Mein Hund hat einen anderen Hund getötet

  • Furchtbare Geschichte - für alle Beteiligten, aber vor allem für den kleineren Hund und seine Besitzer in deren Armen er starb.


    Ich würde die Obduktion abwarten und dann evt mal einen Anwalt kontaktieren, der sich mit solchen Fällen auskennt, nach dem Ablauf fragen. Vielleciht hat ja hier im Forum jemand einen Tip, wen man fragen kann.
    Ich weiss nicht, ob die Schleppleine als Leine gilt. Hier in Berlin nicht, jedenfalls nicht in Bezug auf Leinenzwang in Parks. Da gilt nicht mal ne Flexi, es sei denn, sie ist bei 2m festgestellt.


    Wenn der gestorbene Hund schlank und nur ca 40-45cm hoch war, wog er evt nur ein Drittel von dem Hund der TS. Mit ganz viel Pech kann es da durchaus eine tödliche Verletzung geben, auch ohne groß Bisswunden (die man bei viel Fell eh erst Mal nicht sieht)


    Auch wenn dieser Fall evt auch unter 'Unfall' fällt und die Besitzer des kleineren Hundes eine gewisse Teilschuld haben, so gibt es doch einen erheblichen Schaden: den Tod eines anderen Hundes.
    Und wir HH (bzw unsere Haftpflicht) haften nun mal für das, was unsere Hunde machen.


    Ich könnte mir vorstellen, dass evt erst Mal Auflagen für den Hund der TS erlassen werden: kurze Leine und Maulkorb usw, aber mehr als mutmassen kann ich nicht. Wie man diese Auflagen wieder los wird wissen auch andere HH besser als ich.
    Auf alle Fälle würde ich schon mal nach einem Anwalt recherchieren.



    Ach Mensch, das ist echt eine mega traurige Geschichte. :(

  • Eben habe ich noch ein Urteil gefunden:


    Kein Schmerzensgeld für totgebissenen Hund
    Stirbt bei einem Kampf zwischen zwei Hunden einer der beiden, hat dessen Halter kein Anrecht auf ein Schmerzensgeld. Ein Yorkshireterrier erlag den Verletzungen, die ihm ein Pitbull zugefügt hatte. Doch nach der herrschenden Rechtsprechung wird Schmerzensgeld nur bei psychischen Beeinträchtigungen zuerkannt, wie sie zum Beispiel beim Tod eines Verwandten ausgelöst wird. Schon bei entfernten Verwandten oder Freunden sprechen die Gerichte kein Schmerzensgeld zu – folglich auch nicht bei einem Hund. AG Frankfurt


    Ist hier absolut nicht einschlägig - hier würde nach deliktsrecht entschieden werden, zum einen ist das Eigentum Hund verletzt (weil tot) und zum anderen wird eine Tierarztrechnung entstanden sein.
    Allerdings greift hier die Tierhalterhaftung innehalb des deliktsR und ich vermute, man würde hier argumentieren, dass sich lediglich die "typische Toergefahr", also beissen, verwirklicht hat und weil der geschädigte Hund nicht gesichert war, wäre auch eine Mitschuld vorhanden, gegen die quasi aufgerechnet würde.
    Rechtlich glaube ich auch nicht, dass es da Konsequenzen gibt.
    Aber das macht es ja auch alles nicht besser.

  • Die Leine ist eine gummierte Schleppleine von Mystique in neonorange. Beide Schleppleinen sind gummiert, bei mir gibt es kein Gurtband. Auch meine kurzen Leinen sind gummiert, habe das im Hundesport so kennen gelernt und finde gummierte Leinen einfach besser.


    Ich würde niemals meinen Hund, zb den meiner Eltern, die sehr gut hört und verträglich ist, niemals unbeobachtet um eine Ecke laufen lassen, die ich nicht einsehen kann. Habe ich noch nie gemacht, eben weil ich nicht weiß was kommt.. aber gut, ich bin auch Reiter und galoppiere nicht durch Kurven, die ich nicht vorher einsehen kann, das kommt eher daher, denke ich. Und klar, wäre das mein Hund, wäre ich sauer, fertig mit der Welt und todtraurig. Wer wäre das nicht?



    Queeny87, du hast es gut zusammengefasst, das beschreibt kurz und knapp den Handlungsvorgang.

  • Du schreibst dein Hund wäre an einer Schleppleine? Theoretisch kann dir dann keiner was da der andere Hund abgeleint war und zu deinem hin ist.
    Ich würde abwarten was die Obduktion ergibt. Vielleicht ist der Hund an Herzversagen gestorben denn du schreibst das es keine beißerei war...

    So leid mir das tut, aber jetzt auf "Vielleicht hatte er einen Herzfehler..." wie hier ja schon geäußert wurde, verbessert weder die Situation, noch ist das al zu sehr im Bereich des Möglichen an zu siedeln.


    Vermutlich (von außen betrachtet, einfach aufgrund des zeitlichen Zusammenhanges) wird Dein Hund für den Tod des anderen Hundes irgendwo "verantwortlich" sein.


    Allerdings denke ich weder, dass Dein Hund den anderen absichtlich tötlich verletzt hat und noch weniger, dass Du als Halter diese Möglichkeit sehend, einfach weiter gegangen bist.


    Letztlich wird das Ganze ein furchtbarer Unfall gewesen sein.


    Ein Unfall, den Dein Hund letztendlich herbei geführt hat, aber der nicht durch sein Handeln direkt passiert ist.


    So wie es scheint, hat er ihn ja nicht tot gebissen, allerdings ist es schon ohne weiteres möglich, dass es bei dem von Dir erwähnten "Geschupse" zu inneren Verletzungen gekommen ist.


    Letztendlich kann sowas auch beim Spielen passieren, es ist, so pragmatisch das klingt, einfach ein schrecklices Pech!
    Ihr alle tut mir wahnsinnig leid, welch furchtbares Erlebnis für alle Beteiligten!


    Mein Rat: Such das Gespräch mit den anderen!


    Sollten sie erstmal wütend sein, Dich beschimpfen... lass es an Dir abprallen und versuch mitfühlend und sachlich zu argumentieren, im Zweifel: entschuldige Dich einfach!
    ´Die meisten in so einer Situation hauen erst einmal um sich, das ist nicht persönlich zu nehmen!


    Aber das direkte Gespräch wird für Euch alle das beste sein!


    Zur Schleppleine: ich weiß nicht ob das kommunal oder wie sonst regional geregelt ist, HIER gilt ein Hund NUR an einer 2m Leine als gesichert, alles andere gilt nicht als gesicherte Haltung an der Leine!

  • Ich denke, wir müssen uns wirklich klar machen, dass Schuld im moralischen Sinn und Verantwortung für etwas zwei verschiedene Paar Schuhe sind.
    Auch wenn man keine wirkliche Schuld hat, kann man trotzdem für etwas verantwortlich sein.


    Ich hoffe wirklich für alle Beteiligten, dass der tote Hund in irgendeiner Weise vorbelastet war, denn dann können die Menschen in Ruhe trauern, ohne sich wahnsinnig viele Vorwürfe zu machen.


    @Kombi Auch wenn dieser thread sicher nicht immer schön ist, würde ich trotzdem sehr gerne wissen, wie das nun passiert ist (Habe selber einen 40cm grossen 8kg Hund)
    Mein tiefes Beileid für alle Beteiligten!

  • Bezüglich der anderen Halter...
    Ich glaube ich wäre zwar traurig und auch entsetzt aber würde es gut finden wenn der andere Halter, also du, sich kümmert und sich bei mir meldet ....
    Wenn es nicht per Telefon dann per Brief....


    Das zeigt mir das es dem anderen nicht egal ist...

  • Mist, sowas kann wirklich jedem passieren! Wie oft ist uns schon ein Tutnix volle Breitseite reingelaufen obwohl alle 3 Jungs an der Leine gewesen sind, Halter nicht sichtbar oder noch fröhlich rufend der will nur guten Tag sagen. Hallo?? Einmal haben sie am Strand gespielt, alle ohne Leine und ich habe permanent die Umgebung abgescannt um mögliche Passanten frühzeitig zu erkennen. Da brach plötzlich eine Hündin durchs angrenzende Gebüsch und brettert direkt in die jungs rein.Einer beflirtet sie sofort, einer will gleich poppen und der d3. hopst über diese ganze Szene hin und her und will spielnen. Wie urch ein Wunder hörten sie sofort als ich sie rief. Da kam die Halterin des Hundes um die Ecke und schrie mich an warum meine Hunde denn da frei laufen, ihre sei schließlich heiss. Mein einwurf dann gehört sie aber gesichert an die Leine wurde mit dem Satz abgetan dass es sich um einen Tierschutzhund handele und jetzt sei ihr Hund ja ganz nass und wenn sie krank wird ist es meine Schuld.
    Klar harmloser Vorfall aber ich konnte in dem Moment einfach nicht tun. Ich nehme Rücksicht und erwarte das auch von anderen und Hunde die von hinten in einen reinbrettern dabei nicht hören könnten wenigstens mal von ihren Haltern "angekündigt" werden um so etwas wie es dir heute leider passiert ist zu vermeiden.


    Übrigens ist auch gerade Brut und Setzzeit was einen allgemeinen Leinenzwang in der Natur zur Folge hat...


    Ich würde gerne erfahren wie es da jetzt weitergeht und ob dein Hund und du irgendwelche Konsequenzen abbekommt.


    Fühl dich mal gedrückt. Ich möchte echt nicht in deiner Haut stecken.

  • Ach Mensch, das ist echt eine mega traurige Geschichte.

    Jo, mehr kann man dazu eigentlich auch nicht sagen.



    Ich habe kein Verständnis dafür, dass das Reinlaufen jetzt als Rechtfertigung für den Tod des anderen Hundes verkauft wird, weil man so am besten aus der Nummer rauskommt.

    Genau so ist das Ganze für mich NICHT rübergekommen. Aber jedem das seine. Man geht ja oft von sich selbst aus...was tief blicken lässt.

  • Zitat


    WAS soll das? So ein Vorfall kann JEDEM von uns passieren.

    Jedem, der einen unverträglichen Hund hat, das auch weiß, sogar sieht, wie der sich auf einen anderen stürzt und trotzdem mit wenig Sorgfalt handelt. Mein Mitleid mit der TS hält sich also in Grenzen. Viel mehr tun mir die Halter des toten Hundes leid.


    Zitat


    Mir wäre total elend, wenn mein Hund einen anderen Hund verletzen würde ...


    Wie passt aber das Elendfühlen damit zusammen, dass jemand quasi sagt "Ich suche ja nicht nach einer Rechtfertigung, aber wenn der andere Halter nicht so blöd gewesen wäre, wäre der Hund noch am Leben".
    Da würde ich doch wenigstens erwarten, dass man keine
    Ausflüchte sucht ("Ja, der Andere hat aber auch Schuld ...").


    Zitat

    Ich denke, dass sich die TS in Zukunft nur noch im Schleichschritt mit kurzer Leine durch die Lande traut ...

    Das will ich mal hoffen.

  • Vielen Dank noch für eure Beitäge. In dem Gebiet war wohl doch kein Leinenzwang und ich wohne in NRW, da gibts keine Brut-und Setzzeit mit Leinenpflicht.


    Ich werde berichten wenn ich etwas Neues weiß!

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