Relativ langes Spazieren bei jungen Hunden wirklich sinnvoll?

  • Ich bin da pingelig.


    Ich habe bei einem meiner Hunde aus Dummheit dafür gesorgt, dass er seit dem achten Lebensjahr mit schmerzhaften Arthrosen zu kämpfen hat.
    Die Schuld liegt bei mir. Ich habe den jungen Hund damals fleißig “ausgelastet“.


    Ich bin verantwortlich für das Leid, jahrelang. Das tue ich nie wieder einem Tier an.

  • Ouh Backe, wenn ich das hier so lese, muss ich mich bremsen.
    Ares ist neun Monate jung, wir sind zwischen 90 und 120 Minuten tägl. unterwegs. Ich hab`s echt überschätzt. Meine Devise war stets: lieber zu viel, als zu wenig. Hund soll schließlich zufrieden sein...
    Jetzt plagt mich das schlechte Gewissen! Mir war schon klar, dass man aufpassen soll, aber...puh, 60 Min.?

  • Hilde hat zwar immer wieder mal nen langen Spaziergang gehabt, so vielleicht einmal die Woche, aber für gewöhnlich täglich auch immer nur kurze Gänge.


    Sie bekommt sogar heute noch nicht täglich nen großen Spaziergang - liegt aber nicht (mehr) an den Knochen mit ihren 19 Monaten, sondern am "Chill-Modus". Neben dem Hundesport gibts hier immer ein zwei Tage wo sprichwörtlich nichts passiert.

  • Ich finde das sehr viel. Und auch die Aufteilung unglücklich. Zuviel Bewegung in dem Alter im Wachstum ist auch nicht gesund für die Gelenke.


    Wieviel würdest du denn gehen? Er ist unser erster Hund und da hab ich auf den Rat einer Kollegin gehört, die auch einen BS hatte.

  • Wieviel würdest du denn gehen? Er ist unser erster Hund und da hab ich auf den Rat einer Kollegin gehört, die auch einen BS hatte.


    Also vier Mal ne halbe Stunde Bewegung finde ich nicht zuviel für einen 7 Monate alten Junghund. Muskeln und Sehnen müssen auch Gelegenheit haben sich aufzubauen und zu stärken. Das passiert nicht zu Hause im Korb. Plötzliche Stops und enge Wendungen sollten nicht forciert werden, genauso wenig wie exzessives Treppensteigen, aber ausreichend freie Bewegung ist sehr wichtig für den jungen Körper. Die Motorik muss schließlich geschult werden.
    Als Hazel noch so jung war, hab ich die Bewegung auch auf mehrere kurze Gänge verteilt. Inzwischen mach ich eine große Runde am Tag und zwei, drei Pipirunden. Passt einfach besser in meinen Tagesablauf.

  • Kann nicht mehr editieren....


    Was ich noch sagen wollte, da finde ich es eher unnütz, dass ein 7 Monate alter Hund Tricks lernen soll. Grunderziehung und die Hausregeln sollten meiner Meinung nach im Vordergrund stehen im ersten Jahr.

  • Meine beiden (12 Monate und 14 Monate) kriegen morgens ne 10min Runde und Abends ne 10min Runde (manchmal wird das auch mit ner Runde toben im Garten ersetzt) und Nachmittags 30-90min, je nach dem wo wir sind. Im Schnitt sinds wohl 50-60min. Einen Tag in der Woche auch gar keine Gassigänge. Dafür mal HuPla und ne Runde mit Hundebekanntschaften. Und mir würde im Traum nicht einfallen da mehr zu machen, klar könnten sie, aber was solln die mal mit 5 laufen? Ich finds gut, dass sie auch mal weniger ab können. Ne 3,5h Tour schaffen sie trotzdem problemlos, das soll aber trotzdem ne Ausnahme bleiben. Und ich hab ach so aktive Hütis, wenn auch in "light".


    aber 2x 20min als große Runde fänd ich ätzend. Da kommt man ja nicht weit und hat die Runde irgendwann satt gesehen.


    Ziemlich genau so sieht es hier mit dem 6 Monate alten Jungspund auch aus. Morgens gleich nach dem Aufstehen und Abends vor dem Zubettgehen geht es kurz raus zum lösen, da der Herr dann meistens auch sein Geschäft verrichtet, kommen wir da auf vielleicht 10 Minuten (wenn überhaupt).
    Gegen Mittag geht es dann raus zur "großen Runde", das sind je nach Lust, Zeit und Wetterlage auch 30-90 Minuten. Da hat er aber hauptsächlich Freilauf, Leine gibt es nur für die 3,5 Meter über den Hof.
    Samstags ist dann HuSchu angesagt, da läuft dann nicht mehr viel, ab und an gibt es auch einen Spaziergang mit Toberei mit anderen Hunden, da sind wir dann auch schon mal länger unterwegs und ab und an gibt es gar keinen Spaziergang, sondern nur Freilauf beim Verein. Da kann er dann aber schalten und walten wie er mag.


    Ziel ist es jedenfalls nicht, dass der Hund jeden Abend völlig groggy im Korb liegt. Kann man mal machen, sollte aber definitiv nicht die Regel werden.


    2x20 Minuten fände ich hier auch schrecklich fad. Wenn ich von hier aus loslaufe, käme ich genau bis zum See und wieder zurück (alternativ bis zum Sportplatz und wieder zurück) und irgendwo hinzufahren lohnt sich für 20 Minuten ja nun auch nicht gerade.


    Letzten Sonntag waren wir insgesamt 4 Stunden mit zwei anderen Hunden plus deren HH unterwegs - davon war allerdings nur gut eine Stunde Spaziergang, der Rest war Freilauf auf der Wiese oder halt abgelegt warten während die Besis vor dem Ofen wieder aufgetaut sind. Hat den Kleinen aber ganz schön geschafft, der war gestern noch reichlich müde. Sowas bleibt daher definitiv die Ausnahme (und damit meine ich, ein, zwei mal im Monat, nicht mehr).

  • Noch als Ergänzung:


    Der Hund, den ich total ruiniert habe ist jetzt fünfzehn. Es liegen also schon viele Jahre leiden dahinter...


    Zum Glück habe ich es beim nächsten schon anders gemacht. Der ist jetzt 11 Jahre und wirklich topfit. Dann habe ich noch eine Sechsjährige, die auch gesund ist bisher.


    Ich gehe mit einem Hund, der 3 Monate alt ist ca. 15 Minuten, mit 6 Monaten eine halbe Stunde, mit einem 3/4 Jahr 45 Minuten und ab einem Jahr dann ca. eine Stunde. Es sind zwei Spaziergänge täglich, allerdings bleibt einer davon zeitlebens bei höchstens einer halben Stunde.


    Das Knochengerüst eines überlasteten jungen Hundes altert schneller. Ich habe das schon oft hier im Forum geschrieben, aber noch mal an dieser Stelle:


    Es gibt eine Australian Shepherd-Hündin, die ist exakt genauso alt wie meine Cooma. Die Besitzerin wollte dem Bewegungsbedürfnis des jungen Hundes Rechnung tragen und ist in der Welpenzeit häufig länger gegangen als ich. Da ich meine Cooma zur Zucht zulassen wollte, stand das Röntgen auf HD an. Ich lasse dabei auch die Schultern mitröntgen, auch, wenn der Zuchtverband das nicht vorschreibt. Die Besitzerin der Aussie-Hündin ist mit mir zum Gutachter gefahren, wollte einfach für sich selber wissen wie es aussieht bei ihrer Hündin.


    Beide Röntgenbilder hingen nebeneinander als der Gutachter den Raum betrat. Er hatte die Info, dass er auf das meines Hundes schauen sollte. Er sagt im Umdrehen: "Soooo, welches der Bilder ist denn das ihres Hundes? Ach, ich seh schon, dass da ist ja von einem viel älteren Hund."


    Ja, der Unterschied war mehr als deutlich. Das Skelett des Aussies war deutlich heller. Das bedeutet, dass der Körper früher und schneller damit angefangen hat aus der Not heraus die Knochen zu verfestigen durch Einlagerungen, weil die Belastung in der Welpenzeit zu hoch war. Durch die Einlagerungen kann der Knochen natürlich auch nicht "ungestört" fertig wachsen.
    Beide Hunde sind jetzt sechs Jahre alt. Die Aussie Hündin hat immer wieder Probleme im Rücken, humpelt usw... Der Hund ist bei einem Spezialisten in Behandlung, bekommt dort auch Physio etc...

  • Wobei das mit Vorsicht zu genießen ist (also der Vergleich der beiden Hunde). Haben beide exakt die gleiche Menge an Vitaminen und Mineralstoffen im gleichen Verhältnis zur Gesamttenergiemenge des Futters bekommen?


    Ich habe wiederum von anderen Tierärzten gehört, dass einige
    Hunde eine nur mangelhafte Knochenstabilität aufweisen durch zu viel Schonung im Welpen- und Junghundhalter und auch sekundär entstehende Probleme im Bewegungsapparat dadurch entstehen können, weil Muskeln nicht genügend ausgebildet werden und mechanische Reize zur optimalen Ausformung der Gelenkpfannen fehlen.

  • Aber auch bei kleinen Hunden is es ein Problem das Ruhe und gelegentlich Hirn anstrengen nicht so genaugenommen wird.


    Dadurch verziehen sich viele Hundehalter mit kleinen Hunden zu dauerstress Hunden die ständig was wollen......


    z.B. raus, spielen, suchen, Frauli nerven usw...


    Bei meinem kleinen in der Spielstunde muss ich immer erklären das er nur da so wild ist, glaubt mir keiner.


    Er kann perfekt umschalten zwischen ok es tut sich, nix über wir gehen jetzt wohin nix groß zum aufregen, bis jaahhrrr party jetzt Vollgas.


    Es ist mein erster Hund und aus dem Bauch herraus erzogen inkl Huschu und ein wenig Glück vom Wesen von Lino hatte ich auch, aber ich denke es ist sooo wichtig uns und dem Hund keinen Freizeitstress zu verpassen.


    (Ich hoffe es versteht wer was ich meine) lg .LinouAlexandra

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!