hund entwickelt sich bzgl seiner Ängste sehr gut, gassigehen wird von tag zu tag schöner und entspannter, wir sind sehr stolz auf unseren sonnenschein, aber ich bin mir sicher dass wir das ohne trainer nicht geschafft hätten, es hätte uns, wenn es so geblieben wäre, wie es am andang war, total überfordert.


    nur lesen und sich tipps im forum zu suchen reicht da nicht aus, es können nützliche anregungen sein, sowas sollte gerade bei einem angsthund, auf ihn angepasst sein. und ich bezweifle sehr, dass ihr eurem hund gut genug kennt, um zu wissen, welche methoden oder tipps bei ihm angemessen wären

  • Edit by Mod: Habe den Post dann mal entfernt. Es bringt nichts den TE zu vergraulen, denn das hilft dem Hund auch nicht. Konstruktiv bitte, nicht destruktiv. Danke (auch wenn man den Frust verstehen kann).

  • Wenn hier noch Platz wäre: ich würde dir Alex abkaufen!
    Finde, er ist ein ganz aufgeweckter, lustiger Zeitgenosse deiner Beschreibung nach.


    Deine Probleme hätten wir auch teilweise nicht, weil hier kein Essen auf dem Tisch stehen bleibt.
    Hier wird gegessen und wenn wir fertig sind, abgeräumt.


    Die Tiere bekommen ihr Futter, wenn sie fertig sind, wird weggeräumt.


    Auch sind hier die unterschiedlichen Charaktereigenschaften der Tiere (und Menschen) - sogar gewünscht!


    Mit den Macken der Tiere werde ich dich jetzt mal nicht langweilen, die Liste ist lang, es lebt sich allerdings viel entspannter und leichter mit einem, oder mehreren Tieren, wenn man diese auch lieb hat...und es ihnen auch zeigt.


    Immer dieses zusammen scheißen, wenn es nicht läuft, wo ist das denn dann ein miteinander?
    Egal ob Mensch oder Tier.

  • @Samiko Ich bin da gefühlsmäßig voll und ganz bei dir. Als ich die ersten Seiten las, wollte ich auch meinen Ärger darüber kundtun. Vor allem der Satz mit der Lebensplanung und das kein Geld da wäre, ist bei mir sauer aufgestoßen.
    Ich glaube das diese ganzen Anschuldigungen (gerechtfertigt oder nicht) nur dazu führen, dass die TE dicht machen wird. Damit helft ihr dem Hund nicht... ich habe schon oft auch in anderen Foren gelesen, dass sich viele nach solchen direkten (meiner Meinung nach oft auch wahren) Anschuldigungen, verabschieden.
    Davon hat der unschuldige Hund sehr wenig.



    Liebe TE,
    hier haben dir viele Leute gute Denkanstöße gegeben. Bitte geht in euch und überlegt zum Wohle des Hundes. Ich habe selbst einen Hund der viel Management bedeutet und auch wir haben Hilfe gebraucht. Wie viele andere schon schrieben, meist reichen schon ein paar Stunden um für das Tier vieles zu ändern. In so einer Stunde bekommt man viele Tipps und es dauert auch erstmal diese umzusetzen. So könnt ihr nach und nach (nach Bedarf) weitere Stunden nehmen. Vielleicht braucht ihr gar keine 20 Stunden. Sondern erstmal 3 oder 4, danach werdet ihr genug zum umsetzen haben und auch dies wird ein paar Monate dauern.
    Ihr werdet nicht in 5 Wochen mit mehrere Tausend € rechnen müssen. Wobei ich die Rechnung sowieso sehr hoch gegriffen finde.
    Wenn ihr nicht bereit seid, 100 oder 200 € erstmal zu investieren, dann überlegt euch bitte wirklich, ob ihr der geeignete Platz für dieses Tier seid. Das hat nichts mit "Lebensplanung" zu tun. Dieser Hund braucht Sicherheit, die ihr ihm geben müsst. Ihr lebt unter Umständen noch 15 Jahre mit diesem Hund. Das bedeutet Einschränkungen für euch. Was mir viel wichtiger ist, für den Hund bedeutet es 15 Jahre in Angst, ihr gebt ihm keine Sicherheit. Unter Umständen verschlimmert ihr es, durch eigenes "rumdoktern". Vielleicht wolltet ihr diesen Hund retten oder einer armen Seele ein zuhause geben. Aber dann muss man auch mit solchen Dingen rechnen und wenn man diese arme unschuldige Seele nicht retten kann, dann muss man ein geeignetes zuhause finden.
    Ich wünsch euch, dass ihr zum Wohle des Tieres entscheidet.

  • DAS ist aber enorme Glückssache, denn nicht alle Hundevereine bieten a) Erziehungskurse und b) gute davon. Und im Übrigen glaube ich nicht, dass dem Problem damit beizukommen ist. Angsthunde sind ja nochmal was anderes, als ein Junghund, der auf Durchzug stellt, frühes Jagdverhalten oder Leinenpöbelei. Da sind Einzelstunden und Alltagsbegleitung nötig. Und welcher Ehrenamtler kann/will das leisten?

    Hallo,


    wir haben son Verein, der 2x in der Woche " Gästestunden " anbietet - also mit Anmeldung kann man dort mit Hundeportlern trainieren.
    Wenn die um ein bestimmtes Problem wissen, bleibt da auch mal einer bei Hund und Halter und schaut sich das an, gibt aktiven Rat und hilft. Kostet - für deren Vereinskasse - 5 Euro die Stunde. Wenn gefällt bleibt man einfach länger im Verein.
    Die freuen sich über jeden Hund dem sie helfen können.
    Hab da prima Welpenschule gehabt.
    LG Ramona

  • Das Katzenfutter kann ich nicht an eine andere Stelle hinstellen, es gibt ganz einfach keinen anderen Ort dafür.

    Ich habe mein Badezimmer zum Katzenfutter, -Klo und Rückzugsort deklariert, da einen Haken an der Tür an gebracht, so dass die Tür fixiert ist. Dir Katzen können durch, die Hunde nicht.

    Jedes laute Geräusch erschreckt ihn, Gassi gehen ist eigentlich nur in Verkehsberuhigten Zonen möglich,

    Dann geh mit dem Hund nicht "Gassi" sondern auf eine möglichst nah gelegene Wiese, setze Dich hin, sichere den Hund mittels Schleppleine und lass ihn nach und nach seine Welt erkunden. Wenn´s sein muß, über Wochen und Monate!

    In der Ubahn hat er trotz mindestens 200 Fahrten immer noch tiereische Angst und zittert am
    ganzen Körper.

    Weswegen muß so ein gestresster Hund, der mit dem normalen Alltag schon nicht klar kommt, U-Bahn fahren???

    Eine Sache die ich vergessen habe zu erwähnen, er stammt aus einem Polnischen Tierheim, die im Anfangspost erwähnte Dame hatte
    ihn da her, er soll vorher in einer schrecklichen Familie gelebt haben, in der er geschlagen und misshandelt wurde.

    Sein Vorleben ist IHM völlig egal. Hunde tragen ihren Erfahrungsschatz, ihr erlerntes mit sich, ja... aber sie sind fähig weiter zu lernen.
    Es ist wurscht, in was für einer Familie er gelebt hat, es ist absolut uninteressant, was mit ihm passiert sein soll (wobei ich mich sowieso frage: Hat die Familie, die ihn im polnischen TH abgegeben hat gesagt, "Nehmt ihn, wir haben ihn geschlagen und mißhandelt, aber er funktioniert trotzdem nicht!").


    Lasst ihn seine Welt erkunden. Nach und nach. In SEINEM Tempo! DAS ist das wichtigste in seinem Leben im Moment!
    Egal, wie oft er Schuhe zerledert, Müll ausräumt, Essen klaut, weil Ihr zu nachlässig seit, was wegräumen angeht.


    Ich glaube nicht mal, dass das ein "Angsthund" ist, ich glaube nicht mal, dass er "mißhandelt" wurde, ich glaube, der kennt einfach nichts!


    Jetzt liegt es ganz einfach an Euch, ihm diese Welt und das Leben als toll, spannend und lebenswert zu demonstrieren oder ihn in seinem Glauben, dass alles Unbekannte gefahrvoll und böse ist zu bestätigen. DANN werdet Ihr irgendwann einen Angsthund haben!


    Ich hoffe sehr, dass ihr daraus für Euer Leben gelernt habt und dass ihr Euch nicht nochmal Dinge / Tiere anschafft, für die ihr nicht in letzter Konsequenz da sein wollt.


    Für diesen Hund kann man nur hoffen dass ihr von Eurem "menschlichen Denken" abkommt und realisiert, dass der Hund NUR reagiert mit allem was er tut. Auf Euch und die Behandlung, die er durch Euch erfährt.
    Und DARAN könnt ihr was ändern!

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