• Ich frag da gleich mal nach, wenn das geht. Ach die Arme tut mir so leid. Wenn sie sich freut, wackelt der ganze Hund und tanzt.

    Wir haben sie jetzt räumlich so stark eingeschränkt, dass sie nur noch dahin kann, wo vieeel Platz ist und nichts rumsteht.

  • Ich an deiner Stelle würde wohl überlegen, den Hund durch Kürzung der Rute vor weiteren Verletzungen zu schützen. Ich sähe darin das Wohl des Hundes. Diese Versuche, ihn ruhig zu halten usw., das belastet doch und bringt nicht mal wirklich etwas. Es ist traurig und eine OP, aber jetzt dieses Immer-aufpassen, aber letztlich regelrecht drauf warten zu können, bis es schlimmere Wunde gibt, fände ich frustrierender und für den Hund auch mehr Strapazen als eine "geregelte" OP.
    Ich kann auch verstehen, wenn du es weiter ohne OP probierst und will dir da keinesfalls Vorwürfe machen. Nur für mich als Außenstehende liest es sich ein wenig wie "vergebliche Liebesmüh", wie vorprogrammiert, dass eine OP nötig werden wird - und dann könnte man sich aber eben diese "Aufpass"-Zeit jetzt auch sparen.
    Frag doch den 2. TA mal, was er raten würde, wie viel man von der Rute wegnehmen müsste, um sie vor Verletzungen zu schützen. Vielleicht ist es weniger als du denkst. (Und weniger, als ggf. nötig wird, wenn man eine hartnäckige Wunde mit entfernen muss und weiter ins Gesunde hineinschneiden muss.)

    Ich kenne das von Dobermännern und auch von Jagdhunden, letztere haben ja auch eine Sondergenehmigung zur Ruten-Amputation. Erschwerend kommt hinzu, dass Erstere durch das lange Zeit leider übliche Kupieren der Rute nicht so auf die Rutenentwicklung geachtet haben bzw. achten mussten, weil die Ruten ja eh kupiert wurden.

  • Ich finde das Rutekürzen bei einen Langhaarigen auch nicht so schlimm. Warum hast du denn deshalb solche Bedenken? Hast du allgemein Angst vor der OP? Oder vor den Blicken und Verurteilungen deiner Mitmenschen? Ich kann mir auch vorstellen das man bei deinem Hund danach gar nicht mitbekommt das die Rute etwas kürzer ist da doch dann das Fell wieder drüber wächst.

  • Es ist ja kurzes Fell. Wie es aussieht und was die Leute sagen, ist mir egal.

    Ich finde einfach blöd, dass der Hund vom freien Leben (freie Entscheidung, ob rein oder raus, auf dem Hof mitgerannt) hier in eine Stadtwohnung kommt, sich erst an die Wohnungshaltung gewöhnen muss, überall gegenstößt, keine Sekunde alleine bleiben kann, weil sie bellt und wo gegenrennt, sich an ihre neuen Menschen gewöhnen muss... kurz: ihr Leben sich um 180 Grad gedreht hat und das erste, was wir tun, ist sie unters Messer zu legen. Davon legt sich die Trampeligkeit innerhalb der Wohnung auch nicht.

    Wir überlegen sogar schon länger, ob es nicht von dem Besitzer falsch gewesen ist, ihr all das zuzutrauen. Der Hund hatte es immer gut und kommt jetzt nicht von der Hölle zu uns in den Himmel. Aber er hat hakt vollkommen anders gelebt als hier. Die Besitzer finden uns echt gut und ich freue mich wirklich über das Vertrauen, das sie in uns stecken, aber wir haben das Gefühl, dass der Hund gnadenlos überfordert ist mit dem Stadttrouble, der Wohnungshaltung. Wenn sie mehr Platz hätte und so leben könnte, wie sie es gewohnt ist, würde es vielleicht gar nicht mehr dazu kommen, dass sie überall gegenrennt, alles runterschmeißt, die Treppen runterkullert, vom Balkon springen möchte, sich im Türrahmen dreht und wieder wo anschlägt...

  • Du brauchst dir wirklich keine Vorwürfe machen über "Hätte...Wäre...Wenn" . Wenn die aufgeplatzte Rute nicht bei dir in der jetzigen Wohnung passiert wäre, dann wäre es irgendwo anders passiert. Bei Jagdhunden passiert es beispielsweise oft, wenn sie zügig auf Spur durchs Gestrüpp und dichte Baumreihen gehen. Also Vorwürfe brauchst du dir keine machen.

    Überlege was das Beste für deinen Hund wäre, auch wenn das bedeuten würde die Rute kürzen zu lassen.

    Am Bein festbinden hatten wir übrigens auch probiert. Klappt im Heilungsprozess zwar ganz gut, hat aber im Nachhinein leider nichts gebracht außer einen verwirrten verschüchternden Hund, der gar nicht wusste, warum man ihm die Rute festbindet bzw das Wedeln verbieten will.
    Die verheilte Stelle war nie wieder mit Fell bewachsen, also alles nur eine Art verhornte Narbe, die unangenehm hart ist, und noch viel schneller zum Aufplatzen neigt. Diese Stelle kann man einfach nicht ein Leben lang gepolstert umwickeln oder tapen, weils entweder nicht hält, oder das Tape auf Dauer die Haut angreift. Wir haben es leider alles durch.

  • Das "hätte wäre wenn" ist aber durchaus noch realisierbar. Der Hund verdient ein gutes Zuhause und wir haben das Gefühl, dass er hier überfordert ist mit der "Enge" (unsere Wohnung ist schon ganz ordentlich groß), dem Stadttrouble, der Wohnungshaltung und auch so nicht glücklich wird. Wir tun ihm hier keinen Gefallen, er sollte wo hin, wo er ähnlich leben kann wie früher zuhause. Und da dies mehr draußen ist, schlägt er sich die Rute dann auch nicht so oft auf. Dann könnte eine Op sogar umgangen werden.

  • Das ist ja jetzt eine ganz andere, umfassendere Frage, ob der Hund in eurem Leben, eurer Stadtwohnung gut aufgehoben ist. Bis das entschieden ist, würde ich auch keine Rutenkürzungs-OP machen bzw. hätte diese grundlegende Frage nach dem richtigen Platz für den Hund Vorrang.

    Wie alt ist der Hund eigentlich? (Weil im jugendliches Alter viele Hunde stürmischer sind als später, wenn sie etwas älter sind, gereifter.)

    Ich würde wohl erst mal versuchen Ruhe in den Alltag zu bekommen, um die Situation wirklich beurteilen zu können. Für mich liest sich das noch nach (anfänglichem) "Ausnahmezustand" bei euch - und in einem solchen Moment ist es schwer, finde ich, Entscheidungen zu treffen.

    Ich drücke euch die Daumen, dass sich alles zum Guten fügt.

  • Mal ne andere Frage: ist der Hund denn ansonsten gesundheitlich ok? Denn dass, was du vom Verhalten in der Wohnung beschreibst, klingt für mich schon merkwürdig. Auch wenn der Hund bisher eher draußen gelebt hat, müsste er ja dennoch das Prinzip fester Hindernisse kennen, durch die man nicht einfach durchlaufen kann.

    Viele Grüße
    Frank

  • Der Hund ist 5 Jahre alt. Er kommt aus einer Landwirtschaft und durfte immer rein und raus, in Küche und Wintergarten mit Fliesen.
    Gesundheitlich ist sie vollkommen ok, ist auch geröngt. Allerdings schlingert sie sehr über das Laminat bei uns (kann da gar nicht hinsehen..), der Bodengrund ist sehr ungewohnt für sie und sie rutscht dauernd aus, hat zb Probleme mit der Treppe, gleicht dann mit Schwanz aus und haut wieder wo gegen.
    Das alleinebleiben können wir auch nicht üben, weil sie sich ihn wieder blutig schlägt.

    Keine Ahnung, wie man nicht merken kann, dass es doch sauweh tun muss, wenn ein Körperteil dauernd aufplatzt. Sie selbst stört es wenig, manchmal knabbert sie an der Spitze, das unterbinden wir.

    Wir entscheiden sehr bald erstmal, ob sie überhaupt sie überhaupt hier bleibt. Wir haben das Gefühl, dass sie hier nicht glücklich wird. Klar, man kann sehr viel üben, aber der Hund ist lieb und (abgesehen vom "Schwanzproblem" und einigen andren Dingen) relativ unproblematisch. Wir können ihr ein Leben, wie sie es gewohnt ist, nicht ermöglichen. Andere Menschen mit Sachverstand könnten ihr ein gewohntes Leben bieten, ohne dass sie sich so massiv einschränken müsste wie bei uns. Und so ganz nebenbei wäre das mit der Rute dann auch ein kleineres Problem als in engeren Räumen.
    Es ärgert mich einfach und ich bin total traurig. Wir haben sie so lieb gewonnnen und haben diesen wichtigen Punkt mit der Wohnungshaltung vorher mehrmals angesprochen. Aber sie eignet sich dafür einfach nicht und es bringt ja auch nichts, wenn wir sie zwar regelmäßig beschäftigen, sie sich aber wegen der Trampeligkeit und ihrer Rute nur noch im größten Raum aufhalten kann. Ich kann mir auch echt besseres vorstellen, als sie sofort nach ihrem Einzug unters Messer zu legen. Die Rute soll nach Möglichkeit erhalten bleiben...

  • An der Spitze ist die Rute auch leicht nekrotisch.

    Das macht doch eine OP so oder so unumgänglich, oder? Ja länger man das so lässt desto schlimmer wird es doch.

    Was du an Verhalten in der Wohnung beschreibst kenne ich von größeren Hunden mit viel Überschwang, du darfst nicht vergessen das es für den Hund nun auch eine sehr aufregende Situation ist, dieser Umzug zu euch.
    Ich kenne sogar große Hunde die nie woanders als in Wohnungen gelebt haben und dennoch immer dieser "Probleme" mit Türrahmen und so hatten... Hamilton darf übrigens auch nicht auf den Balkon, weil er runterspringen würde sobald ein Hund auf der anderen Straßenseite laufen würde. Arren darf nur deswegen auf den Balkon weil er zu klein ist und die Brüstung nichtmal berühren kann wenn er sich streckt.

    Ehrlich, der Post Nr 44 von dir klingt sehr nach Überforderung von euch. Sind da vielleicht zu viele Erwartungen gewesen? Denn ein Hund aus so einer "freien" Haltung in eine Stadtwohnung, das es da zu vielen Startschwierigkeiten kommt ist doch normal. Der Hund braucht nun, wie ein Welpe, Zeit um sich daran zu gewöhnen. Das Alleinsein eben langsam aufbauen, üben das man Treppen auch langsam runtergehen kann, für das Laminat entweder Stoppersocken an den Hund oder Teppich, so werden viele Baustellen relativ schnell verschwinden.
    (Außer das alles runterschmeißen. Aber das tun Hunde ab ner gewissen Größe halt, da ist ein Couchtisch eben mehr Dekoration als nutzbar...)

    Ein großer, überschwänglicher Hund der ein Körperklaus ist, das ist wirklich nicht selten. Und Körperklause merken leider wirklich nicht wenn sie sich was anschlagen, allerdings kanns gut sein das die Stelle der Rute schon garkein Gefühl mehr hat weil abgestorben.

    Durchatmen, überlegen ob ihr den Hund wirklich wollt und die Rute behandeln lassen.
    Was tot ist muss ab, egal ob sie bei euch nur auf der Durchreise ist oder nicht.

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