Hilfe - hyperaktiver Welpe

  • Andere Leute hier würden Euch sicher noch eine Box empfehlen, in der der Hund mal eine Auszeit nehmen kann. Das scheint auch oft gut zu funktionieren, muss aber dem Hund freundlich schmackhaft gemacht werden. Eine Box ist definitiv nicht für "wenn der Hund nervt, wird er in die Kiste gesperrt" gedacht!


    Mein Kleiner hat auch eine Box, weil er auch gerne dazu neigt, mehr als genug durch Haus, Wohnung und Büro zu toben und dabei gerne mal das Ruhehalten vergisst.
    Gerade der Hund meiner Eltern, der im Welpenalter gut 20 Stunden am Tag durchs Haus sauste, da hat die Box sehr gute Dienste geleistet. Allerdings muss so eine Box erstmal gewöhnt werden.
    Hat der Hund aber dann verstanden, dass in der Box Ruhe herrscht, dass er darin Sicherheit und Entspannung findet, dann ist sie eine gute Alternative.


    Aber wie schon erwähnt, es ist absolut keine "ich sperre den Hund jetzt weg" Lösung.

  • Statt ihm beizubringen, nicht auf die Couch zu hüpfen, würde ich mich vllt mal zusammen mit ihm auf die Couch legen um ihn mit Körperkontakt und Geborgenheit zur Ruhe zu bringen.


    Mir tut Euer Welpe leid. Am zweiten Tag "Sitz" verstehen und können sollen. Ehrlich, manche Leute sollten sich lieber ein Stofftier kaufen.

  • Jeder Welpe/Junghund ist aktiv und jeder Welpe/Junghund muss in seinem neuen Zuhause "lernen".


    Stell Dir vor, Du wirst von fremden Menschen abgeholt, Du verstehst deren Sprache nicht, Du wirst in ein Flugzeug/Auto gegebracht und nach langer Zeit kommst Du an. An einem fremden Ort, mit fremden Menschen. Du kennst nichts, absolut nichts, verstehst deren Sprache nicht! Wie würdest Du Dich fühlen?


    Genauso geht es Deinem Welpen/Junghund: nichts kennen, nichts verstehen, hilflos auf sich alleine gestellt.


    Ein erfahrener Mensch würde sich Hilfe holen können. Dein Hund kann das definitiv nicht. Er ist Dir und Deiner Familie hilflos ausgeliefert! Und Du erwartest allen Ernstes, dass er "Deine" Hausregeln sofort akzeptiert, Dinge unterlässt, die Du nicht möchtest.


    Erst einmal eine Vertrauensbasis schaffen und dann langsam darauf aufbauen. Gib diesem Hund Orientierung, d.h. zeige ihm, wie er sich verhalten soll. Das wäre z.B. sich ins Körbchen zu legen, zu entspannen und dort in Ruhe seinen Kausnack zu vernaschen. Notfalls hilft man mit einer kleinen Leine nach (nur unter Aufsicht) und bindet an.


    Der Hund will und muss lernen. Das schafft er aber nur, wenn man ihm Zeit, Geduld und Orientierung gibt!

  • Hallo,


    das Einzige, was der Welpe nun benötigt, ist Geduld, Verständnis und Geborgenheit.
    "Sitz, Platz und Co." sind die unwichtigsten Dinge, die ihr ihm überhaupt beibringen könnt.
    Natürlich beherrscht er das noch nicht.
    Woher auch?
    Was habt ihr von einem Welpen aus dem Ausland erwartet?
    Natürlich ist der Kleine nun aufgeregt, alles ist neu für ihn.
    Er verhält sich vollkommen normal.
    Wenn euch das tatsächlich überfordert und er euren Ansprüchen nicht genügt, ihr euch das Ganze anders vorgestellt habt, gebt ihn zurück, damit er noch eine Chance hat, an Leute zu vermittelt werden, die Geduld und Verständnis haben, denn das ist genau das, was er nun benötigt.


    Alle Welpen müssen erst leinenführig werden, indem es geduldig geübt wird, das gilt auch für Welpen aus einer guten Zucht, auch diese werden nicht bereits erzogen vergeben.


    LG Themis

  • Hallo,


    eure Erwartungen an den Welpen waren wohl sehr hoch. Jedoch hatte der kleine bisher keine Möglichkeit sich bei euch einzuleben und wurde direkt mit 'Mahn und Tadel' begrüßt(Das heißt jetzt nicht, dass ich davon ausgehe, dass ihr den Hund nur anmeckert o.ä.). Würdet ihr da vetrauen aufbauen und mitarbeiten?
    Jeder Hund ist anders und gerade Hunde mit einer schlechten Vergangenheit bedeuten halt Arbeit und sie 'funktionieren' halt nicht immer sofort. Wie schon gesagt, lasst euch das mit dem kleinen noch mal durch den Kopf gehen und falls ihr euch weiterhin dafür entscheidet nehmt euch die Zeit und Geduld für den kleinen und lasst euch nicht unter kriegen aber seid euch der arbeit bewusst.

  • Vielen Dank schon mal für Eure Antworten!


    Genervt bin ich nicht.... er ist ja so knuddelig, daß man gar nicht böse werden kann...... aber Gedanken mach ich mir schon, daß er sich womöglich gar nicht erziehen lässt, wenn man ihn so hibbelig sieht......


    Warten wir mal die nächsten Wochen ab.......

  • Böse werden wäre auch der falsche Weg!


    Zeigt ihm mit Ruhe, Geduld und Gelassenheit, was er machen soll, anstatt "böse" zu werden, wenn er etwas "falsch" macht.
    Hunde machen nichts absichtlich falsch, sie wissen und können es (noch) nicht besser und ein Welpe (aus dem Ausland) doch sowieso nicht.


    Bitte noch kein "Sitz, Platz, Fuß, Rolle rück - und vorwärts" üben.
    Ein gutes Buch hat euch "Sadako" bereits empfohlen, es ist wirklich empfehlenswert.
    So, nun lehnt euch zurück, holt tief Luft und sagt euch:
    "Es ist noch ein Hundekind, was es nicht besser weiß und kann, wir müssen ganz geduldig sein".


    Dann wird das auch was.


    Alles Gute!

  • aber Gedanken mach ich mir schon, daß er sich womöglich gar nicht erziehen lässt, wenn man ihn so hibbelig sieht......


    Macht euch mal keine so großen Sorgen. Über den Hund meiner Eltern gabs in der Familie mehr als nur regelmäßig Streit. Er war als Welpe wirklich nicht klein zu kriegen, wurde dann zusätzlich noch hochgepusht und so war es fast schon normal, dass er als Welpe kaum geschlafen hat und sich mit allen möglichen Dingen selbst beschäftigte.


    Das hat sich aber geändert, nachdem der Tag strukturiert wurde und man klare und leicht verständliche Regeln aufstellte, feste Ruhezeiten einführte und man den Hund nebenbei körperlich und geistig auspowerte. Aber nicht zu viel, weil er sonst wieder durchdrehte. Da bekommt man erst mit der Zeit ein Gefühl dafür, deswegen dauerte es bei uns ein wenig


    Der Hund wird in wenigen Monaten 3 Jahre alt und hat sich wirklich top entwickelt. Wobei ich auch sagen muss eine wilde Hummel ist er heute noch, aber bei seiner Mischung wohl auch kein Wunder.


    Habt keine zu großen Erwartungen, sondern laßt den Kleinen erstmal ankommen und einleben. Solltet ihr dann immer noch der Meinung sein, dass der Hund nicht zu euch passt, dann könnt ihr euch immer noch entscheiden, ob ihr ihn wieder abgebt oder nicht. Aber im Moment sind eure Erwartungen viel zu hoch für diesen Hund und denkt daran, dass auch noch die Pupertät kommt. In den kommenden 2 Jahren werdet ihr also genug zu tun haben.

  • Also Amy war auch sehr wild und hyperaktiv am Anfang. Kam gar nicht zur Ruhe, wollte ständig Aufmerksamkeit und an Schlaf war nur nachts zu denken. Nach ein paar Wochen Eingewöhnung wurde es langsam besser. Man darf nicht von Anfang an erwarten, dass der Hund so ist, wie man ihn sich vorstellt. Schon gar nicht ein Welpe und dann auch noch aus dem Ausland. Lasst den kleinen Kerl in Ruhe ankommen und fangt dann langsam an, ihm eure Welt mit euren Regeln zu zeigen. Bei uns hat es geholfen, Amy immer nachdem wir draussen waren, auf Ihrem Platz anzubinden, ihr etwas zu kauen zu geben und sie nicht zu beachten. So lernte sie mit der Zeit, dass im Haus Ruhe ist und sie nichts verpasst.


    Meiner Meinung nach ist es auch ein Irrglaube, dass man dem Hund als Welpen schon alle möglichen Regeln / Befehle einprügeln muss (um ehrlich zu sein, habe ich das am Anfang auch geglaubt, aber mit der Zeit bin ich da entspannter geworden). In unserem alten Zuhause durfte Amy z. B. aufs Sofa. Mein neuer Freund möchte das aber nicht, von daher musste sie lernen, dass das nun tabu ist. Und sie hat es gelernt, auch noch mit über einem Jahr.


    Dein Kleiner wird sich also erziehen lassen, ganz sicher! Gib ihm noch ein bisschen Zeit! Mit dieser Zeit und viel Geduld wird aus dem Kleinen sicherlich auch ein toller "Großer" :bindafür:


  • Das hatte ich am Anfang von meiner Hündin auch gedacht. Nur war die schon 2 Jahre. Sie wuchs bei einem Vermehrer auf und wurde dort als "Zuchthündin" missbraucht.
    Sie kannte gar nichts als sie zu mir kam. Ich war erst Pflegestelle und nach 6 Wochen wurde ich zum Pflegestellenversager.
    Es hat ca. 2 Monate gedauert bis sie "Sitz" konnte. Und dann hat sie gemerkt, wie toll es ist, mit mir zu arbeiten.
    Jetzt habe ich sie über 2 Jahre und bin schon 1 3/4 Jahre mit ihr bei der Rettungshundestaffel, wo sie sich sehr gut macht.
    Im Herbst wollen wir noch die Begleithundeprüfung machen und nächstes Jahr werden wir uns an unsere erste Prüfung als Rettungshund machen.
    Also nicht aufgeben und lass dem Kleinen Zeit sich bei dir einzugewöhnen.
    Dann kannst du auch irgendwann mit ihm arbeiten.



    Liebe Grüße Sabine mit Leo

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