2 Chip, Kastration oder was ganz anderes?
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Hallo,
ohne jetzt die anderen Beiträge gelesen zu haben: Wenn euer Hund sowieso schon unsicher ist, würde ich nur kastrieren lassen, wenn es absolut nicht anders geht.
Wenn er jetzt 2,5 Jahre alt ist, dann habt ihr ihn ja rein rechnerisch mit 21 Monaten chippen lassen, d.h. er war da nicht mal 2. Darf ich nachfragen, wie lange er dieses Verhalten schon zeigt?
Ich bin so jemand, der einer Kastration nur aus akuten medizinischen Gründen zustimmen würde. Verhaltensprobleme sind bei mir erstmal keine medizinischen Gründe. Natürlich kann dieser Stress auch Auswirkungen auf die Gesundheit des Hundes haben und dann muss man sich schon die Frage stellen, ob eine Kastration sinnvoll sein kann. Mein Mittel der Wahl wäre allerdings, erstmal zu versuchen, das Verhalten in den Griff zu bekommen.
Hatte euer Bub denn jemals die Gelegenheit, zu lernen, mit seinen Hormonen klar zukommen? Habt ihr mal von ihm konsequent Aufmerksamkeit eingefordert, wenn er euch draußen ignoriert hat?
Newton ist ja jetzt ein Jahr alt und bei ihm hat so mit 9 Monaten die Pubertät angefangen. Als ich gemerkt habe, dass seine Aufmerksamkeit immer mehr Richtung Pipi-Pfützen abdriftet und er draußen immer schlechter ansprechbar war, habe ich mir gesagt, ne, das kann es nicht sein! Wenn das mit 9 Monaten schon so anfängt, wie ist das dann erst, wenn die zweite oder die dritte pubertäre Phase kommt??? Von da an, habe ich angefangen konsequent Newtons Aufmerksamkeit einzufordern, wenn wir draußen unterwegs waren. Das hieß dann zwar erstmal drei Monate Schleppleine, aber nun ja, dann ist das halt mal drei Monate so. Ich erspare dir hier mal die Einzelheiten und verlinke den Thread. Guck hier!
Mittlerweile ist Newtons Verhalten deutlichst besser geworden. Ich habe den Befehl "Weiter!" erfolgreich aufgebaut und so lässt sich auch das Pipi-Gelecke draußen managen. Newton kann jetzt auch wieder frei laufen. Das einzige Problem, was ich in dieser Richtung immer noch habe, ist dass er sich gelegentlich auf einzelne Hunde (intakte Damen oder kastrierte Herren) fixiert und sich, wenn ich es zu spät realisiere, dann nicht mehr unterbrechen lässt. Aber daran arbeiten wir konsequent weiter.
Was mir auch aufgefallen ist, vielleicht kann dir das noch helfen: Wenn ich zu dieser "heißen" Zeit mit Newton und einem souveränen erwachsenen Hund unterwegs war, hat er das Verhalten nicht in diesem Ausmaße gezeigt. Da hat er sich in seinen Aktivitäten eher am erwachsenen Hund orientiert.
Fazit, weil das jetzt doch recht lang geworden ist: Ich würde mich fragen, ob ich wirklich alles getan habe, um auf das hormongesteuerte Verhalten meines Rüden positiv einzuwirken. Gerade, wenn ich sowieso schon einen unsicheren Hund habe. Erst, wenn ich diese Frage absolut guten Gewissens mit JA beantworten könnte und zusätzlich dieses Verhalten Auswirkungen auf die Gesundheit meines Rüden hat, würde ich einer Kastration zustimmen. Vorher nicht.
Liebe Grüße,
Rafaela -
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Wenn das mit 9 Monaten schon so anfängt, wie ist das dann erst, wenn die zweite oder die dritte pubertäre Phase kommt???
Ich lese mittlerweile schon öfter von der zweiten und dritten pubertären Phase eines Hundes.
Was ist das?LG Themis
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Ich lese mittlerweile schon öfter von der zweiten und dritten pubertären Phase eines Hundes.Was ist das?
LG Themis
Vllt ist "Phasen" auch das falsche Wort. Vllt kann man eher von Schüben sprechen? Im Gespräch mit anderen Rüdenbesitzern habe ich halt festgestellt, dass es da wohl mehrere Phasen gibt. Erst mal die, in der die Hormonwelt generell erstmal interessant wird. Dann die, wo der Rüde gelegentlich mal sehr dicke Hosen an hat (Prollen, usw.). Und dann die, wo er richtig zum Mann wird, d.h. nicht mehr alles so cool findet und sich auch nicht mehr alles gefallen lässt. Aber wissenschaftliche Belege habe ich dir jetzt keine. Sind eher Alltagserfahrungen anderer.
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Wieso schließt ein an seinen Besitzer angeschlossener Hund einen sozial kompatiblen Hund aus, der mit Artgenossen durchaus zurecht kommt? Und warum sollte es nötig sein Hundekontakte zu meiden um einen ansprechbaren Hund zu bekommen? Das sind schlicht ausreden dass das eine das andere ausschließt. Wenn ich natürlich davon ausgehe, dass andere Hunde immer spannender sind als ich, dann brauch ich auch nicht jammern wenn mein Hund das dann auch so sieht.
Ob der Rüde hypersexuell ist kann ich nicht sagen, wie soll man das aus dem geschilderten folgern? Es kann genauso gut ein Rüde sein, der nie gelernt hat sich zurück zu nehmen. Dem einen fällt das sicher leichter dem anderen schwerer.
Mit der Frage nach der Fährtenarbeit meinte ich eigentlich macht ihr das wie man es im Hundesport unter Fährtenarbeit versteht. Nämlich dass der Hund Bodenverletzungen akribisch verfolgt, oder eher wie beim trailen, dass der Hund dem Gesamtduft der Fährte folgt. So wie Hunde es einfach können?
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Ob der Rüde hypersexuell ist kann ich nicht sagen, wie soll man das aus dem geschilderten folgern? Es kann genauso gut ein Rüde sein, der nie gelernt hat sich zurück zu nehmen. Dem einen fällt das sicher leichter dem anderen schwerer.
Sehr gute Anmerkung!
Unterschreibe ich!
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Er reagiert nur auf Läufige Damen sonst ist es kein Problem.
Färten verfolgen machen wir so wie beim trailen das andere müssen wir dann mal zusammen lernen.
Begonnen hat das mit c a einem Jahr schubweise und als er immer mehr abnahm haben wir ihn dann mit c a 22 Monate gechipt!
Draussen ist es ja das eine aber was macht man wenn er Zuhause nicht mehr zur Ruh kommt? Er kennt seinen Platz und ich kann ihn drauf schicken aber er fängt dann an vor lauter stress sich zu lecken. WEnn die Damen in nächster Umgebung nicht läufig sind hab ich die Probleme nur draussen. Zuhause ist er dann einigermassen entspannt. Mit dem Chip waren die Sachen weg da schnüffelte er manchaml aber das war es dann.
Aber die Hündinnen der direkten Nachbarn werden meist miteinander oder kurz nacheinander läufig dann kann die Phase schon mal ein paar Wochen dauern.
Bei uns lässt keiner die Hunde miteinander spielen deshalb bin ich froh wenn er sich 3 mal pro Woche austoben darf. Wir haben zwar noch eine Hündin ( kstriert) Aber die spielt halt nicht. Übrigens wenn wir seine Freundin zum laufen mitnehmen will er auch mit der nicht mehr spielen und konzentriert sich nur noch auf die Damen. Also hat er nicht mehr interesse an ihr als an uns ich kann ihn auch jederzeit aus dem Spiel mit ihr raus abrufen und das Spiel unterbrechen da hat er null Stress.
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Nochmal von mir kurz die Frage: Was wurde denn bisher unternommen um den Rüden in seinem Verhalten einzuschränken? Ich lese immer nur, er macht dies, er macht das, aber nicht, was dagegen unternommen wurde.
Gibt es eventuell die Möglichkeit eine Einzelstunde bei einem guten Trainer zu nehmen, damit der sich das Verhalten mal anschaut? Unter Umständen kann das sehr aufschlussreich sein. Bei vielen Hunden macht es direkt einen immensen Unterschied von wem sie geführt werden.
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Ja wir haben 2-4 mal im Monat eine Private Trainerin hierseit er 7 Monate alt ist ;-) Und sie ist sehr gut auch sie riet mir zur kastration obwohl sie eigentlich eine Gegnerin ist davon. Vorher hatten wir 2 Monate noch eine andere Trainerin die aber nicht zu uns passte vor Ihr hatte er Angst, plus waren wir in der Welpen und Junghundschule.
Draussen versuchten wir mit verschieden Mittel seine Aufmerksamkeit auf uns zu lenken.
Drinnen übten wir mit impulskontrolle das macht er sehr gut.
Wir übten runter zu kommen was drinnen auch klappt wenn die Nachbarshündinnen nicht läufig sind!
Wir liessen eine Haaranalyse machen und er bekam globuli, spezial Futterzusätze sogar schon Zyklene.
Unsere Trainerin hat auch schon mit ihm alleine gearbeitet da war es noch schlimmer obeohl er sie kennt und sie wirklich gern hat er ist eigentlich total auf mich fixiert! Deshalb hab ich mich am Anfang schon ein wenig gewundert das er nicht mal mehr schaut wo ich bin ;-)
Er hatte ein Schilddrüsenüberfunktion die sich aber mit dem Chip normalisierte, wir müssen in zwei Wochen wieder zur Blutabnahme.
Heute morgen zum Beispiel (Dauerregen seit Tagen und noch weit und Breit keine Hündin in sicht) lief er perfekt kein ziehen, keine Fäden ziehen, kein Jammern und Hecheln danach hat er auch normal gegessen.
einzig was wirklich hilft ist wenn ich ihn Zuhause ins Bett nehme und unter der Decke neben mir liegen kann dann beruhigt er sich aber ich kann ja schlecht am Tag Stunden im Bett verbringen ich arbeite ( von Zuhause aus ) auch noch ein wnig und dann sind ja auch noch die Pferde und der HAushalt ;-)
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Ich denke, jetzt ist das ganze Ausmaß des Problems auf jeden Fall ersichtlicher geworden.
Wenn der Hund bei jedem noch so geringen Reiz abgelenkt ist und dann schon nicht mehr ansprechbar, dann ist das Ziel, ihn von läufigen Hündinnen abzuhalten in sehr weiter Ferne, ehrlich gesagt.
Ihr übt schon das richtige, aber so lange das draußen nicht klappt.....
Es wäre wichtig, im Training dann bewusst auch kleine Ablenkungen einzubauen, vielleicht auch erst in der reizarmen Halle und dann wird erst das Training nach draußen verlagert und da wieder mit erst kleinen und dann größeren Reizen weiter gearbeitet.
Es geht auch gar nicht darum, um jeden Preis seine Aufmerksamkeit auf den Mensch zu lenken (oder den Hund abzulenken), sondern ihm klar und deutlich zu vermitteln, welches Verhalten ich von ihm wünsche und dass das keine Frage, sondern eine klare Ansage ist.
Wenn ihr schon so lange trainiert und nicht langsam dahin kommt, dass der Hund draußen auch mal ansprechbarer ist, scheint am Training irgendwas nicht optimal zu laufen.
Das Ziel, den Hund an läufigen Hündinnen ansprechbar zu machen, ist somit auf jeden Fall sehr weit weg aus meiner Sicht.
Das müsste eigentlich auch ohne Chip machbar sein, dem Hund so eine gute Frustrationstoleranz und Mitarbeit beizubringen und auch unter Ablenkung zu "funktionieren", dass die läufige Hündin am Ende nur noch der Hochschulabschluss sein wird.
Aber dafür müsste der Hund erst mal sein Abitur machen. -
Er hatte ein Schilddrüsenüberfunktion die sich aber mit dem Chip normalisierte, wir müssen in zwei Wochen wieder zur Blutabnahme.
Vielleicht bin ich da nicht auf dem neuesten Stand, dann mag mich jemand korrigieren.
Meines Wissens sind Überfunktionen bei Hunden jedenfalls sehr selten. Meistens kommen sie zu Beginn eines autoimmunen Prozesses vor und enden in einer Unterfunktion.
Überfunktionen verhelfen aber ja auch nicht unbedingt zu Konzentrationsfähigkeit und Ruhe. Wurde denn mal drüber nachgedacht, inwieweit sein Verhalten auch damit zu tun hat?
Diese Beeinflussung könnte sich ja ändern, wenn der autoimmune Prozess abgeschlossen ist. Eine Kastration wird das noch fördern, aber auch ohne Kastration geht das seinen Weg. -
- Vor einem Moment
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