Gibt es aggressive Welpen?

  • Nur weil etwas "hier" nicht typisch ist, heißt es doch nicht, dass es das nicht gibt? :???:

    Ehrlich gesagt ists mir wumpe, ob das etwas mit "unserer" Jagd zu tun hat und ob, in diesem Zusammenhang, die Handlung tierschutzrelevant ist. Mir wurde "keine Ahnung" attestiert, weil ich annehme, dass ein Jagdhund sehr wohl auch Aggression braucht - hört sich nun so an, als brauchten nur deutsche Jagdhunde, die "waidgerecht" eingesetzt werden, keine Aggression. Was denn nun? :ka:
    Das Rind bezog sich übrigens auf Hütehunde, die weiter vorn ja auch diskutiert wurden.


    DIe Hunde von denen du redest, haben nur eine sehr kurze Lebenszeit. Trotz Schutzwesten werden die relativ schnell zerlegt. Eine klassische Verletzung, die ein Großteil der Dogo Argentinos im Einsatz für Wildschweine erleiden, ist eine aufgeschlitzte Kehle, weil die Hunde versuchen, die Schweine an der Gurgel zu packen und dann in unschönen Kontakt mit den Eckzähnen kommen. Passiert häufig genug trotz Schutzweste und so qualvoll zu verbluten ist jetzt in meinen Augen ein nicht gerade erstrebenswerter Zustand.


    Aber das ist den Leuten, die solche Hunde führen egal. Also sowohl wie es dem Schwein dabei geht, als auch, dass die Hunde regulär an schweren Verletzungen sterben.


    Die Teutschen Hundis sollen ein bisschen länger leben und sich nicht dummdreist in Wildschweine verbeißen, angebleites Raubwild sollte dann allerdings schon effektiv und schnell getötet werden. Dazu wird bei vielen Rassen der Härtenachweis gefordert.


    Also nein, kein Jagdhund benötigt offensive Aggression....er muss sich im Sinne von defensiver Aggression vor lebensbedrohlichen Dingen schützen und eine hohe Jagdmotivation mit guten genetischen Anlagen zum Töten bestimmter Wildarten besitzen...


    Und die Hunderls sind innerartlich und in Bezug auf Menschen teilweise sehr tolerant und nett. Weil das eine eben nix mit dem anderen zu tun hat.


    Aber kommt halt nicht so cool rüber, nech :p

  • Danke, damit kann ich doch was @dragonwog


    Obwohl ich ja bezweifle, dass Jemand, der auf seinen Hund angewiesen ist, sich hinstellt und es "cool findet", wenn der Hund Probleme mit anderen Hunden oder Menschen hat. Vielleicht kenne ich auch einfach nur die falschen Terrier und Jäger. ;)

    • Es ist ja nun nicht so , dass auch in Deutschland nur Tiere bejagt werden , die sich dem Hund nicht stellen und die er dann auch angehen soll. Gerade wenn ich hier an Raubwild denke oder eben an die erwähnten Terriern z.B. an Wildschweinen.

    Im Endeffekt Springts hier ja auch gerade von "ne also bei der Jagd gibt's garkeine Aggression " auf "ja also nur zur Verteidigung ein bisschen " und zurück .



    Meine persönliche Meinung und Erfahrung habe ich dazu ja schon geäußert - und so richtig stichhaltig Wiederlegt hat die bis dato auch keiner.

  • "Na ja gut, doch ein bisschen" klingt so wie ein bisschen schwanger. Dass eine reine Jagdsequenz nichts mit Aggression zu tun hat, ist ja klar. Aber es gibt ja sehr viele Rassen auch hier in D, die sich durchaus auch gegen wehrhaftes Wild durchsetzen müssen und spätestens wenn es an den eigenen Kittel geht, brauchen sie die Motivation, sich zu schützen, sonst wären sie ja gezüchtete Märtyrer.


    Naja, ich bin sicherlich nicht der Oberspezialist, aber wenn auch Corinna schreibt, dass zuweilen Hunde ins Sozialverhalten kippen - am Schaf - dann glaube ich nicht, dass die restlichen Jäger, bei denen das noch jagen und nicht hüten heißt nie tun.

  • Es ist doch ein Unterschied, ob ein Hund eine situelle Aggression (Selbstverteidung, Beute) zeigt oder eine generelle Aggression. Welpen, die sich ständig angehen, sind für mich eher generell aggressiv. In bestimmten Situationen zeigt jeder Hund ein gewisses Maß an Aggression, das meist der jeweiligen Begegebenheit angepasst und in dieser angemessen ist - das würde ich als gesunde Aggression bezeichnen. Ein anormales Aggressionpotenzial liegt m.E. dann vor, wenn ein Hund entweder nicht situell agiert oder in einem Maße agiert, das weit über das Angemessene hinausgeht.
    Aggressionsverhalten während einer Jagd ist für mich etwas ganz anderes als zum Beispiel Artgenossenunverträglichkeit, Aggression aus dem Schutztrieb heraus oder "Fremdenhass".

  • Eigentlich les ich ja nur interessiert mit, aber warum darf den bitte ein Hund Aggressionsverhalten bei einer Jagd zeigen (in welchem Maß auch immer man da was als Aggression auslegt) aber als Schutztrieb darf er bitte keine Aggression zeigen? :omg:



    Edit

  • Beziehst du das jetzt auf meinen Post?
    Also..meinetwegen darf der Hund gern Schutztrieb haben, ich finde das wünschenswert, aber ein aggressives Verhalten aus dem Schutztrieb heraus ist nun mal etwas anderes als eine Beuteaggression oder der Wehrtrieb des Hundes. Aggression beim Schutztrieb ist auch nicht defensiv, anders als Kampflust aus dem Wehrtrieb heraus.

  • meinetwegen darf der Hund gern Schutztrieb haben, ich finde das wünschenswert, aber ein aggressives Verhalten aus dem Schutztrieb heraus ist nun mal etwas anderes als eine Beuteaggression oder der Wehrtrieb des Hundes

    Schutztrieb ja, aber bitte ohne Aggression?

  • Also, ich stelle mir mal eine Jagd folgendermassen vor:
    1, Hund hetzt hinter der Sau her, welche flüchtet - "reines" Jagdverhalten, keine Aggression;
    2, Hund bekommt die Schwanzspitze der Sau zu fassen - immer noch reines Jagdverhalten, keine Aggression
    3, Sau dreht sich um und stellt sich dem Hund: bis jetzt war die Beute kein "Gegenüber", nur Beute für den Hund; jetzt aber wird sie zu einem spezifischen Gegenüber, auf das der Hund natürlich mit aggressivem Verhalten reagieren kann (Triebwechsel vielleicht, liebe Schutzhundsportler?).
    (Das wäre sogar evolutionär sinnvoll für den Beutegreifer die Beute ein bisschen lesen zu können in dieser Situation)


    LG Julia

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