Wo kauft man einen Hund?

  • Dieses Freikaufen von Gebärmaschinen ist übrigens etwas, wo ich echt ganz, ganz arg ins Wanken käme und möglicherweise nicht nein sagen könnte. Ich weiß, dass das falsch wäre, aber wenn ich mir vorstelle, da zeigt mir einer so eine ausgelaugte Hündin, die jahrelang in irgendeinem Verschlag oder Kellerloch werfen musste und würde sie mir für 50 Euro verkaufen... puh. :( :

  • Ich bin ja eher ein fauler Mensch, habe viel Stress im Beruf und ein abwechslungsreiches bzw. stressiges Leben.
    Meine Hunde vom Züchter kamen als welpen dazu und machen das von Anfang an einfach mit. Problemlos! Der Hund aus dem Tierschutz hatte damit massive Probleme. Ständig im Auto mitfahren, ständig woanders gassi gehen, im Kofferraum warten, auf der hütewiese abhängen, auf dem hundeplatz arbeiten, mal hier, mal da und dann wieder dort.
    Für langwieriges eingewöhnen fehlt mir die Zeit. Alle meine Hunde, die vom guten seriösen Züchter kamen und kommen, passen sich perfekt an, sind immer dabei, bleiben alleine, bewachen das Grundstück, und laufen total schnell einfach so mit.


    Ich bin sicher kein überhundehalter und kein hundespezialist, aber alle meine Hunde, die als welpe vom Züchter zu mir kamen, sind mega easy hunde, die eigentlich Selbstläufer sind und nur weil ich hohe Anforderungen habe, bin ich auch mal am meckern auf hohem Niveau.


    Ein angsthund, eine jagdsau, ein verstörter hund, könnte bei mir nicht glücklich werden bzw. nicht bleiben und dieses Risiko will ich nicht eingehen. Bei einem Welpen vom guten Züchter, weiß ich worauf ich mich wahrscheinlich einstellen kann und ob das passt. Ü-Ei geht in meinem Leben einfach nicht. Ich fühle mich deshalb nicht schlecht, oder schuldig, dass ich keinem "armen" hund helfe, ich erspare dem "armen" Hund und mir Frustration und Überforderung für beide Seiten!
    Ich spende Geld für kastra Programme im Ausland und kaufe meine Hunde beim guten, seriösen Züchter, das sind meine Beiträge zur Vermeidung von hundeelend. Könnte ich mehr tun? Sicherlich! Aber weniger könnte ich auch tun. Ich bin kein gutmensch und ehrlich, ich will auch keiner sein.


    Nur was mich nervt, wenn mir vorgehalten wird, dass ich ja keinen Armen hund gerettet habe und es so viele arme hunde gibt, warum ich denn beim Züchter kaufe und nicht wie man selber einem so dankbaren tier aus weissderkuckuckwoher, ein Zuhause biete.


    Das ist schlicht meine Entscheidung und dafür rechtfertige ich mich nicht. Meine Hunde müssen in mein Leben und zu meinen Ansprüchen passen und das gelingt gut gezüchteten welpen vom Züchter nunmal besser in meinem Leben und für meine Bedürfnisse, als vielen tierschutzhunden.


    Mein Leben ist nunmal so, stressig, immer in Bewegung und zeitknappheit und beeilen gehört da genauso dazu, wie im Auto warten und durch die Gegend gefahren werden. Genauso wie es sein kann das die Hunde jeden Tag mal alleine sind, mal dafür gar nicht, mal müssen sie 20 km am Tag laufen, mal nur 10 km. Mal ist hundeplatz, mal nicht, mal viel Aktion, mal sitzen sie 3 Stunden in der box im Kofferraum usw. Und das alles von Anfang an. Eingewöhnungszeit gibt es hier praktisch nicht. Hier gibt es Alltag und da müssen sie mit machen. Meine Hunde vom Züchter haben und hatten damit nie ein Problem, der tierschutzhund war völlig überfordert und kotzte irgendwann schon, wenn wir nur Richtung Auto gingen. Da habe ich sie dann nicht mehr mitgenommen. Immer öfter und länger schob ich sie ab, weil es für sie nur Stress war und immer weniger war sie Teil meiner Gruppe. Zuerst blieb sie dann alleine, damit ging es mir aber nicht gut, alle Hunde dabei und einer sitzt 8 Stunden oder länger alleine daheim, obwohl ich ihn mitnehmen wollen würde, aber er hält den Stress nicht aus. Und in der Zwickmühle will ich nicht mehr sein. Ich fand eine Lösung die für alle perfekt ist, für die kleine maus und für mich.


    Aber die Lektion saß, so wie mein Leben ist, geht ein tierschutzhund einfach nicht. Ihn würde das wohl überfordern und mich auch nicht glücklich machen.


    Lg

  • Das sind die harten Grenzfälle... Da gibt's kein tatsächliches richtig oder falsch, fürchte ich.


    Man weiß, was dem Mädel blüht, wenn sie bleibt und was auf die Nachfolgerin zukommt, wenn sie geht.
    Moralisch gesehen ein klarer Punkt pro Lynchjustiz.

  • kein Din, alles gut.


    Im Endeffekt steht alles mit den WelpenKäufern.


    Immer noch, und solange es die gibt, denen anständige Aufzucht, Sozialisierung etc egal sind, wird es leidende Mütter geben. Klar die Väter auch, aber die Hündinnen sind über Jahre in Schweinekoben gepfercht und dürfen über Jahre nur produzieren.
    Dagegen geht es den Rüden zumindest halbwegs.


    Um ehrlich zu sein, habe ich schon so manches Mal gedacht, ich würde die WelpenKäufer gerne mal für einige Wochen dort einsperren.

  • Da kann ich bis auf das Jagen sagen, passt zu meinem Hund.


    Gut, anfangs hatte sie Schwierigkeiten, zur Ruhe zu kommen, aber sonst war sie immer recht gut in den Alltag integrierbar.


    Da gab es nie Probleme.


    Nur das Schlafen war Anfangs schwierig, und sie ist halt ein Jäger.
    Aber Stadt,Bus,Bahn, Hektik, alles kein Thema.

  • Geht mir momentan auch ein bisschen so.



    Ich würd nicht ausschließen, dass ich auch mal wieder einen TS-Hund nehme, in passender Situation vielleicht sogar einen schwierigen Hund, aber momentan ist mir einfach nach was massgeschneidertem.


    Kenne recht viele Leute, die mit TS-Hunden angefangen haben und denen es irgendwann ähnlich geht.
    Aber auch solche, bei denen es genau andersrum ist, z.B. eine Dame, die früher eine Windhundrasse gezüchtet hat und in Sport und Show aktiv war, aber jetzt (Jahrzehnte später) einfach nicht mehr das Bedürfnis danach hat und nur noch gemütlich mit ihren Hunden spazieren gehen will. Die hat jetzt ältere Galgos aus dem TS.
    Und ich weiß auch von Leute, die seit Jahren immer beides haben und machen.




    Es ist ne gute Tat so einen Hund zu nehmen, keine Frage.


    Aber hier im Forum wird doch auch grade deswegen so intensiv von Vermehrerwelpen abgeraten, weil die oft gesundheitlich ziemliche Wracks sind. Abgesehen von Infektionskrankheiten und Parasiten, die man zwar bekämpfen kann, die aber grade in der Entwicklungszeit oft bleibende Schäden hinterlassen, wird da ja auch intensiv Inzucht betrieben, es werden absichtlich "Sondermodelle" wie Teacups und Plattnasen und Merles produziert, es werden (mehr oder weniger) reinrassige Hunde verpaart ohne Rücksicht auf rassetypische Erbkrankheiten...


    Ich kenne einige Vermehrerhunde und auch wenn manche davon gesundheitlich ok sind, sind die meisten ziemliche Verreckerle mit zig Dauerbaustellen und auch ner ganzen Latte an rassetypischen Krankheiten. Grade so Hunde wie Chihuahuas, Französiches Bulldoggen, Labrador und Golden Retriever, die eh schon gesundheitlich vorbelastete sind wenn sie nicht aus sehr seriöser Zucht sind, da tut man sich meiner Erfahrung nach keinen Gefallen mit, wenn man die aus so einer Herkunft kauft, weder finanziell noch emotional.



    So, und nu kommt der gleiche Hund oder sogar noch der Hund, der sogar beim Vermehrer schon Ausschuss gewesen wäre, aus dem TS statt direkt vom Erzeuger.
    Moralisch in meinen Augen schon irgendwo besser, und wenn man das sehenden Auges macht, Respekt. Auch diese Hunde haben nen schönes Zuhause verdient.


    Aber grad in der Situation fällt es mir schwer, den TS einem normalen Hundeinteressenten als Alternative zum guten Züchter zu empfehlen. Die meisten Leute wollen ja keinen Pflegefall und keinen teuren Dauerpatienten, aber genau dafür hat man bei solchen waschechten Vermehrerhunden ein meiner Erfahrung nach nicht kleines Risiko, das nicht wirklich dadurch sinkt, dass der Hund zwischendurch mal im TH war.

  • @Gammur


    Das soll jetzt nicht nur an dich gerichtet sein, ist auch gar nicht böse gemeint und ich kann deine Gründe für einen Hund vom Züchter nachvollziehen. Aber ich lese hier im Forum derartige Argumentationen oft unter Bezugnahme auf einen (!) oder vllt. zwei Tierschutzhunde, den/die man mal hatte und mit dem/denen es nicht so gut geklappt hat...manch einer hat sogar noch nie einen Hund aus dem Tierschutz besessen und kennt nur vom Hören/Sagen irgendwelche Horrorstorys...


    Es macht keinen großen Sinn, und ist auch nicht fair, von wenigen Individuen/geringen Erfahrungen auf die Gesamtheit aller dieser Hunde zu schließen. Stell dir vor, deine drei müssten aus schwerwiegenden Gründen ins Tierheim und dann käme jemand mit einem ähnlichen Alltag wie deinem daher und würde sagen, nee, mein Leben ist zu unstetig und stressig, damit kommen die nicht klar...


    Will sagen, man muss doch immer den jeweiligen Einzelfall berücksichtigen. Meine jetzige Hündin z.B. ist ein Second Hand Hund, kommt aber ursprünglich von einem eingetragenen Züchter. Dennoch war sie ein extrem unsicheres, verschrecktes Häufchen Elend, als sie zu mir kam. Heute merkt man davon nahezu gar nichts mehr, sie ist fröhlich, offen und begleitet mich überallhin (mein Alltag sieht übrigens in etwa so aus wie deiner). Dagegen war die Straßenhündin, die hier auf PS einzog, von Anfang an aufgeschlossen und unkompliziert (bis auf ihren ausgeprägten Jagdtrieb, mit dem ich aufgrund ihrer Optik aber gerechnet hatte), ist mit mir von der ersten Woche an zwischen zwei Wohnorten regelmäßig gependelt (lange Autofahrten inklusive auch mal alleine Warten im Auto), konnte problemlos 3 Stunden am Stück oder auch mal 3 Tage hintereinander nur Minirunden ab und hat den stressigen Studentenalltag wunderbar und entspannt mitgemacht.

  • Ich kenne ganz tolle TS-Hunde und ganz fürchterliche. Für mich wäre das einfach nichts. Bei mir ist es so ähnlich wie bei Gammur. Ich wünsche mir irgendwo Vorhersehbarkeit und keine riesigen Baustellen. Die Hunde müssen irgendwie im Alltag mitziehen können. Beim Rassehund vom guten Züchter muss man eigentlich nicht befürchten (sofern die Rasse der Wahl zu einem passt^^), dass da was nicht klappen könnte. Außerdem habe ich gewisse Vorstellungen von Optik und Wesen. Vielleicht bin ich da sehr engstirnig, aber es sind eben bestenfalls 15 Jahre, in denen ich mich nicht nur arrangieren möchte...

  • So, und nu kommt der gleiche Hund oder sogar noch der Hund, der sogar beim Vermehrer schon Ausschuss gewesen wäre, aus dem TS statt direkt vom Erzeuger.
    Moralisch in meinen Augen schon irgendwo besser, und wenn man das sehenden Auges macht, Respekt. Auch diese Hunde haben nen schönes Zuhause verdient.


    Aber grad in der Situation fällt es mir schwer, den TS einem normalen Hundeinteressenten als Alternative zum guten Züchter zu empfehlen.


    Die Tierschutzhunde kommen ja nicht alle aus derartig miserablen Quellen. Und hinzu kommt, dass nur die robusteren überleben, gerade wenn die Umstände schlecht sind.
    Ist vielleicht eine gewagte Theorie, aber bis auf Resa haben meine Hunde eigentlich eine ganz gute oder schlichtweg normale Gesundheit, was mich manchmal durchaus gewundert hat. Meine Tierärztin brachte mich drauf - nur die Robusten überleben überhaupt so lange.
    Wobei das natürlich vor allem auf meine älteren Hunde zutrifft, bei jüngeren weiß man es ja nicht.


    Bei diesen Vermehrerwelpen ist die Gesundheit für mich auch nicht der Hauptgrund, weshalb ich sie ablehne (damit kenne ich mich auch gar nicht gut aus), es ist nur das Argument, das bei den Leuten am besten zieht.


    Aber für mich spielt die Gesundheit auch nicht so eine große Rolle bei der Hundewahl.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!