Hündinnenkämpfe

  • Die zweite Hündin war danach wie ausgewechselt. Sie hat sichtlich entspannt. Manchmal geht's einfach nicht miteinander...

    Ja logisch! Stell dir mal vor, du müsstest mit jemandem zusammenleben, den du hasst und den du am liebsten töten würdest oder der schon versucht hat, dich zu töten. Was ist das für ein Leben?

  • Ja logisch! Stell dir mal vor, du müsstest mit jemandem zusammenleben, den du hasst und den du am liebsten töten würdest oder der schon versucht hat, dich zu töten. Was ist das für ein Leben?

    Hunde leben im Augenblick, daher denke ich, dass sie einen solchen Vorfall durchaus vergessen können, sobald sich die Dynamik im Rudel ändert.

    Ich konnte hier beobachten, dass mein Mops-Mädel sich in dem Moment entspannt hat, als sie merkte, dass ich hier konsequent die Führung übernehme, sie schütze und für Ordnung sorge.

    Im Grunde ist sie trotzdem froh, dass sie die Bulldogge hat. Mein Mops ist ein typischer Mitläufer, vor allem draußen ist sie froh, dass sie sich an der Bulldogge orientieren kann.

    Aber es kann natürlich trotzdem sein, dass es auch Hündinnen gibt, bei denen gar nichts mehr geht.

    Ich habe ja auch den Vorteil, dass meine Hunde recht klein sind und ich da gut dazwischen gehen und sie trennen kann. Bei großen Hunden sieht das noch einmal anders aus.

  • Aber es sind eben Tiere


    Was heißt "es sind Tiere"? - als ob es das gleiche Verhalten bei Menschen nicht gäbe.

    Es gibt Menschen, die würden nie einen Menschen töten, auch nicht wenn sie dürften oder müssten (also z.B. im Krieg). Dann wieder welche, die könnten es, wollen aber nicht, dann wieder welche, die wollen, halten sich aber zurück. Und dann wiederum die tatsächlichen Mörder.
    Diese Abstufungen gibt es beim Hund auch.

    Ein Leben mit einem verhassten Artgenossen ist aber sicher alles andere als erfreulich. Ob es machbar ist oder nicht.

  • Was heißt "es sind Tiere"? - als ob es das gleiche Verhalten bei Menschen nicht gäbe.

    Es gibt Menschen, die würden nie einen Menschen töten, auch nicht wenn sie dürften oder müssten (also z.B. im Krieg). Dann wieder welche, die könnten es, wollen aber nicht, dann wieder welche, die wollen, halten sich aber zurück. Und dann wiederum die tatsächlichen Mörder.
    Diese Abstufungen gibt es beim Hund auch.

    Ein Leben mit einem verhassten Artgenossen ist aber sicher alles andere als erfreulich. Ob es machbar ist oder nicht.


    Na, ich würde einem Tier weder die Fähigkeit zum Vorsatz, noch zur Heimtücke unterstellen.

    Du hast aber recht damit, dass eine Trennung bei tatsächlicher, starker Abneigung die "entspannteste" Variante ist.

    ---

    Generell denke ich nicht, dass die Kombination zweier Hündinnen potenziell explosiver ist, als die zweier Rüden oder einer Mischung aus beidem.
    Hat man das Pech und erwischt tatsächlich zwei, die sich absolut nicht riechen können, bleibt kaum mehr als Management oder Trennung.

    Gibt es wegen äusserer Umstände Zoff, läßt sich das (prinzipiell) beilegen - auch wenn's schon mal gescheppert hat. Ob man dazu aber noch die Unbefangenheit besitzt, wenn (wie hier geschehen) ein Haustier das andere halb zerlegt hat, steht noch mal auf einem anderen Blatt.

  • Hat sie denn nach dieser Beißattacke bzw. Beschädigungsabsicht der RR gegenüber der anderen Hündin überhaupt noch die Möglichkeit, beide Hunde „normal“ miteinander „laufen“ zu lassen? I

    Oh, oh.......das ist eine sehr dramatische Beissattacke
    und ich hoffe, die andere Hündin überlebt.
    Wäre schön, wenn Du dazu mal "Laut" geben könntest.

    Ich frage mich schon lange, wie man bei zwei Großhunden
    die Tiere trennen kann, fast ein Unding, zumal Hündinnen.

    Zu Deiner Frage: Nein, geht nicht mehr, das Risiko ist zu
    groß. Die Dalmi-Hündin muss in Einzelhand, will sie noch eine
    Überlebenschance haben.
    Hündinnen sind gnadenlos ! Sie gehen bis zum bitteren Ende !
    Wenn sie aus einem Haushalt kommen, kann es im Vorfeld schon
    Annäherungen gegeben haben und erfahrungsgemäß steigern
    sich Hündinnen von Mal zu Mal, bis der Punkt kommt, wo man
    sie nicht mehr auseinander bekommt und dann wirklich ein
    dramatisches Ende kommt.

    Ich hatte das gleiche bei den Kleinhunden und ich weiß nicht,
    wieviel Blut ich weggewischt habe. Es begann als ich eine
    Fremdhündin zugekauft habe und trat danach immer stärker
    und öfter auf, so dass 2 Personen die doch kleinen Hunde, fast
    nicht auseinander bekamen. Ich habe später, nachdem ich alles
    versucht habe, betroffene Hündinnen in Einzelhand gegeben
    und diese Aggressivität die linienbedingt war, nach und nach
    "weggezüchtet" , heute können alle in einem Raum schlafen
    und anschlagen am Zaun endet nun endlich nicht in Massen-
    und/oder Einzelbeisserei.

  • Ja logisch! Stell dir mal vor, du müsstest mit jemandem zusammenleben, den du hasst und den du am liebsten töten würdest oder der schon versucht hat, dich zu töten. Was ist das für ein Leben?


    Was glaubst du, warum wir sie getrennt haben? ;) Eben, weil ich mir das vorstellen konnte.
    Man muss aber dazu sagen, dass die dominante Hündin das unglaublich subtil gemacht hat. Sie hat niemals geknurrt oder ähnliches. Eigentlich haben sie nur ihre Blicke verraten (was jetzt fieser klingt als es gemeint ist - ich unterstelle ihr keine Heimtücke!). Dank einiger Übungen konnten wir das herausarbeiten und auf Basis dessen die Entscheidung treffen.

    In unserem Fall war es definitiv die richtige und beste Entscheidung die beiden Hündinnen zu trennen. Letztendlich konnte jede ihr Leben danach besser genießen - die eine, weil der Dauerstress der Kontrolle weg war und die andere, weil ihr Dauerstress des kontrolliert-Werdens weg fiel.

  • Hündinnen sind gnadenlos ! Sie gehen bis zum bitteren Ende !
    Wenn sie aus einem Haushalt kommen, kann es im Vorfeld schon
    Annäherungen gegeben haben und erfahrungsgemäß steigern
    sich Hündinnen von Mal zu Mal, bis der Punkt kommt, wo man
    sie nicht mehr auseinander bekommt und dann wirklich ein
    dramatisches Ende kommt.

    Bei uns wurde es immer besser, nicht schlimmer!

    Es gab nur eine einzige Auseinandersetzung, in der viel Blut floß, und das war wohl meine Schuld. Man hatte mir empfohlen, mit Wasser zu spritzen, falls sich die Hunde ineinander verbeissen. Das habe ich dann an diesem einen Tag auch ausprobiert, mit dem Resultat, dass meine Bulldogge so fest zubiss, dass der Mops extrem blutete.
    Eine Züchterin von Engl. Bulldoggen sagte mir später, dass man das mit dem Wasser bei Bulldoggen auf keinen Fall anwenden darf, weil sie sich dann noch mehr verbeißen. War auch so.

    Meiner Erfahrung nach kann man nicht verallgemeinern, denn es gibt viele Gründe, warum Hunde sich zoffen.

    Hier war es Ressourcenneid, gepaart mit einer mangelnden Führung meinerseits und einer größenwahnsinnigen und überforderten Bulldogge, die stets sofort dazu neigt, die Führung zu übernehmen, wenn sie nur die geringste "Schwäche" bei mir vermutet. Eine solche Schwäche kann schon darin bestehen, wenn ich die Bulldogge viel streichel und im Säuselton mit ihr spreche. Sie interpretiert das dann sofort als Zeichen der "Unterwerfung" meiner Person und meint dann, dass sie das Rudel anführen muss, was sie aber sichtlich stresst.

    Ich war insgesamt dreimal an dem Punkt, dass ich die Bulldogge abgeben wollte, zweimal hatte ich sie schon inseriert. Es hätte mir aber das Herz gebrochen, und jedes Mal habe ich dazu gelernt und die Dynamik im Rudel immer besser verstanden.

    Es gibt hier aber ein paar grundlegende Regeln, ohne die es nicht gehen würde. Futter und Kauzeugs gibt es nur, wenn die Hunde in getrennten Räumen sind, Spizelzeug gibt es gar nicht mehr. Wenn das Kleinkind isst, sind nie beide Hunde gleichzeitig mit im Raum, oder sie müssen beide auf ihren Plätzen bleiben, damit es keine Keilerei um heruntergefallene Krümel gibt.
    Wenn ich weg bin, werden die Hunde getrennt.
    Der wichtigste Punkt, Coco, die Bulldogge, muss stark in ihrer Entscheidungsfreiheit begrenzt werden, je mehr ich vorgebe, desto besser klappt es, und desto mehr kann sie sich entspannen. Inzwischen kann sie sich sogar schon entspann ablegen, und dösend beobachten , wie der Mops die Krümel unterm Tisch aufsaugt. Das wäre früher nie möglich gewesen.

    Draußen ist wichtig, dass ich zum Beispiel Leinenkläffereien des Mops unterbinde, da sonst Coco dazu geneigt hat, den Mops zu maßregeln. Auch da klappt es super, wenn ich klare Regeln aufstelle.


    Bei den hier im Thread genannten Hunden wissen wir ja gar nichts über die Hunde und die Halterin. Man müsste mehr über die Dynamik im Rudel wissen, um ableiten zu können, ob sich hier zwei Hündinnen wirklich "spinnefeind" sind, oder ob es eher ein Haltungsfehler der Hundehalterin war, welcher die Situation so eskalieren ließ!

  • Hunde sind sehr anpassungsfähig.

    Das muss schon ein GROBER/gröbster Haltungsfehler unterstellt werden.

    Kann natürlich sein, ich kenne von vor Jahren eine handvoll RR Halter, die waren dermassen unbedarft ihrer Rasse gegenüber, das war schon krank.

    Wenn RRs solche Menschen anzieht, dann wundert mich nichts.

    Aber einiges an Potential liegt auc im Hund. Und da kann es auch bei sehr guter haltung zu sowas kommen.

    Dann kann man natürlich auch wieder sagen: Haltungsfehler, der Mensch halt SÄMTLICHE Vorzeichen absolut übersehen oder weggeguckt.

  • Was glaubst du, warum wir sie getrennt haben? ;) Eben, weil ich mir das vorstellen konnte.
    Man muss aber dazu sagen, dass die dominante Hündin das unglaublich subtil gemacht hat. Sie hat niemals geknurrt oder ähnliches. Eigentlich haben sie nur ihre Blicke verraten (was jetzt fieser klingt als es gemeint ist - ich unterstelle ihr keine Heimtücke!). Dank einiger Übungen konnten wir das herausarbeiten und auf Basis dessen die Entscheidung treffen.

    Das ist bei Coco übrigens auch so! Sie knurrt oder warnt nicht! Sie fixiert nur! Und auch in Situationen, in denen der Mops das gar nicht mitbekommt.
    Hier war mal ein Babygläschen hinter die Tür gekullert. Der Mops ist neugierig hingegangen, um dran zu schnuppern, und die Bulldogge hat den Mops dann von hinten gepackt und angegriffen.

    Coco knurrt leider grundsätzlich nicht. Sie war bereits 5 Monate alt, als ich sie übernahm, und ich weiß nicht, was sie bis dahin erlebt hat.

    Es ist meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass potentielle Ressourcen nicht herum liegen. Coco weiß inzwischen auch, dass sie keinen Zoff anzetteln darf, ihre Reizschwelle ist daher höher.

  • Es ist meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass potentielle Ressourcen nicht herum liegen. Coco weiß inzwischen auch, dass sie keinen Zoff anzetteln darf, ihre Reizschwelle ist daher höher.

    Ich mach das anders. Ich verlange von meinen Hunden, dass sie das ertragen.
    Und lege Ressourcen hin bis der Boden einen einzige Ressource ist.

    Das kann doch im Leben nicht klappen, irgendwann fällt mal eine Wurst runter und ein Hund isst den andern samt Wurst gleich mit.

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