Werden alte Hunde dreißter?

  • Ich glaube, so arschig haben es Deine Vorposter gar nicht gemeint und das Gegenteil ist oft der Grund für "dreiste" alte Mitbewohner - menschliche und tierische. Man lässt den Opa Opa sein, nimmt's nicht mehr so genau mit der Etikette und dann fängt er an, seine Schrullen zu kultivieren...


    Ja, da hast du bestimmt Recht. Ich sehe leider öfter solche Fehlinterpretationen wie die, ich ich oben beschrieben habe. Vielleicht, weil alte Hunde "mein Ding" sind und ich einfach viel mit alten Hunden zu tun habe. Und ich musste auch erst einiges lernen - meine erste alte Hündin hatte sicher manchmal ihre liebe Not mit mir.

  • Bitte nicht meine Altersschwachsinnigkeit überbewerten. Das sag ich öfter. Das sage ich auch zu meiner Oma wenn die meint wieder 500 Packungen Zucker auf Vorrat kaufen zu müssen weil dieser gerade im Angebot ist. Ich meine das nicht böse oder respektlos. Wer mich kennt weiß das. :-)
    Ich bin der Meinung dass es von Megan natürlich keine Provokation ist wenn sie mal wieder erst beim 3ten Rufen kommt. Sie hört schwer und sieht mittlerweile auch nicht mehr gut. Aber man merkt ihr sehr an wenn sie keine Lust auf etwas hat wie am Strand spazieren zu gehen. Dann lässt sie sich so weit zurückfallen dass ich sie letztendlich irgendwann an die Leine nehme. Wenn sie merkt dass wir auf dem Rückweg sind ist sie schnell wie der Blitz xD

  • Dreist war und ist hier kein Senior aber mit den knapp 13 Jahren stellt sich schon eine extreme Sturheit ein. Hören na ja, das klappt eigentlich noch aber manchmal Will man nicht mehr so hören.
    Der Gang wird gemächlicher, schnuppern da ... schnuppern hier ... festsaugen dort und da muss Frauchen sind nun mal gedulden wenn sie ruft. Dann schlendert man langsam auf sie zu, pinkelt noch an einen Strauch und ja dann komme ich laaangsam. :D


    Nein es ist nicht das Alter, denn wenn ein Eichhörnchen zufällig den Weg kreuzt, dann ja dann sind unsere Senioren ratzfatz Junghunde, düsen wie nichts hinterher! :roll:


    Mit dem Alter kommt auch das Vergessen und so steht man schon mal öfter in der Küche, um daran zu erinnern das man doch Hunger habe und der Magen wohl nicht so gefüllt ist wie er sollte.


    Auch wenn dieses Alter manchmal anstrengend und etwas nervig ist, ich liebe es .......... diese Gemütlichkeit im Kopf, dieses Ausbremsen an Geschwindigkeit und verweilen! ;)


    LG Sabine

  • Ich behaupte ja sehr gerne, dass bei Maja der Übergang vom jugendlichen Leichtsinn zum Altersstarrsinn sehr fließend war, aber das ist dann mehr meine zwangsläufig humorvolle Haltung zu den Dingen, die mir dann wohl nicht wichtig genug waren, sie intensiv zu trainieren oder konsequent durchzuziehen ;)


    Ich hatte vor ein paar Monaten dein Eindruck, dass die MAdame deutlich sturer wurde und wesentlich schlechter abrufbar war. Als es mir dann so massiv auffiel, dass ich dachte, dass sie inzwischen evtl. wirklich altersbedingt schlechter hört, habe ich die Ohren checken lassen, vor allem, weil sie seit einiger Zeit öfter mal Driss im Ohr hatte, aber noch nicht behandlungsbedürftig hieß es. Wurde innerhalb weniger Tage aber zu einer ganz massiven Entzündung. Nach der Behandlung konnte mein Hund - oh Wunder - auf einmal auch wieder beim ersten Rufen kommen...


    Ich würde behaupten, dass unheimlich viele Dinge, die man unter Alterssturheit einsortieren würde, damit zusammenhängen, dass eben entweder ein körperlicher Grund vorliegt oder man selbst als Halter vielleicht auch nachlässig geworden ist. Ich geb das offen zu, als Junghund hab ich manche Dinge einfach stärker trainiert, mehr drauf geachtet, weil ich nicht wollte, dass sich das irgendwie einschleicht. Joa, hats damals auch nicht. Und dann wurde ich mehr "larifari" und der Hund, der ja nicht blöd ist, hats geschnallt und die Grenzen, die ich selbst gelockert habe, eben auch nicht länger so eng eingehalten... *hust* Da hilft dann der Griff an die eigene Nase. Tu ich mich mitunter aber auch schwer mit, muss ich auch immer mal wieder hinterfragen...

  • Hallo,


    meine Hündin fing so mit 14 Jahren an ein Eigenleben zu entwickeln. Ich schob es auf das Alter und habe sie so genommen wie sie war. Vieles habe ich nicht mehr so eng gesehen und einfach mehr Rücksicht genommen. Sie lief langsamer, war nicht mehr so aufmerksam, sah und hörte schlechter und war einfach süß.
    Optisch sah man ihr das Alter gar nicht an und wenn sie zwischendurch mal los flitzte schon gar nicht.
    Ihre Altersdemenz entwickelte sich ziemlich langsam, aber sie war einfach immer niedlich auf ihre Art. Im Bekanntenkreis wurde sie einfach nur verwöhnt und das bis zum Schluss.
    Das letzte Jahr war anstrengend wie mit einem Welpen, aber ich habe mich über jeden Tag gefreut den sie bei uns war.
    Sie wurde über 17 und es vergeht kaum ein Tag an dem ich nicht an sie denke.
    Ich hoffe das für mich später auch mal wer da ist und mich so mag wie ich dann vielleicht bin.


    LG Terrortöle


  • Das hast du sooo schön formuliert!

  • Meine Hunde sind bald 8, 9 und 10 und alle noch geistig und körperlich fit (ist ja auch noch nicht so alt ;)).


    Ich merke aber, wie ich früher sehr viel strenger war, die Hunde dementsprechend auch schneller und präziser gehört haben.
    Heute bin ich entspannter. Ob das am Alter meiner Hunde liegt oder daran, dass ich generell alles lockerer sehe weiss ich nicht.
    Hat halt die Konsequenz, dass alles ein bisschen "angepasster" läuft :D


    Ich denke, das wird im Alter auch nicht "besser" werden... :)



    Der jüngste der 3 ist noch nicht so lang bei mir. Er ist ein strebsamer, kleiner Gnom, der auch gern mitmacht. Manche Kommandos verweigert er aber :D Wenn draußen ekliges Wetter ist, brauche ich ihm gar nicht ankommen mit irgendeinem Firlefanz. Wo ich vor ein paar Jahren noch drauf bestanden hätte, frage ich heute allenfalls mal an, ob er denn mal platz machen möchte :p
    Manchmal möchte er, manchmal halt nicht. Ist mir wurst, die Hunde sind ja keine Maschinen. Und solange unser Alltag gut läuft, isses mir auch recht, wenn er noch mal prüfend schaut, ob er WIRKLICH vom Sofa runter soll. ;)



    Ihr seht, hier herrscht jetzt schon grenzenlose Anarchie und Chaos :D Ich freue mich also auf die Seniorenzeit mit den Pupsern.

  • Hallo,


    über meinen ersten Rüden schmunzeln wir noch heute.


    Er war ein Traum von einem Hund, er war gut erzogen und einfach problemlos.


    Er kam mit 8,5 Jahren zu mir - der Gehorsam war also nicht mein Verdienst und ich hab mir manchmal gewünscht, dass er doch so einbisschen wenigstens seinen eigenen Kopf haben könnte.


    Mit zunehmendem Alter kam das dann auch und was soll ich sagen, ich hab mich drüber gefreut.


    Er hörte wohl altersbedingt nicht mehr viel - so dachten wir, er hat einfach vieles überhört oder wollte es wohl nicht hören.
    Aber immer wenn ich bei meinen Eltern zu Besuch war und meine Mutter die Kühlschranktüre aufgemacht hat, dieses ganz leise "Schmatz" des Dichtgummis, hat schon ausgereicht um den alten Herrn aus welchem Raum auch immer in die Küche zu rufen :lol:


    Er wusste, da ist Wurst drin und er hat immer was abbekommen.


    Obwohl das schon lange her ist, reden wir immer mal wieder darüber - das bleibt einfach unvergessen :herzen1:


    Alte Hunde haben für mich einfach etwas besonderes, nein, sie sind besonders und sehr liebenswert.


    Viele Grüße,
    Andrea

  • Die alten Hunde in meinem Haushalt wurden auf unbeschreibliche Art abgeklärter und sehr weise.
    Es kam schon mal vor, dass der Senior sich was rausgenommen hat, was in jungen Jahren undenkbar geesen wäre, aber so liebenswert und charmant, dass es wieder eine Freude war.
    Bruno Leonberger hat sich in den letzten Lebensmonaten noch die Couch erobert und war dort selig.
    Sie haben alle irgendwelche Schrullen entwickelt, die ihren Charakter noch verdeutlichten.
    Alte Hunde verdienen so viel Respekt und Umsicht, auch Nachsicht.


    LG, Friederike


  • könnt ihr bei euren älteren Herrschaften im Alter auch eine zunehmende Dreistigkeit beobachten?



    Oooooh ja. :D
    Ali lebt inzwischen augenscheinlich nach dem Motto "Die Olle hat mich acht Jahre nicht erschlagen und wird es auch auf den letzten Metern nicht machen... also was juckt's mich?". Ich bin aber auch ganz ehrlich... meinen Blutdruck steigert das inzwischen nur noch selten. Ich habe mir angewöhnt, durchzuatmen und innerlich bis drei zu zählen und dann erst zu explodieren. ;) Die meisten Explosionen erspare ich uns beiden damit.


    Manche Situationen sind lustig, bei manchen rolle ich mit den Augen und manche nerven mich (mein Hund war nie verfressen, aber jetzt im Alter ist er's dafür gleich doppelt... unfassbar). Was soll's, so ist halt das Leben mit einem Senior. Ich liebe meinen Opa mit all seinen Marotten. =)

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