Zweithund, was ist zu beachten?

  • Vielen Dank für dieses schöne Beispiel der Arglosigkeit dieser Konstellation gegenüber ... mir sind zwei gerade solcher Kombis bekannt - eine Halterin davon ist sogar Hundetrainerin, die zweite hat gerade erst ihren Schein gemacht, also noch recht jung und unerfahren. Wir haben usn viel unterhalten, weil ich dort Rat gesucht habe,bezüglich eines Zweithundes.
    BEIDE würden nie wieder einen Welpenrüden zu ihrer älteren Hündin holen - nicht, dass sie es nicht packen würden, es ist ihnen einfach zu stressig und erfordert viel Zeit. Vorher hätten sie niemals gedacht, dass es so kompliziert werden würde, wie es nun mal wurde. ZWEI Hunden wirklich gerecht zu werden, muss man zeitlich bewältigt bekommen. Das ist einfach Fakt!


    Wenn man "Glück" hat läuft alles "ganz gut", aber was wenn nicht? Mit 30 Jahren hat man vielleicht noch was anderes zu tun, als sein Leben den Hunden zu widmen. Aber ... gibt ja auch Menschen, die haben sonst nix vor - für die passt das dann.


    Nicht anderes wollte ich dem Threadstarter bewusst machen. Aber ist gibt ja hier immer User, die schießen gleich ... meine Güte ... wenn Ihr sonst nix vor habt? Werdet happy damit ...


    Ich habe doch gar nichts von einem Welpen geschrieben :ka:


    Abgesehen davon finde ich es etwas vermessen von dir meine Entscheidung (bzw. auch die von vielen anderen Hundehaltern) Arglosigkeit zu nennen. Du kennst zwei Leute, wo es nicht geklappt hat und nun? Deshalb ist diese Kombi automatisch zum Scheitern verurteilt oder wie?
    Jedes Mensch-Hund-Team ist anders und jede Lebenssituation ist es ebenso. Das kann man nicht über einen Kamm scheren.


    Ob man seine freie Zeit mit 2 Hunden verbringt, auf dem Golfplatz, beim Shoppen, Wandern oder Fernschauen, bleibt ja noch jedem selbst überlassen, also sehe ich das Problem irgendwie nicht...

  • Kurzes Update :


    Wir haben uns den kleinen vor 2 Tagen angesehen. Eine ganz ruhige Seele.. Wir konnten nicht widerstehen und bekommen den kleinen in der ersten Juli Woche mit 12 Wochen. Geimpft, gechipt und unkastriert. Das werden wir dann evtl später nachholen.


    Danke nochmals für die Hilfe

  • Hallo liebe Leute!


    Gestern war es soweit, wir haben den kleinen Zweerg in unsere Familie geholt.
    Er fühlt sich gut und tapselt die ganze Zeit niedlich umher.


    Eine Frage hätte ich aber zu dem Verhalten unserer älteren Hündin:


    Sie war anfangs auch sehr begeistert und versuchte auf ihre Art, mit dem Neuankömmling zu spielen, was bedeutet, sie läuft ihn mit Spitzengeschwindigkeit über den Haufen :-)
    Das macht der kleine natürlich nicht mit und ist verängstigt.


    Ok, nun macht sie es eher nicht mehr und ist ein wenig auf Abstand gegangen.


    Mir ist aufgefallen, dass die ältere Dame , soetwas wie Eifersucht entwickelt.
    Manchmal stehen wir einfach im Raum mit unserer Ersthündin, und der kleine tapselt in unsere Richtung. Unserer Ersthündin scheint es nicht zu gefallen, dass er zu uns kommt, und sie stößt ein droh Geräusch aus.


    Wie sollen wir uns in dieser Situation verhalten? Normalerweise möchten wir uns nicht einmischen.
    Sollen wir Ihre Drohgebärden unterbinden, oder sie machen lassen ?


    Danke für eure Hilfe

  • hallo und herzlichen Glückwunsch zu Familienzuwachs.


    ich finde es normal, dass der Althund zu beginn durchaus zickig wird, wenn ein neuer Hund dazu kommt und er merkt, der geht ja gar nicht wieder weg :fear:
    Ich persönlich würde sagen, dass es wichtig ist, dass euer Ersthund noch genauso viel Aufmerksamkeit bekommt wie vorher. Stellt ihn also nicht zurück, weil ein süßer kleiner Welpe viel aufregender ist als der alte Hund.
    Macht klar, dass keiner den anderen nervt. Wenn sich deine Hündin zurück zieht, dann soll der Welpe nicht nerven. Wenn der Welpe allerdings vieeeel Schlaf braucht, soll sie ihn auch nicht stören. Und vor allem nicht in ihn rein rennen!


    Ich würde sehr allergisch reagieren, wenn mein Hund für mich denkt und anderen Hunden sagt, wer jetzt an mich ran darf oder nicht. Das entscheide ich, nicht der Hund. Deswegen würde ich an deiner Stelle immer klar machen, der darf zu mir und du hast hier gar nichts zu entscheiden. Und wenn die Hündin dann lieb zum Welpen ist, sofort belohnen und loben. Natürlich braucht eure Nummer 1 jetzt Zeit, um sich um zu gewöhnen. Meine Hündin wird auch immer ganz plötzlich super lieb, charmant und anschmiegsam, wenn ich einen anderen Hund gut finde. Sie tendiert auch sich dazwischen zu drängen und ihren Besitzanspruch an mir durchzusetzen, aber dann schicke ich sie erstmal beiseite und entscheide selbst, wer jetzt mit mir schmusen darf.


    Ich bin sicher, ihr kriegt das gut hin! Viel Spaß in der aufregenden Zeit.

  • Das meiste wurde ja schon gesagt jetzt, vor allem dass jeder Hund seinen Rückzugsbereich braucht und der andere dann nicht stören darf :-)


    Ansonsten kann man das Sozialverhalten der Hunde untereinander sehr gut steuern, indem man den Hunden signalisiert, was erwünscht ist. Am Wichtigsten finde ich immer, den neuen Hund für die ältere Hündin jetzt positiv zu belegen. Ich würde sie immer loben, wenn sie den Kleinen in der Nähe duldet. Jedes ruhige Zusammensein, jedes sanfte Spiel und alles an erwünschtem Verhalten würde ich immer sofort unterstützen. Falls es beim Futter keinen Streit gibt, ruhig auch immer wieder nebeneinander Superleckerli geben.


    Falls ihr mit Clicker arbeitet ist es damit noch einfacher, jedes freundliche Verhalten einzufangen und zu bestärken.

  • Super Tipps , danke. Ich entscheide also was erwünscht ist und was nicht. Ist manchmal schwierig zwischen dem Verhalten der Hunde eine Balance zu finden, wann ich sie einen Konflikt selbst austragen lassen soll, oder wann ich mich mit einer Geste einmischen soll.


    Aber klingt plausibel, der Welpe möchte sich zu uns gesellen, und das darf er auch.

  • Naja, so leicht wie ich dachte ist es nicht. Die Ersthündin macht immer noch Theater wenn der kleine ihr zu nah kommt. Komischerweise spielen die beiden ab und zu zusammen ..


    Aber ich glaube ich müsste dafür ein neues Thema eröffnen.

  • Gib deiner Hündin Zeit, das wird schon. Wir hatten unserem damals 9 jährigen ruhigen Collie Rüden ein 8 Wochen altes Whippetmächen vor die Nase gesetzt. Der Collie hat die ersten 3 Wochen auch geknurrt wenn sie in seine Nähe kam. Danach war von heute auf morgen Schluss damit, die beiden wurden ein ungleiches aber tolles Team. Später, als er 11 war, kam noch einmal ein Welpe. Das hat er gelassen genommen. Die beiden Windhunde haben sich untereinander beschäftigt und Senior hatte mehr Ruhe als er wollte.
    Mit fast 12,5 Jahren starb er und wir hatten bis zum Schuss ein wunderbares Rudel. Wir haben auf die einzelnen Bedürfnisse der Hunde Rücksicht genommen, das war allerdings auch sehr zeitintensiv.

  • Danke für die tollen Neuigkeiten. Ich glaube auch 3 Tage sind einfach etwas früh.


    Die Frage ist, wie habt ihr auf das Knurren reagiert? Falls der kleine die große nervt und sie dann knurrt , lasse ich das Knurren durch gehen.
    Gestern aber zB hatte ich was zu essen in der Hand , was der Auslöser für ein Knurren war. Da habe ich sofort den großen getadelt.

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