Austausch: Über Hunde mit Menschenproblemen

  • Kiyu ist doch garnicht das Problem, die liebt alle Menschen =)
    Und es sind nicht meine Brüder, sondern die von meinem Freund. Und da Raja sich so doof benimmt, haben die halt kein Bock auf sie, ebenso wenig mit ihr zusammen zu arbeiten. :/

    Vielleicht solltest den Brüdern deines Freundes mal sagen, dass sie sich ihnen gegenüber nur so verhält, weil sie sich falsch verhalten ;-) :hust:
    Schade wenn die da so bocklos sind :headbash:

  • Ja die verstehen das nicht so. Die haben und kennen nur nette Familienhunde.
    Und die denken, man könnte das mit böse werden (lauter werden, sich noch größer aufbauen) lösen, weil der Hund bestimmt nur dreist und frech ist und ne Ansage braucht. Aber das ist es ja nicht und machts nur noch schlimmer :( :
    Ich werd nochmal versuchen mit ihnen zu reden und sie weiter positiv verknüpfen.

  • Und die denken, man könnte das mit böse werden (lauter werden, sich noch größer aufbauen) lösen, weil der Hund bestimmt nur dreist und frech ist und ne Ansage braucht. Aber das ist es ja nicht und machts nur noch schlimmer

    Dann sag ihnen das doch bitte noch mal eindringlich. Ist ja echt schade, wenn es die beiden Sturköppen :hust: (sorry) noch verschlimmern durch ihr Verhalten. Drück euch die Daumen das sie einsichtiger werden ;-) Vielleicht sollte das dein Freund noch unterstreichen ;)

  • Bei uns gibt es Neuigkeiten:

    Am Samstag war mein bester Freund zu Besuch. Er ist ein sehr ruhiger Mensch und hat Balou ignoriert, genauso wie ich es ihm gesagt habe - wie schön, wenn Menschen mal auf einen hören!
    Am Anfang ist Balou natürlich wachhundmäßig ausgerastet, hat dann kurz geschnüffelt und ihn dann für uninteressant befunden.
    Spätabends hat sich Balou dann auf das Sofa zwischen ihn und mich gelegt und seinen Kopf sogar auf sein Knie abgelegt!
    Da sieht man mal, wie glücklich er ist, wenn ihn mal jemand versteht. Sobald er gekrault wurde, fand er das doof, aber einfach nah dran liegen, war wohl super :)

    Am nächsten Morgen hat er vergessen, dass der Freund hier geschlafen hat und hat vor sich hingegrummelt. Er wollte ihn auch nicht begrüßen gehen, sondern hat bei mir engen Kontakt gesucht.
    Wir haben dann gewitzelt, dass es ihm peinlich war, dass sein One-Night-Stand morgens noch da gewesen ist :lachtot:

    Gestern Abend hatten wir wieder Besuch. Da die neue Freundin von einem Freund eine Hundephobie hat, musste Balou im ersten OG sein. Auf unserer Runde zwischendurch hat er zwei Frauen angebellt, die uns entgegenkamen. Es ist immer noch schwierig für ihn, wenn er lange auf jemanden zugeht. Kommen Menschen plötzlich, fällt es ihm leichter.
    Daran arbeiten wir, aber er nimmt keine Kommandos an, weil er so aufgeregt ist und meint, mich beschützen zu müssen (geht dann vor mir und will nicht neben oder hinter mir bleiben) und Leckerlis gehen wegen der Ausschlussdiät leider nicht.
    Ich weiß auch nicht. Aber weil er ja ein Golden ist, wird ihm dieses Verhalten meist verziehen. Gestern meinten die Frauen auch nur: Huch, hier ist doch gar nicht dein Grundstück!
    :ka:

  • Nur als Tipp - dieses Nah dran liegen und Kopf irgendwo drauf legen, heißt nicht unbedingt, dass er deinen besten Freund akzeptiert. Balou erinnert mich oft an den Loki in noch (und hoffentlich niemals :D) nicht so schlimm. Gerade, wenn er Streicheln nicht zulässt, was natürlich völlig okay ist, sich aber zwischen euch legen möchte - ich wäre da sehr vorsichtig, vor allem wenn es auch noch auf dem Sofa ist. Enges Liegen ist nicht immer Kontaktliegen. Bei Hunden, die unsicher sind, unabhängig davon, ob sie nach vorne gehen oder nicht, ist das oft auch ein Mittel, um zu versuchen den Zweibeiner einzuschätzen bzw zu kontrollieren. Er merkt ja so, wann sich dein bester Freund anspannt, sich bewegt usw. Es kann natürlich sein, dass es bei euch nicht so ist, erinnert mich nur an meinen Hund, der aus solchen Situationen heraus "nicht so nett" ist und ich da so sensibel geworden bin.

    Aber Loki darf generell an meinen Besuch nicht so dran, einmal schnuppern und so ist okay, aber ansonsten halte ich ihn, je nach Zweibeiner, auf Abstand. Er würde nämlich sonst gerne allen ängstlichen Personen umgehend ihre Angst begründen, der Blödkopf. :pfeif: Mein bester Freund und mittlerweile Mitbewohner hatte eine Woche lang Besuch von einem Kollegen, die ganze Woche lief es problemlos ab. Dann wurde ich mal wieder zu mutig und habe Loki im Flur fressen lassen, die anderen aber gebeten kurz im Zimmer zu bleiben, die haben nämlich eh gerade einen Fim geschaut. Als Loki dann schon mindestens 5 Mins fertig war, stand er noch im Flur und ich hörte den Bekannten aufstehen. Also bin ich in den Flur - ich würde Loki nie mit Fremden ungesichert unbeaufsichtigt lassen - und konnte gerade noch einen abspringenden Loki erwischen, der meinte, er müsse dem Besuch kurz sagen, was er davon hält so nahe zu sich und seinem Napf zu kommen. Dabei war er gerade erst aus der Tür raus und noch drei Meter entfernt. :muede: Passiert ist ihm glücklicherweise nicht viel außer ein paar Schrammen von Krallen am Bein. Aber was lerne ich daraus? Nur noch Maulkorb drauf, wenn mein Mitbewohner Besuch hat.


    Zum Entgegenkommen:

    Schaust du die fremden Menschen an, wenn sie dir entgegenkommen? Das habe ich anfangs gemacht, weil ich immer dachte "Oh Gott, Loki starrt den an, der guckt uns an, hoffentlich macht Loki gleich keinen Terz, .." also ein Teufelskreis, der dafür gesorgt hat, dass ich mich angespannt habe und Loki erst recht einen Grund gegeben habe Fremde als doof einzustufen. Seitdem ich mit der mir-sind-alle-anderen-egal-Einstellung herumlaufe, klappt es nahezu probemlos. Bei uns helfen in solchen Situationen, wenn uns jemand entgegenkommt und ich merke, dass Loki ihn, warum auch immer, anstarren möchte, auch keine Leckerlies oder positive Verstärkung. Er bekommt von mir eine Korrektur, ein Alternativverhalten(Nasentouch) geboten und wir können dann problemlos dran vorbeilaufen. Normalerweise reicht inzwischen aber eine minimale Korrektur aus und er weiß, dass er nicht aufzupassen hat und läuft brav seines Weges. Das sieht so aus, wenn uns jemand entegegenkommt, nehme ich ihn auf die abgewandte Seite, sollte Loki denjenigen fixieren wollen, drehe ich mich kurz zu ihm ein und er weiß, dass er einen Schritt zurückzugehen hat. Merke ich, dass er müde ist, schicke ich ihn verbal ein paar Schritte zurück. =)
    Seitdem ich ihm klar sage, dass er sein Möchtegernaufpassen (was meiner Meinung nach kein Aufpassen ist, sondern er möchte Fremde maßregeln, weil sie mir zu nahe kommen, er nutzt mich da als Ressource, also bei Loki jetzt) nicht dulde, läuft es ehrlich richtig gut. Wir gehen momentan sogar problemlos an Kindern vorbei und älteren Menschen mit Rollator, die ihn immer anstarren. Er zeigt kein Interesse und sucht durchweg den Blickkontakt mit mir, was mich richtig freut.

    Nach wie vor ist es schwierig, wenn wir auf Bus oder Bahn warten und uns Fremde ansprechen bzw:
    "Warum trägt er denn einen Maulkorb?"
    "Aber der sieht doch so lieb aus?"
    "Ist der so böse?"
    "Der arme Hund!"
    "Muss er das tragen?"
    "Sagense mal, warum hat der das da?"
    "Warum trägt er denn eine Maske?" (erinnerte mich an die Kinder, die gefragt haben, warum er denn einen Mundschutz trägt :D )
    "Das ist doch gar kein Kampfhund!"
    "Na, brauchst du das?" (GROARWUFFSCHNAPP - ein kleinlautes "Ah ja, okay, ja ja, ich seh schon" folgte)
    und mittlerweile bin ich dazu übergegangen auch das einfach zu ignorieren und so zu tun, als würde ich das nicht hören. Ich glaube, dass liegt daran, dass mich das einfach so nervt, dass Loki deswegen sofort reagiert. Aber naja, so gehts ganz gut, auch wenn man sich so keine Freunde macht. :hust:

  • Wir haben gestern mal ein Experiment gewagt und waren mit Marley in der Innenstadt unterwegs. Ein paar Mal musste er da schon mit, wenn wir Essen gegangen sind, aber da sind wir immer mit dem Auto hingefahren, schnell die Strecke zum Restaurant gegangen, wo er sich unter dem Tisch verkrümmelt hat, und auf dem Rückweg dann halt zügig zurück zum Auto.

    Gestern ging's dann schon zu Fuß los (ist eigentlich keine so weite Strecke) und dann einmal wirklich quer durch zu einem Restaurant, in das uns Freunde eingeladen haben. Es war nicht wirklich viel los, aber auch nicht so wahnsinnig wenig. Für Marley war es definitiv viel, aber ich hatte das Gefühl, er war meist noch in einem Erregungszustand, der Lernen/Denken noch ermöglicht hat. Beispielsweise konnte er meist noch Leckerlies annehmen. Ein paar Mal waren ihm Situationen zu viel, wenn es besonders eng wurde, aber er hat sich nach solchen Momenten sogar einige Male geschüttelt. Stressschüttler, natürlich, aber er war schon bei weniger Leuten so verkrampft, dass an Schütteln gar nicht zu denken war. Daher fand ich das für mich auch positiv.
    Im Restaurant lag er dann in einer Ecke neben dem Tisch, erst recht abgewandt von anderen Leuten, aber nach einiger Zeit hat er sich von selbst so hingelegt, dass er besser gucken konnte - mit abgelegtem Kopf und unter den Beinen unserer Freunde hindurch, die er jetzt auch noch nicht so richtig gut kannte.
    Nach dem Essen mussten wir natürlich noch quer durch die Innenstadt zurück, aber Marley hatte sogar noch genug Konzentration/Energie, um ziemlich gesittet an der Leine zu gehen und weitestgehend ansprechbar zu sein. Der Heimweg durch ruhigere Nebenstraßen war sogar fast so etwas wie entspannt.

    Definitiv würde ich so etwas nicht jeden Tag mit ihm machen und danach immer mindestens zwei ruhigere Tage einplanen, aber es ist schon schön zu sehen, dass es inzwischen möglich ist, ohne dass er völlig in Stress oder gar Panik verfällt. :dafuer:

    Außerdem habe ich das erste Mal eine wirklich angsthasenfreundliche Reaktion einer Passantin erlebt... die hatte uns zwischendurch neugierig angeguckt und mich dann angesprochen, aber als ich sagte, dass Marley ängstlich ist, hat sie sich sofort abgewandt, sich mit etwas anderem beschäftigt und uns quasi noch viel Erfolg beim Training gewünscht. Schön, wenn mal jemand nicht mit einem vorgebeugten, Hund anstarrenden "aber du muss doch keine Angst haben!" reagiert... :gut:

  • @Jadra Das klingt toll! Bei uns habe ich auch das Gefühl, dass ihr Stadttraining hilft. Einfach mal etwas durch die Fußgängerzone eiern, wenn nicht so viel los ist. Da bleibt sie auch gelassener, wenn wir mal angesprochen werden.

    Schön, wenn mal jemand nicht mit einem vorgebeugten, Hund anstarrenden "aber du muss doch keine Angst haben!" reagiert...

    :gott: Dem kann man nichts hinzufügen. Mich macht das momentan so wahnsinnig.

    Wir waren vor wenigen Tagen im Stadtpark, Frau Hund hat alles wirklich grandios gemeistert. Am Ende sind wir noch in einem Café auf der Terasse gesessen und eine ältere Dame am Nebentisch hat schon immer wieder geguckt und auch gefragt was das für ein Hund ist etc. Mein Hündin war erstaunilch ruhig und wurde entsprechend gelobt. Dann kam noch ein anderer Hund ins Café. Zu dem ist die Dame dann sofort hin, vermutlich weil er klein und wehrlos aussah :roll: , und musste ihn unbedingt streicheln. Währenddessen wollte wir gehen. Dann kam sie zu uns. Meine Hündin sitzt neben mir. Sie spricht und schaut den Hund an. Hund knurrt. Ich erkläre, u.a. das Anstarren-Thema. Frau starrt weiter. Hund flippt. Ganze Terasse guckt. Sagt sie doch ernsthaft "Ich hab keine Angst vor dir" und starrt weiter. Herzlichen Glückwunsch, der Hund dafür vor dir du doofe Nuss :headbash: Hund flippt noch mal, Frau weicht erschreckt zurück und meinte noch tatsächlich, ob ich schon festgestellt hätte, ob sie auf bestimme Farben der Klamotten reagiert oder so. In lautem Ton (musste ja das groaarrichfressdichgleich meiner Hündin übertönen) meinte ich nur erneut und mittlerweile genervt "Nein, es ist das ANSTARREN" woraufhin wir gegangen sind. Grrr.

    Ich kann meiner Hündin ihr Verhalten langsam echt kaum verübeln. Ich versteh gar nicht was los ist in letzter Zeit, dass sich niemand mehr für meine Bitten und Erklärungen interessiert. Das war echt nicht schon immer so schlimm...

  • @liluma

    Echt doof sowas, vor allem weil es ja Anfangs so gut klappte. Und dann durch eine unbelehrbare meinende Hundeflüsterin :mute: wieder kaputt gemacht wird. Sowas ärgert mich dann auch immer . Gott sei Dank haben wir solche Situationen sehr selten. Wenn dann macht Mr. seine Ansage, die erschrecken dann und ich sage dann nur"na ja, ich habs ja gesagt".. :pfeif:
    Ist halt immer doof, weil dann die meisten Leute denken, was für ein böser Hund, was für eine HH..doch das sich eben ein Mensch gerade FALSCH verhalten hat, sehen da die wenigsten..leider :|
    Vielleicht sollten wir mal zusammen ins Cafe gehen :ugly: :lol:

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