Austausch: Über Hunde mit Menschenproblemen

  • Schön das es bei Euch allen so gut läuft :applaus:

    Wir sind zurück aus dem Elbsandsteingebirge und tja ich würde es mit Angsthund nicht empfehlen :muede: Es war eigentlich nur eine Katastrophe mit dem Maverick. Schon gleich am ersten Tag haben wir auf einem engen Weg eine Gruppe Jugendlicher getroffen - die dazugehörigen Lehrer konnten genauso gröhlen wie die Kids. Danach bekam er schon Panikattacken sobald der Weg eng wurde. Und das es in der Region nur enge Wege gibt muss ich wohl nicht erwähnen. Am 3. Tag sind wir dann von Bergwandern auf normales wandern umgestiegen - aber enge >Pfade gab es überall. Zudem hatte ich glatt vergessen das Donnerstag Feiertag war und es wurde ziemlich voll.
    Aber irgendwie hatte ich es ja schon vorher im Gefühl, denn sonst hätte ich niemals zu dem Sicherheitsgeschirr ein Halsband und Maulkorb eingesteckt. Mauli brauchten wir nur 1 x, aber ansonsten lief er die ganze Woche doppelt gesichert bei Fuss. Er war ständig nur panisch, hat versucht um jede Ecke zu schauen - was in dem kurvigen Gelände unmöglich war , hat immer wieder versucht aus Angst Felswände hochzuklettern und ich denke auch 2 -3 x die Analdrüsen entleert. Trotzdem hat er sich toll geschlagen, ist in der Regel wirklich gut mitgelaufen - komischerweise fand er plötzlich das laufen im Ort entspannender als im Wald. Ich denke er hatte auch ein wenig Spaß, den einen Tag haben wir uns verlaufen und sind 8 Stunden durch die Pampa gelaufen. Ömi bekommt den Senioren-Wander-Orden.
    Und das Ferienhaus konnte er prima bewachen :D

    Naja es war zwar blöde mit ihm dort in den Urlaub zu fahren, aber es war trotzdem sehr schön. Der Hund ist seit 6 Jahren bei mir und seither verzichten wir auf unsere geliebten Berge, ich musste es einfach probieren und nun ist gut. Was ich gelernt habe das die zusätzliche Sicherung mit Halsband viel bringt. Dieser Hund trägt seit 6 Jahren kein Halsband mehr, aber er lief viel sicherer. Sobald uns z.B. Kinder oder Fahrräder entgegen kamen wurde der zweite Karabiner am Halsband befestigt und ich konnte verhindern das er in die Schlucht stürzte. Ich denke das werde ich positiv auf trainieren - Halsband = Sicherheitssignal. Irgendwie hat der Urlaub uns auch enger zusammengeschweisst - gemeinsam sind wir den ganzen gefährlichen Bergsteigern entronnen. Ist ja auch irgendwie bekloppt, stundenlang quält man sich auf den Berg, schaut kurz von oben und dann quält man sich wieder runter. Das muss Hund ja komisch finden. ;)

  • Wir haben am Samstag einen Ausflug an einen See mit zwei Freunden und meiner Schwester unternommen.
    Balou war 1000000 mal aufgeregter als ohne Begleitung, dabei ist er so schon in anderen Gegenden nicht ansprechbar. Im Freilauf raste er plötzlich mehrere hundert Meter vor und natürlich kam dann ein Jogger. Glücklicherweise reagierte Lou auf meine panischen Rufe und hat den Jogger nicht gestellt. An der Leine zerrte er durchgehend.

    Am See selbst war es dann ok, er hat die anderen nur einmal angefiddelt, beim schwimmen ist er nicht zu nah an unsere Freunde rangeschwommen und gut.
    Dann bin ich einmal ein Stück weg, um eine andere Ecke des Sees anzuschauen, wieder mit Lou zurück zu den anderen und er rannte los, reagierte nicht auf den Abbruch und stellte einen unserer Freunde... Nach ein paar Sekunden merkte er, wie blöd er sich verhält und hörte selbst auf.
    Ich glaube, dass Balou nie einfach freilaufen kann, er benimmt sich so richtig blöd. Wenn es wenigstens nur das wäre, aber bei Hunden macht er ja denselben Mist, auf andere Bewegungsreize - auch Wild - reagiert er genauso und dann noch die Aufregung... :muede:

    Am See fuhr einmal ein Wagen direkt an unserer Badebucht vorbei und Balou knurrte diesen an - ist ja alles seins, wenn er länger als zwei Minuten irgendwo ist :lepra:

    Das Thema ist echt ermüdend.

  • Wir hatten am WE auch Besuch - das ist Maja zwar gewöhnt, hatten, seit sie bei uns ist schon 2x über mehrere Tage Familie oder Freunde zu besuch.. allerdings waren diesmal meine Patenkinder da (3, 6, 9) .. vor einigen Wochen gab es da bereits mal einen Versuch, musste auf die 3 aufpassen und das war eine Katastrophe - Maja war immer an der 3-jährigen dran.. (die trug auch noch ein lustig wippendes rosa Tüllkleid..der perfekte Flummi-steht noch dazu nie still und rennt weg, wenn Hund sich nähert-naja-nicht verwunderlich.. )
    Jetzt waren am WE die Eltern und Großeltern dabei und Gartenwetter.. außerdem ist Maja ja inzwischen paar Wochen älter.. unter größter Vorsicht also neuer Versuch.
    Und klappte nicht! Als der Besuch kam, wurde Maja erstmal in "ihr Zimmer" gesperrt, als sie ruhiger war, durfte sie an der Leine mit in den Garten und die Gäste begrüssen. Das lief halbwegs (für ihre Verhältnisse) ruhig. Sie lies sich auch ganz gut auf mich konzentrieren.. und nach einer Weile durfte sie frei laufen.. mit den 2 größeren Kindern war es ok.. dem 6-jährigen gehorchte sie sogar recht gut "sitz" und Leckerchen hat er mit ihr gemacht unter meiner AUfsicht.. lief prima.. aber dann rannte die Kleinste wieder quitschend durch den Garten und Hund hinterher-yippi.. Spielzeug. Eltern waren nahe dran.. haben sie direkt hochgehoben.. aber das war für mich kein schöner Moment. Maja wollte sie anspringen. Hab sie direkt angeleint (nach 3maligem heranrufen! :-(..) und in ihre Box ins Zimmer gebracht.
    Muss dazusagen - SO hat uns die Hundetrainerin geraten. Maja hat 2 Stunden in der Box gemeckert.. zwischendurch Ruhe-- dann wieder gejault..
    kurz bevor dann alle gegangen sind, hab ich drum gebeten, das Maja an der Leine nochmal raus darf und es besser machen darf.. sie war inzwischen ruhig und ich hab sie angeleint nochmal mit raus genommen - und da klappte es wie am Schnürchen. Sie hat brav im Abstand sitz gemacht und gewartet bis sie dran war. so als hätte sie kapiert, das sie weggesperrt war, weil sie sich schlecht benommen hat (klingt doof-aber so war mein Gefühl) Alle waren noch so 15 min. da und auch für Maja war das ein positiver Abschluss ..
    Nur mit der Kleinen.. das haben wir natürlich nur auf´m Arm der Eltern nochmal zugelassen, das es da Kontakt gab.

  • Ist ja auch irgendwie bekloppt, stundenlang quält man sich auf den Berg, schaut kurz von oben und dann quält man sich wieder runter. Das muss Hund ja komisch finden

    :lol: Da haste Recht, das finde sogar auch ich komisch :lol: Bin da ganz bei Maverick :D
    Schade das es kein so doller Urlaub war für den Bub, aber eben, du siehst es auch positiv und das ist gut so :bindafür:

    Balou war 1000000 mal aufgeregter als ohne Begleitung,

    Kenn ich von meinen Knallkopf auch :headbash: Früher war das ganz schlimm.

    reagiert er genauso und dann noch die Aufregung...

    Hast du es schon mal draußen mit Entspannungsübungen versucht ?

    @Maja1377

    Das ist der Bewegunsreiz bei so kleinen herumwuselnden Kindern. Aber letztendlich hat sie es ja dann doch toll gemacht :gut:

  • @Michi69 natürlich, aber als Trupp von fünf Leuten, die zum See wollen, kann ich leider nicht bei 30 Grad verlangen, dass wir auf dem Weg zum See noch ständig für Entspannungsübungen stehen bleiben :muede:

    Mich ärgert auch viel eher das Stellen von Leuten. Bin immer ganz neidisch, wenn andere Hunde frei an Leuten vorbei laufen - so wie der Rüde meiner Eltern. Mit dem war es immer sehr entspannt mit Menschen, er ist total ignorant unterwegs und schnappt nur einmal ab, wenn jemand ihn anfassen will - das war's :dafuer: Sonst läuft er an Leuten vorbei, als würde es sie gar nicht geben.

  • @Juliaundbalou

    Wieso ständig stehen bleiben müssen ? :???: Ich weiss ja nicht welche Übungen du da machst, aber ich denke das sind ganz andere als ich meine.
    Na ja, und ich hätte das als gute Übung für Baloubub angesehen ;-) Bei 30 Grad aber doch mühsam, das kann ich gut verstehen.

    Sonst läuft er an Leuten vorbei, als würde es sie gar nicht geben.

    Tja, davon kann ich mit meinen Knallkopf auch nur träumen :streichel: Wobei vorbei laufen ja nicht das Problem ist bei uns.

    schnappt nur einmal ab, wenn jemand ihn anfassen will - das war's

    Das würde ich mir für meinen Bub auch wünschen :D Aber das steht weit in den Sternen :pfeif:

  • @Michi69 Mh also Ruheübungen war vielleicht falsch ausgedrückt. Wir laufen so lange auf und ab, bis Lou sich wieder konzentrieren kann (dauert lange) oder aber setzen uns auf eine Bank und sitzen das aus.

    Richtige Übungen kann er dann nicht ausführen, da gibt es ja so einiges. Also Handtouch oder sowas klappt dann nicht. Welche hattest du denn im Sinn?

  • Was ich u.a oft gemacht habe, mich auf eine z.B. Bank gesetzt, Hund im Sitz zwischen die Beine, mit abwechselnden langsamen Streichbewegungen über die Brust gestreicht, Hund ruhig gelobt, kommt z.B. ein Hund etc zu nah, Hund muckt, kurz an die Brust gedrückt , lass das, und weiter ruhig abwechselnd gestreicht. Alles in totaler Ruhe, egal was drum rum los war.
    Nennt man Stuhlübung ;)
    Die grösste Herausforderung ist, den Hund z.B. am See ablegen, er muss sich seitlich legen, dann wird langsam gestreichelt, der Kopf muss unten bleiben etc....Für Duke eine echte Herausforderung, denn da muss er abgeben, und er soll sich auf mich konzentrieren, sich entspannen zu lernen auch wenn um uns rum was passiert.
    Leckerli gibt es da dann auch, ist aber jetzt etwas kompliziert zu erklären.
    Das haben wir alles letztes Jahr im Training so angefangen, und es hat uns wirklich u.a. weiter gebracht.
    Dein Balou scheint ja auch ein kleiner Kontrolletti zu sein ?

    Der Handtouch klappt bei uns auch aber nur wenn keine "Gefahr" naht :hust: Seit mein Knallkopf ja krank ist, hab ich ja nicht mehr weiter machen können mit dem Training :( : Wir waren schon nen großen Schritt weiter. Jetzt bau ich das alles wieder langsam mit ein :D

    Für die Konzentration haben wir die Eimerübung gemacht, auch nicht schlecht. Wie du siehst, es gibt viele verschiedene Übungen. Und gerade für Knallköpfe sind diese ruhigen Übungen wirklich sinnvoll.

  • @Michi69 ah ja, ja sowas mache ich mit ihm auch, wenn wir allein unterwegs sind :dafuer:
    Irgendwie überträgt sich das aber nicht auf andere Situationen, aber schaden kann es ja auch nicht :ka:

    Ja, Balou ist irgendwie alles :ugly: Auch ein Kontrolletti hoch 10.

    Schade, dass ihr aussetzen musstet. Ich hoffe, dass es deinem Knallkopf bald wieder richtig gut geht.
    Als Balou bis letzten Sommer ständig krank war, konnten wir ja auch nie richtig üben. Eigentlich ist er also erst ein Jahr alt, weil er erst seit etwas weniger als einem Jahr fit ist :pfeif: Ich rede mir das jetzt schön.

  • es gab/gibt viel management meinerseits, aber wir leben nunmal inner großstadt und bevor es zum direkten kontakt kommt, schirme ich sie eben ab (sportmäßiges blocken).

    So ist das auch richtig, Du kannst ja nicht umziehen

    Es war eigentlich nur eine Katastrophe mit dem Maverick. Schon gleich am ersten Tag haben wir auf einem engen Weg eine Gruppe Jugendlicher getroffen - die dazugehörigen Lehrer konnten genauso gröhlen wie die Kids. Danach bekam er schon Panikattacken sobald der Weg eng wurde.

    Das war zuviel für Maverick. Faro meint, er kann das verstehen.

    Samstag war wieder Hundeschule und das, was wir gemacht haben, wäre auch was für Juliaundbalou.
    Wir trainerten Entschleunigung, machten ALLES im Zeitlupentempo und das ist vermutlich genau das, was Faro braucht, denn gestern auf dem Weg zum See ging ich auch total entschleunigt mit den Hunden. Es kam eine Frau mit Kinderwagen (großer angstauslösender Moment für Faro) auf uns zu und Faro ging ruhig an der Frau vorbei. Ich war platt.

    Auch für Attila ist dieses Training gut, denn er musste letzten Dienstag einen Angriff eines 60 kg schweren Herdenschutzhundes über sich ergehen lassen und ist seitdem auf Krawall gebürstet. So eine verdammte Sch.....da hat man sozialverträgliche Hunde und dann passiert so etwas

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