Austausch: Über Hunde mit Menschenproblemen

  • @Katrin&Ranger

    :streichel: Ich kann dich sehr gut verstehn und auch deine Gefühlswelt im Moment sehr gut nachvollziehen. So ist es mir nach dem ersten ernsten Beissversuch gegangen von meinen Dicken. Ich war am Boden, habe mich und alles an meinen Versuchen und Trainings angezweifelt. Gut, letzteres hat sich bestätigt gehabt...aber trotzdem, gib nicht auf, und das wirst du auch nicht :streichel: Versuche erst mal euch beide wieder ruhig zu bekommen, das Vertrauen wieder etwas aufzupolieren. Z.B wie schon @Ninma geschrieben hat, gönnt euch Spaziergänge in der Pampas, absolut ruhig mal fahren. Das tut dir und Ranger sicher gut. So ein Cortisolschub braucht erst mal ne Abbauzeit.
    Checkt die Medieinstellung nochmals ab, und lasst es mal etwas ruhiger angehen. Uns hat das sehr geholfen gehabt. Vielleicht fehlt Ranger auch die nötige Sicherheit, die kannst du durch Rituale etwas stabilisieren. Ruhige und regelmässige Rituale fördern das.
    Gönnt euch die Auszeit.

  • Ich denke auch, Ranger war noch so "hochgefahren" wegen der Raketen und durch das Rennen hat er Stress abgebaut. Die Kinder kamen ihm da gerade recht.
    Ist eine nicht so schöne Situation für Dich und ich vestehe auch, dass Du enttäuscht bist, Kathrin, aber das wird wieder. :streichel:

    Dago, Faros Vorgänger, war kein Angsthund, aber Böller waren für ihn wie Pest und Cholera und da hatte er richtig Schiss.Er war ein sehr souveräner, freundlicher Hund und dann kam das.
    Ich kam mit den Hunden aus dem Wald, war schon in unserem "Viertel", da fiel ein Schuss. Dago direkt in Panik, ich kriegte ihn aber schnell wieder runter, traf eine Nachbarin, wir unterhielten uns, die Hunde lagen entspannt neben mir und dann kam ein Zeitungsmann vorbei, den Dago wohl nicht gesehen hat, er erschrak und sprang kläffend auf. Das war die Situation, wo ich auch sagte "das hat er noch nie getan". Ich denke, die Hunde brauchen länger als wir, um nach Stress wieder auf Normalmodus zu laufen

  • Danke für eure lieben Worte. War echt fertig weil es Grad halt echt ständig ist. Ich wohne ja schon im nichts, mit weniger Ablenkung geht's quasi nicht mehr

    Ich schau nochmal wegen Medis. Montag hab ich eine Stunde bei eine Trainerin, mal schauen ob mir das zusagt. Hab aber noch 2 weitere in Aussicht die ich sonst mal probiere. Ist irgendwie immer schwer wen zu finden der so arbeitet wieich es auch für angebracht halte.

  • Der Maverick war heute ein schönes Beispiel für einen gestressten Hund. Wir haben eine 3 Stunden Wanderung um einen See gemacht. Die ersten Leute die wir trafen hat er fein gemeistert, kleiner Bogen und gut, er recht entspannt und schaute interessiert hinterher. Alles in Wald und Feld. Dann ging es durch eine kleine Siedlung, Hund wurde angespannter wegen 2-3 Passanten und Radfahrer. Wieder auf dem Wanderweg, eine Frau auf engem Weg, blieb stehen und stierte ihn an - Hund bellt kurz. toll hat er schon ewig nicht mehr gemacht. 100 m weiter 2 Kinder, Hund panisch. Kurze Zeit später trafen wir die Leute vom Beginn der Wanderung - die schauten uns verwundert an - Maverick panisch an der Leine zerrend der sie anschaute als ob sie Massenmörder wären. Dabei war nichts anders wie bei der ersten Begegnung, außer das er kaputt und müde war. So ist er nun mal , ich sehe das schon lange nicht mehr tragisch.

  • Danke für den Link, Michi. Ein sehr interessanter Artikel

    Bitte gerne doch. Ja und vor allem sehr verständlich geschrieben. Die Neurophysiologie des Hundes sollte sich mMn jeder der einen "nicht so einfachen " Hund hat mal durchlesen. Das kann für den ein oder anderen auch aufklärend sein, und er versteht dann seinen Hund evtl besser ;-)

  • @Ninma

    Anhand deiner Beschreibung kann man klar und deutlich erkennen, welch stressige Herausforderung das für Maverick war, und wie sich sein Verhalten immer mehr verschlechterte anhand seines Stresslevels.
    Wie aus dem Lehrbuch die Geschichte mit Maverick.

    Der erste Biss von Duke war ja auch unter extremen Stresslevel heraus passiert. Wobei der Praktikant da selbst schuld war. er hatte Duke unterschätzt. Trotz allem war das echt ein Drama für mich, weil ich es all die Jahre verhindern konnte und niemals wollte, das er einmal zu beissen könnte. Nicht die Möglichkeit hatte sozusagen.
    Das Vertrauen ihn Duke war dann erst mal wieder flöten, was er mir auch gleich wieder mit angespannteren Verhalten quittiert hatte :hust:


    Ist irgendwie immer schwer wen zu finden der so arbeitet wieich es auch für angebracht halte.

    Darf ich fragen wie du es für angebrachte halten würdest ? Oder wie meinst du das :???: Was war an dem letzten nicht ok ? Hattest einen soweit ich das noch im Kopf habe oder ?

  • Montag hab ich eine Stunde bei eine Trainerin, mal schauen ob mir das zusagt. Hab aber noch 2 weitere in Aussicht die ich sonst mal probiere. Ist irgendwie immer schwer wen zu finden der so arbeitet wieich es auch für angebracht halte.

    Erzähle uns mal, wie die Trainerin ist. Welche Erwartungen hast Du? Wie soll das Training aussehen?

    Der Maverick war heute ein schönes Beispiel für einen gestressten Hund. Wir haben eine 3 Stunden Wanderung um einen See gemacht. Die ersten Leute die wir trafen hat er fein gemeistert, kleiner Bogen und gut, er recht entspannt und schaute interessiert hinterher. Alles in Wald und Feld. Dann ging es durch eine kleine Siedlung, Hund wurde angespannter wegen 2-3 Passanten und Radfahrer. Wieder auf dem Wanderweg, eine Frau auf engem Weg, blieb stehen und stierte ihn an - Hund bellt kurz. toll hat er schon ewig nicht mehr gemacht. 100 m weiter 2 Kinder, Hund panisch. Kurze Zeit später trafen wir die Leute vom Beginn der Wanderung - die schauten uns verwundert an - Maverick panisch an der Leine zerrend der sie anschaute als ob sie Massenmörder wären. Dabei war nichts anders wie bei der ersten Begegnung, außer das er kaputt und müde war. So ist er nun mal , ich sehe das schon lange nicht mehr tragisch.

    Jana, in Deiner Beschreibung sehe ich Faro. Er reagiert genau so wie Marverich. Irgendeine Kleinigkeit bringt ihn aus seiner Ruhe und der Stress ist bei ihm angekommen und baut sich erst wieder ab, wenn Hund entweder rennen kann oder zu Hause ist

  • Diese Stresskurve betrifft ja nicht nur Hunde mit gewissen Problemen, selbst bei meinem Spinner kann ich das gut beobachten: Hatten wir einen oder zwei echt lange, anstrengende Tage, dann ist er auch total durch und hat eine wesentlich kürzere Lunte den Dingen gegenüber, die er sonst locker wegsteckt, z.B. kleine, provokante Keifehunde oder auf ihn zu rennende Kinder, die sonst ignoriert werden, aber dann plötzlich doch mal ein WUFF zu hören bekommen. Eine gute Runde Schlaf und alles ist wieder normal.

    Ganz zu schweigen von der Blondine, bei dem das noch viel schneller geht. Ich bin echt kein Anhänger der Löffeltheorie, aber bei ihm sag ich manchmal im Scherz, er hat die Löffel zu Hause liegen lassen. :lol:

    Katrin, mach dir keine Vorwürfe, so was passiert und ich bin recht sicher, dass die Ursache im Knallen liegt. Hund ist total gepusht, will Stress ablaufen, kommt dabei zu nah an einen anderen Stressauslöser ran. Blöd gelaufen, ohne Frage, aber sicher keine Katastrophe für euer Training.
    Eher ein Hinweis, auch Begegnungen mit Kollegen etc. ausschließlich mit einem entspannten Hund zu trainieren. :streichel:

    @Michi69, du schreibst von dem einen Mal, als dein Duke gebissen hat. Hast du das irgendwann mal hier im Thread beschrieben oder möchtest du, wenn nicht, vielleicht davon erzählen? Die Situation würde mich interessieren. Sorry, wenn ich das überlesen habe.
    Im Februar hat die Katastrophe wieder Impftermin. Ich bin gespannt, wie wir das dieses Mal meistern, so weit ich weiß, wird dieses Mal wenigstens nicht wieder Blut genommen, wir sollten also einigermaßen fix wieder beim TA raus sein. Hoff ich. :flucht:

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