Skateboard, Waveboard... wie daran gewöhnen?

  • Hallo in die Runde!


    Heute komme ich mal mit einem Anliegen, leider habe ich nichts brauchbares im Forum entdeckt....


    Und zwar hat Abby von Welpenbeinen an panische Angst vor Skateboards (oder auch Waveboards, Longboards etc.).


    Sobald sie eines hört (das kann noch weit entfernt sein aber bereits in Hörweite) versteift sie sich und bekommt eine "Punkerbürste".
    Genauso reagiert sie auf Kofferrollen.
    Sobald sie aber merkt "ah, nur ein Koffer" ist alles gut, kommt aber ein Skateboard in Sichtweite, springt sie in die Leine und fängt total panisch an zu bellen (für Außenstehende hört sich das sehr aggressiv an, es ist bei ihr aber eindeutig Panik).


    Wir wohnen gottseidank in einer Gegend, wo viele Leute tolerant sind.
    Es haben schon einige junge Menschen versucht, Abby zu zeigen daß das "böse Skateboard" ihr nichts tut.
    Heißt also abgestiegen, Skateboard hinter dem Rücken und dann langsam versucht das Skateboard zu zeigen.


    Sobald das Skateboard versteckt ist, ist alles gut, sie begrüßt freudig aber auch leicht winselnd den Fahrer, kommt das "Ding" aber wieder in ihr Blickfeld, fängt sie ihr panisches Gekläffe wieder an und wenn ich sie nicht gleichzeitig am Halsband UND Geschirr festhalten würde, sie würde sich da direkt rauwinden und wegrennen! :???:
    Sie ist dann auch nicht mehr ansprechbar und panisch ohne Ende...


    Nun ist der Kumpel meines Sohnes begeisterter Skater und sie kennt ihn seit sie ein Welpe ist.
    Sobald wir ihn aber draussen mit Longboard treffen, wird das Teil direkt panisch angebellt und man merkt ihr richtig an daß sie nicht weiß was sie tun soll:
    freudig begrüßen oder panisch kläffen und versuchen wegzulaufen?
    Das ist dann ne Mischung aus beidem bei ihr, erst wenn das "böse Ding" hinterm Rücken versteckt wird, ist alles gut und sie entspannt sofort.


    Nun sind ja nicht alle Leute so tolerant, steigen von ihrem Skateboard ab und verstecken es hinter ihrem Rücken, zudem wird es zunehmend wärmer und in unsere Gegend sind wieder mehr und mehr Skater anzutreffen.


    Daher würde ich gern Abby die Angst davor gern etwas wegnehmen wollen (besonders im Sinne der Skater die vielleicht panisch von ihrem Board abspringen weil ein "böser großer schwarzer Hund" sie aggressiv anbellt), doch wie soll man das am besten anstellen?


    Ein Board vom Kumpel meines Sohnes ausleihen, in der Wohnung hinlegen und sie immer wieder hinführen?
    Uns auf unseren Hof stellen (da kann sie zumindest nicht wegrennen, falls ich sie nicht halten könnte) und den Kumpel an ihr hin- und her vorbeifahren lassen?


    Wie gesagt, sie kläfft das Ding nur an, sie würde weder dem Fahrer noch das Board beissen, eher würde sie mit all ihrer Macht versuchen, die Flucht zu ergreifen...


    Ich würde mich über Tipps diesbezüglich sehr freuen!

  • Ich würde mir da echt ein Board leihen oder kaufen und es einfach irgendwohin stellen. Am besten erstmal in den Hof, aber so daß Abby nicht direkt dran vorbei muss.
    Wichtig ist das ihr ruhig bleibt, ich würd die ersten Tage das echt einfach da stehen lassen. Solange bis du merkst das Abby ruhiger ist, je nachdem wie sie damit klarkommt kann man nach ein paar Tagen das Ding auch mal mit Leckerlies dekorieren oder sowas.
    Erst wenn sie ruhig dran vorbei gehen kann würd ichs in die Wohnung holen und da stehen lassen.
    Ist es da dann auch okay für sie wieder raus und bewegen. Dann rein und das Ding bewegen.


    Einfach so kleine oder große Schritte wie Abby es braucht. Viel Glück!

  • huhu,
    weiß ja nicht, wie verfressen sie ist, aber könnt ihr vllt ein bord, festgestellt irgendwie in der nähe ihres Futterplatzes stellen?
    Und dann eben immer näher rücken.


    Zusätzlich eben da ein oder andere einfach nur in der gegend rumstehen lassen, wie du es selbst schon gedacht hast.


    viel erfolg

  • Hallo!


    Wir wohnen im Mehrfamilienhaus und gehen nur auf den Hof zum Müll wegschmeissen.
    Dort einfach stehen lassen, ist also nicht so sinnvoll. ;)


    Aber das ist eine echt tolle Idee, das Board zb in der Küche, etwas entfernt von ihrem Futterplatz, stehen zu lassen.


    Abby ist relativ bestechlich, also könnte ich dann, je nachdem wie schnell sie es toleriert, nach und nach Leckerlies darauf platzieren (ist eh ein "Lieblingspiel" von ihr, Trockenfutter in der Wohnung zu suchen - sie muß dann zb im Flur sitzenbleiben bis ich einige Trockenfutterteile in der Wohnung "versteckt" habe und dann darf sie auf mein Befehl hin lossuchen).


    Ich werde den Kumpel meines Sohnes gleich einmal morgen fragen, welches seiner Boards er uns für einige Tage zu Übungszwecken ausleihen würde (er hat mittlerweile 4 verschiedene). :roll:


    Ich bin echt froh, daß die meisten Skater in unserer Ecke so verständnisvoll sind (viele haben mir erzählt, daß sie oft diese "netten Begegnungen" haben und somit automatisch bei bellenden Hunden absteigen), aber man trifft ja auch nicht so verständnisvolle Menschen, oder Leute die Angst vor Hunden haben (oder aber: mein Hund sieht ein Skateboard und fängt das panische Bellen an, direkt neben uns läuft Mama mit Kleinkind und Kleinkind bekommt den Schock für's Leben weil ein großes Hund plötzlich ganz böse bellt)...


    Ich hoffe, wir bekommen das bald in den Griff mit einem geliehenen Board, ich werde über unsere Fortschritte berichten. :bindafür:

  • Denk nur daran, das Board anfangs irgendwie zu fixieren, wenn es in der Wohnung steht! Falls sie in einem Anflug von Mut die Vorderbeine draufstellen sollte kann sich das Board so nicht schnell bzw. unkontrolliert bewegen und in herumstehende Gegenstände rollen, was ihr u.U. noch mehr Angst einjagen könnte.


    Bei uns stand ein Longboard fixiert im Wohnzimmer herum, nach einer langsamen Gewöhnungs- und Schnupperzeit habe ich Leckerlies drauf gelegt und irgendwann ist mein Hund von allein und ohne Futter draufgeklettert. Darauf könnt ihr dann mit viel Geduld aufbauen.
    Viel Erfolg :gut:

  • ihr müssts euch ja nich unbedingt leihen, falls das mich funktioniert.
    die dinger gibt es auch in billig zu kaufen.


    räder erstmal abgreschraubt und losgeübt.


    die räder könnt ihr ja dann wieder anschrauben

  • Ich würds auch einfach irgendwo plazieren, paar Leckerli drauf, und mal gucken, was passiert. Nicht "hinschieben" oder "hinloben", aber schon ermutigen mit einem "Fein" oder so (oder Klick), wenn sie Interesse zeigt. Das Ding ist ganz normal, egal, wo´s gerade rumsteht.


    Man kanns es zunächst fixieren, aber irgendwann dann die Fixierung lösen, sodaß sie sieht, das rollt halt einfach. Oder mal vor ihrer Nase dem Teil, von dem sie gar ein Leckerli geholt hat, nen kleinen Stups mit dem Finger geben, sodaß es von ihr weg (!) rollert, und dann vor lauter Freude übers Wegrollern selbst quietschen, ihr Leckerli geben, und gleich nochmal anstupsen. Bei meinen würd das sofort ziehen, wenn ich so nen Spaß damit habe.


    Erst mal übern Teppich rollern, dann auf PVC, dann Fliesen oder so, daß es halt schrittweise lauter wird.


    Beim Spielen würd ich sogar meinen Hund einfach mal damit Kunststückchen machen lassen. Darauf absitzen lassen (dabei festhalten), oder Platz oder so (ok, die Biene ist klein genug *gg). Oder drüberspringen von einer Seite auf die Andere. Oder, wenn man klickert, versuchen, dem Hund beizubringen, das Teil selbst anzustupsen (Leckerli drunterlegen, sodaß er nach dem Wegstupsen drankommt). Oder drauf sitzen lassen und das Teil nen Zentimeter weit schieben (nicht loslassen), und daran zusammen mit dem Hund Spaß haben und voll loben während der Bewegung. So hab ich Biene das Schubkarrenfahren gezeigt :-) Man kann auch einfach, wenn der Hund davon schon Leckerli nimmt, wenn man das Leckerli drauf hat, damit vom Hund wegfahren, sodaß er dem Teil hinterherkriechen muß, während es sich bewegt, um ans Leckerli zu kommen (aber erst machen, wenn ihm das Teil im Stehen schon selbstverständlich ist, klar).


    Und wenn man dann mal draußen ist, das Teil mitnehmen, und diese Übungen draußen verlangen. Dann kommt nach dem x-ten Mal ein anderer Skater, und man macht genau dasselbe mit dem fremden Board. Á la "siehste, beißt auch net". Also erstmal Leckerli davon nehmen, dann berühren, dann drauf sitzen etc., halt dieselben Steps (muß net alles auf einmal sein, immer mal wieder halt, der Sommer bietet sicher genügend Möglichkeiten).


    Irgendwann stellt man sich auch selbst drauf (oder bei Dir halt Dein Sohn), während Hundi zuguckt, und bewegt sich ein klein wenig damit. Zu dem Zeitpunkt sollte der Hund eigentlich nur noch ganz neugierig zum Sohn hingehen, um das Teil zu beschnuppern.


    Ab da kann man dann in der Nähe von Skatern spazierengehen, ab und an mal Kontakt suchen, kurz mit einem quatschen, Board angucken, weitergehen. Man will ja auf Dauer net den Hund dazu bringen, jeden Skater vor lauter Begeisterung zu begrüßen, es reicht ja, wenn er irgendwann (neudeutsch) "gechillt" dran vorbeigehen kann.....


    Das Problem an den Dingern wird halt sein, daß die Skater sich damit ja recht laut, schnell und oft frontal auf einen zu nähern, und das kommt halt beim Hund als aggressiv an, und wenn einer etwas unsicher ist, kläfft er halt dann, weil er meint, sich verteidigen zu müssen. Und wenn Du verknüpft kriegst, daß schnell "Rollern" Spaß bedeutet, net Aggressivität und Angriff, dann müßte das hinzukriegen sein.


    Du kannst Dich auch mal an nem Skatepark einfach auf etwas Entfernung hinsetzen, sodaß Hundi noch was sieht, aber noch relativ ruhig bleiben kann. Nimm Dir was zum Futtern mit, bleib ne Stunde, mach ein Picknick draus, knabbert was, bis der Hund dann (von sich aus, also nicht auf Kommando) ruhig liegen kann und entspannt, trotz der Geräusche und Leute in der Nähe. Dann kannst irgendwann wieder gehen. Aber echt erst, wenn er entspannt ist.


    Das ein-zweimal erfolgreich, dann beim nächsten Mal etwas näher ran, etc. etc.


    Und wenn Dein Sohn selbst skatet, kannst auch einfach nur mit dem Sohn zu ner Zeit rausgehen, wo der relativ allein unterwegs ist, und einfach nur mit Euch beim Gassi mitfährt oder so, zwischenrein mal umkehrt und zurückkommt, etc. - Deinem Sohn wird sie eher vertrauen als fremden Personen, und so lernt sie die Geräusche auch als ungefährlich kennen. Beim Zurückkommen den Sohn evtl. ein Leckerli geben lassen.


    So - mehr Ideen hab ich grad net, irgendwas davon wird schon passen und für Euch machbar sein .-)

  • Das ist doch perfekt zum Shapen :D


    Kennst du das?


    Es bedeutet einfach einen Trick oder ein gewünschtes Verhalten deines Hundes sehr sehr kleinschrittig aufzubauen.
    Am leichtesten geht es mit einem Clicker. Wenn du ihn noch nicht benutzt, kann ich dir das für solche Sachen sehr empfehlen!


    Du stellst das Board irgendwohin, wo es sie noch nicht aufregt. Schaut sie da hin, click -> Leckerli. Dann geht sie vielleicht einen Schritt hin -> Click -> Leckerli. Usw. bis sie vor dem Board steht. Dann kannst du entweder das Board bewegen, ganz langsam, bleibt sie ruhig -> Click -> Leckerli (nicht ewig warten! Du schubst an, nächste Sekunde Clicken). Oder du lässt deinen Hund es bewegen.
    So hat mein Hund das skaten gelernt ;-) Der liebt aber so bewegliche Dinge :D


    Wenn du das geschafft hast, ist das Problem aber noch nicht gelöst. Hunde lernen orts- und situationsbezogen. D.h. vor dem Skateboard hat sie vielleicht keine Angst mehr, aber wenn Leute sich auf dem Board komisch bewegen und die Geräusche lauter sind und die Begegnung wo anders und ungeplant ist, kanns nochmal ganz anders aussehen. Hier würde ich es auch mit schönclickern versuchen.
    Idealerweise siehst du den Skater vor deinem Hund, du weist ihn darauf hin und lobst sofort, wenn sie noch ruhig ist. Dann würde ich weiter loben/clickern/Leckerli geben, solange sie ruhig ist und am Anfang schaun, dass genug Abstand ist.


    Sowas dauert und man sollte auch möglichst kleinschrittig an das Problem ran gehen. Also nicht gleich Cousin auf dem Hof und der Hund muss hingehen.

  • So wie DieBoss das beschreibt haben wir das mit dem Hund einer Bekannten praktiziert.


    Mein Sohn skatet und wir sind sonntags sehr sehr früh zu einem Skaterplatz gefahren, da ist der normalerweise leer :-). Mein Sohn hat sich quasi nur auf "Anweisung" bewegt und die Entfernung Hund - Skater wurde entsprechend angepasst.

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