Hund bellt und bellt und bellt, Erziehungstipps?

  • Damit hast du auch vollkommen recht, und natürlich möchte ich auch das wenn es möglich ist vermeiden. Eigentlich wollte ich damit ausdrücken, dass ich es am ehesten noch beim Agi akzeptieren würde, wenn es gar nicht anders geht.


    Aber natürlich nehmen wir auch das in Angriff.

  • Meine Bordermixhündin war auch so eine Kläfflady. Bei Ihr fing es etwas später an, aber ich habe sie auch erst mit 5 Monaten übernommen.


    Leider dachte ich zuerst sie braucht mehr Power, ist unterfordert und ich habe sie soweit getrieben das sie mit 1,5 Jahren nur noch gekläfft hat und sie fand alles und jeden anbellungswürdig, das steigerte sich immer mehr. Irgendwann habe auch ich es verstanden und Ruhe Ruhe Ruhe gesucht, nicht trainiert, einfach nur das dieser Hund lernt sich zu entspannen. Einsame ruhige Spaziergänge, keine Aktion mehr, ruhige Nasenarbeit. An ihrem Bellen fingen wir an gezielt auf Abstand zu arbeiten, sehr kurze Trainingseinheiten. Es heute einige Wochen gedauert bis ihr Stresspegel gesunken ist. Bellfreudig ist sie immer geblieben, aber sie steigert sich nicht mehr so rein und ohne Grund bellt sie überhaupt nicht mehr.


    Ich kann Dir nur raten JETZT gegenzusteuern, bevor das wirklich zur Gewohnheit wird. Agility haben wir auch mal angefangen, nicht das sie nur im Parcour gekläfft hat, nein auch im Alltag fiel sie in alte Verhaltensmuster zurück. Klar die agility Leute waren begeistert über so einen "triebigen" Hund, aber wollte ich das im Alltag ? Nein auf keinen Fall. Muss bei Deinem Hund nicht so sein, aber achte einfach darauf.

  • Flying-paws:
    Ja, du magst Recht haben. Aber warum bellt mein Hund mich Zuhause an, wo quasi nichts passiert? Sie bellt wenn ich morgens aufstehe (nachdem sie bei mir im Bett geschlafen hat), wenn ich sie rauslasse usw.. Quasi: auch im Alltag.

    Es könnte sein, dass für sie jede Aktivität mit Dir mit Aufregung verbunden ist, weil es vielleicht nicht so geübt wurde, dass es mit Ruhe einhergeht?



    Wenn die Stunde zu viel ist lasse ich das selbstverständlich, aber den Eindruck habe ich eigentlich bisher nicht.

    Ich denke eher, dass Du Euren kompletten Alltag unter die Lupe nehmen solltest. Vermutlich liegt da der Hase im Pfeffer.
    Übrigens: Dein Hund ist ja ein Hütehund. Ein vernünftiger Schäfer würde in dem Alter niemals die Arbeit beginnen, weil er weiß, dass der Hund mental noch gar nicht in der Lage ist (was nicht heißt, dass der Hund nicht mitmachen würde, sondern, dass es ihn überfordert). Man beginnt mit dem Training nicht ohne Grund erst, wenn der Hund ein Jahr alt ist. Vorher lernt der Hund bei den Routinesachen dabei sein und ruhig bleiben, sonst nichts.

    Was sie da lernt? In erster Linie hat sie dort geregelten Kontakt zu Gleichaltrigen Hunden.

    Aber dafür musst Du doch nicht zum Agi gehen? Triff Dich doch mit anderen Hundehaltern zum Spaziergang, das ist für alle Hunde viel stressfreier. Dei meisten Arbeistjunkies sind beim Freilauf im Rahmen eines solchen Trainings eh total drüber. Da wird dann rumgeballert, weil sie entweder noch nicht gearbeitet haben oder weil sie total drüber sind... Bei meiner Gruppe, bei der ich Teilnehmer war, war es auch immer üblich die Hunde laufen zu lassen vorher und nachher. Da gab es häufig Konflikte. Meine Hunde saßen in der Zeit übrigens immer im Auto.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Ich bin ehrlich, für mich machte es bisher keinen Unterschied ob ich zum "Junghund"-"Agi" gehe oder zur Welpenstunde in einem Verein.


    Unser Alltag sieht so aus: Aufstehen, kurze Pieselrunde, dann ins Büro für 4 Stunden.
    Dann kurz in den Garten und Zuhause arbeite ich nochmal für 4 Stunden. Teilweise arbeite ich draußen bei schönem Wetter und auch da legt sie sich dazu.
    Danach gehen wir eine normale Runde.
    Was sollte ich anders machen?


    Das ist natürlich alles nicht mit Action verbunden. Auch wenn wir bei meiner Familie zu Besuch bin hält sie Ruhe - aber Action gibt es da auch nicht.

  • In einer guten Junghundegruppe geht es um Alltagserziehung. Dort lernt der Mensch zum Beispiel wie man mit solchen Problemen umgeht, die Du gerade hast ;)


  • Beim Querlesen hab ich jetzt schon festgestellt, dass ich offensichtlich erste Übungen in die Richtung Impulskontrolle / Frustrationstoleranz schon gemacht hab. Zum Futter darf sie nur nach Freigabe, Absitzen davor und etwas länger warten bis zur Freigabe klappt schon ganz gut. Ich denke darauf kann ich aufbauen.

    Nein.
    Du bringst den Hund in eine viel zu hohe Reizlage und erwartest, dass der Hund sich "kontrolliert".


    Ich weiss nicht wie ich dir das verständlich machen kann.


    Fühle mal in dich rein. Wann hast du eine fast unaushaltbare Spannung im Leben, evt. als Kind vor Weihnachten oder vor einer Reise oder auch vor dem ersten Date, oder irgendetwas mega mega mega...aufregendem.


    Und dann überlege wie es sich anfühlt, komplett releaxt sein zu müssen, auf einem Stuhl sitzen zu müssen zum Beispiel, nicht schreien zu dürfen (wenn das dein Naturell ist) oder nicht zappeln zu dürfen, oder nicht grinsen zu dürfen, ect.


    Manch ein Mensch würde quasi "platzen"... Dein junger Hund, soll sich kontrollieren.


    Das ist in meinen Augen vollkommen unnötiger Erziehungsdrill! Und in 99 % der Fälle geht es aus meiner Erfahrung her schief.


    Ich habe meinen BC in dem Alter übrigens auch zum Agi mitgenommen. Sie konnte das prima machen.
    Sie lag auf einer Decke, während ich trainierte.
    Bis zu dem Tag, wo sie dekompensierte und die Autos am Zaun jagdte.
    Ihre Kontrolle war komplett am Ende.


    Ich habe ewig gebraucht das wieder zu richten und noch länger habe ich benötigt zu verstehen, was ich meinem Hund antat.
    Hätte ich einfach gewartet, bis sie Kopfmässig soweit war, wäre es alles einfacher gewesen, denn es gab im ganz normalen Alltag so viele Reize, dass eine Reizüberflutung im Hobbybereich das bekloppteste ist,/war was ich machen konnte.


    Hütehunde ticken anders! Glaubs ruhig. Dein Hund hat kann auch ein toller Agihund werden, wenn du noch wartest.

  • All das hab ich ja jetzt auch verstanden. Aber wenn ich an der Frusttoleranz arbeiten soll und den Hund nichtmal 3 Sekunden aufs Futter warten lassen darf (was für sie auch kein Problem ist), weiß ich nicht was ich üben soll.


    Wie gesagt, sie bellt ja auch Zuhause. Die Lösung ist also: nichts machen?



    In einer guten Junghundegruppe geht es um Alltagserziehung. Dort lernt der Mensch zum Beispiel wie man mit solchen Problemen umgeht, die Du gerade hast ;)

    eine solche Junghundgruppe gibt es hier in der Nähe nicht. Da geht es in den Junghundgruppen nur noch um Unterordnungsübungen.

  • Darf ich mal fragen, warum du dir so einen Stress machst? Warum soll sie denn jetzt schon zum Agi?
    Lass ihr wirklich Zeit erwachsen zu werden. Alleine das ist schon anstrengend genug für so einen kleinen Hund. Sie ist gerade mal 6 Monate alt, da entwickelt sie sich noch ganz schön. Mein Sheltie ist jetzt 1,5 Jahre alt und bei weitem noch nicht reif für Agility. Ich habs vor ein paar Monaten einmal probiert und sie war heillos überfordert. Ich war also nicht wie weg. Jetzt machen wir Schnüffelspiele und sie geht voll darin auf. Sie bleibt ruhig, konzentriert, beweist eine wahnsinnige Ausdauer und Frustrationstoleranz, lässt sich kaum von anderen ablenken und arbeitet richtig, richtig toll. Nach einer Suche ist sie komplett ruhig und kann ganz normal vom "Arbeitsmodus" in den "Alltagsmodus" wechseln. So eine Art von Arbeit finde ich sinnvoll, aber auch erst mit einem gewissen Alter.


    Sonst finde ich deinen Alltag übrigens gut strukturiert. Sie lernt dabei toll, dass nicht immer Action angesagt ist. Mach dir das mit dem "Agi-Training" nicht kaputt.

  • All das hab ich ja jetzt auch verstanden. Aber wenn ich an der Frusttoleranz arbeiten soll und den Hund nichtmal 3 Sekunden aufs Futter warten lassen darf (was für sie auch kein Problem ist), weiß ich nicht was ich üben soll.


    Wie gesagt, sie bellt ja auch Zuhause. Die Lösung ist also: nichts machen?


    eine solche Junghundgruppe gibt es hier in der Nähe nicht. Da geht es in den Junghundgruppen nur noch um Unterordnungsübungen.


    Ich würde solche kleinen Alltagsübungen (aufs Futter warten) sehr wohl machen. Ich glaube Liv meinte, dass das Warten beim Agi noch zu viel ist.


    Man muss schon dazu sagen es ist realtiv normal, dass ein Sheltie bellt. Es sind nun mal keine stummen Hunde. Sie finde schnell etwas, worüber es sich zu bellen lohnt. Wenn sie aus Langeweile einfach mal in der Gegend herum bellt, würde ich das einfach ignorieren.


    Schade, dass es bei euch keine guten Jungehundegruppen gibt.

  • Wie gesagt, sie bellt ja auch Zuhause. Die Lösung ist also: nichts machen?

    Es ist nicht hilfreich, aber das ist eben genau das was ich eben an Hundehaltung auch total langweilig finde.
    Hütehunde, mit viel "Temperament" finde ich im 1. Jahr mega langweilig aufzuziehen.
    Viel spannender ist ein Hund mit eine grossen Reizschwelle, der überall pennt, und komlett in sich ruht.


    Du hast einen bellfreudigen Hund abgegriffen. Damit musst du dich auseinandersetzen. Das wird sich nicht "einfach so" legen. Das kenntzeichnet deinen Hund.
    In erster Linie würde ich daran arbeiten, dass sie nicht bellen muss, sondern irgendeine zweite gute Strategie zu nutzen lernt. Wie du das dann machst ist dann wieder ein weiteres Thema. Erstmal muss du ja entscheiden, was du machen willst.


    Die Löseung ist nicht : NICHTS machen, sondern SEHR WOHLDOSIERT das richtige machen. Und das ist eben das langweilige dabei.
    Weil der Hund ständig ruhen muss.


    Ich persönlich halte überhaupt nichts von Kontrolle am Futternapf.
    Meine Hunde dürfen mir lediglich die Schüsseln nicht aus der Hand reissen.


    Das ist alles.
    Das normale Leben halt.
    Impulskontrolle habe ich immer zu. Beim Anleinen, beim Ableinen, beim Rausgehen.


    Mein Welpe damals musst mit ansehen, wie die Border Collies rannten, wie auch im Park mal ein Hund rannte, ect. Räder, die vorbeifahren und und und.


    Der ganze Alltag ist eine einzigste Impulskontrollübung für Hütehunde.
    Das ist nicht NICHTS!

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