Besessen von anderen Hunden?


  • Letzte Woche ist er völlig unerwartet einer Radfahrerin mit Hund hinterher, die schon so weit weg war, dass wir ihn suchen mussten.... 3 Ecken weiter haben wir ihn dann gefunden :fear:

    Hier liegt der Hund begraben!
    Er darf diese Erfolge nicht haben! NIE!
    Sonst baut er das aus.

    Schon das RENNEN zum anderen Hund hin ist selbstbestätigend und wie Jagdtverhalten zu behandeln.

    Du schreibst, du kannst deinen Hund von Wild abrufen.
    Also übe (an der Leine!, egal wie lang), dass nirgends hingerannt wird. Und denke immer ein Bahngleis liegt zwischen deinem Hund und dem anderen und ein Zug naht. Und dann verhindere dieses Verhalten, was du nicht wünschst.

    Das ist schlicht und ergreifend eine ungenügende Impulskontrolle und zu wenig Gehorsam an der Stelle.

  • Ich fürchte auch dass da nur ein konsequentes Schlepp Training helfen kann.
    Wir treffen aber doch so selten Hunde dass mir das echt zu nervenaufreibend ist. Ich hasse es mit ner Schlepp rumzulaufen.

  • Ja, so ist es hier auch, wir treffen am Tag vllt 2-3 Hunde, ich hab fast immer die Schlepp dran, außer bei der Pipirunde abends oder wenn wir die 15min zum HuPla laufen, da brauch ich die kurze Leine und ich hab keine Lust dann HB + Führleine und Schlepp + Geschirr dabei zu haben. Und genau DA ist das mit der Fahrradfahrerin passiert - hatte ihn ja wegen ihr angeleint, gewartet, sie war längst außer Sicht, abgeleint und weg war er....

    Er hatte seit 3 Monaten keinen Erfolg mehr. Ist also nicht so, als zischt der jeden Tag irgendwohin ab, ich bin da egt sehr vorsichtig und leine auch immer vor unübersichtlichen Kreuzungen an... bzw. ist er ja sowieso fast immer an der Schleppleine.

  • Grad, wenn man nur immer einsam durch die Pampa schlendert, ist Schleppleine ideal.

    Is alles ein Sache der Einstellung.

  • Und genau DA ist das mit der Fahrradfahrerin passiert - hatte ihn ja wegen ihr angeleint, gewartet, sie war längst außer Sicht, abgeleint und weg war er....

    AHHHH,okay, dann ist es einfach.
    Wie habt ihr gestanden?
    Wo zeigte deine Körpervorderseite hin?

    Was hast du ihm für ein Komando gegeben?
    Hast DU! die Radfahrerin angeschaut beim Warten, dass sie vorbeifährt?

  • Also, sie kam uns entgegen, ich bin rechts an den Rand ausgewichen, mein Freund mit Livi ebenfalls direkt vor uns, beide Hunde rechts (abgewandte Seite), wir gehen ganz normal weiter. Fahrradfahrerin mit Hund fährt vorbei, direkt hinter uns in eine Einbiegung, nicht mehr zu sehen durch die Büsche/Bäume. Mein Freund macht Livi ab. Ich gehe noch ein paar Schritte, Nova ist augenscheinlich (?) ruhig, kein gefiepe, kein fixieren, kein umdrehen, keine Spannung zu sehen, nix, leine ihn ab, mit Auflösekommando.
    Dann ist er erst mal nach vorne gesprintet, bestimmt an die 20m, hat dann umgedreht und ist zurückgerannt, an uns vorbei, in die Einbiegung und weg war er. Wir sind bis dahin ganz normal den Weg weiter gegangen, also gerade aus. :ka:

    Livi ist ihm dann auch noch hinterher (juhu, wir rennen!), das hat das ganze sicherlich noch verstärkt, zu zweit rennt sichs besser.

    Soweit ich weiß, war der andere Hund eine Hündin. Keine Ahnung, ob er sie deswegen so verfolgt hat, die Frau war zu sehr mit schimpfen beschäftigt als dass wir sie bezüglich Läufigkeit oder ähnlichen hätten fragen können :ops:

  • Okay, dann ist anders als ich grad in Verdacht hatte.

    Naja, nun weisst du ja, wie er tickt, also länger an der Leine behalten und darauf hin arbeiten, dass ihr das OHNE Leine könnt.

    Also schlicht ein "geh bei mir" Kommando aufbauen und weiter üben. Ich nutze an der Stelle NIE Fuss, weil FUSS bei mir reine Hundesportdressur ist. Im Alltag habe ich ein "wir gehen", da darf er mich nicht überholen, kann auf Handzeichen links oder rechts gehen.

  • Woran macht ihr denn fest, ob euer Hund alle anderen so dermaßen liebt, dass er nicht ohne Körperkontakt an ihnen vorbei gehen will oder ob er einfach die Strategie fährt, jeden Hund vorsorglich abzuchecken, um zu gucken, wie der so drauf ist? Gerade weil man ja auch immer wieder Leinenkontakte aufgezwungen bekommt (wobei ich dazu auch zähle, wenn der Hund im letzten Moment noch losgemacht wird, denn auch hier wird er überrumpelt und kann vorher nicht agieren) müssen viele Hunde doch zwangsläufig denken, dass sie an der Leine nicht sicher sind und wollen deshalb die Situation lieber gleich selbst in die Hand nehmen?

    Die Frage ist sehr gut. 100% sicher bin ich mir nämlich nicht immer - es gibt durchaus Situationen in denen er keinen Kontakt will, bzw. sich sehr bereitwillig weiterführen lässt, also schon einigermaßen früh zu merken scheint, dass der andere Hund seinerseits wohl eher nicht auf friedlich-freundlichen Kontakt aus ist.

    Andererseits ist es mir z.B. schon passiert, dass er frei lief, wir waren noch einige 100 Meter von der Hundwiese weg, bzw. ich war mir in dem Moment gar nicht klar, dass die schon so nah war - und Hund checkt wo wir sind und zischt ab, Ziel: Spielen!

    Es ist wiederum aber durchaus so, dass er in aufregenden, auch verunsichernden Situationen als "f"-Strategie definitiv die Variante "fiddle about/around" wählt, von daher würde ich teilweise die "Hund klärt selber präventiv"-Erklärung für uns nicht ausschließen.

    Ich bin da auch etwas hin- und hergerissen. Einerseits möchte ich gern, dass der Hund sich bei und mir mir sicher fühlt und nicht denkt, er muss die Dinge selber klären.
    Andererseits ist es fast ein Ding der Unmöglichkeit, Leinenkontakte komplett zu verhindern und gleichzeitig einen einigermaßen entspannten Spaziergang zu haben. Ich bewege mich zu 80% hier in der Großstadt, oft im Stadtwald. Selbst jetzt in der BuS lassen viele ihre Hunde einfach laufen, die wenigsten behalten ihre Hunde bei sich, wenn ihnen ein angeleinter begegnet. Da bin ich mir nicht sicher, ob es nicht eher kontraproduktiv wäre, solchen Situationen noch durch Blocken eine evtl. unnötige Spannung zu geben.

  • Andererseits ist es fast ein Ding der Unmöglichkeit, Leinenkontakte komplett zu verhindern und gleichzeitig einen einigermaßen entspannten Spaziergang zu haben. Ich bewege mich zu 80% hier in der Großstadt, oft im Stadtwald. Selbst jetzt in der BuS lassen viele ihre Hunde einfach laufen, die wenigsten behalten ihre Hunde bei sich, wenn ihnen ein angeleinter begegnet. Da bin ich mir nicht sicher, ob es nicht eher kontraproduktiv wäre, solchen Situationen noch durch Blocken eine evtl. unnötige Spannung zu geben.

    Bei uns sieht es genauso aus, ich drehe zwar oft um ect. aber alle Leinenkontakte kann ich auch nicht abwenden. Es sind einfach viel zu viele Hunde egal wohin wir gehen. Aber ich denke, wenn ich so einen Abcheck-Hund hätte (habe ich nicht, meine hat eher wenig Bock auf andere Hunde) dann würde ich mir schon Gedanken machen, ob es wirklich reine überschäumende Nächstenliebe ist oder nicht eher eine Strategie, um mit den vielen Konkurrenten klar zu kommen.

  • Ich denke, dass man einfach "weiß" ob es nun ein Abchecken ist oder nicht, weil man den Hund (im Idealfall...) kennt und einschätzen kann.
    Brix zeigt dieses Gummibärchenverhalten teils auch, der macht es aber tatsächlich zum abchecken und es tritt nur phasenweise auf. Er ist aber ein generell eher unsicherer Hund, checkt dann ab und danach ist das Thema "anderer Hund" für ihn wieder durch.

    Bei Fabi sieht das anders aus.
    Wenn der "abcheckt" zeigt er ein völlig anderes Verhalten, als wenn er hinwill weil es nun mal ein anderer Hund ist und andere Hunde toll sind.

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