Gibt es aggressive Welpen?

  • Es gibt doch wohl nen deutlichen Spielraum zwischen "ich-liebe-alles-spiel-mit-mir" und mit Beschädigungs- oder Tötungsabsicht draufgehen. Und ich finde halt, dass alles dazwischen total ok ist, letzteres halt nicht.

    Da hast du Recht. Aber wie einige schon schrieben, nur weil ein Welpe seine Ressourcen innerhalb des Wurfes klar verteidigt und dabei auch schon mal Löcher macht, heißt das nicht, dass dieser Hund später nicht händelbar ist und alles tackert, was bei drei nicht auf dem Baum sitzt.

  • Ausserdem gibt es einen einzigen Rüden der einfach nicht locker gelassen hat, der hat uns teilweise verfolgt und die Besitzer waren irgendwo anders. Sie hat den total oft versucht zu verjagen und zeigte wie immer Zähne, irgendwann als er zum x-mal in uns rein bretterte hat sie plötzlich ein Rennspiel begonnen und seither klappt's und die spielen immer sofort zusammen, allerdings ohne sich vorher irgendwie zu beschnüffeln oder so

    DAS würde ICH jetzt als schlechte Erfahrung ansehen. Nicht als Trauma, aber in dem sinne, dass der Hund schon sehr früh was gelernt hat, was nicht in die gewünschte Richtung geht.


    Der Hund hat gelernt, dass er sich selbst helfen muss. Gepaart mit dem rassebedingten und erwünschten Grundpotential des Hundes kommt dabei natürlich ein "aggressiver" Hund raus.


    Angriff ist die beste Verteidigung.

  • Es gibt doch wohl nen deutlichen Spielraum zwischen "ich-liebe-alles-spiel-mit-mir" und mit Beschädigungs- oder Tötungsabsicht draufgehen. Und ich finde halt, dass alles dazwischen total ok ist, letzteres halt nicht.


    Wer behauptet denn, dass alle diese Hunde in Tötungsabsicht auf andere losgehen?
    Das ist so ein bisserl die Panikmache, die man immer um kleine Giftzwerge aufbaut.


    Wieso es da in der Welpenkiste ab einem gewissen Punkt so ab geht? Weil die Hunde keine Ausweichmöglichkeit haben. Konflikte stauen sich über Tage und Wochen und die Hunde müssen trotzdem 24 Stunden zusammen sein und können nicht genügend Abstand waren. Der Unterlegene kann sich nicht weit genug zurückziehen und deshalb gibt es ab und an schlimmere Verletzungen.


    Bei erwachsenen Hunden würde doch nie jemand - mehr Verstand als ein Stück Feldweg vorausgesetzt - zwei solche Hunde ständig zusammensperren und zusehen, wie sie sich zerfleddern.
    Da wird beim Zusammentreffen mal kurz geklärt, dass man sich gegenseitig scheiße findet und dann geht jeder seiner Wege und wenn das andere Ende der Leine nicht komplett Pudding im Hirn ist, wird man dafür sorge tragen, dass man die Hunde nicht mehr in den Konflikt bringt.



    Was ich immer etwas blöd finde, dass es manchmal so rüberkommt, als seien die, mit Schutzhunden/triebigen usw. Hunden immer so ein wenig 'stolz' drauf, "Ist halt so der Hund, der ist dafür gemacht" - und dann werden andere Hunde als zahme (doofe) Lämmer abgetan.


    Da ist keiner stolz drauf oder bildet sich was drauf ein, man ist sich nur bewusst, was man an der Leine hat und das gewisse erwünschte Charaktereigenschaften die man für die Arbeit braucht, eben auch ihre Schattenseiten haben.
    Und irgendwann ist der Punkt einfach erreicht, an dem man es leid ist, sich zu rechtfertigen, weil man ständig Leuten über den Weg läuft, die es doof finden, dass man seinen Familienhund beim Gassigehen nicht wie auf der Hundewiese einfach in den Gebrauchshund reinrattern lassen kann, sondern eben auch mal etwas Kontrolle über seinen Hund haben sollte.


    Aber statt sich darüber Gedanken zu machen, wird dann lieber gemault, warum die anderen Hunde so böse sind...


    Kein Hundehalter mit einem Gramm Verantwortungsbewusstsein wird seinen unverträglichen Hund immer und überall alles zerlegen lassen und sich daran erfreuen und bei Hundehaltern ohne Verantwortungsbewusstsein ist es egal ob du ihnen einen Mali oder Golden gibst, sie werden mit beidem erheblichen Schaden anrichten.

  • Ja, ich kann das durchaus verstehen.


    Aber ich denke, man sollte einfach versuchen objektiv zu sagen - kein Hund ist "besser", als der Andere - und sich demnach auch verhalten.
    Es gibt nur welche, die sind "besser" für einen Menschen und dessen Absichten geeignet - und andere eben weniger.


    Ein lieber Hund ist ja nicht gleich "dümmer", als der triebige.
    Er ist auch nicht domestizierter, als der triebige.
    Nur eben anders.


    Ich weiß auch nicht, wie andere Hunde z.T. reagieren - aber z.B. Zoey liest die Signale sehr gut von anderen Hunden, wenn die auch nur ein Fünkchen bedrohlich wirken, dann geht sie da nicht hin - oder dreht halt ab, sobald da ein Knurren oder Bellen kommt und läuft mit spurenden Hinterläufen zurück zu uns und versteckt sich. ;D


    Es gibt aber leider auch Hunde, die z.B. bei ihr die Signale nicht gelesen haben - da war z.B. die Situation - Zoey leider zu weit weg - sie unterwirft sich und versucht dann irgendwann zu uns zu rennen - da wird sie gejagt und jault vor Angst... - dabei hat sie ja schon alles getan gehabt, um zu deeskalieren.
    Das war auch eine sehr 'selbstbewusste' Hündin, die sie gejagt hat.
    Allerdings eher Richtung Unverträglichkeit - und da finde ich es auch nicht cool, dass der Halter mit dem Handy telefoniert hat, wärend unser Hund von seiner gejagt wurde.


    Dennoch habe ich dadurch keine schlechte Meinung von Haltern, 'selbstbewusster' (Arbeits-)Hunde - die arbeiten ja auch meist anders und meistens sind die Hunde da ja auch sehr aufs Herrchen fixiert - und somit geht man einfach aneinander vorbei.

  • Aber ich denke, man sollte einfach versuchen objektiv zu sagen - kein Hund ist "besser", als der Andere - und sich demnach auch verhalten.
    Es gibt nur welche, die sind "besser" für einen Menschen und dessen Absichten geeignet - und andere eben weniger.


    Meiner Erfahrung nach, wird das selten so gemeint und noch seltener so gesagt, aber sehr oft so verstanden.
    Ich erlebe es immer wieder, wie viele sich auf den Schlipps getreten fühlen, wenn man sagt "Rasse xy ist aber für das was ich vorhabe vollkommen ungeeignet"


    Viele fühlen sich und ihren Hund sehr schnell herabgesetzt, obwohl das vom Gegenüber gar nicht beabsichtigt ist.

  • Wer behauptet denn, dass alle diese Hunde in Tötungsabsicht auf andere losgehen?
    Das ist so ein bisserl die Panikmache, die man immer um kleine Giftzwerge aufbaut.


    Wieso es da in der Welpenkiste ab einem gewissen Punkt so ab geht? Weil die Hunde keine Ausweichmöglichkeit haben. Konflikte stauen sich über Tage und Wochen und die Hunde müssen trotzdem 24 Stunden zusammen sein und können nicht genügend Abstand waren. Der Unterlegene kann sich nicht weit genug zurückziehen und deshalb gibt es ab und an schlimmere Verletzungen.


    Bei erwachsenen Hunden würde doch nie jemand - mehr Verstand als ein Stück Feldweg vorausgesetzt - zwei solche Hunde ständig zusammensperren und zusehen, wie sie sich zerfleddern.
    Da wird beim Zusammentreffen mal kurz geklärt, dass man sich gegenseitig scheiße findet und dann geht jeder seiner Wege und wenn das andere Ende der Leine nicht komplett Pudding im Hirn ist, wird man dafür sorge tragen, dass man die Hunde nicht mehr in den Konflikt bringt.

    So schaut es doch aus... ein weiterer Punkt, weswegen es für bestimmte Rassen z.B. nicht ideal ist, möglichst lang beim Züchter zu bleiben.


    Das sich zwei Individuen in so einem beschränkten Raum, Ressourcen die sie sich teilen müssen bekriegen heißt ja nun nicht, dass sie hinterher allem lebendigen auflauern und nur darauf warten, es umzubringen.




    BTW, dass Argument, dass es ja ganz furchtbar wird wenn jemand das nicht handeln kann ist meines Erachtens nach ein schlechtes. Man wird für jeden Hund, und sei er noch so nett, jemanden finden, der es schafft, damit überfordert zu sein. Wenn ich mich danach orientiere, dann schaffe ich Hundehaltung am besten ganz ab. (dafür gibts ja auch genug Stimmen - aber irgendwie merken das die wenigsten, dass sie solchen Leuten genau in die Hände spielen... )

  • Naja, ich find's halt sehr unschön, wenn Hunde sich schon im frühesten Welpenalter an die Gurgel gehen. Mir ist schleierhaft, wozu man so eine Charaktereigenschaft braucht.
    Aber prinzipiell kann mir auch herzlich egal sein, ob es solche Hunde gibt oder nicht - wer's mag, nur zu. Solange ein solcher Hund meinen nicht verletzt/tötet, ist mir das egal. Mir tut's nur leid um die "schwachen" Welpen in den Würfen, die als Opfer her halten müssen.

    KEIN gescheiter Züchter läßt die Scheißer einfach machen. Natürlich werden die Opfer geschützt und sei es durch Trennung!


    Sanfte Hunde in die Zucht. Das ist immer eine nette Theorie. Ich hab ja von Malis geschrieben und diese Hunde haben u.a. den Zweck im Dienst zu laufen. Sie müssen über ihre Grenzen hinweg arbeiten, ihrem HF oder der Bevölkerung das Leben retten.


    Aktuell läuft die Deutsche Meisterschaft. Keine Arbeit, sondern nur ein Hobby. Aber wir haben knapp 40°C und diese Hunde tun ihren 'Job'. Das tun sie auch weil sie sind, wie sie sind! Sie sind auf den Punkt da, sie gehen über ihre Grenzen (wenn es sein muß) und kämpfen sich durch. Solche Hunde haben aber eben ein gewisses Wesen und - wie bereits gesagt - JEDER Vorteil im Charakter hat auch einen Nachteil!
    Wenn das bedeutet, dass sie sich innerhalb des Wurfes angehen, dann ist das eben so. Das ist kein Weltuntergang.




    Wie bereits gesagt, ich kenne Unmengen an Malis (im 3-stelligen Bereich) und nicht mal 5 Hunde die wirklich ein Problem im Alltag darstellen oder andere Hunde zerlegen. Sie sind alle etwas anders im Vergleich zu Hundewiesenhunden, aber mehr auch nicht.
    Mit Alltag meine ich übrigens nicht 'Zwinger - Hänger - Hundeplatz', sondern wirklich Alltag!




    Und nochmal: Diese 3 verletzen Welpen, wären bereits seit Wochen (!) im neuen Zuhause. Die sind 12 Wochen alt und wären eigentlich längst von den Geschwistern getrennt.
    Es ist ein riesen Unterschied, ob ich einen Wurf Beagle (um nicht immer die Retriever zu nehmen) mit 7 Wochen oder einen Wurf Malis mit 7 Wochen habe UND es ist ein riesen Unterschied ob die Maliwelpen 7 Wochen oder 12 Wochen alt sind!
    Es hat einen Grund, wieso jeder Malizüchter die Welpen rauswirft, sobald es vom Gesetz her erlaubt ist und sie nicht noch zig Wochen länger behält..


    Würde mir ein Beaglewelpe mit 8 Wochen mittels Zähne seinen Willen 'aufzwingen' wollen, würd ich etwas verwirrrt schauen. Beim Maliwelpen warte ich eigentlich nur auf diesen Zeitpunkt ;)
    Weder sind sie besser noch schlechter. Sie sind anders, einfach weil sie zu einem bestimmten Zweck selektiert wurden und werden und da snicht erst seit gestern (die kamen in den WK nicht zum Einsatz, weil sie putzig gelb sind). Solange man weiß, was man da am Strick hat, ist es auch kein Thema. Man sollte es aber wissen. Mit ein Grund, wieso soviele Menschen erstmal verhalten reagieren, wenn ein Hundeanfänger z.B. einen Mali will.

  • So schaut es doch aus... ein weiterer Punkt, weswegen es für bestimmte Rassen z.B. nicht ideal ist, möglichst lang beim Züchter zu bleiben.
    Das sich zwei Individuen in so einem beschränkten Raum, Ressourcen die sie sich teilen müssen bekriegen heißt ja nun nicht, dass sie hinterher allem lebendigen auflauern und nur darauf warten, es umzubringen.




    BTW, dass Argument, dass es ja ganz furchtbar wird wenn jemand das nicht handeln kann ist meines Erachtens nach ein schlechtes. Man wird für jeden Hund, und sei er noch so nett, jemanden finden, der es schafft, damit überfordert zu sein. Wenn ich mich danach orientiere, dann schaffe ich Hundehaltung am besten ganz ab. (dafür gibts ja auch genug Stimmen - aber irgendwie merken das die wenigsten, dass sie solchen Leuten genau in die Hände spielen... )

    Aber ist es nicht so, dass Welpen nicht umsonst bis mind. zur 8. Woche bei der Mutter (und den Geschwistern) bleiben sollen? Manche sagen ja auch, 10 Wochen oder gar 12 wären ideal. Brauchen die Rassen, die mit 6 Wochen teilweise schon aufeinander losgehen, das nicht? Sind die in dem Punkt "reifer"? Oder wie ist das?
    Da stellt sich mir halt schon die Frage, ob das ok ist, den Familienverband so früh aufzulösen/zu trennen/zu managen?
    Und das meinte ich auch im ersten Post mit "schief laufen" - eigentlich ist jede Woche, die ein Welpe bei Mama (also auch bei den Geschwistern bleiben darf) wertvoll. Sieht das in solchen Fällen anders aus?
    Kann auch sein, dass ich mit dem Gedankengang komplett falsch liege, freue mich über Aufklärung. :bindafür:

  • Und das meinte ich auch im ersten Post mit "schief laufen" - eigentlich ist jede Woche, die ein Welpe bei Mama (also auch bei den Geschwistern bleiben darf) wertvoll.

    Das seh ich z.B. komplett anders. Und ich hab momentan "nur" einen Aussie. Ich will meinen Welpen Ende achte, spätestens neunte Woche, haben. Damit bin ich auch gut gefahren.
    Was soll wertvoll daran sein, wenn der Welpe nur noch seine Ressourcen verteidigen muss innerhalb des Wurfes? Er hat ja gar keine Ausweichmöglichkeiten. Seh ich kritisch.

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