In Erziehung völlig versagt?

  • Das kann durchaus sein. Gibt es keine Regeln und Grenzen bei euch zuhause? Darf er alles immer? Ich meine damit vor allem die Verfügbarkeit von Ressourcen: Futter, Spielzeug, Privilegien wie Platz auf der Couch, etc.

    Hatte ich ja gerade schon geschrieben. Noch zur Ergänzung: Das Futter steht nicht den ganzen Tag bereit. Wir stellen es hin, er frisst es auf und wir nehmen den Napf wieder weg. Falls er nicht auffrisst (was sehr selten vorkommt :-) ) stellen wir ihn dann auch weg nach ein paar Minuten. Das Spielzeug hatte er bis vor kurzem noch zur freien Verfügung. Hab jetzt aber angefangen alles weg zu räumen und nur zeitweise zu geben, wenn ICH das will. Aufs Bett darf er nicht. Allerdings auf das Sofa. Muss sagen, wenn wir beide drauf sitzen, dann vertreibt er manchmal die Katzen, wenn sie sich nähern. Weis nur nicht, ob er mich verteidigt oder das Sofa. Ist auch nicht immer. Da hab ich auch schon überlegt nur das Sofa zu gestatten, wenn ICH das will. Aber er ist da etwas eigenartig. Er legt sich nur auf was "weiches". Also auf einem kalten, harten Boden sieht man ihn nie liegen oder sitzen. Bei meiner Oma ist alles voller Auslegware, da schläft er auch mal auf dem Boden. Will bei mir auch nicht alles voller Teppiche, Decken usw legen, weil er eben immer noch auf allem "weichem" pullert. Und in seinem Körbchen ist er eben auch nur selten. Wenn dann nur maximal ne halbe Stunde. Kaustangen usw frisst er dort auch immer. Wenn er sein Körbchen "lieben" würde, würde ich ihn öfters dadrauf liegen lassen. Weis nicht, wie ich es schaffe, dass er es mag. Vielleicht in dem ich es mit etwas positivem verbinde. Aber wie gesagt, er schläft ja nur mit Körperkontakt. Allerdings in der Nacht schläft er ja auch in seiner Box ohne Körperkontakt. Hmmm...

    Meine Vermutung ist, dass dein Hund dich als Ressource ansieht und versucht, diese zu verteidigen. Ich würde das nicht zulassen. Wenn er dir z.B. hinterher läuft, mach ihm doch einfach mal die Tür vor der Nase zu und mache sie erst wieder auf, wenn er sich ruhig verhält.

    Könnte schon sein. Ich mache das schon immer. Wenn ich zb im Bad bin, dann mach ich die Tür zu und er bleibt draussen. Er ist da auch ganz ruhig. Allerdings steht er trotzdem vor der Tür und wartet.

  • Ich glaube, Du hast von Anfang an einen Denkfehler begangen: Du hast geglaubt, weil Retriever leicht erziehbar sind, ist es der Rattler auch. Beides sind jedoch vom Wesen grundverschiedene Hunde.


    Der Retriever bringt sein "Will to please", seine leichte Erziehbarkeit von seiner Rasse her mit. Der Rattler ist gerade das Gegenteil: eigenwillig, bellfreudig und ein kleiner Hans Dampf in allen Gassen.


    Hinzu kommt, dass Du einen Hund bekommen hast, der 6 Monate jung war, bereits schlecht erzogen worden ist und ganz offensichtlich Umweltdefizite hatte.


    Du bist bei einer Trainerin, mit der Du befreundet bist, die Dir und Deinem Hund jedoch keine wirkliche Hilfe ist.


    Alles zusammen keine glückliche Kombination.


    Wenn man die Fehler erkennt, kann man auch daran arbeiten. Versagt hast Du dennoch nicht! Nur das "Pferd" von hinten aufgezäumt.


    Sehe mal in Deinem Hund den Hund der er wirklich ist: ein Temperamentsbündel, das mit Deinem vorhergehenden Hund nichts gemeinsam hat. Er ist eben anders! Er tickt auch anders!


    Fange mit der Erziehung noch einmal ganz von vorne an. Am besten übst Du alleine; nur Du und Dein Hund. Wähle einen ruhigen Ort, wo wenig oder keine Ablenkung ist. Gehe schrittweise vor und vergiss dazwischen auch das Spiel mit Deinem Hund nicht! Das wird Euch gemeinsam verbinden und ihr könnt Euere Beziehung zueinander wieder aufbauen, festigen.


    Momentan sieht es so aus, dass Dein Hund auch durch Dich sehr verunsichert ist und nicht durchblickt. Du bist mit Dir selbst uneins und das spürt auch Dein Hund. Bleib mal klar in Deiner Aussage und auch in Deinen Handlungen!

  • Rattler sind nicht eigenwillig, sie haben einen hohen Will-to-Please.
    Dass sie gerne zur Hyperaktivität neigen stimmt aber.


    Hast du das was ich zuvor geschrieben habe mit kein Leinenkontakt etc mal versucht?
    Ich würde auch erstmal nur in Reizarmen Gebieten spazieren gehen.

  • Was machst du denn sonst so mit dem Hund? Wieviel Bewegung hat der kleine Kerl täglich, wann, wie viele und wie lange Ruhepausen?

    Also einmal in der Woche ist für eine Stunde Hundetraining. Zweimal je eine Stunde ist in der Woche Spielstunde. Da gehe ich aber meistens nur noch Samstags hin, denn Donnerstag sind so viele aufdringliche Hunde und sowas mag mein Hund nicht. Das ist für uns beide nur Stress. Am Wochenende ist immer Kleinhundetreffen angesagt. Da kommen auch viele Prager Rattler und gemeinsam gehen wir zwei Stunden um einen See. Ansonsten bin ich bis zu zwei Stunden am Tag draussen verteilt am Tag so 4 Mal. feste Zeiten haben wir dafür nicht. Üben tun wir auch viel. Versuche so drei Mal am Tag für kurze Zeiten. Während des Gassis üben wir ja auch noch. Zu Ruhepausen hab ich ja schon was geschrieben.

  • Also einmal in der Woche ist für eine Stunde Hundetraining. Zweimal je eine Stunde ist in der Woche Spielstunde. Da gehe ich aber meistens nur noch Samstags hin, denn Donnerstag sind so viele aufdringliche Hunde und sowas mag mein Hund nicht. Das ist für uns beide nur Stress. Am Wochenende ist immer Kleinhundetreffen angesagt. Da kommen auch viele Prager Rattler und gemeinsam gehen wir zwei Stunden um einen See. Ansonsten bin ich bis zu zwei Stunden am Tag draussen verteilt am Tag so 4 Mal. feste Zeiten haben wir dafür nicht. Üben tun wir auch viel. Versuche so drei Mal am Tag für kurze Zeiten. Während des Gassis üben wir ja auch noch. Zu Ruhepausen hab ich ja schon was geschrieben.

    Ich würde mal ganz bewusst "Übungseinheiten" und normales Gassi, bei dem du nichts Besonderes vom Hund verlangst, trennen.

  • Vieles ist ja schon gesagt worden, aber ich stelle jetzt mal die Frage: WARUM wolltest Du einen perfekten Hund nach einem Jahr? Zumal einen, dessen frühe Prägung Du weder beeinflussen konntest noch kennst?
    Mit einem Jahr ist ein Hund noch nicht erwachsen, woher also diese zeitlcihe Grenze?

    Naja daran sind wahrscheinlich wieder meine 100 Bücher schuld. Wenn ich da so lese: "Wenn sie dies und jenes täglich üben, haben sie in 6 Wochen einen perfekt erzogenen Hund" oder auch "das 10-Wochen-Trainingsprogramm für dies und jenes". Bei vielen steht auch, dass sie eine guten Gehorsam brauchen bevor sie in die Pubertät kommen. Oder auch von Erzählungen. Kannte mal eine die meinte, die hat zwei Hunde. Die meinte, dass ich mir zwei Wochen Urlaub nehmen muss und da lernt er dann das Alleinebleiben und ist stubenrein. Also nur in zwei Wochen!!! Naja so steigt natürlich die Frustration, wenn man es selbst nicht so hinbekommt. Ob das stimmt sei noch dahin gestellt. Das jeder Hund ein anderes Tempo hat, sagte sie nicht dazu. ;-)

  • Fandest Du es am Anfang niedlich, dass Dein Hund immer hinter Dir her läuft und hast es evt verstärkt? Egal warum er macht, ob aus Unsicherheit oder Resourccenverteidigung, es ist Stress für ihn.


    Bring ihm bei auf einem oder mehreren Plätzen zu bleiben und zur Ruhe zu kommen.
    (Ich finde ja dieses Verfolgen mit dem Dauerjaulen, wenn er allein ist, klingt eher nach Unsicherheit)
    Mach Türe kurz hinter Dir zu. Über das Alleine sein in Winzschritten (Sekunden).

    Ja das haben wir jetzt auch schon angefangen zu üben, nachdem wir erstmal geordnet haben, was wir zuerst üben wollen und wichtiger ist. Klappt auch schon gut. Nur habe eben irgendwie die Angst, dass es für ihn eine Folter ist ohne mich zu sein. Versteht ihr wie ich es meine? Es ist ja für ihn ein "Kommando", ob er es toll findet steht in einem anderen Buch. Er soll es ja gerne machen. Klar manche Dinge muss ein Hund einfach machen auch wenn er nicht will, aber er soll ja auf seinem Platz zur Ruhe kommen und nicht nur "absitzen" bis er wieder zu mir darf.

  • Naja daran sind wahrscheinlich wieder meine 100 Bücher schuld. Wenn ich da so lese: "Wenn sie dies und jenes täglich üben, haben sie in 6 Wochen einen perfekt erzogenen Hund" oder auch "das 10-Wochen-Trainingsprogramm für dies und jenes". Bei vielen steht auch, dass sie eine guten Gehorsam brauchen bevor sie in die Pubertät kommen. Oder auch von Erzählungen. Kannte mal eine die meinte, die hat zwei Hunde. Die meinte, dass ich mir zwei Wochen Urlaub nehmen muss und da lernt er dann das Alleinebleiben und ist stubenrein. Also nur in zwei Wochen!!! Naja so steigt natürlich die Frustration, wenn man es selbst nicht so hinbekommt. Ob das stimmt sei noch dahin gestellt. Das jeder Hund ein anderes Tempo hat, sagte sie nicht dazu. ;-)


    Vergiss das :D Das schmeißen sie in der Pubertät eh nochmal übern Haufen und du fängst bei 0 an.
    Meiner fängt jetzt nach 6Monaten Eingewöhnung alles übern Haufen zu werfen und macht wieder in die Wohnung, hört noch weniger etc... Er war vorher auch nicht perfekt. Um Gottes Willen, aber es wird bei jedem Hund die Zeit kommen, in der er nochmal alles austestet. Ob es nun Pubertät oder das Ende der Eingewöhnung ist.


    Nimm den Stress mal raus. Konzentrier dich auf die kleinen Erfolge und lob diese wie blöd.


    Bsp.: Wenn ich möchte, dass ich mein Hund in sein Körbchen geht. (& er es vorher vielleicht auch gemieden hat)
    1) ich lob ihn, wenn er nur dahin guckt. Das mach ich 100Mal.
    2) ich lob ihn, wenn er in die Richtung des Körbchens geht. Das mach ich 100mal
    3) ich lob ihn, wenn er vor dem Körbchen steht. Das mach ich 100mal
    4) ich lob ihn, wenn er eine Pfote in das Körbchen legt. Das mach ich 100mal.
    5) ich lob ihn, wenn 2 Pfoten im Körbchen sind. Das mach ich 100Mal
    6) ich lob ihn, wenn er komplett im Körbchen steht. Auch wenn es nur kurz ist. Das mach ich 100mal
    7) ich lobe ihn, wenn er sich ins Körbchen legt & nenne das 'ab ins Körbchen' und lobe ihn. Das mache ich noch 100Mal.


    Dann versuche ich, dieses Kommando anzuwenden und lobe ihn noch weitere 100male dafür.


    Merkst du wie kleinschrittig große Erfolge sind? Vielleicht kannst du das auf viele deiner Probleme wie Stubenreinheit anwenden. Vielleicht brauchst du auch gar nicht so viele Zwischenschritte. Vielleicht aber auch mehr. Finde es heraus! Und freu dich über jeden noch so kleinen Erfolg.





  • Also habe ich das richtig verstanden? Die ersten 6 Monate hat der Hund bei einem Mann mit "psychischen Problemen" verbracht... Was hat er da überhaupt (kennen-) gelernt? Danach kam er zurück zum Züchter und jetzt ist er bei dir richtig? Also dafür, dass du ihn erst 6 Monate hast und er davor keine/schlechte Erfahrungen gemacht hat, musst du deutlich geduldiger werden denke ich. Will er dich wirklich kontrollieren/ist selbstbewusst oder ist er einfach unsicher/ängstlich (bellen/knurren/schnappen)?

    Ja also nochmal kurz zur Geschichte. Er kommt eigentlich aus der Tschechei. Eine Züchterin aus Deutschland fand ihn unheimlich toll. Er hat auch schon viele Preise und so als Welpe bekommen. Da sie aber schon nen Rüden hatte und nicht noch einen wollte, kaufte sie ihn ab und gab ihm diesen besagten Mann. Naja er wurde dann mehrmals zu ihr zurück gegeben bis es ihr reichte. Ich bekam ihn dann als er 6 Monate war. Auch nur weil ich einwilligte dass sie die Deckrechte hatte. Dass er nun doch nicht in die Zucht darf, ist ne andere Sache... Von daher kenne ich nicht mal die eigentliche Züchterin persönlich. Sie soll schon sehr gut sein, aber so genau weis ich es eben nicht. Ich nehme an, dass er nicht gut sozialisiert wurde. Ich denke er ist sehr ängstlich was Außenreize betrifft. Geräusche zb findet er total blöd. Staubsauger geht gar nicht. Aber das ist unser kleinstes Übel. ;-)

  • Also habe ich das richtig verstanden? Die ersten 6 Monate hat der Hund bei einem Mann mit "psychischen Problemen" verbracht... Was hat er da überhaupt (kennen-) gelernt? Danach kam er zurück zum Züchter und jetzt ist er bei dir richtig? Also dafür, dass du ihn erst 6 Monate hast und er davor keine/schlechte Erfahrungen gemacht hat, musst du deutlich geduldiger werden denke ich. Will er dich wirklich kontrollieren/ist selbstbewusst oder ist er einfach unsicher/ängstlich (bellen/knurren/schnappen)?

    Ja also nochmal kurz zur Geschichte. Er kommt eigentlich aus der Tschechei. Eine Züchterin aus Deutschland fand ihn unheimlich toll. Er hat auch schon viele Preise und so als Welpe bekommen. Da sie aber schon nen Rüden hatte und nicht noch einen wollte, kaufte sie ihn ab und gab ihm diesen besagten Mann. Naja er wurde dann mehrmals zu ihr zurück gegeben bis es ihr reichte. Ich bekam ihn dann als er 6 Monate war. Auch nur weil ich einwilligte dass sie die Deckrechte hatte. Dass er nun doch nicht in die Zucht darf, ist ne andere Sache... Von daher kenne ich nicht mal die eigentliche Züchterin persönlich. Sie soll schon sehr gut sein, aber so genau weis ich es eben nicht. Ich nehme an, dass er nicht gut sozialisiert wurde. Ich denke er ist sehr ängstlich was Außenreize betrifft. Geräusche zb findet er total blöd. Staubsauger geht gar nicht. Aber das ist unser kleinstes Übel. ;-)

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