Jagen mit Hund
-
-
Hallo Foris,
ich würde mich gerne mehr über die Jagd mit Hund informieren. Ich hab da noch nicht wirklich Erfahrungswerte, finde das Thema aber spannend.
Versuche mich nun zu informieren, aber finde keine guten Seiten. Wenigstens habe ich schon den Jagdverein in der Nähe gefunden, bei dem man auch einen Jagdschein machen könnte, aber erst würde ich gern mehr übers Thema wissen. Z.B. welche realistischen Möglichkeiten es bei der Jagd mit Hund überhaupt gibt? Kommt natürlich auf den Hund an. In meinem Fall kommt wohl mehr die Nachsuche in Frage, aber vielleicht noch anderes?
Wo gibts ne Übersicht übers Jägerjargon? (außer Wikipedia)
Ich würde das jedenfalls nicht nur machen für den Hund, sondern es interessiert mich allgemein.
Und auch nur, wenn ich hier in der Gegen Jäger kennen lerne, die einer Zusammenarbeit mit uns offen gegenüber sind. Ein eigenes Revier möchte ich nicht (gibts so einfach bestimmt auch nicht), aber ganz ohne Connections machts sicher auch keinen Sinn.
Vielleicht könnt ihr mir da ein bisschen weiterhelfen, damit ich entweder den Gedanken verwerfen oder konkretisieren kannHier bitte nicht diskutieren über Jagd - ja oder nein.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
aber erst würde ich gern mehr übers Thema wissen. Z.B. welche realistischen Möglichkeiten es bei der Jagd mit Hund überhaupt gibt? Kommt natürlich auf den Hund an. In meinem Fall kommt wohl mehr die Nachsuche in Frage, aber vielleicht noch anderes?
Es kommt weniger auf den Hund an, als auf die Jagdmöglichkeiten, die man hat. Die bestimmen nämlich, welche Art von Hund man braucht und sinnvoll einsetzen kann. Wenn es zum Beispiel hauptsächlich im Wald auf Wildschwein und Reh geht, kannst du mit einem Pointer oder Setter herzlich wenig anfangen, mit einem Retriever ebensowenig. Und nachsuchen ist ein Job für sehr erfahrene Jäger, nicht für Jungjäger, die ihren ersten Hund ausbilden.
Ich weiss inzwischen von einigen, die quasi über den Hund zur jagd gekommen sind, ihren Hund nun aber weiterhin als Begleithund führen und alternativ auslasten, weil er für die bestehenden Jagdmöglichkeiten nicht geeignet ist.
Ich würde zuallererst den Kontakt zur lokalen Jägerschaft suchen, fragen, ob du mal auf Reviergänge mitkannst, usw. Viel Info gibt es auch in Jagd unf Jagdhundeforen, allerdings kann der Ton gegenüber jagdlich naiven Neulingen manchmal etwas ruppig sein....
-
Wenn Du Dich für die Jagd interessierst - mit Hund - wirst Du auch entsprechend die Rasse haben. Was für einen Hund hast Du?
-
Nachsuchen ist schonmal absolut ausgeschlossen..
Aber mit einem Curly kannst du einen wertvollen Beitrag zur Jagd auf Wasserwild leisten, wenn er gut mit wehrhaften Gänsen klarkommt.
Ich würde mich mit dieser Frage an deine Züchter und den DRC bzw. deine DRC-Ortsgruppenmitglieder wenden
-
@naijra
Danke für deine Antwort. Das stimmt natürlich. Ich bräuchte dann wohl ein Entengebiet. Hier sind viele Weiher und Seen, vielleicht ist das gar nicht so ungeeignet.
Reviergänge mitgehen ist auch ein guter Tipp, danke!@Grinsekatze1
Ich hab einen Curly Coated Retriever. -
-
Hallo, ich lese mal mit... Habe die selbe Idee auch schon gedanklich durchgespielt... In meiner Gegend gibt es keine ortsnahe Ausbildung für Jagdhunde. Vor der Jagdscheinprüfung erschreckt mich etwas die Menge, der Zeitaufwand und die Kosten.... Aber ohne Fleiß kein Preis! Ich würde mich, für dieses „grüne Abitur” durchbeißen... Bin ebenso neugierig auf die gemachten Erfahrungen...
-
Nachsuchen ist schonmal absolut ausgeschlossen..
Aber mit einem Curly kannst du einen wertvollen Beitrag zur Jagd auf Wasserwild leisten, wenn er gut mit wehrhaften Gänsen klarkommt.
Ich würde mich mit dieser Frage an deine Züchter und den DRC bzw. deine DRC-Ortsgruppenmitglieder wenden
Warum sind die Nachsuchen so anspruchsvoll? Ich hab mir das ehrlichgesagt eher einfach vorgestellt und gedanklich mit Mantrailing verglichen. Nicht das das einfach ist, aber doch einem nasenbegabten Hund gut beizubringen.Ab Oktober mach ich Dummytraining bei einem der seine Labradore jagdlich führt, den werde ich mal fragen.
Danke! -
Huhu!
Erstmal vorneweg: ich bin zwar Jägerin, führe aber meinen Hund nicht im engeren Sinne zur Jagd. Daher sind meine Kenntnisse in Bezug darauf möglicherweise etwas eingerostet.
Also zunächst mal muss der Hund, bevor er überhaupt eingesetzt werden darf, eine Brauchbarkeitsprüfung ablegen. Ob du dafür schon selbst einen Jagdschein brauchst, weiß ich gerade nicht. Ich meine aber, eine Dame aus meinem Jungjägerkurs hat damals mit ihrer KLM Hündind die Prüfung gemacht, obwohl sie selber erst noch in der Ausbildung war. Die Fächer waren mal:
Schussfestigkeit im Feld oder Wald
Gehorsam: allgemeiner Gehorsam, Verhalten auf dem Stand, Leinenführigkeit
Bringen von Haarwild auf der Schleppe
Bringen von Federwild auf der Schleppe
Freiverlorensuche und Bringen von Federwild
Schussfestigkeit bei der Wasserarbeit
Verlorensuche in deckungsreichem Gewässer
Stöbern mit Ente im deckungsreichen Gewässer
Keine Ahnung, ob das heute noch so ist. Komme aus NRW, wo ja gerade das Jagdgesetz novelliert wurde. Vielleicht kennt sich da jemand anders hier besser aus. Außerdem bin ich mir zu 99% sicher, dass der Hund einen Identitätsnachweis in Form von Papieren braucht. Es gibt außerdem noch diverse Zusatzprüfungen, die der Hund ablegen kann, je nachdem, wo er geführt wird, wie also die jagdlichen Gegebenheiten sind.Was man dann genau machen kann, kommt ebenfalls auf's Revier an. Ich hatte früher zwei Irische Setter. Die hätte ich hier kaum brauchen können, weil wir die klassischen Hochwildreviere haben (also Rot- und Schwarzwild vorhanden). Aus der jagdlichen Praxis finde ich persönlich Stöbern und Nachsuchen am spannendsten. Man kann aber hier keinen Setter zum Stöbern ins Treiben schicken, weil der viel zu hochbeinig und schnell und außerdem stumm ist. Statt das Wild langsam vopr die Schützen zu drücken, würde der da nur Panik rein bringen, weil die Tiere nicht wissen, wo der Hund ist und der noch dazu so schnell ist, dass er wirklich an die Tiere dran kommt. Da nimmt man eher kurzbeinigere, laut jagende Rassen, wie eben meinen jetzigen Cocker Spaniel, kurzläufige Bracken etc. Nachsuche wäre das Verfolgen einer Blutspur, wenn ein Tier nur verletzt, aber nicht getötet wurde.
Allerdings hat es einen Grund, warum ich meinen Hund nicht zur Jagd führe, denn die hiesigen Einsatzgebiete sind nicht nur Spaß für den Hund, sondern jedes Mal auch ein großes Risiko. Beim Stöbern weiß ich durch GPS-Halsbänder und Co im Zweifelsfall auch nur WO der Hund überfahren oder von einer Sau aufgeschlitzt wurde. Verhindern kann man es nicht - auch nicht mit Kevlar-Westen, denn auch die haben Schwachpunkte. Nachsuchen würde ich auch maximal auf Rehwild machen. Wer mal einer verletzten Sau gegenüber gestanden hat, überlegt sich auch zweimal, ob er das noch mal haben muss.
Für mich sind Drückjagden das größte, wenn ich als Treiberin mit darf. Dafür stell ich sofort die Büchse weg. Man sieht viel mehr Wild, hat selber nicht die Verantwortung, einen sauberen Schuss anbringen zu müssen und hat viel mehr Action, als wenn man sich stundenlang auf einem Holzsitz den Hintern abfriert. Mein Hund darf dann je nach Revier auch schon mal mit ins Treiben. Das mache ich von den vorkommenden Wildarten abhängig. Wenn da Sauen sind, bleibt sie zu Hause.
In Belgien geht schon mal eine Frau mit ins Treiben, die zwei Labrador Retriever hat (dann aber ohne Hunde). Die fährt mit denen regelmäßig zu Feld- und Wasserjagden, wo also Fasanen, Hasen, Enten, Gänse und Co geschossen werden. Die Hunde apportieren dann. Die Dame schieß nicht selbst - es ist eine Art Symbiose. Ihre Hunde sind in ihrem Element und die Jäger haben jemanden, der ihnen das Wild einsammelt. Sie selbst hat keinen Jagdschein, aber ich glaube, in Deutschland ginge das so nicht...
Ich würde an deiner Stelle einfach mal in der örtlichen Jägerschaft fragen. Die lassen dich bestimmt mal reinschnuppern, können dir auch was über die Wildarten sagen und was ein Hund da am besten machen könnte. Mal als Treiberin mitgehen kann man auch ohne Jagdschein. So kannst du auch schon Kontakte knüpfen und raus finden, ob das wirklich was für dich ist. Unter Jägern wird man überall mit offenen Armen aufgenommen, sobald die merken, dass man sich für ihre Sache interessiert. Dieses Zusammenghörigkeitsgefühl macht mir bisweilen bei der Jagd am meisten Spaß.
Susanne
EDIT: Da sind mir schon mehrere zuvor gekommen, als ich noch an meinem Roman schrieb.
-
Was mir gerade einfällt: Gibt es in deiner Nähe Retriever-Züchter (Rasse erstmal egal), die ihre Hunde jagdlich ausbilden und führen? Eventuell könntest du da mal nachfragen.
Bei mir in der Nähe ist eine Labbi-Züchterin, die ihre Hunde jagdlich führt und ausbildet. Die wäre sicher offen für solche Anfragen.
-
Warum sind die Nachsuchen so anspruchsvoll? Ich hab mir das ehrlichgesagt eher einfach vorgestellt und gedanklich mit Mantrailing verglichen. Nicht das das einfach ist, aber doch einem nasenbegabten Hund gut beizubringen.
Ab Oktober mach ich Dummytraining bei einem der seine Labradore jagdlich führt, den werde ich mal fragen.
Danke!1. Es ist absolut anspruchsvoll...
Einem Hund beizubringen, kilometerlang eine Fährte zu verfolgen unter zig Verleitungen, verschiedensten Bodenbelägen und Witterungsbedingungen ist eine Heidenarbeit. Der Arbeitsaufwand ist dann auch so groß, dass du in der Regel nix anderes mehr mit dem Hund schaffst (also nix mit Dummy und so..)2. Der Hund sollte spurt- oder zumindest sichtlaut sein
3. Du musst ein extrem guter Schütze sein, um deinen das Wild stellende Hund nicht umzuballern. Passiert trotzdem noch häufig genug
4. Das Verletzungsrisiko für den Hund ist enorm hoch. Das betrifft nicht nur den Straßenverkehr sondern vornehmlich auch das Stellen und Packen des Wildes. Verletztes Wild kann noch enorm wehrhaft sein. Der Curly ist ein so großer Hund, dass es für ihn eigentlich viel zu gefährlich ist, wenn er mal von einem Wildschwein durch die Gegend geschleudert wird. Als Mensch verletzt man sich auch recht schnell bei dieser Tätigkeit.
5. Dein Hund muss instinktiv wissen, wie man beispielsweise flüchtendes Rehwild schnell packt und tötet (sonst wird es tierschutzrelevant für das Reh und der Hund kann verletzt werden).
6. Musst du dich intensiv weiterbilden, um kleinste Spuren auf der Fährte wie z.B. ein paar kleine Haare oder einen Miniknochensplitter interpretieren zu können
7. Du musst auf Abruf bereit stehen und große Teile deiner Freizeit opfern
8. Der Hund muss mindestens sichtlaut, besser noch spurlaut sein
9. Musst du mit schlimmen Situationen umgehen können. Bilder wie noch sehr fitte Wildschweine, denen der halbe Schädel fehlt, werden dich unumgänglich konfrontieren
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!