Erbricht mein Hund absichtlich, um Futter zu bunkern?

  • Die Hauptmahlzeit bekommt sie abends gegen 18h. Davor macht sie meistens ein Schläfchen, weil wir mittags ordentlich spazieren waren, danach ruht sie auch und dann geht's Gassi bevor gespielt wird.


    Wie kann ich denn daran mit ihr arbeiten?

    Also man kann ja nun aus der Ferne nicht wirklich sagen, woran das Erbrechen liegt.. aber zum Futter verteidigen: Indem du die Verknüfung "Zweibeiner kommt und will an mein Fressen" löschst. Wie oft bekommt sie circa etwas zu Kauen? Ich würde das so aufbauen, die normale Futterration reduzieren und stattdessen während der Hund frisst von etwas Entfernung Futter zuwerfen bzw über den Boden rüberschieben. Wenn sie etwas kaut, immer einzelne Bröckchen hinwerfen. Es ist egal, ob sie die frisst, es geht erstmal darum, dass sie merkt, dass von dir keine ich-will-das-was-du-da-hast-Handlung kommt.
    Nächster Schritt wäre, dass du dich neben den Napf setzt und direkt einzelne Bröckchen reingibst. Sie wird irgendwann in die Erwartungshaltung "Frauchen kommt, während ich hier liege und an einem Ohr kaue, und es gibt Leckerlies dazu" kommen, erst dann würde ich wieder "aus" benutzen. Also wenn sie gerade kaut, wirfst du ein Bröckchen und sagst "aus". Damit sie halt von dem Wegnehm-Gedanken wegkommt, zum Tauschgeschäft.


    Frisst sie denn im Trubel des Alltags, oder etwas abseits, wo sie Ruhe hat?

  • An einen Reflex beim Futtervorwürgen glaube ich aus mehreren Gründen nicht. Zum einen müßte man den Reflex dann auch künstlich auslösen können, wenn man die Mundwinkel eines Hundes bzw einer Mutterhündin berührt.
    Zum anderen würgt ja zumindest bei Wölfen nicht nur die Mutter, sondern auch der Vater oder andere Rudelmitgleider den Welpen Futter vor. Außerdem schildern Wolfsforscher, daß Wölfe, deren Jagd ohne Erfolg blieb und die beim Heimkommen von den Welpen angebettelt werden, nicht etwa reflektorisch irgendwelchen Restmageninhalt vorwürgen, sondern den lästigen Welpen recht drastisch klarmachen, daß es heute nichts gibt.


    Dagmar & Cara

  • Du hast geschrieben, dass sie die Hauptmahlzeit abends bekommt. Ich würde den Hund 2x am Tag füttern und zwar morgens und abends je die Hälfte der Tagesration. Es gibt Hunde, denen bekommt eine einmalige Fütterung nicht, da ihnen die Ration zu groß ist und sie diese dann wieder erbrechen.

  • Recht schnell hat sie begonnen ihre Leckerchen oder Knabber-Schweinsohren zu verstecken, z.B. hinter den Vorhängen, in einer Ecke im Raum, unterm Bett, im Körbchen etc.
    Seit ein paar Tagen ist mir aber aufgefallen, dass sie, oft wenn sie alleine daheim ist, erbricht. Das kuriose... sie erbricht hinter den Vorhang.

    Hi,
    bei jungen Hunden ist das Verdauungssystem im Prinzip noch im "Aufbau". Das bedeutet auch, dass die Enzymbildung noch nicht abgeschlossen ist und bestimmte Nahrungsbestandteile, wie z.B. bindegewebehaltige Schlachtabfälle ( Schweineohren) oder auch Trockenfutter nicht richtig verdaut werden können.
    Damit das Futter verdaulich wird, verbuddeln viele Hunde harte Knochen/ Kauzeugs o.ä. im Garten. Die Bakterien in der Erde sollen die Teile mürbe machen. Nach einer bestimmten Zeit holen sie die vergammelten Teile wieder vor und fressen sie.
    Ist kein Garten und keine Erde vorhanden, dann verbuddeln manche Hunde ihr Futter auch unter Sofakissen oder hinter Vorhängen. Manchmal laufen sie auch verzweifelt in der Wohnung herum, um einen geeigneten Platz zu finden.
    Wenn dein Hund das Trofu unverdaut erbricht, dann verträgt er es (noch) nicht. Vielleicht hat er auch einen eher empfindlichen Magen, der schnell mit Trofu und Schweineohren überfordert ist.


    Das wäre jetzt meine Erklärung :smile:

  • Ted bekommt auch heute noch 3 Futterrationen übern Tag verteilt. Ich finde mehrere kleine Portionen besser als eine Hauptmahlzeit. Versuch du mal deine "Tagesration" auf einen Schlag zu essen. Du bist im wahrsten Sinne des Wortes voll und hast Bauchschmerzen und bist müde.
    Auch wenn Hunde dazu fähig sind, finde ich, muss nicht sein.
    Mein erster (12kg) Hund hat auch gebunkert, allerdings nur sein Kauspielzeug. War ich in einem anderen Raum wenn er fressen wollte, hat er mehrere Stücken Trockenfutter dahin geschleppt wo ich war und hat die Stücken wieder ausgespuckt um sie dann einzeln zu fressen.
    Allerdings hatte auch eine 2 Tagesration in seinem Futternapf gepasst und da er nur so viel gefressen hat wie er brauchte ohne zur Tonne zu mutieren, hab ich seinen Napf immer erst dann aufgefüllt wenn er leer war. Also jeden zweiten Tag. Sein Futter hat er nur gegenüber den Katzen verteidigt und auch nur wenns was anderes als sein Trofu gab.

  • Ich finde mehrere kleine Portionen besser als eine Hauptmahlzeit. Versuch du mal deine "Tagesration" auf einen Schlag zu essen. Du bist im wahrsten Sinne des Wortes voll und hast Bauchschmerzen und bist müde.
    Auch wenn Hunde dazu fähig sind, finde ich, muss nicht sein.

    Ein Hund kann 6-7% seines eigenen Körpergewichtes an Futter aufnehmen, dann erst ist der Magen normal gedehnt. Der Magen des Hundes ist, anders als beim Menschen, wie eine Zieharmonika die Drüsen die Magensäure und Verdauungsenzyme produzieren müssen mit dem Futter in Berührung kommen um zu wissen wieviel produziert werden soll. Wenn aber nur eine kleine Menge Futter in den Magen kommt, kann sich der Magen nicht normal dehnen sonder ist gefaltet und dann kann der Hund nicht richtig verdauen. Meist produziert der Körper dann zu viel Magensäure und es kommt zur Übersäuerung. Das heißt nicht das man soviel füttern soll, das wäre natürlich zu viel. Deshalb wäre es optimal den Hund nicht so oft und dafür mehr zu füttern. Trofu führt dabei allerdings zu Magendrehungen weil es viel zu schwer im Magen liegt und oft auch aufquillt.


    Man kann Hunde nicht mit Menschen vergleichen sie haben einen ganz anderen Organismus.

  • @Samita Deine Erklärung klingt einleuchtend, jedoch habe ich auf verschiedenen Seiten gelesen das es gerade bei großen Hunden es eher eine Magendrehung fördert wenn man nur eine Hauptmahlzeit gibt.


    Großer Hund – Kleiner Hund
    Ein normal großer Familienhund sollte einmal täglich zur gleichen Zeit gefüttert werden. Für extrem kleine Hunde oder besonders große Hunde ist eine Fütterung zweimal täglich bekömmlicher. Die Zwerge sollten zweimal gefüttert werden, weil sie für ihre Größe relativ viel Energie verbrauchen. Den Riesen bekommen kleinere, aber häufigere Mahlzeiten besser, weil ihr Verdauungstrakt verhältnismäßig kurz und sehr sensibel ist.
    Quelle: Partner Hund.de


    Aus genau diesem Grund bekommen meine Hunde nur einmal täglich abends ihre Hauptmahlzeit. So kann ich sicher sein, dass sie nicht mehr herum toben und ich damit das Risiko einer Magenverdrehung mindern kann. Zum Thema Magendrehung gibt es Studien, die besagen dass zweimal tägliche Fütterung das Risiko vermindert, da ich aber nicht zweimal die Möglichkeit habe, sie vollkommen ruhig unter Kontrolle zu haben, bleibt es bei uns bei der einmaligen Hauptmahlzeit. Wobei meine Hunde aber auch zwischenzeitlich einen kleine Nebenmahlzeit bekommen, so dass ihr Magen immer mal beschäftigt ist und nicht vollkommen ruht. Meist handelt es sich um Knabbersnacks, wie Ochsenziemer, Hundekuchen etc. Ich persönlich finde das immer noch sicherer, weil ich somit die Gewissheit habe, dass nach dem Fressen Ruhe eingehalten wird. Aber es kommt eben wie immer auf den Hund selber und auf Deine Lebensgewohnheiten an.
    Quelle: HundohneLeine.de


    Mahlzeiten für Hunde
    Stellen Sie Ihrem Hund morgens die gesamte Tagesration in seinem Napf zur Verfügung, wird er eines mit Sicherheit machen: Alles auffressen, zumindest wenn es ihm schmeckt. Allerdings kämpfen die meisten Hunde bereits am Abend, allerspätestens am nächsten Morgen mit einem vor Hunger übersäuerten Magen. Die Folgen sind dann sehr oft nächtliche Unruhe und Erbrechen am Morgen. Daher empfiehlt es sich, die Tagesration für Ihren Hund auf mindestens zwei Mahlzeiten pro Tag aufzuteilen.
    Morgens empfiehlt es sich, eine kleinere Portion zu geben und abends eine größere Mahlzeit. Für den kleinen Hunger zwischendurch gibt es dann noch die vielen kleinen Leckerchen, die Ihnen die großen Hundeaugen aus der Hand betteln.
    Quelle:http://tiere.rp-online.de/expe…-mein-Tier-fuettern,45152

  • Mein Muckefuck, Jack-Russell, hat in seinen jungen Jahren auch eine Zeit gehabt, wo er öfter gebrochen hat. Das lag eindeutig an Aufregung oder Stress.


    Der hat sich beim Fressen wegen dem Fressen teilweise so aufgeregt, dass er manchmal dieses typische Terrier-Zittern hatte. Und weil er wußte, dass man drinnen nicht "macht" ist er rausgerannt und hat sich dann übergeben. Kann dein Hund direkt nach draußen?


    Auch andere Aufregung, Stunden vorher, war Ursache für das erbrechen. Wir haben dann auf Standfutter umgestellt, das heißt, sein Trockenfutter war ständig im Napf. Wir füllen nur nach. So frisst er über den Tag verteilt immer nur sehr kleine Mengen.


    Aufregung und Stress kann man leider nicht immer vermeiden und manche sind halt empfindlicher dafür. Für uns ist brechen auch ein Zeichen, dass für den Hund wirklich Ruhe angesagt ist, keine Bespaßung, nur sehr kurze Pipirunden, echt Ruhe Zuhause.

  • Deshalb soll man es auch langsam anfangen, damit die Muskeln des Magens sich drauf einrichten können.
    Und auf keinen Fall immer zur gleichen Zeit füttern, das Problem hatte meine Hündin.
    Der Hund produziert dann immer zur gleichen Zeit Magensäure, da aber noch gar nichts im Magen ist, weiß der Magen ja nicht wieviel von was und dann ist es meist zu viel.
    Seitdem ich nur noch einmal am Tag roh füttere und immer zu einer anderen Uhrzeit ist es vorbei mit dem erbrechen.


    Und der Magen braucht zwischenzeitlich Ruhe er soll nicht immer was zu tun haben.


    Aber bitte nicht mit Trofu.


    Wer Lust hat kann hier ein bisschen nachlesen über alle Dinge bezüglich Ernährung:
    http://schlauwauwau.de/artikel.html

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