Hund in Berlin erschossen

  • <p>Oh Gott vor der Tür bei einem augenschinlich freidlichem Tier. Ganz ehrlich ich habe echt ein mulmiges Gefühl mit meiner angstaggressiven Hündin mit Leine und Maulkorb vor die Tür zu gehen. </p><p><br></p><p>Unglaublich wie mit Tieren in letzter Zeit umgegangen wird. Ehe irgendetwas anderes vernünftig versucht wird, wird geschossen. </p><p><br></p><p><br></p><p><br></p><p>Stelle sich einer vor, das wäre kein Polizist gewesen und er hätte keine Waffe gehabt...hätte er das wohl überlebt? <br></p>

  • Was mich bei der ganzen Sache wundert: der Besitzer des Hundes schreit Zetermordio in Richtung Polizei - wer hatte denn den Hund dabei und offenbar in Gebiet mit Leinenzwang frei rumlaufen lassen? DEN würd ich als Erstes mal gepflegt anzeigen, wenn der mein Sitter gewesen wäre......


    Vom Aussehen her seh ich da auch eher nen Boxermix als nen Ridgeback. Und nachdem eine bestimmte Klientel ihre Hunde gern mal als "Boxermixe" anmeldet (wenn überhaupt), kann ich mir schon vorstellen, wenn der Gassigänger sich vielleicht noch etwas "unkonventionell" gekleidet hatte, daß der Polizist sich bedroht fühlte, weil der Hund nicht auf den ersten Abruf reagiert hatte, sondern stattdessen (wahrscheinlich einfach nur neugierig - aber das erkennt ein Laie halt net) auf den Polizisten zurannte, der da so im Weg stand vorm Wasser..... Is halt auch ne sauschwere Entscheidung in so nem Moment, wo man von jetzt auf gleich als Hunde-Ahnungsloser die Körpersprache des Hundes richtig einschätzen können muß. Frage mich, ob die Polizisten, nachdem schon so viel mit Hunden passiert ist, nicht mal ne anständige Aufklärung in Sachen Körpersprache Hund bekommen während der Ausbildung.... :(


    Ich finds furchtbar, und auch ein Nichteinhalten eines Leinenzwangs rechtfertigt mit Sicherheit kein Erschießen eines sonst friedlichen Hundes!


    Aber andererseits muß ich mir halt grad beim leinenlosen großen Hund in stark begangener Umgebung, wo auch Kinder spielen, und nach dem, was die Presse v.a. während des Sommerlochs immer so fleißig verbricht (schönen dank auch, Ihr Presseheinis!!!), dessen bewußt sein, was ich als Gassigänger mache und was nicht. Solche Dinge würde ich mit dem Hundebesitzer abklären, ob der Hund überhaupt frei laufen darf, weil es doch sehr wahrscheinlich ist, daß der Hund auf den Gassigänger nicht so hört wie auf den eigenen Besitzer. So ein Verhalten trägt halt auch wieder zum schlechten Ruf von Hunden in der Stadt bei....


    Die Schimpftiraden des Hundehalters lassen mich ebenfalls auf eine gewisse Klientel schließen - klar, man ist stinksauer, wenn der eigene Hund erschossen wird, wäre ich auch! Aber gerade, wenn man schriftlich was verfaßt, das komplett veröffentlicht wird, und das man vorm Absenden nochmal durchlesen kann, überleg ich doch dreimal, was ich von mir gebe und mit welchem Wortschatz.


    Zumal die Beschimpfungen auch einen gewissen Eindruck
    entstehen lassen, der meine Glaubwürdigkeit vor Gericht später entsprechend unterstützten könnte (oder auch eben nicht, wie hier wohl eher der Fall!). Und ne Klage wegen Beleidung von Beamten braucht man in dem Moment doch auch net wirklich, oder?


    Daß der Gassigänger die Geschichte etwas beschönigt, könnte ich mir auch vorstellen - immerhin hatte ER den Hund ohne Leine laufenlassen, wo angeblich (lt. Artikel) nicht erlaubt, und hatte den Hund nicht wirklich unter Kontrolle, sonst wär der ja net hingelaufen trotz Abrufs. Vielleicht war sogar mit dem Halter ausgemacht, daß der Hund nicht frei laufen hätte sollen? Da wäre wohl jeder geneigt, die Angelegenheit eher dahingehend zu beschönigen, daß jeder rausliest, man wäre unschuldig an dem Geschehenen..... insofern vertrau ich der Beschreibung des Gassigängers erstmal auch net so 100%ig......


    Müssen wir abwarten, was bei rauskommt..... :(


    Aber eins steht fest: wieder hat ein Hund die Suppe auslöffeln dürfen... *heul.....

  • Dieses Jahr zücken Polizisten sehr schnell ihre Waffen... oder kommt mir das nur so vor?

  • Frage mich, ob die Polizisten, nachdem schon so viel mit Hunden passiert ist, nicht mal ne anständige Aufklärung in Sachen Körpersprache Hund bekommen während der Ausbildung....


    Ich frage mich, ob in der Ausbildung der Umgang mit Hunden nicht vorkommen muss?
    Was machen die, wenn sie z.B. eine Tür öffnen müssen, hinter der ein Hund bellt?
    Werden die nicht vorbereitet auf solche Situationen und ballern dann direkt drauflos?

  • Ich frag später mal - haben 2 Polizistinnen in der Staffel, die eine geh ich später nach der Arbeit eh heimsuchen :-)


    DAS interessiert mich auch. Aber schätze mal, selbst wenn Du die Theorie dazu gelernt hast, in der Praxis schaut halt doch jeder Hnd wieder bissel anders aus, und wenn man da net regelmäßig drin ist, sieht man sowas nicht schnell genug oder kanns net ausreichend gut bewerten. Können ja viele Hundehalter schon net, die Körpersprache vom eigenen Hund.... (außerhalb des DF natürlich *gg)

  • Ich habe meinem Freund hier von erzählt und er meinte 'Naja, für solche Fälle gäbe es das Pfefferspray. Und was ist eigentlich mit dem Kind, das daneben spielt?'


    Wenn ich Polizistin wäre, hätte ich halt mit dem Schlagstock geblockt. Jetzt blocke ich halt mit den Armen... Drauf eindreschen oder gar zu erschießen käme für mich auch nicht in Frage. Ans Pfefferspray hatte mich auch erst mein Freund erinnert.


    Aber ich war nicht dabei. Kann nicht drüber urteilen, weiß ja nicht, was da wirklich passiert ist.


    Aber ich verstehe auch nicht, dass die Waffe so locker sitzt...

  • Hallo!


    Ich möchte auch meine Gedanken dazu aufschreiben.


    Wir wohnen ja nicht allzuweit weg von dem Park (im angrenzenden Bezirk) und ich war genau 1x dort mit Abby spazieren.
    Seitdem nicht mehr, denn entspanntes Spazierengehen ist für mich was anderes.


    Das Wohngebiet um besagten Park (und somit auch die Parkbesucher) sind überwiegend ausländischer Herkunft, meist arabische Länder oder Türkei.


    Besonders jetzt im Sommer sitzen sie dann den ganzen Tag mit ihrer Familie im Park und machen Picknick...die Kinder rennen spielend umher (zum Grillen, was mittlerweile im Humboldthain verboten ist, kommen sie in den Mauerpark).


    Wie die meisten von Euch wissen, haben viele Moslems ein Problem mit Hunden, die Frauen und Kinder zum Teil regelrecht Panik (da wird gekreischt, mit den Händen gefuchtelt, rumgesprungen usw., gerade gestern erlebt als ich mit Abby in der Strassenbahn unterwegs war, Frau mit Kind + Kinderwagen will in die Tram, sieht Abby, fängt an zu kreischen, Kind fängt an rumzuhampeln und zu heulen und die Dame ist letztendlich nicht eingestiegen... fanden viele Leute sehr amüsant).


    Solche Situationen können also im Humboldthain auch ständig passieren, da lasse ich doch meinen Hund (egal wie gehorsam) dort nicht auch noch freilaufen, wer weiß wie ein unangeleinter Hund in solch einer Situation reagiert?!


    Zumal eigentlich in allen Parks hier Leinenzwang herrscht - hält sich nur kaum einer dran (was ich aber auch teilweise verstehen kann, zumindest wohlerzogene Hunde sollten sich doch auch etwas freier bewegen können....


    Nun zum besagten Fall:
    -Der Freilauf war nicht angebracht, OK
    -die Aufregung des Hundebesitzers kann ich vollkommen nachvollziehen (ich finde sogar, er hat nicht extrem beleidigt, tut mir leid, aber ich glaub bei jedem wären die Emotionen hoch wenn es der eigene Hund gewesen wäre!)
    -merkwürdig ist, das bisher keine Zeitung etwas von "einer wilden Bestie" schrieb, die grundlos jemanden attackiert hat (wie es sonst meist reisserisch geschrieben wird)
    -das Einzige was wir erfahren: der Hund lief unangeleint und ohne Maulkorb (es herrscht hier aber keine grunsätzliche Maulkorbpflicht!)
    -habe mir die FB-Seite des HH angeschaut, er sieht aus wie ein netter Student, dem sein Hund am Herzen liegt
    -auch wenn der Gassigänger "auffälliger" aussehen sollte (was ich mir nicht vorstellen kann), ist das noch lange kein Grund, den Hund zu erschiessen (so etwas nennt man Diskriminierung)



    Nun, ich war nicht dabei, um die Situation beurteilen zu können, was nun wirklich ablief.... aber meiner Meinung nach war der Schuß in KEINEM FALL angebracht (außer, der Hund hätte sich in jemandem verbissen zb), es gibt wie viele schon schrieben auch andere Methoden, einen angeblich gefährlichen Hund abzuwehren (Spray, Schlagstock etc)...


    Zumal in diesem Park wirklich viele Familien mit noch mehr Kindern chillen... ich will mir garnicht vorstellen was passiert wäre, wenn der Schuß danebenginge und ein spielendes Kind getroffen hätte!!!


    Ich bin gespannt, was wir zu dem Thema noch zu lesen bekommen in den Medien, ist zumindest in meinen Augen der erste Fall, wo der Hund nicht direkt als reissende Bestie dargestellt wird...

  • Wahrscheinlich wird aber erst dann mal jemand aufwachen :verzweifelt:

  • Ich frage mich, ob in der Ausbildung der Umgang mit Hunden nicht vorkommen muss?
    Was machen die, wenn sie z.B. eine Tür öffnen müssen, hinter der ein Hund bellt?
    Werden die nicht vorbereitet auf solche Situationen und ballern dann direkt drauflos?

    95% der Hundetrainer,Verhaltenspsychologen, Tierärzte usw. trauten sich nicht alleine in viele unserer Tierheim-zwinger, weil sie die hunde durch den Zaun nicht lesen konnten. Die hatten Teilweise x-jahre Berufserfahrung.


    Wenn dieser berufzweig schon "probleme" damit hat bzw. auf nummer sicher geht, dann frage ich mich, ob eine zufriedenstellende hundeschulung für alle polizisten überhaupt möglich ist.

  • Wenn dieser berufzweig schon "probleme" damit hat bzw. auf nummer sicher geht, dann frage ich mich, ob eine zufriedenstellende hundeschulung für alle polizisten überhaupt möglich ist.

    Weiß man bei Menschen erstrecht nicht, ob der nicht eine Waffe in der Tasche hat. Auf solche Situationen werden sie ja auch geschult (ohne gleich selbst zu schießen). Obwohl .. in den USA ist ja mal ein Kind erschossen worden, weil es eine Spielzeugwaffe in der Hand hatte und ein Polizist sich bedroht fühlte.

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