Züchter und Preisfrage

  • Wir haben uns nach langer überlegung, welche Rasse zu unserem Lebensstiel passen würde für den Tibet-Terrier entschieden.


    Dann sind wir ins Internet und haben uns ausführlich die Präsentationen der in Frage kommenden Züchter angesehen/gelesen.


    Unsere Wahl fiel dann auf die Zuchtwartin in Bayern, ihr Internetauftritt war sooo goldig - ein aktueller Film über alle Welpen mit Mama wurde da gezeigt. Wir hatten Glück, dass noch drei Welpen ohne Zuordnung zu neuen Familien frei waren.


    Wir haben mit Gerda Contoagelos (Ski-La-Kiy) in Fürth telefoniert und uns für ein gegenseitiges kennenlernen (da war noch gar nicht sicher, dass wir auch einen Welpern bekommen würden) verabredet.


    Beim ersten Treffen wurden wir sehr herzlich behandelt, entspannt bei Kaffee und Kuchen wurden Interessen ausgetauscht (schließlich sind es Ihre Babys, die sie in gute Hände abgeben will).


    Wir haben vorab unser Haus und Garten fotografiert, damit Gerda sehen konnte wo der Welpe sein neues Zuhause finden könnte.


    Nachdem wir uns kennengelernt hatten, durften wir im Wohnzimmer (die Welpen waren im Familienleben integriert, nicht in irgendeinem Stall oder abstellkammer) begutachten und sogar streicheln.


    Ein Rüde und zwei Weibchen waren noch ohne neuer Familie, also haben wir uns die zwei Weibchen (wir wollten nur ein Mädchen) angesehen und uns gleich in eines verliebt.


    Für Gerda war klar, wir bekommen diese eine - und für uns war klar, wir adoptieren diese Kleine süße Maus.


    Der Preis war für uns nebensache, da ich wusste, meine Eltern hatten damals 1500,- DM für einen Hundevermehrer (die Hunde waren in einem Schweinestall untergebracht, ohne Familienanschluss) bezahlt. Die Kleine Bianca war krank und musste erst einmal zum Tierarzt, weitere Kosten kamen und das endete bei einer Einschläferung (wegen Krebsleiden).


    Wir hatten dann die Zusage von Gerda und bezahlten nach 9,5 Wochen (bei Abholung) 1000,-€ für Inaya, den Europäischen Haustierausweis mit der entsprechenden Nummer (vom Chip), sowie eine Tüte Leckerli, Nassfutter für die ersten Tage, ein rotes Geschirr mit Leine und eine Spieltau.


    Achtet einfach auf den Umgang, wie werden die Welpen gehalten, ist die Mama dabei und was für einen Eindruck macht die Wohnsituation des Züchters, dann sollte der Peis auch gerne entrichtet werden.


    Man kauft nicht, sondern adoptiert - das sollte im Vordergrund stehen!


  • Man kauft nicht, sondern adoptiert - das sollte im Vordergrund stehen!

    Das klingt zwar nett, aber rein rechtlich ist es nun mal ein Kaufvertrag.


    Adoption klingt in meinen Ohren so: "Man nimmt sich dem Seelchen an und gibt ihm ein Zuhause. Und das muss doch reichen, dafür muss man nicht noch viel Geld zahlen."


    Um beim Thema zu bleiben (denn es geht ja um die Preisfrage): Wann hast Du die Preisfrage gestellt? Wurde sie überhaupt gestellt? Ging die Züchterin offen damit um?


    Ich habe kein Problem damit die Preisfrage zu stellen. Da mir aber zunächst einmal das Drumherum (Sympathie mit Züchter, Aufzucht und Sozialisierung, Gesundheit etc.) wichtig ist, nützt es mir nichts den präzisen Preis schon am Anfang zu kennen. Es schadet nicht, hat aber auch keinen Nutzen.


    Wenn ich einen Züchter schon vor vornherein ausschließe weil mir irgendwas nicht geheuer ist (zu viele Würfe, zu wenig Zeit, kein Interesse an den Bewerbern o.ä.), ist mir der Preis herzlich egal - selbst wenn er mir einen Super-Sonder-Preis macht. Daher stellt sich die Preisfrage ohnehin erst nachdem die grundlegenden Themen von beiden Seiten zufriedenstellend "abgearbeitet" wurden.


    Und in Zeiten des Internets kann man heutzutage schon so viel im Vorfeld über den Züchter rausfinden. Oftmals auch den Preis.

  • Eines Vorweg, ich bin in der gesegneten Situation, dass ich mir um den Welpenpreis keine Gedanken machen muss und ich bin bereit für einen guten Welpen eine Menge Geld zu zahlen. Ich gehe davon aus, dass der Züchter seinen Preis so wählt, dass er am Welpen Gewinn macht und würde das auch gar nicht anders wollen.


    Bei einem Erstgespräch erwarte ich vom Züchter folgende Informationen (immer von gutem Züchter im VDH/äquvivalentem Verein ausgehend):


    - Krankheiten bei Elterntieren/anderen Würfen
    - Art der Aufzucht, Wohnsituation etc.
    - Was die Elterntiere so machen, wenn Sie nicht Welpen haben
    - Rasseeigenschaften (ja, auch wenn ich mich natürlich vorher schon informiert habe)
    - Warum dieser Rüde?
    - Zuchtziel
    - Preis


    Ich gebe ja auch folgende Informationen (davon ausgehend, dass ich kein Erst-Hundbesitzer bin, dann muss der Züchter natürlich Aufklärungsarbeit leisten):


    - Wohnsituation
    - Arbeit/Gehalt
    - Wie ich vorhabe den Hund auszulasten
    - Hundeschule
    - Futter
    - Erfahrungen/andere Hunde


    Warum Preis? Weil es dazu gehört Verantwortung zu übernehmen. Wenn ich anfange einen Welpen zu kaufen und genau das ist das Vorgespräch: Der Beginn von Vertragsverhandlungen, dann ist es eine Unverantwortlichkeit nicht über den Preis zu reden. Man muss ja nicht feilschen. Man muss nicht den Preis hinterfragen. Aber man muss ihn gesagt bekommen. Klar sind 1500 Euro nicht die Welt an Geld, aber ich unterstelle mal, dass es für die meisten hier doch eine so große Summe ist, dass man sie nicht mal eben locker einstecken hat ;-)
    Natürlich geht es hier um ein Lebewesen, gerade deswegen muss man Verantwortung übernehmen. Keinem ist geholfen, wenn der Hund unverhoffterweise 500€ mehr kostet und man entweder den Züchter nicht komplett zahlen kann oder nächsten Monat nix zu Essen hat ;-)


    (Und übrigens, all die Studentinnen, die hier im Thread erzählen, dass Sie sich die (A) 1200 € für Ihren Hund zusammensparen mussten und (B) natürlich die 6000€ rumliegen haben die eine HD im Notfall kostet... veräppeln kann ich mich selber, denn wenn A, dann nicht B)


    Noch ein kleiner Zusatz in eigener Sache:


    Der englische Begriff für ein Forenthema ist Thread. Für Faden. Kommt vom Roten Faden den das haben sollte und aus der Programmierwelt.
    Threat heisst Drohung.
    Tread heisst Kette oder Spur.
    Treat heisst Leckerchen oder behandeln.


    Sorry, das musste mal gesagt werden, ist ein Pet Peeve von mir ;-)


  • (Und übrigens, all die Studentinnen, die hier im Thread erzählen, dass Sie sich die (A) 1200 € für Ihren Hund zusammensparen mussten und (B) natürlich die 6000€ rumliegen haben die eine HD im Notfall kostet... veräppeln kann ich mich selber, denn wenn A, dann nicht B)

    Fast 24 Stunden später und hier wird noch immer über so einen Schmarrn diskutiert. :D


    Nur zur Info und weil mich solche überheblichen Postings wirklich nerven.... vllt kommt man ja auch auf die Idee ,dass nicht jeder seine Rücklagen angreift, nur um den Hund zu bezahlen. Denn wie bereits erwähnt, ist das in meinen Augen Luxus. Und auf Luxus spare ich extra. So gehört sich das auch in meinen Augen und nicht nach dem günstigsten Welpen zu suchen.
    Das und nichts anderes meinte ich. Denn die Rücklagen werden eben für wirkliche Notfälle benötigt, Z.B. Auto kaputt, Hunde Op etc.


    Aber es ist halt nicht jedem gegeben, vorausschauend zu handeln. Just my two cents.....und weg bin ich wieder. ;)

  • Aber es ist halt nicht jedem gegeben, vorausschauend zu handeln. Just my two cents.....und weg bin ich wieder. ;)

    Oh, please... Das "weg bin ich wieder" kauft Dir doch keiner ab. 10 Seiten später eine Antwort, die vermutlich auf Dich abgezielt war und schon bist Du wieder da ^^ Kommt sehr glaubhaft rüber, dein "weg bin ich" ;-)


    Natürlich ist es der Idealfall, 6000€ + mal eben übrig zu haben. Realistisch ist es aber nicht. Das hat auch einfach mit vorausschauend nichts zu tun. Ich gehe Wetten ein, dass es hier im Thread genug vorausschauende und verantwortungsbewusste Hundebesitzer gibt, die keine 60000€ + mal eben rumliegen haben.


    Nur so aus neugier, welche Karriere muss man einschlagen um neben dem Studium diese Art von Geld beiseite schaffen zu können. Als Familienvater kann ich meine Tochter dann gleich auf die "richtige Bahn" lenken ;-)

  • Weg bin ich gleich wieder, weil mein Hund raus will. ;) Und gestern war mir die Diskussion einfach zu sehr aus dem Ruder gelaufen. Neugierig bin ich aber doch und hab heut früh dann wieder rein geschaut. :)


    Ich kann nicht beurteilen, wie der finanzielle Background bei anderen aussieht. Hat für mich schon was mit vorrausschauend zu tun, wenn ich mir einen Hund anschaffe, dass ich auch drüber nachdenke, wie ich eventuelle Folgekosten bestreite. Gibt ja z.B. auch OP-Versicherungen. Hab ich selbst grad erst abgeschlossen.


    Du musst deiner Tochter beibringen, dass das Leben was kostet und es nichts umsonst gibt. Ich arbeite seit ich 16 bin. Sind dieses Jahr dann 10 Jahre. Wenn man da immer was zur Seite packt jeden Monat, hat man irgendwann auch was auf der hohen Kante. Und neben dem Studium gibt es für gute Studenten auch durchaus gut bezahlte Jobs. Mein Studienfach ist übrigens Jura.

  • (Und übrigens, all die Studentinnen, die hier im Thread erzählen, dass Sie sich die (A) 1200 € für Ihren Hund zusammensparen mussten und (B) natürlich die 6000€ rumliegen haben die eine HD im Notfall kostet... veräppeln kann ich mich selber, denn wenn A, dann nicht B)

    Wieso sollten sich A und B ausschließen? Verstehe ich nicht... Ich habe als Schülerin drei Jahre einen Nebenjob gehabt. Das Geld kam größtenteils auf ein Sparkonto. Auch alles Weihnachts-/Geburtstagsgeld, etc. von Omas und Opas kam dahin. Natürlich habe ich mir davon auch mal was geleistet, aber am Anfang des Studiums hatte ich 12.000€ zusammen. Wie gesagt auf dem Sparbuch, als eiserne Notreserve.
    Trotzdem habe ich immer versucht alle so laufenden Kosten von meinem monatlich verfügbaren Geld (ca. 650€) zu decken. Wenn im Studium ein Hund möglich gewesen wäre, hätte ich sicher auch von diesem was zurückgelegt anstatt an meine eiserne Notreserve zu gehen.
    Ich verstehe nicht, warum man direkt über andere Leute urteilt, obwohl man die Situation nicht kennt. Ich kenne genügend Studenten, die sich einiges leisten können. Ein Bekannter hat sich letztens einen 3D-Beamer mit vier Brillen, eine Leinwand und ein komplettes Surround-Sound-System gekauft. War sicher nicht billig. Er ist Student...

  • (Und übrigens, all die Studentinnen, die hier im Thread erzählen, dass Sie sich die (A) 1200 € für Ihren Hund zusammensparen mussten und (B) natürlich die 6000€ rumliegen haben die eine HD im Notfall kostet... veräppeln kann ich mich selber, denn wenn A, dann nicht B)

    Also ich würde erstmal keine oftmals sinnlose künstliche Hüfte einsetzen lassen, denn nur die ist so teuer, andere Maßnahmen sind wirkungsvoller und viel günstiger. Das nur vorab, Student bin ich auch nur in Teilzeit, aber 6000€ hab ich dennoch nicht herumliegen. Aber es gibt ja Banken und es gibt Sparbücher und es gibt auch noch eine nette Familie, die einem helfen würde.


    Nackig mache ich mich übrigens auch nicht vor einem Züchter. Mich hat noch keiner gefragt, was ich verdiene und ich glaube auch nicht, dass ich diese Asukunft geben würde, weil das für mich kein Kriterium ist. Ich bezahle den Kaufpreis, ob meine grundsätzliche Einstellung zum Thema Hund dann trotzdem passt erkennt der Züchter ja an unserem Gespräch, muss er mich dafür erst nach meinem Verdienst fragen hat er wohl zu wenige und falsche Sachen gefragt.
    Genausowenig würde ich vorab einem Besichtigungstermin vor Ort zustimmen, vielleicht gerne mal als freundliche Einladung, aber nicht als Zwang.

  • Nightstalcer, das kommt ganz auf den Fall von HD an.


    Es gibt Fälle, da kann man super ne Femurkopfresektion oder Denervation machen. Aber manchmal ist das nicht möglich. Was ist mit ED oder einem Kreuzbandriss? Lass den Hund mal groß sein, dann kommst du um ne TTA oder TPLO nicht drumherum.


    Ich denke, OP-Kosten für Hunde werden enorm unterschätzt. Ich hab schon gut verdienende (is ja nicht immer der Fall...) Professoren ihr Auto verkaufen gesehen, weil nach einer Knie OP noch mehrere Korrektur OPs notwendig waren. Irgendwann ist nämlich mit den Rücklagen Sense. In diesem Fall RafiLe, wäre übrigens deine Rücklage komplett futsch gewesen.


    Außerdem ging es um das Paradoxon von "1200 zusammensparen" aber gleichzeitig locker flockig "6000 Euro als Rücklage haben"


    Ja, eine OP-Versicherung sollte man meiner Meinung nach immer abschließen. Aber dabei im Hinterkopf behalten, dass alle dieser Versicherungen fürs Tier jederzeit gekündigt werden können. Und das passiert auch gar nicht so selten.


    Man muss auch nicht alles operieren. Man kann auch sagen, dass man jetzt nicht die Bestrahlungstermine für mehrere tausend Euronen wahrnimmt, damit der Hund noch ein paar Monate hat und ihn einschläfern. Find ich legitim, solange man das Tier eben nicht leiden lässt.

  • Das finde ich auch seltsam..es scheint für einige völlig normal zu sein, dem Züchter Auskunft über die Einkommenssituation zu geben...aber nach dem Welpenpreis fragen ist unverschämt?


    Irgendwie verstehe ich das nicht.


    Und zum Thema Preis ist Nebensache: Dafür sind die "Stammbaumköters" aber ganz schön teuer im Vergleich zu Tierheim und Co...also spielt es für alle Seiten wohl doch eine Rolle. Man bezahlt natürlich gewissen Sachen mit..gar keine Frage..aber ich glaube nicht das man von "Preis ist Nebensache" sprechen kann.

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