In Erziehung völlig versagt?

  • Mich würde noch interessieren, warum du dir diesen Hund ausgesucht hast und warum diese Rasse? Ist ja schon was anderes als zB ein Retriever und einen (bald) pubertären Junghund aus dritter Hand für einen Hundeanfänger... also nicht falsch verstehen jetzt ist er halt da aber das will mir nicht so ganz in den Kopf, dass du es dir bewusst schwer gemacht hast durch deine Hundewahl. Ansonsten wie schon vorgeschlagen: Neuer kompetenter Trainer, fester Rückzugsort in der Wohnung und langsame Umweltgewöhnung und vor allem starke Nerven und viel Geduld ;)

  • Hast du das was ich zuvor geschrieben habe mit kein Leinenkontakt etc mal versucht?


    Ich würde auch erstmal nur in Reizarmen Gebieten spazieren gehen.

    Also bei Hunden macht er absolut nichts. Im Gegenteil da hab ich gar keine Bedenken. Er versteht sich mit allen. Sogar mit gaaanz großen, da ist meine Trainerin immer erstaunt. Bellt sie nicht an, wenn wir vorbei gehen usw. Es sind eben meistens Radfahrer, Kinder oder Menschen, die was komisches machen, dass ihm Angst bereitet. Da ist ja sowieso kein Kontakt zu denen. Stelle mich schon immer zwischen Hund und dem angsteinflößenden "Objekt".


    Versuche auch schon immer in reizarmen Gegenden zu gehen, allerdings müsste ich dann auch immer mit dem Auto fahren, denn vor meiner Tür gehts schon los mit den Fahrrädern.

  • Er sollte klein sein, denn ich wohne im 4. Stock und Welpen sollen ja nicht Treppen steigen. Außerdem wollte ich ihn überall mit hinnehmen. Ich wurde auf die Rasse "Prager Rattler" aufmerksam und verliebte mich in einen Rüden. Die Züchterin war total begeistert von ihm, weil er so lieb war usw.

    Das waren so meine Überlegungen. Kein großer Hund. Finde eben auch an der Rasse toll, dass sie so quirlig sind. Ne Bekannte hat auch einen und der ist zwar auch quirlig, aber kann eben auch ruhig sein. Auch die anderen Prager Rattler Besitzer haben nicht solche Probleme wie ich. Diese schlafen auch ohne Körperkontakt usw. Naja hab mich vielleicht auch dadurch blenden lassen, dass die Züchterin so geschwärmt hat. Das ist es ja auch. Bei ihr war er ganz lieb und so weiter. Dann kommt er zu mir und ich mache aus ihm nen Terrorzwerg. Das er so ängstlich ist, konnte ich vorher auch nicht wissen. Ich weiß war alles nicht so gut durchdacht. Das Beste wäre es gewesen, wenn ich gewartet hätte, bis wir zb ein Haus gehabt hätten und ich hätte mir dann einen "leichterziehbaren" Hund geholt. Aber sicherlich ist da auch nicht jeder gleich. Und ich liebe ihn ja trotzdem. Er ist ja auch in der Wohnung ganz lieb. Macht nichts kaputt usw. Lernen tut er eigentlich auch schnell. Nur wenn wir eben immer wieder was neues beibringen und das alte nicht weiter üben, klappt es nicht.

  • Ich merke selber, dass mir die HS nichts bringt. Ich probiere jetzt mal eine Einzelstunde. vielleicht können wir einen individuellen Trainingsplan entwickeln. Aber durch die vielen neuen Übungen komm ich immer durcheinander. Bei mir in der Gruppe sind auch ältere Hunde, die wesentlich mehr können. Ist ja klar. Das bekommt mir nicht gut.


    Vielen Dank für eure Ratschläge. Ihr habt mir sehr geholfen.

  • Liebe HaFuSh,


    Es gibt sehr viele HH, dereDasS PrDing es nicht ist, in die HuSchu zu gehen. Meiner (!) Meinung nach ist das auch eher eine Frezeitbeschäftigung für Hundehalter - Hunde können darauf prima verzichten :-)
    Wenn dein Hund so gut mit anderen kann, dann würde ich statt HuSchu lieber schöne Gassiwege suchen, bei denen ihr entspannte HH und Hunde trefft. Da lernst du auch jede Menge - vor allem Freude an deinem Hund.
    Zu den vielen Dingen, vor denen dein Kerlchen Angst hat: und wenn du nun halt mit dem Auto fahren musst - ich täts machen, um die permanente Konfrontation mit den angstmachenden Dingen zumindest vorerst zu beenden. Mal den Druck raus nehmen mein ich. Geht das?
    Dass dein Zwerg nicht ohne Körperkontakt zur Ruhe kommt, ist sicher beastend für dich. Ich kenn das in Ansätzen von meiner Madame. Sie darf nachts kontaktliegen bei meinem Mann und mir. Wenn wir mal Gäste haben und es wird später, stupst sie mich immer wieder an, weil sie ab in die Heia will :lol:
    Ich tät das nicht so eng sehen. Du hast dich für den Hund entschieden und ich find das nicht so dekadent, dem Hund zuliebe eine Pause einzulegen - WENN du das auch möchtest! Ansonsten (wenn du dich nicht zu ihm setzt) besteht wie ich es verstanden habe das Problem darin, dass er dir dauernd hinterher läuft? Gibts nur eins - Türe zu. Da brauchst du kein schlechtes Gewissen haben, du vermenschlichst den Hund da ein wenig. Nur weil er alles dran setzt, bei dir zu sein, heisst das noch lange nicht automatisch, dass er Qualen leiden muss alleine.
    Nimm auch dir mal den Druck raus:-)
    Gruss Lotte

  • Hallo,


    ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber ich lese Unsicherheit und Frust bei euch beiden.
    Ich würde noch mal ganz von Vorne anfangen, so als hättest du den Hund erst seit gestern.
    Neue Hundeschule oder auch einen Hundeverein und somit neue Trainer. Schau dir verschiedene an, nimm eine Probestunde, spreche mit den Trainern und Teilnehmern und wähle aus was dir zusagt.
    Vergess das ganze Rudelgedöhns und realisiere das dein Hund ein Hund ist. Vielleicht habt ihr Spaß an Hundesport. Da gibt es jede Menge Angebote und lernen kann man da auch.
    Ich bin in einem Verein gelandet mit meinen Panikhunden und hatte vorher auch schon fast aufgegeben. Alle kriegten ihr Hunde einfacher und besser hin und die Trainerin in der Hundeschule kannte nur einen Weg.
    Im Verein hat man sich richtig Mühe gegeben, hat sich auf meine Hunde und deren Probleme eingelassen und wir haben dann sogar die BH geschafft und beide Hunde sind erfolgreich im Agility gelaufen. Die häuslichen Probleme haben sich dabei mit der Zeit in Luft aufgelöst. Ich habe dort mehr gelernt als Bücher hergeben.


    LG Terrortöle

  • Ich würde vorerst bei 0 anfangen.
    Ohne Hundeschule. Ich finde, die verunsichert zu Beginn doch ganz schön stark.
    Und ohne Bücher. Einfach erst Mal alles vergessen.


    Ich musste erst mal lernen, mit meinem Hund mich zu verständigen, bevor ich den Schritt nochmals in die HuSchu gewagt habe :mute:


    Vielleicht haben da viele von euch andere Erfahrungen gemacht, mich hat die HuSchu aber schon richtig verunsichert gehabt...


    Mittlerweile seh' ich diese als willkommene Abwechslung und zur Festigung mancher Dinge, die ich erreichen möchte.


    Aber den Grundstein hab ich ohne gemacht. Nachdem ich auch an die falsche geraten bin.

  • Ich glaube nicht, dass Dir ein individueller Traingsplan derzeit weiterhelfen wird. Ich bin eher bei denen, die zum auf-die-Bremse-Steigen raten.


    Du siehst Deinen Kerle derzeit hauptsächlich auf der Leistungsebene, vergleichst ihn mit dem Vorgänger, Mitschülern und den Beispielhunden aus Deinen Büchern. Du merkst, er hält nicht mit und stellst deshalb ihn und Dich in Frage.


    Gehorsam ist nur ein kleiner Teil dessen, was einen guten Hund ausmacht. Dein Wauz ist auch Spielkamerad, Kuschelpartner und ein garantiert verschwiegener Vertrauter. Vielleicht war der Bengel bei der Züchterin so lieb, weil sie ihn als Ganzes angenommen hat, während er bei Dir auf der scheinbar einzig wichtigen Ebene versagt. Wahrscheinlich ist Dein Hund damit genauso unglücklich wie Du.


    Lenk' den Blick mal weg von dem, was ein Hund laut Buch wann können sollte und mach Dir erstmal eins bewusst: Es ist ein Hund. Ein kleiner noch dazu. Er wird die Radfahrer schon nicht auffressen. Dann kläfft der Lütte halt klischeemäßig mal'n bischen rum. Egal, sowas hat eigentlich jeder sofort wieder vergessen. Je lockerer Du das siehst, desto leichter ist es, etwas daran zu ändern. Das zu verstehen und Dich locker zu machen, damit Du den Spaziergang nicht mehr als bedrohlich empfindest, finde ich viel wichtiger, als jetzt Kommandos zu pauken. Ein Hund lernt erst ab einsetzender Demenz nicht mehr dazu. Das eilt also nicht. :winken:

  • Also einmal in der Woche ist für eine Stunde Hundetraining. Zweimal je eine Stunde ist in der Woche Spielstunde. Da gehe ich aber meistens nur noch Samstags hin, denn Donnerstag sind so viele aufdringliche Hunde und sowas mag mein Hund nicht. Das ist für uns beide nur Stress. Am Wochenende ist immer Kleinhundetreffen angesagt. Da kommen auch viele Prager Rattler und gemeinsam gehen wir zwei Stunden um einen See. Ansonsten bin ich bis zu zwei Stunden am Tag draussen verteilt am Tag so 4 Mal. feste Zeiten haben wir dafür nicht. Üben tun wir auch viel. Versuche so drei Mal am Tag für kurze Zeiten. Während des Gassis üben wir ja auch noch. Zu Ruhepausen hab ich ja schon was geschrieben.

    Ich kenne mich mit hyperaktiven Hunden nicht aus (genau genommen kenne ich mich nur mit meinem Hund aus...), aber ich finde, das ist ein ziemlich krasses Programm.
    Ich würde weniger machen und eher einfach Gassi gehen und vielleicht ab und an ein Suchspielchen oder so was machen, damit man für den Hund spannend bleibt.


    Was soll denn überhaupt diese ganze Überei? Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mehrmals am Tag irgendwelche Übungseinheiten gemacht habe. Klar, ein paar Sachen übt man mal: Sitz, Platz, GehaufDeinenPlatz. Aber der Rest ist doch Rückruf und Leinentraining - Dinge, die man draussen so nebenher macht.


    Ich finde, Du erwartest viel zu viel von Deinem Hund. Ihr habt doch Jahre, um all diese Sachen zu lernen. Ich habe über ein 3/4 Jahr gebraucht, bis mein Hund 'Peng' konnte und das habe ich nur geübt, weil ich es lustig finde, wenn ein Hund wenigstens ein albernes Kommando kann. An 'Rolle' bin ich gescheitert und 'Männchen' bekomme ich schon seit über einem Jahr nicht vernünftig aufgebaut.


    Ihr habt ganz andere Probleme und Aufgaben. Ich würde diesen ganzen Kram auf später verschieben (oder gleich weg lassen)

  • Ja das haben wir jetzt auch schon angefangen zu üben, nachdem wir erstmal geordnet haben, was wir zuerst üben wollen und wichtiger ist. Klappt auch schon gut. Nur habe eben irgendwie die Angst, dass es für ihn eine Folter ist ohne mich zu sein. Versteht ihr wie ich es meine? Es ist ja für ihn ein "Kommando", ob er es toll findet steht in einem anderen Buch. Er soll es ja gerne machen. Klar manche Dinge muss ein Hund einfach machen auch wenn er nicht will, aber er soll ja auf seinem Platz zur Ruhe kommen und nicht nur "absitzen" bis er wieder zu mir darf.

    Na ja, so eine unterschwellige Angst ist keine gute Grundlage, dem Hund zu signalisieren, dass ihm der Himmel nicht auf den Kopf fällt, nur weil Du mal nciht da bist.
    Klar, wird er es doof finden. Kaum ein Hund findet es toll, alleine zu sein, das geht einfach gegen ihre Natur.
    Es geht aber doch darum dem Hund zu zeigen, dass es nicht schlimm ist, wenn Frauchen mal kurz geht, denn sie ist ja quasi sofort wieder da.
    Meine Kröte bleibt zu Hause ganz gut alleine, auch wenn sie es doof findet. Wir haben da aber lange dran geübt, weil es immer wieder massive Rückschritte gab nach Krankheit, Urlaub usw.
    An anderen Orten ist es immer noch ein Riesenproblem und wird es wahrscheinlich auch immer bleiben. Dass sie in Cafes etc alleine bleibt habe ich tatsächlich richtig intensiv geübt und zwar mit Stoppuhr und 10Sekundensteigerungen.


    Mit dem Erwachsenwerden und zunehmendem Selbstbewusstsein (meine Maus ist ein eher ängstlicher Hund) sind viele Sachen aber auch einfacher und selbstverständlicher geworden. Ich könnte mir vorstellen, dass das bei Euch auch so wird, wenn ihr mal etwas zur Ruhe kommt

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!