Wie läuft nun die Vermittlung eines Tierschutzhundes ab?

  • Deshalb finde ich es wichtig für die Tierschutz-orgas sich selbst auch mal kritisch zu betrachten.


    Auch mal? ;)
    Ich habe schon viel Kritik, Selbstreflexion und -kritik und auch Selbstzweifel in den Vereinen erlebt. Es ist wirklich nicht so, dass alle das ohne Sinn und Verstand machen, aber die fallen natürlich unangenehm auf!


    Klar, es gibt schlechte Vermittlungen, und es werden auch Hunde am Leben erhalten und vermittelt, die ich persönlich schon dreimal hätte einschläfern lassen (z. B. diese rumänische Hündin, der alle vier Beine abgehackt wurden - es ist mir bis heute ein Rätsel, weshalb der Tierarzt, dem sie gebracht wurde, sie nicht umgehend eingeschläfert hat).
    Aber natürlich sind die meisten Tierschutzorgas durchaus selbstkritisch, es wird intern diskutiert, wie man dies und das handhaben soll etc. Ich habe es auch schon oft erlebt, dass die "Aktiven" in konkreten Fällen Zweifel haben, ob sie richtig handeln oder wie sie überhaupt handeln sollen. Das Problem ist, dass ja irgendjemand eine Entscheidung treffen muss. Die kann auch eine Entscheidung gegen die Vermittlung eines Hundes sein, aber das ist eben auch eine Entscheidung. Und die kann auch falsch sein, oft erfährt man es auch nie.
    Unreflektierte Facebook-Vermittlungen finde ich natürlich auch schrecklich.


    Es gibt ohnehin keine Gerechtigkeit bei diesem Spiel, also kann man sich auch die Hunde aussuchen, denen man mit einer Vermittlung wirklich einen Gefallen tut (damit meine ich nicht nur junge und gesunde und unproblematische Hunde!). Davon gibt es ja auch zigtausend in den Tierheimen.

  • Allein die Entscheidung derer, die vor Ort sind und in die Tötung gehen, um dort dann zu entscheiden...du überlebst, du leider nicht... da bin ich insgeheim manchmal froh, das ich meinen " bequemen " TS-Hintern in Deutschland vorm PC sitzen habe und diese Entscheidung nicht treffen muss. :|

  • Ich glaub auch, dass es wahnsinnig schwer ist da Entscheidungen drüber zu treffen.
    Wobei Kerstin schon Recht hat, manchmal sind diese Entscheidungen echt hart an der Grenze.


    Eine Freundin hat einen Hund aus dem Ausland übernommen, der ein Bein gebrochen, das andere stark beschädigt hatte, sodass er sich nur auf zwei Beinen fortbewegen konnte.
    In Relation gesehen, ist es unglaublich wie viel Geld allein schon für seine OP drauf gegangen ist, nicht mal sicher ob er ein Zuhause finden wird.
    Nur die Op hätte es aber auch nicht getan, dazu kommt ja noch Physio, weitere Untersuchungen usw.


    Ich denke manchmal wird dann das wesentliche vergessen,
    z.B. Krallenpflege, saubere Zwinger, kleinere Gruppen, mehr Möglichkeiten zum Trennen, Aushilfen die sich mit den Tieren beschäftigen.


    Wahrscheinlich ist der Gedanke immer, dass die Hoffnung besteht, dass ein passendes Zuhause gefunden wird.
    Aber zu welchem Preis?


    Nur wie entscheidet man wer noch eine Chance hat?
    Aussehen, Größe, Wesen, Alter?
    Manchmal kann ein Hund das tollste Wesen haben und wartet doch 7 Jahre auf ein Zuhause, weil seine Fellfarbe ihn unscheinbar wirken lässt.

  • Klar, es gibt schlechte Vermittlungen, und es werden auch Hunde am Leben erhalten und vermittelt, die ich persönlich schon dreimal hätte einschläfern lassen (z. B. diese rumänische Hündin, der alle vier Beine abgehackt wurden - es ist mir bis heute ein Rätsel, weshalb der Tierarzt, dem sie gebracht wurde, sie nicht umgehend eingeschläfert hat).


    Der Richtigkeit halber: Es war Bulgarien, nicht Rumänien.
    Hab´s eben nochmal nachgelesen.

  • Allein die Entscheidung derer, die vor Ort sind und in die Tötung gehen, um dort dann zu entscheiden...du überlebst, du leider nicht... da bin ich insgeheim manchmal froh, das ich meinen " bequemen " TS-Hintern in Deutschland vorm PC sitzen habe und diese Entscheidung nicht treffen muss. :|


    Genau so! Ich habe lange die Meinung vertreten, deutsche Tierheime sind voll genug - ihr kennt das .... Aber eben voll mit DSH und anderen bissigen Vertretern. Die als Gassigeher zu betreuen ist eins, aber der eigene Hund soll dann bitte keine tickende Zeitbombe sein. Hatte auch einen Gassi-Kangal - der arme Hund - wird wohl im TH sterben. Solche oder noch problematischere Rassen ins Land zu holen finde ich sehr schräg.
    Weil ich (zu Beginn der mehrmonatigen Eingewöhnungszeit) nichts Passendes (Jagdhund oder Pudel, max. 20 kg, kein Welpe oder Senior) im deutschen Tierschutz gefunden habe, wurde es eine Spanierin. Für Leute, die Jagdhunde suchen ( auch Jäger haben zunehmend Auslandskunde) oder einfach nette Hunde, gibt es dort tolle Hunde - und für die Hunde hier tolle Familien. Aber wer wirklich (!) einen Herdenschutzhund sucht, hört sich vermutlich im Kollegenkreis um.

  • Ist das so, dass Jäger auf Auslandshunde zurückgreifen?
    Ich meine, kennst du persönlich einen der sich Jagdhunde aus dem Tierschutz geholt hat und mit diesen auch aktiv arbeitet? (:

  • Ich kenne Förster mit TS-Jagdhunde (GR, E). Die sind jeweils schwer begeistert von den Hunden und der Arbeit mit ihnen. Einer durfte sogar - illegalerweise - die Junghundeprüfung abgelegen. Das ist das Problem dabei: Ohne Papiere im deutschen Wald - Skandal! (zumal die Ausländer und auch deutsche Mixe sind wohl oft "erschreckend" gut sind)


    P.S. Warum auch nicht? Ich habe auch einen Arbeitshund gesucht und wurde nicht enttäuscht (Weltbeste Jrötenzaun-Kontrolleurin etc.) Wenn sie nicht helfen würde, wäre das aber auch o.k. gewesen

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