Hündin ist lernblockiert ( bretonischer Spaniel)

  • Hmmm... das kann natürlich gut sein.


    Ich dachte, so ein Spielzeug hätte den Vorteil, dass sie nicht das Gefühl hat "jetzt" etwas schaffen zu müssen oder in einen Konflikt mit dem Halter verwickelt zu werden.


    Bei so einer Platte mit Kügelchen zum Beispiel, kann man das Spiel ja aufbauen und sich erstmal ein bisschen wegsetzen. Dann muß das Leckerchen nicht direkt aus Frauchens Hand genommen werden.


    Irgendwie wird sie ja auch Futter annehmen, oder? Also ist sie es durchaus gewohnt, auch vom Menschen bereitgestelltes Futter zu nehmen.


    Vielleicht kann man das Spiel auch erst der älteren Hünding beibringen, damit sie es sich abschauen kann.


    Aber ja, natürlich kann es sein, dass das schon viel zu großschrittig gedacht ist.

  • Moin,


    wenn ich das alles so lese, ganz besonders "ohne Jascha wird sie total panisch" - dann wäre der erste Weg, sie mal allein um sich zu haben ohne sie zu beachten und ohne das sie panisch wird.


    Bevor ich mit so einem Hund arbeiten würde/könnte/wollte müsste er allein mit mir Angstfrei sein.


    Es geht hier, denke ich, darum, das Du den 5. Schritt vor dem 1. machen möchtest. Aber - das alles wird kontraproduktiv enden. Erst einmal muss der Hund entspannen können, wenn er mit Dir allein ist. Alles andere wird eher dazu führen, das ihr Rückschritte macht.


    Also, eben auch allein clickern. Das ist wie mit einem Welpen, man geht erst mal getrennt, wenn man mehrere Hunde hat. Und genau damit würde ich beginnen, mit kurzen, immer gleichen kleinen Wegen allein mit ihr.


    Ermuntern, Leckerchen - alles gut und richtig, aber erst mal wäre das der wichtigste Schritt.


    Sundri

  • Was der Hund gerne macht, ist also rumschnuppern, jagen und Häufchen finden. Das klingt für mich doch nach einem Hund, der gerne Spuren nachgeht, wie zum Beispiel einer Schlepp- oder Tropf-Fährte.


    Da hat sie eigenständig, aber mit Dir zusammen was "Sinnvolles" zu tun, sie weiß im Grunde, wie es geht und wird nicht überfordert durch ungewohnte Gegenstände (Spielzeuge und Co.) oder Interaktion mit Menschen.


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    Zu der Sache mit dem Klickern/Markerwort: Ich würde nicht "Hossa" nehmen. Das hat zum einen durch den Zischlaut einen unangenehmen Klang für den Hund, ist durch die Zweisilbigkeit zu lang und klingt sowieso eher nach einer Warnung als nach einer Bestätigung. Etwas kurzes, neutrales, helles wie "Piep" ist da besser ;-)


  • Aber Julie auf ein Markerwort konditionieren müsste dann ja klappen.
    Hat jemand eine gute Idee für ein Wort? Und geht man dabei genau wie beim Clickern vor?

    Zunächst muss man das Wort positiv belegen, genau wie den Clicker.
    Der Vorteil des Klickers ist die Neutralität, der Vorteil des Markerwortes ist, dass man es immer dabei hat. Deshalb arbeiten wir mit Marker.


    Unsere Worte sind "Jepp" (für Bosse) und "Top" (für Nevis). Zuerst hatten wir "Tak" für Nevis, aber da hat mein GöGa geschafft die Bedeutung vom Marker zu "Achtung, da vorne kommt ein Feind" umzudeuten :omg:

  • Ich habe meinem einen Felldummy genäht. Auf den fährt er ab. Selbst Futterdummy fand er doof. Er ist übrigens auch ein Bretone.

  • Bevor ich mit so einem Hund arbeiten würde/könnte/wollte müsste er allein mit mir Angstfrei sein.


    Es geht hier, denke ich, darum, das Du den 5. Schritt vor dem 1. machen möchtest. Aber - das alles wird kontraproduktiv enden. Erst einmal muss der Hund entspannen können, wenn er mit Dir allein ist. Alles andere wird eher dazu führen, das ihr Rückschritte macht.


    Das glaube ich auch. Man kann nicht lernen, wenn man Angst hat.


    Sie ist noch jung, sie hat noch viel Zeit! Hab kein schlechtes Gewissen, dass ihr langweilig sein könnte. So viele andere Hunde werden in dieser Phase in einen Käfig gesteckt und kommen da sehr lange oder nie wieder raus. Verglichen damit hat sie ja so schon den Himmel auf Erden.

  • Erinnert mich sehr an meinen Angsthund Maverick, früher habe ich immer gesagt er ist ein wenig lernbehindert :hust: Im ersten Jahr waren wir nur mit Umwelttraining und Vertrauensaufbau beschäftigt, gut Sitz hat er gelernt, aber das war es . Kein spielen, außer mit anderen Hunden, unterwegs hatte er nur damit zu tun Gefahren auszuspähen, er war mit seiner Welt beschäftigt.


    Nach ca. 15 Monaten, da war knapp 2 Jahre bin ich mit ihm in eine Beschäftigungsgruppe gegangen, Schnüffeln und Apportieren. Ich glaube die ersten Wochen hat er damit zugebracht dumm aus der Wäsche zu schauen ... aha Frauchen wirft was, fein macht sie das :D Was suchen, häää ? . Da es mir eigentlich nur um Sozialkontakte ging war mir das egal. Trotzdem hat er Zuhause auch immer zugesehen wie meine Hündin den Futterbeutel holt, ich habe es ihm immer wieder angeboten und eines Tages geschah das Wunder - er rannte hinterher, zwar nur einige Meter, aber er rannte :shocked: . Da war er dann schon 2 Jahre bei mir.


    Von da an ging es bergauf. Er kam beim Clickern mit meiner Hündin immer öfter dazu und wollte irgendwann mitmachen. Er fing an Suchspiele zu lieben, ein wenig apportieren ( obwohl er bis heute nichts direkt bringt, egal). Wir fingen mit Mantrailing an, Gerätetraining, Geruchsunterscheidung .... heute sage ich manchmal die Geister die ich rief, der wird noch zum Bordercollie. :hurra: Er ist jetzt 5 Jahre und überrascht mich immer wieder, ja er ist oft noch ängstlich, aber er ist intelligent, pfiffig und aufgeweckt, er liebt es zu lernen und begreift schnell.


    Fazit : Nur nicht aufgeben, einfach immer wieder anbieten, aber bitte keinen druck reinlegen, entweder der Hund geht darauf ein oder nicht. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht den ängstlichen Hund zusehen zu lassen wie die anderen Hunde trainieren. Meine jetzige Pflegehündin ist extrem scheu. Wenn ich mit meinen Hunden clickere kommt sie plötzlich angeschossen und nimmt mutig ein Leckerlie ... das reicht mir im Moment, sie soll einfach Spaß an der Aktion bekommen und sich den Spaß von den anderen Hunden abschauen.

  • Hallo,
    Ich wollte nur mal ein Update geben...
    Ich habe mich erst mal viel mit Julie alleine beschäftigt, sie ist (ohne Jascha) schon weniger panisch.
    Dann habe ich sie auf den Clicker konditioniert, das hat zwar etwas gedauert, hat ihr aber deutlich Spaß gemacht.
    Dann habe ich ihr Schritt für Schritt "such" beigebracht.
    1. Leckerlie vor ihre Füße gelegt und sie mit dem Kommando "such" Zum Fressen aufgefordert.
    2. Leckerlie 2-3 Meter vor sie gelegt und "such" gesagt.
    3. Das Leckerlie halb sichtbar hinter das Tischbein gelegt und suchen lassen.
    4. Leckerlie ganz hinter das Tischbein gelegt und suchen lassen.
    5. Leckerlie (vor ihren Augen) wo anders versteckt.
    6. Leckerlie während sie im Flur warten musste versteckt.


    Ich bin wirklich stolz auf meine Kleine!


    Ich habe gemerkt, das sie ganz kleine Schritte mit vielen Wiederholungen braucht, um etwas zu begreifen, damit sie mehr Sicherheit hat, alles richtig zu machen.
    Das ganze funktioniert bisher auch nur in der Wohnung und bei absoluter Ruhe.
    Aber immerhin haben wir einen tollen Anfang gefunden.


    Vielen Dank noch mal für die ganzen tollen Tips.
    Und vielleicht hilft das ja irgendwem, der ähnliche Probleme hat.
    LG

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