Lärm als Abschreckung?

  • Zitat

    Hallo
    Meine eigentliche Frage: Die Hundeschule hat empfohlen, eine mit Steinen gefüllten Dose neben ihn zu werfen und dabei Nein zu schreien.


    Was haltet ihr davon? Wird er da nicht sehr schreckhaft, nervös oder ängstlich? Irgendwie ist mir das zu heftig. Auf der anderen Seite möchte ich natürlich nicht, dass er mal Gift unterwegs aufnimmt. Meint ihr, man kann das Problem auch anders lösen? Genauso wie die Sache mit dem Bett, reicht es ihn da rauszuholen und auszuschimpfen oder muß ich da wirklich mit dieser Dose ran?


    Bin dankbar für Eure Meinungen und Erfahrungen!



    Nix, ich halte gar nix davon. Und zwar in jeder denkbaren Situation. Warum sollte man den Hund für entwas erschrecken, was man selber verpennt hat?

  • Vielen Dank schon mal für die Meinungen.
    Ich habe vielleicht etwas wichtiges vergessen:
    Wir haben den Hund erst seit 1. Januar. Er lebte bis zur 16. Woche in einer Familie und kam dann dort in den Keller oder Garten. Deshalb bin ich mir vor allem unsicher, ob ich ihn nicht verstöre, wenn ich jetzt zu solchen Mitteln greife.
    @diesiso: ich erwische ihn schon dabei, er macht es direkt vor mir, manchmal denke ich direkt mir zum Spaß. Ich muss ihn dann tatsächlich aus dem Bett zerren, was ja auch nicht soo schön ist. Manchmal denke ich, es fehlt einfach noch an dem wirklichen Grundgehorsam, dann würde doch ein "komm hier", was er größtenteils schon befolgt auch genügen, um ihn aus dem Bett zu bewegen.


    staffy und Snoppy: das genau waren meine Gedanken bei der Empfehlung. Natürlich muss ich ihn weiterhin aus dem Bett holen und ihm klarmachen, dass er da nicht rein darf, aber innerlich habe ich da eine Hemmschwelle mit dieser Dose ihn so zu erschrecken.
    Ich würde eigentlich lieber an seinem Grundgehorsam arbeiten, "aus" etc., damit sich das festigt, wenn möglich ohne solche Mittel. Bin ich da ein Tagträumer?
    Ohje, so viele Meinungen...

  • Zitat

    Vielen Dank schon mal für die Meinungen.
    Ich habe vielleicht etwas wichtiges vergessen:
    Wir haben den Hund erst seit 1. Januar. Er lebte bis zur 16. Woche in einer Familie und kam dann dort in den Keller oder Garten. Deshalb bin ich mir vor allem unsicher, ob ich ihn nicht verstöre, wenn ich jetzt zu solchen Mitteln greife.
    @diesiso: ich erwische ihn schon dabei, er macht es direkt vor mir, manchmal denke ich direkt mir zum Spaß. Ich muss ihn dann tatsächlich aus dem Bett zerren, was ja auch nicht soo schön ist. Manchmal denke ich, es fehlt einfach noch an dem wirklichen Grundgehorsam, dann würde doch ein "komm hier", was er größtenteils schon befolgt auch genügen, um ihn aus dem Bett zu bewegen.


    Siehst Du, und woher soll er wissen, welche Regeln in Deinem Haus gelten?
    Meinst Du, dass er die in 3 Wochen alle lernen konnte?


    Bring im "Rauf" und "Runter" bei. Wenn er irgendwo drauf liegt, wo er nicht soll, wirf ein Megaleckerchen auf den Boden, so dass er es sieht und er sofort hinterhersegelt. Wenn er zum Flug ansetzt, sagst Du "runter" und läßt ihn sein Belohnungshäppchen fressen. Dann lockst Du ihn mit einem kleineren Stückchen wieder "Rauf" - loben, Leckerchen.
    Und den ganzen ablauf wieder von vorne.
    Und schon Kann Hundi zwei tolle Tricks...

  • Zitat

    Ich würde eigentlich lieber an seinem Grundgehorsam arbeiten, "aus" etc., damit sich das festigt, wenn möglich ohne solche Mittel. Bin ich da ein Tagträumer?


    Nein, damit bist du auf genau dem richtigen Weg !!
    Für eine vernünftige Hundeerziehung braucht man Körper, Stimme und Geduld, mehr nicht !!
    Der Hund muß doch erstmal Vertrauen zu dir aufbauen und sich einleben ! Sein Start ins Leben war ja nun nicht besonders gut und bei euch ist er auch noch nicht richtig heimisch. Hab Geduld mit ihm,stell deine eigenen Hausregeln auf und die hat er einzuhalten. Allerdings liegt es an dir, ihm die verständlich zu erklären und zwar so oft, bis er sie wirklich verstanden hat. Du mußt aber immer meinen und ausstrahlen, was du sagst ! Kein vielleicht, evtl, ... gerecht, aber konsequent !


    Rauft euch erstmal zusammen, lernt euch zu vertrauen, dann gibt sich der Rest mit der Zeit !


    Grüße, staffy

  • Danke für den Tip. So ähnlich hatte ich das vor, allerdings meinte dann der Trainer in der Schule, ich würde ihn dazu animieren, absichtlich rauf zu springen, damit er beim runterspringen ein Leckerchen bekommt.
    Momentan habe ich so ein bißchen das Gefühl, ich lasse diese Hundeschule (nicht die Erziehung) erstmal weg. Mir wurde vom Tierarzt (bei dem ich nicht mehr bin) geraten, sofort eine Schule aufzusuchen. Ich persönlich hätte eher dazu geneigt, dass sich der Hund erstmal an uns und sein Umfeld gewöhnen kann. Ich werde mich wohl eher mal nach einem Tiertrainer umsehen, der zu uns kommt und hier mit uns individuell übt.
    Diese Trainings-discs, die hier auch empfohlen wurden, lehne ich gar nicht sooo generell ab (zumindest besser als diese furchtbar laute Dose), aber ich würde sie eigentlich lieber als wirklich "allerletztes Mittel" im Hinterhalt behalten.
    Unser Berny ist nämlich wirklich ganz lieb und ich will ihn nicht verunsichern. Manchmal schaut er mich an, als wenn er mir sagen will: "ich würde Dir so gerne gefallen, aber ich weiß nicht, was Du von mir willst!"
    :love:

  • @ diesieso


    Zitat

    Trainingsdiscs, Dosen, Wurfkette, ect. MÜSSEN wirklich im richtigen Moment eintreffen, was nicht immer einfach werden wird und sie müssen auch unauffällig wieder eingesammelt werden und dürfen dabei und auch beim sonstigen Spaziergang keine Geräusche von sich geben...


    Und all diese Dinge MÜSSEN vor der Anwendung kondtioniert werden. Ich finde es bedenklich hier solche nicht vollständigen Anweisungen zu geben, es sind auch Hundeneulinge im Forum unterwegs.
    Durch die Disc Scheiben lernt der Hund eine begonnene Handlung abzubrechen, dies erzeugt Frustration. Ist der Hund nicht auf die Scheiben konditioniert, d.h. er hat nicht gelernt, diese Frustration beim Besitzer abzubauen, so kann das Vertrauen in den Besitzer stark geschädigt werden. Gerade für sensible Hunde kann der Schuß beliebig nach hinten losgehen.


    Grüße Christine

  • Ich würde das mit der Dose erstmal lieber sein lassen.


    Wenn du deinen Hund erst so kurz hast und die Vorbesitzer sich nicht recht um die Erziehung gekümmert haben (hört sich jedenfalls so an),dann hat er das Kommando "Nein" wahrscheinlich noch nicht recht verinnerlicht.
    So ein Kommando beherrscht ein Hund innerhalb von wenigen Wochen nicht absolut krisensicher (z.B. wenn ein ranziger Döner-Rest direkt vor der Schnauze liegt :wink: ).


    In dem Thread wurden Möglichkeiten beschrieben,wie man seinem Hund "Nein" beibringen kann :


    https://www.dogforum.de/viewto…=18293&highlight=kommando



    Bis das Kommando ordentlich sitzt,würde ich die Finger von der Blechdose lassen.Es könnte nämlich durchaus sein,daß dein Hund hinterher bei jedem unerwarteten lauten Geräusch einen Schreck bekommt.
    Außerdem finde ich es auch unfair,den Hund für das Nicht-Befolgen eines Kommandos zu bestrafen,dessen Bedeutung er noch gar nicht verstanden hat.
    Da hilft wohl erst mal nur aufpassen,daß der Hund nichts von der Straße frißt.


    Generell fände ich Discs ohnehin besser als eine Rütteldose,da besser zu händeln und auch in der Lautstärke besser "dosierbar".
    Discs sollte man aber auch erst nach einem Aufbautraining benutzen.



    LG,
    Christiane

  • An alle, die hier so hilfreich waren ein großes Dankeschön!
    Die Dose bleibt weg, für spätere "Notfälle" in Erinnerung, weil sie oder die Discs ja scheinbar auch Erfolge gebracht haben.
    Ich wollte halt nicht, dass der Süße erzieherisch zurückbleibt. Man sollte aber wohl nicht wirklich bedenkenlos dem pauschalen Rat einer Hundeschule folgen.
    Generell habt ihr mein innerstes Gefühl mit den letzten Postings bestätigt: Zwar konsequent, aber erstmal im Guten versuchen!


    Komme bestimmt mal wieder und hole mir hier Rat!

  • Im Prinzip ist das ja auch so. Aber wenn Du nicht da bist, kannst Du sowieso nicht kontrolieren, wo er sich hinlegt, ausser Du Du kannst ihn aus dem betreffenden Zimmer aussperren. Falls das geht, würde ich eben entsprechende Tür immer geschlossen halten.


    Wenn er zumindest erst mal "rauf" und "runter" kann hast Du einen riesen Vorteil. Du kannst bestimmen, welches Verhalten mehr belohnt wird:
    "Rauf" kannst Du, sobald er das mit dem Bett gelernt hat in diesem Kontext komplett aus Deinem Wortschatz streichen - und natürlich auch die Belohnung einstellen. Statt dessen gibt es dann nur noch "Runter", wenn Du eben ein selbstständiges Erklimmen der weichen Schlafstatt "erwischt" hast. Dieses kannst Du dann immer noch belohnen. Allerdings würde ich es dann nicht mehr allzu üppig belohnen, denn sonst droht die Verhaltenskette: Raufspringen-"Runter"-runterspringen-Belohnung. Um die zu brechen, bzw. gar nicht erst entstehen zu lassen, kannst Du zwischen runterspringen und Belohnung verschiedene andere Aufgaben (vielleicht ein Sitz und oder ein Platz) dazwischen schalten - falls Dein Hund diese beiden Verhalten schon genügend beherrsch...

  • Shoppy: Genau das ist es eben, was mich verunsichert hat. Er kennt zwar diese Kommandos "Sitz" und "Platz" und befolgt sie auch meistens (immer öfter :streichel:


    Er reagiert aber auch, wenn die Kommandos gar nicht gegeben werden, wenn z. B. eine Tüte raschelt, macht Berny erstmal automatisch "Sitz" (könnt ja was feines drin sein), wenn er dann nichts bekommt, geht er in "Platz" vielleicht hilft das ja...


    Also, wie schon gesagt, wir arbeiten erstmal weiter an diesen Grundkommandos und bauen dann weiter auf.


    Wünsche Euch noch einen schönen Abend!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!