Zweithund, was ist zu beachten?

  • Oha - das klingt alles andere als seriös - Finger weg!!
    Ich würde mal lieber woanders schauen, zB entweder im nahegelegenem Tierheim oder einem seriösen Züchter, der in einem Verein, wie zB dem VDH züchtet. Soviel dazu!


    Bezüglich deinen Fragen kannst du jegliche Geschlechter zusammen halten - dadurch dass eure Hündin ja auch sterilisiert ist sollte es zumindest mit Nachwuchs keine Probleme geben ;) Zur Erziehung würde ich einfach eine gute Hundeschule in eurer Nähe aufsuchen und verlasst euch nicht darauf, dass eure Hündin die Erziehung übernimmt - sie wird sicher eine gewisse Mutterrolle einnehmen, aber das heißt nicht, dass sie eurem Welpen zB zeigt, dass man keine Stühle ankauen darf oder wann gebellt wird und wann nicht - da müsst ihr selbst noch viel dazu tun (auch in Bezug auf Stubenreinheit - das lernt der Hund nicht von einem anderen)


    Buchempfehlungen gab es ja schon.

  • Sollten die Hunde wirklich dort schon kastriert werden.. FINGER WEG!!!
    Holt euch einen Welpen von einem verantwortungsvollen Züchter aus dem VDH!


    Ihr solltet euch ein paar Fragen voher beantworten.


    Rüde oder Hündin? Mit was versteht sich eure Hündin besser? Wie ist sie gegenüber anderen Hunden?
    Es gibt durchaus auch Hunde die sich viel wohler als Einzelhund fühlen. Ist euer Hund wirklich soweit erzogen, dass der zweite sich von ihr viel abschauen kann?
    Wie ist eure Hündin im Umgang mit Ressourcen (Futter, Spielzeug, ect.) gegenüber anderen Hunden?
    Wollt ihr sicher einen Welpen oder vielleicht doch lieber einen erwachsenen Hund?

  • Was ich raten würde: erwartet erst mal nicht zu viel und seid nicht enttäuscht, wenn sich euer Ersthund anfangs nicht freut oder den Neuzugang nicht beachtet. Es gibt durchaus Hunde, die schockt es erst mal ziemlich und die brauchen Zeit, das zu verdauen. Auch wenn sie draußen mit anderen Hunden gerne spielen. Grisu hat etwa 3 Monate gebraucht, bis er sich wirklich mit Smilla angefreundet hat, vorher fand er sie furchtbar... (und das hatte mit Rangordnung mal gar nichts zu tun). Heute sind die beiden toll zusammen. Ich schaue da nur, dass niemand Schaden nimmt (also der Welpe) und niemand zu sehr nervt (auch der Welpe) und mache mir da über Rangordnung und "sollte doch eigentlich so und so sein" gar keinen Kopf. Ich hab drei Hunde und klar hat jeder der drei so seine Vorstellungen vom Optimum und Dinge, die ihm wichtig sind und die er durchsetzen möchte, aber eine wirkliche "Rangordnung" gibt es hier nicht, das ist alles sehr situativ...


    Wie reagiert eure Hündin denn so allgemein auf Welpen?


  • Hallo,


    für mich klingt es gared so als ob ihr einen Welpen gesehen habt und sagt euch "Zweithund wäre super - passt der Welpe?"
    Habt ihr euch denn die Frage nach dem zweithund shcon lange genug durch den Kopf gehen lassen?


    Doppelte Kosten - höheres Risiko dass TA-Kosten oder OP-Kosten anfallen.
    1 Hund ist leichter irgendwo unter zu bringen als 2.
    Mit Einem ist man eher woanders willkommen als mit zweien.
    Auch im Alltag könnte es schwieriger werden. 2 Hunde an der Leine ist was anderes als einer usw.
    Wenn ihr euch sicher seid Zweithund JA! dann erst würde ich schauen welcher Hund denn passt.


    Wenn ihr euch für einen Welpen entscheidet seid euch darüber im Klaren dass ihr die komplette Erziehung übernehmnt - eure Hundedame wird das eventuell nicht tun.
    Wenn ihr Glück habt guckt der Kleine sich einiges von ihr ab - muss aber nicht.
    Auch wenn die beiden hunde zusammen leben bilden sie theoretisch gesehen kein "Rudel".
    (Ein Rudel ist immer ein Familienverbund - deine Hündin und auch der Welpe sind sich im klaren darüber, dass sie nicht miteinander verwandt sind)


    Auch das mit dem "Welpenschutz" ist ein Mythos - sicher sind viele erwachsene Hunde welpen gegeüber nachsichtiger - aber drauf verlassen kannst du dich nicht.
    Das heißt ihr müsst immer (zumindest die erste Zeit) ein Auge auf beide haben.
    Gibt auch viele erwachsene Hunde die von einem welpen genervt sind.
    Da solltet ihr einschreiten und den Stress eurer jetzigen Hündin nicht zumuten.


    Klar kann alles toll laufen, aber macht euch einfach bewusst, dass ihr beiden Hunde gerecht werden müsst wenn sie nicht gleich miteinander Zurecht kommen. (Das kann mehrere Monate dauern - gerade durchs Welpenalter)


    Du kannst deiner Hundedame nicht erklären dass der Hund jetzt mit zur Familie gehört - das wird sie nur mit der Erfahrung die die Zeit mit sich bringt wirklich "begreifen".
    Vielleicht kann man vom Züchter ne decke im Vorfeld oder so bekommen dass die neue Hündin shcon mal den geruch kennt - oder Vorab Treffen.


    Wenn ihr euch einen Welpen als Zweithund holt, bedenkt dass ihr euch Hundebaby habt.
    Der brauch ganz andere Dinge als ein erwachsener Hund ^^
    Du hast geschrieben dass ihr eine sehr gut erzogene Hündin habt - erwarte das im ersten Jahr nicht von dem HundeKIND.
    Klar kann man auch drauf hinarbeiten - muss man auch -
    Die Grundlagen für eine gute Erziehung werden im welpenalter gelegt.
    Aber nicht in dem man dem HundeKIND mit 12 Wochen Sitz, mit 20 Wochen Platz, mit 25 Wochen Aus usw. beibringt.


    Der welpe/Junghund muss genau dass sein dürfen und seine, ganz speziellen bedürfnisse ausleben dürfen.
    So wird die Grundlage für gute Zusammenarbeit und darauf folgenden guten grundgehorsam geschaffen.


    Wenns ein welpe sein soll,
    empfehle ich dir dieses Buch.


    denn sicher ist er familienmitglied, Zweithund, usw. - aber in erste Linie ist er Welpe - da solltet ihr ansetzen.


    Was in der welpenzeit alles auf euch zukommt wisst ihr sicher schon? Habt ihr euch schon informiert?
    Denn mit einem fast erzogenen, sicheren, ruhigen, ausgeglichenen hund wie ihr ihn übernommen habt, ist ein welpe denke ich nicht zu vergleichen ;)

  • Mein Mann und ich liebäugeln auch gelegentlich mit einem Zweithund - klar ist, dass es ein Welpe sein sollte in der Größe unseres Labradors.


    Was mich bisher am meisten gehindert hat, ist, dass ich meist mit beiden Hunden alleine unterwegs bin. Das heißt, entweder muss ich mit beiden zusammen Gassi gehen oder mit einem nach dem anderen, wenn ersteres (noch) nicht klappt.


    Nach Gesprächen und Beobachtungen mit anderen Zweihundehaltern, habe ich erfahren, dass es dauern kann, bis man als Einzelperson zwei solch große Hunde so weit erzogen/im Griff hat, dass Gassigehen für alle stresslos möglich ist. Erst recht, wenn einer davon noch Welpe ist. Kostet viel Zeit und viel Nerven. Dazu muss man nicht nur bereit, sondern auch körperlich in der Lage sein. Im Moment bin ich mit einem Hund ca. 3 Stunden am Tag draußen im Freilauf unterwegs - wären es im ungünstigen Fall 5-6 Stunden, die ich traben müsste, wäre mir das einfach zu viel.


    Daran scheitert also bei mir schon direkt die Anschaffung eines Zweithundes. So lange mein Mann arbeitet, wirds also nix mit zwei Hunden. Da dies noch viele Jahre so sein wird, verschwindet das Thema also immer wieder unterm Tisch, bevor man sich weitere Gedanken zur klugen Anschaffung macht.


    Die Frage ob sich die zwei Hunde gut verstehen, steht von daher für mich an zweiter Stelle. Ein quirliger Jungrüde kann die Nerven des bereits längst erwachsenen Ersthundes schon sehr strapazieren. Auch da muss man Management und Zeit einplanen, den Kleinen altersgerecht zu erziehen/beschäftigen, ohne das sich der Althund vernachlässigt fühlt. Bestimmt nicht immer leicht, da jedem gerecht zu werden.


    Gestern sprachen wir noch mit der Züchterin unseres Charlys über einen zweiten Labrador - sie meinte, sie würde, wenn möglich, immer nur gleichgeschlechtliche Tiere zusammenhalten - da sich das Grundverhalten von Rüde und Hündin doch sehr unterscheiden kann. Ticken beide geschlechtsbedingt in etwa ähnlich, ist das Leben für alle einfacher. Und gerade Rüden sind oft wesentlich aktiver und lebhafter als Hündinnen - lebenslang, Hündinnen tendieren oft zu Ruhe, Vernunft und Zurückhaltung, im Gegensatz zu Rüden, die müssen das "lernen", was wiederum die Erziehung besonders zeitintensiv machen kann. Von daher finde ich die Anschaffung eines Rüdenwelpen zu einer erwachsenen Hündin eher ungünstig.


    Der Threadstarter hat vor 1,5 Jahren eine schon erwachsene und offenbar gut erzogene ruhige Hündin adoptiert, da musste keine große Erziehungsarbeit mehr geleistet werden, Hündin hat sich schnell eingelebt und verhält sich problemlos. Das Adoptieren eines Rüdenwelpen wird ganz anders laufen - da muss man sich wirklich klar sein. Intensive Erziehungsarbeit kostet Zeit. Bis ein Hund so ist, wie man ihn gerne hätte, gehen zwei, drei Jahre ins Land. Charly ist jetzt zwei und da gibts noch die ein oder andere Baustelle. Und man darf/kann nicht aufhören mit der Erziehung, wenn fast 40 Kilo an der Leine hängen, die gelegentlich ihren eigenen Kopf haben ...


    Aber, nicht alles kann man planen/vorhersehen - nur pauschal einschätzen. Gibt sicher kleine Rudel, die sich super ergänzen und voneinander profitieren, ganz unabhängig von Alter und Geschlecht. Aber zeitintensiver ist es allemal mehr, als die Einzelhundehaltung, abgesehen von den Kosten - die verdoppeln sich. Ist man sich dessen bewusst und sind diese Faktoren Zeit und Geld zu stemmen, dann könnte man es wagen. Sicher machen zwei Hunde auch doppelte Freude ... ;-) und mehr - wir werden auch immer wieder darüber nachdenken ... bestimmt.

  • Sollten die Hunde wirklich dort schon kastriert werden.. FINGER WEG!!!
    Holt euch einen Welpen von einem verantwortungsvollen Züchter aus dem VDH!

    Bei Tierschutzorgas steht fast immer da, dass Hunde nur kastriert vermittelt werden. Bei Welpen wird das meist so gehandhabt, dass dann gebeten wird, dass der Hund bitte unbedingt kastriert werden soll, wenn er alt genug ist. Einfach um auszuschließen, dass ein Hund aus dem Ausland nach Deutschland gebracht wird, in mühevoller Arbeit vermittelt wird, und dann hier womöglich Welpen produziert.


    Bevor der Threaderstellter das nicht noch einmal abgeklärt hat finde ich das wirklich übertrieben, deshalb gleich von einem Tierschutzhund abzuraten und zu einem VDH-Züchter zu raten.


    Es sitzen so viele Welpen im Tierschutz. Ich persönlich finde es toll, wenn jemand sich um so einen Hund kümmern will und eben nicht zum Züchter geht :-) Einfach nochmal informieren dort. Schauen ob die Orga wirklich seriös ist. Kommt der Kleine aus dem Ausland? Ist er schon in Deutschland?

  • Und gerade Rüden sind oft wesentlich aktiver und lebhafter als Hündinnen - lebenslang, Hündinnen tendieren oft zu Ruhe, Vernunft und Zurückhaltung, im Gegensatz zu Rüden, die müssen das "lernen", was wiederum die Erziehung besonders zeitintensiv machen kann.

    Ich glaube nicht, dass man das so pauschal sagen kann. Bei uns ist es genau andersrum. Die Hündin ist das Powerpaket und die Krawallmaus, der Rüde ganz gemütlich (beide gleich alt).

  • Ich glaube nicht, dass man das so pauschal sagen kann. Bei uns ist es genau andersrum. Die Hündin ist das Powerpaket und die Krawallmaus, der Rüde ganz gemütlich (beide gleich alt).

    Hier genauso.
    Diese Aussage stimmt einfach nicht. Ich sehe keine bestimmten Tendenzen bei Hündinnen und Rüden was die Aktivität angeht. Es gibt ruhige, vernünftige Rüden und verrückte Weiber...

  • Ich habe geschrieben "oft" - nicht "immer".


    Meine Güte ... Ausnahmen bestätigen die doch Regel. Die Mädels die ich kenne, sind zu 90% ruhig - schon recht jung, aber erst recht wenn sie schon fast 6 Jahre alt sind - und ich einige kenne Rüden, die sind mit 10 noch stürmisch und verrückt.


    Haltet Ihr es sinnvoll zu einer sechsjährigen ruhigen Hündin einen 12 Wochen alten Rüden dazuzuholen? Ich nicht ... schon gar nicht würde ich es relativ unerfahrenen Hundehaltern empfehlen. Ich hab fast täglich zwei Beispiele dieser Art vor Augen - die Besitzer würden es nie und nimmer nochmal so machen.

  • Worin siehst du denn das Problem einen Rüden zu einer 6 Jährigen Hündin zu holen? Die ist doch im besten Alter. Oder denkst du deine Hündin wäre besser? Wäre sie jetzt 12 würde ich mir das nochmal überlegen. Und warum kommst du darauf das die Themenstarter relativ hunde unerfahren sind?


    Ich habe auch einen fast 6 Jahre alten sehr ruhigen und gemütlichen Rüden und dazu jetzt ein verspieltes 11 Wochen altes Mädel geholt. Sie holt ihn schon aus seinem Trott heraus und es harmoniert toll.

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