Mein Hund hat einen anderen Hund getötet

  • Durch den Schock kann es sein, dass erstmal gar kein Blut zu sehen ist, weil sich die Blutgefäße verengen. Wenn sich der Schock dann löst fängt es erst an (oft nicht wenig) zu bluten.

    Ich kann sehr gut nachfühlen wie dir im Moment zumute ist. Mit unserem ersten Tierheimhund ist uns ähnliches passiert...allerdings hat die Zwergpudeldame es zum Glück überlebt. Allerdings 1cm weiter und die Halsschlagader wäre durch gewesen. Es war absoluter Horror. Auch da war erst Blut zu sehen als die Besitzer in der Tierklinik waren (ca 20min nach dem Vorfall)

    Ich würde erstmal abwarten was genau die Todesursache war. Vielleicht hatte der andere Hund einen Herzfehler und ist durch den Schreck gestorben? Man weiß es nicht. Oder dein Hund hat ihn wirklich unglücklich erwischt.

    Ich würde schon zu den Leuten gehen und offen und ehrlich mit ihnen Sprechen und natürlich deutlich machen wie sehr dir der Vorfall Leid tut und das dein Hund und zukunft noch mehr gesichert wird. Ich finde das wäre schon angebracht.
    Natürlich ist es nicht okay, dass der Hund einfach in euch reingerannt ist...aber der Hund ist jetzt tot und ich finde das ist das wesentlich größere Übel.

    Ich hoffe alle Beteiligten erhohlen sich einigermaßen von dem Schock.

  • Und ich bin immer noch der Meinung, dass der Halter des freilaufenden Hundes mindestens zu 90% an dem Unfall Schuld war. Wie gesagt, mir tut der Hund leid, weil er für das zum Teil den Verhalten seines Besitzers zu verdanken hat.
    Sagen wir mal, um die Ecke wäre eine Landstraße gewesen und der Hund wäre darauf gelaufen. Dann hätte ihn wahrscheinlich ein Auto erwischt! Und dann?
    Wäre dann der Autofahrer Schuld gewesen, weil er 90/100 km/h auf der Landstraße fährt oder wie? Ne Leute, also ganz ehrlich: Wenn eure Hunde nicht abrufbar sind: holt sie an die Leine!
    Das ist sicherer. Sonst kann es echt passieren, dass der Hund mal ins Gebüsch rennt eventuell auf eine Landstraße oder einem Reh begegnet, welches ihm mal nen Tritt in den Bauch versetzt und der Hund durch innere Verletzungen stirbt ~.~

  • Ich finde, jeder HH hat dafür zu sorgen, dass sein Hund keine anderen Hunde angreift, egal ob diese frei oder an der Leine sind, egal ob es tutnixe oder andere unverträgliche Hunde sind.

    Hallo Jessica83,

    solche Aussagen machen mich immer ganz kribbelig, weil ich sie als extrem unfair dem unverträglichen Hund und dessen Besitzer gegenüber empfinde.
    Was Du verlangst ist einfach nicht möglich (bzw. nur dann, wenn sich künftig die Erfahrungswelt des unv. Hundes auf den eigenen Hochsicherheitstrakt-Garten beschränken soll.)
    Ich kann meinen Hund gesichert mit Maulkorb und Halti und was weiß ich draußen theoretisch akribisch bei Fuß führen und trotzdem kann es passieren, dass so ein "Tutnix" in uns hereinbrettert und mein Hund (der durch die beengten Verhältnisse ohnehin vermutlich schon angepikst ist) nutzt die paar cm Spielraum um sich vor dem Überfall zu wehren und quetscht, drückt oder stößt so unglücklich, dass der andere Hund zu Schaden kommt. Möglicherweise ist dieses Szenario unwahrscheinlicher, als wenn mein Hund (ohne Maulkorb) an einer fünf-meter-Leine unterwegs ist, aber passieren kann es.

    Die Verantwortung, die Du damit auf die Schultern derer legst, die keine ganz einfachen Hunde haben ist einfach so gemein hoch und trifft ohnehin die, die sich schon viele Gedanken machen und weit davon entfernt sind mal richtig schön entspannt mit ihrem Hund durch die Natur zu streifen.

    Der Punkt für mich ist aber hier die Verhältnismäßigkeit


    Wenn wir von Verhältnismäßigkeit sprechen, dann doch bitte auch von einer Verhältnismäßigkeit in punkto Verantwortung!

    Ein Hund, der es nicht gelernt hat, dass man nicht einfach - und seien die Absichten noch so sonnig und golden - auf einen anderen Hund drauf hüpft, ist bitte genauso zu sichern wie ein Hund, der solche Hüpfereien als Angriff empfindet und entsprechend reagiert. Nämlich so lange, bis er es gelernt hat.

    Zu sagen "eigentlich sichere ich meinen Hund aber manchmal passieren mir halt Fehler - ist mir dann immer peinlich!" und auf der anderen Seite zu erwarten, dass andere Leute die Baustellen ihrer Hunde perfekt im Griff haben und keine Fehler machen ist nämlich eine ziemliche Unverhältnismäßigkeit nach meinem Gerechtigkeitsempfinden.

    Jeder hat seinen Hund so lange zu sichern, bis er in brenzligen Situationen zuverlässig abrufbar ist. Kommt es trotzdem zu so einem Zwischenfall, ist es nach meinem Dafürhalten keine Schuldfrage, sondern ein tragisches Unglück.

  • Kommt es trotzdem zu so einem Zwischenfall, ist es nach meinem Dafürhalten keine Schuldfrage, sondern ein tragisches Unglück.

    Wenn dies bei zwei "normalverträglichen", bisher nicht auffälligen Hunden passiert, stimme ich Dir voll und ganz zu.

    Ist aber ein Hund, der zuvor auffällig geworden ist und von dem der Halter weiß, dass er unverträglich ist, involviert, sieht für mich die Sache komplett anders aus.

  • Wenn dies bei zwei "normalverträglichen", bisher nicht auffälligen Hunden passiert, stimme ich Dir voll und ganz zu.
    Ist aber ein Hund, der zuvor auffällig geworden ist und von dem der Halter weiß, dass er unverträglich ist, involviert, sieht für mich die Sache komplett anders aus.

    Dann wüsste ich gerne mal, wie die Sache dann für Dich aussieht.
    Was soll der Halter dieses Hundes denn tun? Nie wieder mit seinem Hund das Haus verlassen? Eine andere Möglichkeit bleibt eigentlich nicht um zu vermeiden, dass es zu solchen Unglücken kommen kann. Und selbst da würden mir Szenarien einfallen...

    Wie hältst Du es denn mit Autos und deren Fahrern? Müssen die jederzeit im Schritttempo fahren, weil es evtl Hunde gibt, die es noch nicht gelernt haben, dass man den Kürzeren zieht, wenn man versucht, ein Auto zu erlegen? Oder was sagst Du einer Wildschweinrotte, in die ein Hund unbedarft reingehüpft ist und die sich anschickt, den Gong zur ersten Runde einzuläuten?

    Jeder Mensch hat seinen Hund vor Gefahren zu sichern und jeder Mensch hat seinen Hund davor zu sichern, eine Gefahr zu sein. Trotzdem passieren Unfälle, weil das in einer Gemeinschaft nun mal so ist, und weil jeder mal einen Fehler macht und weil Umstände richtig blöde sein können.
    Da geht es dann nicht um Schuld sondern um Trauer und Beileid meiner Meinung nach.

    Die TE hat ihren Hund gesichert und es ist zu einem Unglück gekommen. Das ist schlimm genug. Warum sie hier so angegangen wird verstehe ich einfach nicht.

  • Ja, was sollte die Threadstellerin tun?

    Was tun Gewaltverbrecher nach der Knastzeit?

    Die Threadstellerin ist sich des Problems ihres Hundes bewusst und ich glaube, dass sie sehr wohl weiß, wie sich sich verhalten muss.

    Salz in der Wunde braucht nun wirklich keiner!

  • Puh... Mir ist ganz schlecht geworden, als ich den Thread hier durchgelesen habe. Unvorstellbar wie sich die TE bzw der Halter des toten Hundes fühlen müssen...

    Meine Hündin rennt auch viel frei durch die Gegend, sie ist sehr verträglich, aber auch jederzeit abrufbar!

    Bei uns wird es so gehandabt, dass sobald auf einen fremden Hund getroffen wird, beide HH ihre Hunde an die Leine nehmen, wenn sie es nicht schon sind. Das ist wie ein ungeschriebenes Gesetz hier! Und dann wird abgesprochen, ob die Hunde spielen dürfen oder wie man am Besten aneinander vorbei geht.

    Ich habe mir nie darüber Gedanken gemacht, aber wenn ich das hier lese, bin ich wirklich überaus froh, das sich hier in meiner Gegend anscheinend alle sehr gesittet und verantwortungsbewusst benehmen.

    Ich finde man kann keinen der Beiden die 100%-ige Schuld zuschieben... Jeder hat hier Fehler gemacht und ich wünsche dir liebe TE alles Gute und das dich nicht all zu viele Gewissensbisse quälen. Im Endeffekt würde ich es als "Unfall" betiteln... Kann mir nicht vorstellen, dass es zu Konsequenzen kommt, trotzdem, wenn ich der Halter des toten Hundes wäre, wäre ich sehr enttäuscht wenn du dich nicht meldest!

    Auch einen Teil der TA-Kosten zu übernehmen, empfinde ich persönlich schon als angebracht.

  • Ihr findet es also okay, dass eure Hunde um Ecken laufen, die ihr nicht einsehen könnt, ohne dass euer Hund angeleint ist? Finde ich ehrlich gesagt schon ziemlich rücksichtslos. Fahrt ihr auch Auto ohne Schulterblick?

    Hätte ich den Hund vorher sehen können, wäre mein Hund nicht drauf gegangen, weil ich ihn festgehalten hätte. Das ist alles nur passiert, weil der Hund mich hinterrücks überrascht hat.


    Ich kann nicht nachvollziehen warum du nun pampig wirst....

    Selbstverständlich ist es nicht ok, dass unsere Hunde blind um die Ecke laufen. Passiert ist es vermutlich dennoch den meisten schon mal.
    Und das ist doch der Punkt. Es sind "nur" Tiere, sie reagieren nicht immer vorhersehbar und man muss gewisse Risiken einkalkulieren. Wie auch die Dummheit der Menschen, die zweifellos in hohem Maße vorhanden ist.
    Dieses Risiko muss einem mit einem agressiven Hund einfach bewusst sein und man muss dementsprechend damit umgehen.

    Ich sag dir eins, hätte ich einen unverträglichen Hund der auch wirklich draufgeht (wie deiner) dann bekäme er draußen ne Schlepp und einen Maulkorb. Ich finde nicht, dass der Maulkorb das Leben des Hundes irgendwie einschränkt. ICH hätte damit einfach ein sehr viel besseres Gefühl, weil das was du da erlebt hast möchte ich niemals durchmachen müssen.
    Diese quälenden Gedanken, dass ich hätte vorsorgen können, es aber nicht getan haben würden mich sehr beschäftigen. Mich wundert ehrlich gesagt, dass du in der Hinsicht offenbar keine moralischen Gewissensbisse hast.

    Ich finde zum Schutz der Hunde die eben nicht unbedingt die klügsten und verantwortungsvollsten Besitzer haben ist eine vernünftige Absicherung meines unverträglichen Hundes notwendig.
    Ich mache das ja nicht für die anderen HH, sondern für mein moralisches Empfinden und meinen Hund.

    Dieses "ja hätte der Besitzer halt aufpassen müssen" finde ich ziemlich abgebrüht und gefühllos. Immerhin kam ein Hund ums Leben, und das auch noch völlig umsonst.

  • Um Tierarztkosten zu übernehmen, da setze ich mal voraus, dass man sich Adressen austauscht und dass man miteinander im Gespräch ist.

    Wenn der Tierarzt keine Adresse des getöteten Hundes rausgibt, würde ich diesem Tierarzt einen Brief übergeben, den er an die Besitzer des verunglückten Hund übergeben soll. (Kopie davon machen)

    Anrufen würde ich nicht, weil emotional alles schnell entgleisen kann und das geschriebene Wort oftmals - nach mehrmaligem Lesen - viel nachhaltiger in Erinnerung bleibt.

    Sch.... Situation!

  • Das Argument "es sind nur Tiere" mag in der freien Wildbahn seine Berechtigung haben.

    Beim "Hund" haben aber die Besitzer die Vorsorge zu treffen und es ist nun mal eben nicht in Ordnung, seinen Hund eben mal um die Ecke flitzen zu lassen oder einfach "Hallo zu sagen".

    Die Verantwortung liegt in Menschenhand und nicht "es sind nur Tiere".

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