Wo kauft man einen Hund?

  • Fakt ist aber, dass auch heute noch oft überhaupt nicht differenziert wird, sondern schnell gesagt wird "Ein Auslandshund kommt für mich niemals in Frage, weil..."

    Da fehlt noch was: .... und kann werden lauter Punkte aufgezählt, die entweder nicht stimmen oder nur einen Teil der Sache betreffen, der mit Tierschutz überhaupt nichts zu tun hat, und die man umschiffen kann, wenn man will.


    So. :D

  • Hätte gerne einen Hund aus dem Tierschutz bei uns aufgenommen.
    Dort hatten wir auch immer unsere Katzen geholt.
    Traue ich mir (die ja die meiste Zeit mit dem Hund verbringt) aber als ersten Hund nicht zu.


    Beim nächsten mal, möge es in ferner Zulunft sein, geht unser Weg wohl eher Richtung Spitz in Not o.ä.
    Und dann wird es wieder die ärmste Sau, die da zu finden ist.
    Samariter Syndrom.


    Glaube von der Spitzschiene kommen wir in diesem Leben nicht mehr runter.

  • Dazu kommt, das die Beschreibungen eben oft wie bei Rassebschreibungen genau gelesen werden müssen und die Leute auch verstehen müssen, was das für sie im Alltag heißt. Gerade wenn es um die Hunde geht, die noch im Ausland sitzen und nicht in einer PS in D.


    Klar sind diese Mischlinge alle süß, aber "zurückhaltend", "schüchtern", "sensibel"... mag ja erstmal in Verbindung mit dem Foto süß sein, diese ängstlichen, sorgenvoll nach oben gezogenen Augen. Aber was das im Alltag heißen KANN, so weit denken viele dann doch nicht. Oder "bindet sich stark an seinen Menschen",...


    Und dann sieht man sie hier, die Hunde aus dem Auslandstierschutz, mitten in Berlin an der Bushaltestelle mit eingezogenen Schwanz und ängstlichem Blick. Sicher sind die Besitzer auch ruhig und sensibel, auch im Haushalt, aber der Hund muss ja eben auch mal vor die Tür.


    Oder der klein bebliebene HSH Mischling, der in der Familie angekommen dann in der Mietswohnung plötzlich seinen Schutz- und Wachtrieb erkennt. Oder der, der sich so stark bindet, das er enorme Verlustängste durchleidet nur weil man mal kurz den Müll wegbringen will.


    Da kommt es auf die Leute an, wie realistisch sie das einschätzen, wie genau die Orga nachfragt und auch hinterfragt und klar zum Ausdruck bringt, was das alles heißen KANN.


    Für uns käme ein Züchter nicht in Frage, weil wir einfach keine Welpen-Junghundetypen sind. Höchstens es gibt ältere Tiere, ein Grauschnauze die zum Züchter zurück gegangen ist. Aber ein Hund aus dem TS nur vom Foto her kommt auch nicht in Frage.


    Ich will den Hund sehen, mehrfach mit ihm spazieren gehen (Umweltsicherheit testen,...). Wenn überhaupt wären wir eher die Kanidaten die aus Kleinanzeigen, Pflegestellen in der direkten Umgebung oder im TH suchen gehen würden. Vorzugsweise ältere Hunde die vielleicht wegen Tod des Halters oder veränderten Lebensumständen ein neues Heim suchen. Wo sich Zeit für uns genommen wird und wir den Hund ganz genau merhfach kennenlernen dürfen, damit Bauchgefühl und rationaler Verstand zusammen zu einer Entscheidung kommen können.


    Obwohl wir beide von Zuhause aus arbeiten, wäre mein persönlicher Alptraum ein Hund der nicht allein bleiben kann. Welche Einschränkungen das mit sich bringt, selbst wenn man von Zuhause aus tätig ist, habe ich bei einer Bekannten erfahren, wo es trotz Trainings nie etwas geworden ist. Wo man dem Hund zum Müll runter bringen mitnehmen muss, eine Betreuung für einen simplen Arzttermin braucht, ein Krankenhausaufenthalt der Horror für das Tier ist und es die Nahrungsaufnahme unter Fremdbetreuung einstellt,...


    Meine Kleintiere kamen auch immer aus dem TS oder Labor (nur vom Foto angefragt), hätten wir Katzen sehe das ähnlich aus. Aber ein Hund ist eben etwas anderes, mit dem betrete ich die Umwelt und da soll er nicht vor Stress halb vergehen. Wenn der Hamster beißt und scheu ist, ist mir das ziemlich egal, da habe ich einen Hang für die ängstlichen und schüchternen. Beim Hund ist das anders, einfach weil es unsere Wohnumgebung nicht zulässt, so sehr die mir auch ans Herz gehen, wenn man sich die Bilder anschaut.


    Würde ich auf dem Land mit Haus wohnen sähe das auch wieder ganz anders aus. Also auch der Wohnort macht da finde ich einen großen Teil für die Entscheidungsfindung aus. Da wäre die totale Umweltsicherheit nicht sooo wichtig, ich könnte das langsam trainieren und wenn der mit Straßenlärm und vielen Menschen nicht klar kommt, ist es auch egal. Aber da werf ich den Hund nicht sofort in seine persönliche Hölle während der Eingewöhnung.


    Letztenendes muss man sich einfach selber überlegen, wie man selbst Tickt, mit welchen eventuellen Baustellen man leben kann, was einem wichtig ist und was nicht, was man selbst für ein Typ Mensch ist und dann ist es auch egal ob der Hund vom TS kommt, vom Züchter,... Es muss einfach passen, damit man ZUSAMMEN glücklich wird, ob man das Tier nun von selbst "formt" von klein auf oder ein älteres Tier sucht das zu einem passt, ist ja egal.

  • Meine liebe Tierschutzfreundin in Italien schnappt sich auch Tierheimhunde und fährt mit denen in die Stadt, um zu schauen, ob die da ängstlich sind oder nicht. :smile:


    Ich habe immer gesagt, dass ich niemals einen Hund haben möchte, der als Welpe schon im Tierheim war. Wenn es überhaupt ein Ausschlusskriterium gibt, dann das! Schließlich wohne ich in der Stadt, und da muss ein Hund schon einiges wegstecken.
    Und was habe ich nun? Einen Hund, der im Tierheim geboren wurde und 5 Jahre lang nur dort war. Ich wollte sie auch in eine ruhige Umgebung vermitteln, aber sie hat mich überzeugt, dass wir der richtige Platz für sie sind! =)


    Was das Alleinbleiben angeht, schwitze ich auch jedes Mal. Bisher konnten es alle, oder haben es schnell gelernt. Puh...

  • Meiner Meinung nach muss man klar unterscheiden, zwischen Guten und schlechten Tierschutz.


    Gut bedeutet zum Beispiel, offene Karten.
    Weiss ich etwas über den Hund, sage ich es.
    Weiss ich es nicht, dann sage ich das auch.


    Offenheit ist der Punkt.


    Nicht, alles super, alles toll.



    Das Fusselige ist mein Träumend,Traumhund und mit gerade 1 Jahr war sie jung genug, um alles zu lernen.


    Wir sind ein gutes Team, sie macht jeden Blödsinn mit, ist immer mit dabei und einfach ein fröhlicher, aufgeschlossener Hund.


    Für mich war Hüten unwichtig, wichtiger war, dass der Hund lernen kann, in der Stadt zurecht zu kommen.


    Und da war der Verein klasse, sie waren ehrlich, haben stundenlang mit mir telefoniert und stehen mir theoretisch lebenslang zur Seite.
    Praktisch, Naja, wir brauchen es halt nicht.

  • Ich würde mir wohl immer einen passenden oder passend erscheinenden Gebraucht- oder Straßenhund holen, da ich die Zucht der Rassen, die ich charakterlich sowie optisch ansprechend finde, für den (Privat-)Gebrauch nicht unterstützenswert finde oder weil es genügend Exemplare im Tierschutz oder aus privater Abgabe gibt, mit denen ich mir ein Zusammenleben vorstellen kann. Da ich sehr in die Wolfhundeartigen und deren Pseudo-Rassevertreter (Blue Bay Shepherd, Spencer, et cetera) vernarrt bin, habe ich im Prinzip nur die Wahl zwischen einem Welpen aus seriöser Zucht (scheidet aus, da ich keinen Welpen aufnehmen möchte) oder einem Welpen aus einer unseriösen Zucht, die eine nicht anerkannte Rasse mit selbsternannten, ungeprüften Standards züchtet. Ob die Hunde, die dem entspringen, tolle Tiere sind, ist für mich unerheblich, da ich derartige Geschäfte keinesfalls fördern möchte.
    Für mich bleiben also gebrauchte Wolfhunde sämtlicher Art, andere, in ihrem Wesen ähnliche Tierheimhunde, bestimmte nordische oder ursprüngliche Rassen (auch nur gebraucht, da ich die Abgabe an Privatpersonen ebenfalls unmöglich finde), womit meine Antwort auf die Frage ganz klar ist: Vom wie auch immer gearteten Tierschützer, denn auch jemand, der seinen Hund privat abgibt, um ihm ein besseres Leben zu ermöglichen, schützt ein Tier.
    Eine Übernahme eines erwachsenen Hundes vom Züchter, der diesen nicht (unbedingt) behalten möchte, wäre jedoch auch in Ordnung.

  • Meine liebe Tierschutzfreundin in Italien schnappt sich auch Tierheimhunde und fährt mit denen in die Stadt, um zu schauen, ob die da ängstlich sind oder nicht. :smile:


    Ich habe immer gesagt, dass ich niemals einen Hund haben möchte, der als Welpe schon im Tierheim war. Wenn es überhaupt ein Ausschlusskriterium gibt, dann das! Schließlich wohne ich in der Stadt, und da muss ein Hund schon einiges wegstecken.
    Und was habe ich nun? Einen Hund, der im Tierheim geboren wurde und 5 Jahre lang nur dort war. Ich wollte sie auch in eine ruhige Umgebung vermitteln, aber sie hat mich überzeugt, dass wir der richtige Platz für sie sind! =)


    Was das Alleinbleiben angeht, schwitze ich auch jedes Mal. Bisher konnten es alle, oder haben es schnell gelernt. Puh...

    Kommt ja aber auch darauf an, wie lange der Welpe dann im Tierheim saß..... meiner war so zwei Wochen im Tierheim. Und ich hätte ihn auch ohne weiteres genommen, wäre er ein paar Wochen länger dort gewesen. Denn die Betreuung war sehr gut. Milo war schon fast stubenrein, als er zu uns kam, da die Welpenbande durch eine Klappe immer Zugang zur Freifläche hatte und draußen ihr Geschäft erledigte. Der Zwinger, sowie das Gegehe waren sehr gepflegt. Er und die anderen Welpen waren fit und vital, vergnügt, gut ernährt, schönes Fell, klare Augen, aufgeweckter Blick, zugänglich, überhaupt nicht eingeschüchtert, sondern offen und interessiert. Die Ausstattung war mehr als nur ausreichend und die Pflegerinnen waren sehr liebevoll im Umgang mit den Welpen/Junghunden. Aus Mitleid hätte ich ihn nicht mitgenommen. Ich nahm ihn mit, weil die Rahmenbedingungen einfach stimmig und gut waren. Das gehört für mich auch zum Entschluss bei der Auswahl eines Hundes. Ich hätte nicht "irgendeinen" Hund genommen, nur weil er lieb schaut. Genau das ist jedoch ein großes Thema.... wie oft ich schon mitbekommen habe, dass ein Hund wegen der schlechten Verhältnisse aufgenommen wurde, der Welpe/erwachsene Hund mehr oder weniger verwahrlost war, keine/kaum Sozialkontakte hatte, weder zum Menschen, noch zu anderen Hunden... und dann stehen die neuen Besitzer oftmals da wie ein verwaistes Kind, wenn die Problemchen anfangen..... Menschen, die ein Tier aus solchen Zuständen retten, sind nicht doof, oder so. Das möchte ich damit nicht sagen. Es wäre nur für mich nichts. Da muss ich gestehen, bin ich zu egoistisch. Ich wollte einen Hund, der nicht durch schlechten Umgang, oder Verwahrlosung geprägt wurde. Ich wollte einen Welpen, der nahezu "roh" zu mir kommt, damit wir uns ein Verhalten erarbeiten können, mit dem wir und der Hund später klarkommen. Und genau das ist geschehen.

  • Kommt ja aber auch darauf an, wie lange der Welpe dann im Tierheim saß..... meiner war so zwei Wochen im Tierheim.

    Ja, klar, da hast du völlig Recht. Ich nehme ja immer ältere Hunde auf, daher habe ich jetzt von älteren/erwachsenen Hunden gesprochen und erwartet, dass alle das wissen. :ops:
    Meine war 5 Jahre in dem Tierheim (was ein nettes Tierheim ist, aber arm und ohne Abwechslung/Hilfe), deshalb bin ich ja auch so positiv überrascht, wie toll die Kleine hier alles managt. Damit habe ich nicht gerechnet.
    Liegt möglicherweise auch an der Rasse - Dackel sind ja kompetent, wie es jemand sehr Nettes hier aus dem Forum mal ausdrückte.

  • Ach ja, erwähnenswert ist vielleicht noch, dass gerade Langzeitinsassen in Tierheimen oft gar keine schlechten Erfahrungen mit Menschen gemacht haben, zumindest nicht in ihrer Tierheimzeit. Auch nicht in ganz miesen Tierheimen. Sie machen die Menschen ja nicht für ihre Situation verantwortlich, und immerhin sind es die Menschen, die das Futter bringen (und umso toller, wenn es nicht jeden Tag was gibt).
    Das Ausspritzen der Zwinger ist vielleicht noch so ein Punkt, aber meiner Erfahrung nach entwickeln die dann eher Angst vor Wasser/Nässe als vor Menschen.
    Manche werden trotzdem verrückt, keine Frage. Und vor allem kein Wunder.

  • Ach ja, erwähnenswert ist vielleicht noch, dass gerade Langzeitinsassen in Tierheimen oft gar keine schlechten Erfahrungen mit Menschen gemacht haben, zumindest nicht in ihrer Tierheimzeit. Auch nicht in ganz miesen Tierheimen. Sie machen die Menschen ja nicht für ihre Situation verantwortlich, und immerhin sind es die Menschen, die das Futter bringen (und umso toller, wenn es nicht jeden Tag was gibt).
    Das Ausspritzen der Zwinger ist vielleicht noch so ein Punkt, aber meiner Erfahrung nach entwickeln die dann eher Angst vor Wasser/Nässe als vor Menschen.
    Manche werden trotzdem verrückt, keine Frage. Und vor allem kein Wunder.

    Ich denke, das Problem ist eher, dass sie, je nach TH, sonst nicht viel Erfahrungen machen. Gerade bei Welpen blöd.

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