Welcher Hund als Ersthund - Studentin, nicht viel Hundeerfahrung?

  • Hey ihr Lieben,


    ich war im Urlaub, daher kam keine Reaktion mehr von mir.


    Ich muss das jetzt gedanklich erstmal alles sortieren, was hier so zusammen gekommen ist.


    Also ein TS-Hund kommt grundsätzlich schon in Frage, nur muss es eben wirklich passen, und ich hab mich jetzt doch schon sehr auf den Pudel eingeschossen.
    Klar kann ich über den Charakter eines Welpen noch nicht so viel sagen, wie über einen Hund aus dem TH, mit dem ich wochenlang schon spazieren gehe. Aber ich denke mir, dass sich auch da einige Unterschiede zwischen Gassigehen und 'Hund wohnt bei mir' auftun können? Ist es nicht so, dass diese Hunde dann erstmal manches neu lernen müssen, z.B. nicht mehr stubenrein sind, obwohl sie das mal gelernt hatten? Sicher geht das dann schneller wieder, als beim Welpen, aber muss ich mit einem Hund aus dem TH nicht auch viel Zeit in Training und Eingewöhnung investieren? Mir kommen da doch Zweifel, wenn ich lese, dass man da dann einen Hund hat, der charakterlich gefestigt und recht gut erzogen ist, und der von Anfang an auch mal "nebenher laufen" kann. Bis der Hund sich in den Alltag eingefügt hat und so hört, wie ich es mir vorstelle, kann da doch sicher auch einiges an Zeit ins Land gehen.
    Und dass ich einen Welpen nicht zu 100% zu meinem Traumhund formen kann und da auch viel in eine andere Richtung laufen kann als gedacht, ist mir bewusst. Aber wenn es ein Welpe aus einer gut ausgewählten Zucht ist und ich gut beraten werde, und ich von Anfang an z.B. am Jagdverhalten arbeite und nicht darauf warte, dass der Hund irgendwann doch mal abdüst, dann sollte ich doch mit hoher Wahrscheinlichkeit am Ende einen Hund haben, der sich gut abrufen lässt. Und ich denke, die Gewöhnung an Kleintiere ist mit einem Welpen doch seeehr viel einfacher?
    Berichtigt mich, wenn ich da falsch liege. :???:


    Ist es ein realistischer Gedanke, einen erwachsenen Kleinpudel zu bekommen, der halbwegs gut in mein Beuteschema passt? - Gesund, kein übermäßiges Jagdverhalten, verträglich mit allen Zwei- und Vierbeinern, kein Kläffer, und in der Lage, zumindest 2-4 Stunden alleine zu bleiben?
    Wenn ich mal so überleg, was ich bisher auf Vermittlungsseiten und in Kleinanzeigen zufällig gesehen hab, da tauchen nicht viele Kleinpudel auf, eher Zwerg- und Toypudel, und die sind mir ja nun zu klein. (Ein großer Zwerg wäre vielleicht noch okay, wenn sonst alles passt.)


    Was mich beim Welpen eben doch etwas abschreckt, je mehr ich darüber nachdenk, ist die Frage, was passiert, wenn er mit dem Alleinebleiben einfach auf Dauer nicht klarkommen sollte. Aber vielleicht bin ich da zu sehr verkopft? Millionen andere Hundebesitzer kriegen den Alltag ja auch auf die Reihe?
    Und vielleicht würde ein Hund aus dem TH auch Probleme damit haben, auch wenn er es im alten Zuhause gelernt hatte?



    Eine andere Rasse, die mir noch in den Sinn kam: ein Mittelspitz. Aber ich kann das mit dem Bellverhalten schlecht einschätzen. Mal les ich, dass das auch bloß Erziehungssache ist, und ein Spitz eben gern und deutlich anschlägt, mal heißt es, dass es wirklich die schlimmsten Kläffer sind und man völlig in der Pampa wohnen muss, wo es keine Nachbarn stören kann.
    Außerdem steht oft in den Beschreibungen, dass Spitze extrem anhänglich sind und nur ganz schlecht alleine bleiben können?



    Und was mir noch so durch den Kopf ging:
    Wie hoch sind denn so in etwa die Kosten für die Erstanschaffung an Ausrüstung? Geschirr, Spielzeug, Näpfe, Box ..? Auf was für Summen muss man sich da einstellen?



    Liebe Grüße :winken:

  • Was mich beim Welpen eben doch etwas abschreckt, je mehr ich darüber nachdenk, ist die Frage, was passiert, wenn er mit dem Alleinebleiben einfach auf Dauer nicht klarkommen sollte. Aber vielleicht bin ich da zu sehr verkopft? Millionen andere Hundebesitzer kriegen den Alltag ja auch auf die Reihe?
    Und vielleicht würde ein Hund aus dem TH auch Probleme damit haben, auch wenn er es im alten Zuhause gelernt hatte?

    Der große Unterschied zwischen einem Welpen und einem erwachsenen Hund aus dem Tierheim:


    Bei einem gut sozialisierten Welpen vom seriösen Züchter hast du (fast) alles selbst in der Hand. Er ist ein unbeschriebenes Blatt, das du nach deinen Wünschen gestalten kannst. Der erwachsene Hund aus dem TS hat eine Vergangenheit. Wie die aussah, kannst du nur sehr selten genau herausfinden. Je nachdem wie alt der Hund ist, ist der Charakter und das Wesen bereits gefestigt.


    Welpe oder erwachsener Hund aus dem TS? Beides hat Vor- und Nachteile. Mit denen würde ich mich objektiv beschäftigen und dann entscheiden.


    Dass du im TS einen Kleinpudel findest, der zu deinen Vorstellungen einigermaßen passt, sollte möglich sein, denke ich.

  • Ach und noch was, gibt es empfehlenswerte Lektüre für Leute wie mich, die hier und da mittlerweile viel gelesen haben im Internet, aber noch völlig ratlos sind, was so Sachen wie Fütterung angeht? (Barf ist mir ein Begriff, aber wie genau muss ein Futter zusammengesetzt sein usw.)
    Oder irgendwelche Standardwerke, die man zu Verhalten und meinetwegen Welpenerziehung und sowas gelesen haben sollte?
    Was mich auch Interessieren würde, sind die Hintergründe zu den einzelnen Einsatzbereichen. Also keine Rassebeschreibungen von Hütehund XY, das hab ich hundertfach jetzt im Internet durch, aber so allgemein, grad die verschiedenen Jagdhundtypen mal ausführlich erklärt beispielweise.


    Es gibt so wahnsinnig viel Auswahl in alle Richtungen, und grade aus der Pferdeszene weiß ich halt, dass auch viel Unsinn von irgendwelchen Gurus geschrieben wird und manches Alte dringend empfehlenswert ist, während man von anderen alten Methoden die Finger lassen sollte. Ich kann nicht beurteilen, was da für mich jetzt sinnvoll wäre. :hilfe:


    Ich les auch gern Bücher, die eher wissenschaftlich aufgemacht sind und wenig Bilder, dafür umfangreichen Text beinhalten. :D


    Wär toll, wenn ihr mir da ein paar Vorschläge habt.
    Gern auch gute Internetseiten, die über Wikipedia und Züchterseiten und das hinausgehen, was Google immer so ausspuckt.

  • Hi,


    also erstmal: Pudel sind ganz tolle Hunde. Ich kenne einen Kleinpudel, der ist wirklich ein sehr, sehr angenehmer und anpassungsfähiger Gefährte.


    Welpen sind schon sehr anstrengend, das muss einem halt bewusst sein. Wir wollten einen erwachsenen Hund, letztlich wurde es aber ein knapp 6 Monate alter Tierheim-Chi. Das Alleinebleiben üben wir noch, ebenso die Grundkommandos. Es ist aber auch sehr schön, so einen Welpen aufwachsen zu sehen, muss ich sagen. Doch anfangs sind Welpen ein Full-Time-Job, weil sie keine Minute alleine bleiben können, nicht stubenrein sind und natürlich auch sonst noch nichts können. Also muss man bereit sein, wirklich mit dem Welpi zu arbeiten und zu trainieren - natürlich je nach den Anforderungen, die man an seinen Hund stellt.
    Wenn man von Anfang an mit dem Hund das Alleinebleiben übt, kann es meiner Ansicht nach eigentlich jeder Hund lernen. Ich finde das Training aber schwierig, solange der Hund noch nicht stubenrein ist. Habe zuerst an der Stubenreinheit gearbeitet, erst danach am Alleinebleiben.
    Einen erwachsenen Hund aus dem Tierheim würde ich anfangs auch nicht alleine lassen. Hunde lernen ortsbezogen. Ich würde das Alleinebleiben mit Tierheimhund neu aufbauen, auch wenn er im alten Zuhause problemlos 6 Stunden alleine bleiben konnte. Wenn du merkst, dass der Hund damit keine Probleme zu haben scheint, kannst du die Abstände meiner Ansicht nach aber auch schneller ausweiten als bei einem Welpen, der das Alleinebleiben noch gar nicht kennt.


    Pudel im Tierheim oder von privat... mit etwas Glück kannst du eventuell einen passenden Hund finden, aber der Pudel, den ich kenne, stammt vom Züchter, weil das Frauen zunächst monatelang mit Tierheimen in Verbindung stand, es aber nie einen Pudel dort gab. Pudelmischlinge gibt es sicher ab und zu im Tierheim und auch als Privatabgaben.


    Zu Spitzen kann ich nicht viel sagen, da ich keine persönlich kenne. Mein Chihuahua schlägt auch gerne mal an und bellt ab und zu auch mehrmals, die Rasse gilt auch als wachsam. Aber ein wachsamer Hund ist nicht automatisch ein Kläffer. Das hat dann schon auch mit Erziehung zu tun. Einmal kurz anschlagen finde ich okay, aber nicht stundenlang quasi dauerhaft kläffen. Das muss man unterbinden, wenn man es nicht möchte.


    Erstausstattung... hmm, kommt natürlich darauf an. Mein Hund hat z.B. keine Futternäpfe, sondern frisst aus zweckentfremdeten Schälchen.


    Aber mit Körbchen, Decke, Futternäpfen, Leine, Geschirr, Futtervorrat für die erste Zeit und Spielzeuge würde ich schon sagen, mit mindestens 60 bis 70 Euro sollte man rechnen.

  • Ich habe nicht allzu viele Hundebücher, sondern nutze hauptsächlich das Internet als Quelle. In einem Ratgeber findest du nur die Meinung desjenigen ,der das Buch verfasst hat und es gerade als Anfänger schwierig sein kann zu erkennen, ob die angepriesene Methode wirklich so toll ist. Darum bin ich seit ich meinen Hund habe viel in Foren unterwegs, um auch mal unterschiedliche Meinungen und Ansichten präsentiert zu bekommen.


    Gerade über Welpenerziehung gibt es aber schon ein paar schön aufgemachte Bücher. Die Titel fallen mir nur gerade nicht ein, da diese Bücher im Regal einer Freundin stehen, nicht bei mir ;)
    Ganz gut finde ich "Einfach gut erzogen", das kannst du z.B. bei Amazon bestellen und beschreibt das Einüben der Grundkommandos. Ist sehr kompakt und auch brauchbar.
    Interessant, aber kein klassischer Erziehungsratgeber ist "Das andere Ende der Leine" von Patricia B. McConnell.

  • Reinrassige Pudel gibt es irgendwie sehr selten im Tierheim. Da hab ich seit Monaten ein Auge drauf und es ergibt sich nichts...


    Die erstausstattung eines Welpen muss meiner Meinung nach nicht sooo super sein. Welpen wachsen aus den ersten Sachen raus, sie pieseln auch mal das Körbchen voll, beißen mit ihren spitzen Zähnchen viel kaputt. Ich ärgere mich heute, hab früher alles neu gekauft. Heute würde ich vieles gebraucht holen. Wobei es sich wiederum bei einem erwachsenen Hund auch lohnt, was mit Qualität zu kaufen. Von einer vernünftigen Lederleine hat man was ein Leben lang. Aber Preise und Menge des Gekauften hängen auch vom Typ ab... Manche haben 15 Halsbänder in jeder Farbe mit passender Leine, ich hab echt nur wenig, dafür gut und gern ein Halsband für 50Euro (seit 5 Jahren) ... Für ein Hundekörbchen kann man neu 15Euro (oder 5 gebraucht) oder 150Euro ausgeben.


    Im Prinzip kostet ein kleinerer Hund so 50-150Euro im Monat, je nach Futter, Ausstattung, Versicherungen etc.

  • Blöde Frage vielleicht - Aber für die Welpenoption, wie viel früher müsste ich da nach einem Züchter schauen?


    Es gibt ja bei manchen Rassen ewige Wartelisten, hat jemand eine Ahnung, wie bei Kleinpudeln so die Nachfrage ist?
    Nicht, dass ich dann meinetwegen im Frühjahr dasteh, zweites Semester und es läuft, Hund wäre machbar, und dann muss ich erstmal 2 Jahre warten ...


    Und wo bekommt man einen kompletten Überblick über alle Zuchtstätten in der halbwegs erreichbaren Umgebung? Finde das so unübersichtlich im Moment.


    Hab ich als Studentin (in ner WG lebend) überhaupt ne Chance, dass mir ein Züchter seinen Welpen anvertraut?

  • Es gibt mehrere Pudelvereine in Deutschland, die unter dem vdh stehen. das sind der deutsche pudelclub (dpk), verband der pudelfreunde deutschland (vdp), allgemeiner deutscher pudelclub (adp), pudelzuchtverband (pzv), sonst noch was? ergänzt oder berichtigt mich bitte :)
    wie immer hat man in einer vdh-zucht eine höhere wahrscheinlichkeit eine gute zuchtstätte zu finden. dazu gibt es eben noch engere verbandsauflagen. was jetzt die unterschiede sind, da muss man sich duchforsten... aber auchwie immer, heißt es hier: es immer ein schwarzes schaf. deswegen trifft man sich ja mit züchtern, sucht nach dem richtigen, stellt viele fragen usw.
    wie es mit warteliste aussieht, weiß ich nicht. bei uns kommt vielleicht mal ein großpudel und da ist der nächste wurf meiner bevorzugten züchterin in ca 2 jahren angesetzt. und das passt mir halt gut, denn wenn überhaupt, dann nicht früher. beim pudel gibt es ja verschiedene farbschläge und viele züchter züchten auch nur 1 oder 2 sorten. je nach farbwahl muss man da vielleicht auch länger oder kürzer warten. ich hab bisher ab und zu nur geschaut, da ist der wurf oft schon gefallen und die babys waren noch nicht alle reserviert. ich kenne es von anderen hunderassen, dass man da durchaus länger wartet als auf einen pudel. soooo selten sind die nun echt nicht. ist so mein gefühl... aber ich warte lieber auf einen hund aus einer ganz bestimmten verpaarung, als einfach so einen zu nehmen, der grad noch frei ist. andererseits habe ich da an den nächsten hund auch ganz besondere ansprüche. meinen ersten hund hab ich gesehen und mitgenommen. fertig. und er ist der beste :)


    Ob dir ein züchter einen hund in deiner aktuellen lebenslage gibt, ist fraglich. als ich kurz vor dem studium war, hab ich keinen hund aus dem tierheim bekommen. bei tierheimen habe ich immer das gefühl, dass man super erfahrener arbeitsloser millionär mit riesigem grundstück in der einöde sein muss, um einen hund zu kriegen. vielleicht bin ich da aber nur ans falsche tierheim geraten. einen rassehund konnte ich mir damals nicht leisten. ich kann mir durchaus vorstellen, dass du nicht der ideale hundebesitzer bist. andererseits gibt es hoffendlich viele züchter, die nicht nur auf die umstände, sondern auf den menschen selbst achten. und wenn die chemie da stimmt, kann es doch gut klappen. ich drücke dir die daumen.

  • Mir kommen da doch Zweifel, wenn ich lese, dass man da dann einen Hund hat, der charakterlich gefestigt und recht gut erzogen ist, und der von Anfang an auch mal "nebenher laufen" kann. Bis der Hund sich in den Alltag eingefügt hat und so hört, wie ich es mir vorstelle, kann da doch sicher auch einiges an Zeit ins Land gehen.

    Na, aber sicher nicht mehr als bei einem Welpen! Und es kann auch wehr schnell gehen, bei mir waren von 6 Hunden zwei quasi sofort da, und bei den anderen war es vielleicht eine Sache von 2 Wochen, dann lief das alles! Bei zwei Hunden musste ich ein bisschen am Rückruf arbeiten, aber das war eigentlich nicht der Rede wert.
    Aber das hängt natürlich sehr vom Hund ab!


    Ich würde die Frage "Tierschutzhund oder Welpe" danach beantworten, wie gern ich einen Welpen haben möchte. Wenn das nicht unbedingt sein muss - es gibt doch bestimmt auch Notseiten für Pudel!
    Ich würde mal Dreamy anschreiben, die hat bestimmt besondere Antennen für Tierschutzpudel. :smile:

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