Relativ langes Spazieren bei jungen Hunden wirklich sinnvoll?

  • Die Regel ist ja auch als Richtwert und nicht als "strikt dran halten" gedacht. Ist halt eine Faustformel, oder messt ihr auch immer mit dem Zollstock ob ihr "halben-Tacho" Abstand zum Vordermann habt?

  • Das es sich auf die Leinengaenge begrenzt, habe ich schonmal gehoert und finde das ok.


    Naja...man sagt doch HH gehen 3x pro Tag mit ihrem Hund raus, daher dachte ich bisher es gilt fuer 3x am Tag.

  • Das es sich auf die Leinengaenge begrenzt, habe ich schonmal gehoert und finde das ok.


    Naja...man sagt doch HH gehen 3x pro Tag mit ihrem Hund raus, daher dachte ich bisher es gilt fuer 3x am Tag.


    Nicht persönlich nehmen, du musst gerade nur mal als Beispiel herhalten:


    "Ich habe gehört", "man sagt doch", "ich dachte" - irgendwie ist diese ominöse Regel doch wirklich Wischi-Waschi, oder?

  • Ich weiß nicht, ich bin ja der Meinung das gerade ein junger Hund eher geistige Beschäftigung braucht statt körperlicher Auslastung. Damit meine ich Umwelt kennen lernen, Reize verarbeiten, Eindrücke sammeln. Dazu muss er ja nicht stundenlang Wege entlanglaufen. Das geht im Garten los und hört auf der Parkbank am Kinderspielplatz auf. Da ist soviel zum Verarbeiten geboten, das die Hunde nach meiner Erfahrung nicht lange brauchen um müde zu werden. Und da Hund ja bekanntermaßen beim Schlafen nach dem “lernen“ am besten alles verarbeiten kann, sollte viel Ruhe zum täglichen Programm gehören. Gepflegte Langeweile muss so ein Hund ja auch lernen, ist für viele schwieriger wie Sitz, Platz, Fuß :)
    Ich finde es für die Entwicklung beim Hund wichtig, das er einfach auch nur rumliegen und völlig entspannen kann.
    Es ist echt nervig, wenn ein Hund ständig darauf wartet, wann es endlich wieder rausgeht und bei jeder Bewegung die man macht wie angefixt jeden Muskel anspannt, damit er in 0,3 Sekunden bereitstehen kann falls es doch nach Spaziergang aussieht.

  • Was ich noch sagen wollte, da finde ich es eher unnütz, dass ein 7 Monate alter Hund Tricks lernen soll. Grunderziehung und die Hausregeln sollten meiner Meinung nach im Vordergrund stehen im ersten Jahr.


    Die Hausregeln kennt Iago und hält sie auch im großen und ganzen ein, testen darf man mal ;) , Grunderziehung gibt es bei uns nebenbei und nur neue Kommandos werden einzeln geübt! Wir machen auch nicht jeden Tag Tricks, es sind ja auch nur leichte Sachen wie Pfötchen geben, Schämen, Rolle machen(sind wir gerade bei). Das macht ihm unheimlich Spaß und mir auch, aber eben nicht jeden Tag! :smile:


    Ich wollte eigentlich nur nochmal unsere Gassigänge näher beschreiben.
    Wir gehen morgens und abends 30 min. Gassi-Schnüffel-Runde. Das heisst bei uns, ca 5.min. Beton laufen und 25min Feld und Feld! Schleppleine!
    Dann die Tobe-Gassi-Runden 5min Beton laufen und der Rest Wald und Feld jetzt meistens ohne Leine. Manchmal mit Hundekontakt oder wir toben so rum.

  • Nicht persönlich nehmen, du musst gerade nur mal als Beispiel herhalten:


    "Ich habe gehört", "man sagt doch", "ich dachte" - irgendwie ist diese ominöse Regel doch wirklich Wischi-Waschi, oder?


    Alles andere wäre ja auch Quatsch.

  • Ich denke die 5min-Regel soll nervöse Welpenbesitzer eine Linie vorgeben nach der sie sich richten können ohne das es den Hund(ob Rehpinscher oder Dogge) schadet. Glaube nicht das jemand von uns mit ner Zeitschaltuhr in der Tasche gegangen ist, aber gerade nervöse (Erst)welpenbesitzer tun sich doch leichter wenn sie einige Regeln haben nach denen sie sich richten können.

  • mir war von Anfang an bei all meinen Hunden wichtig, dass sie eine gewisse Flexibilität lernen. Sie kommen super damit klar, wenns einen Tag mal nur 2x10min runter auf die Wiese geht, oder am Wochenende dann eben mal einen 2-3 h Spaziergang zu machen. Durchschnittlich sind die Hunde bei uns wohl 1h am Tag draußen, einmal morgens und einmal abends, dazwischen gibts auch keine Pinkelrunden oder so.
    Ich finde auch, dass man bei jungen Hunden wirklich aufpassen sollte sie nicht zu überfordern. Als Lia noch ein Welpe/Junghund war, war mir wichtiger, dass sie neue Eindrücke sammeln kann, als dass sie lange unterwegs ist. Wir sind also mit dem Auto irgendwo hingefahren um dort dann die Welt zu entdecken, andere Hunde zu treffen oder schwimmen zu gehen. Außerdem war mir wichtig, dass sie lernt, Ruhe zu halten und zu entspannen. Obwohl sie charakterlich eher ein "Pfeffer-im-Hintern" Hund ist, ist sie jetzt mit knapp 2 Jahren sehr ausgeglichen und genügsam. Ich glaube mit einer anderen Führung, wäre sie aber wirklich ein fordernder und auch anstrengender Hund geworden, einfach weil sie wirklich Temperament hat.
    Viele (Arbeits-) Hunde werden jung wirklich überfordert, einfach weil die HH der Meinung sind "die muss man müde machen", tja nach müde kommt bekanntlich deppert und passiert das regelmäßig, hat man dann einen aggressiven/obsessiven/durchgeknallten Hund, der einfach permanent auf Hochspannung ist.


    Um zur Eingangsfrage zurück zu kommen: ich denke nicht, dass die Größe des Hundes ausschlaggebend für die länge der Spaziergänge sein sollte. Es ist mMn eher wichtig sich zu überlegen was man später mit dem Hund vor hat (will man einen ruhigen Familienhund, der bei Regenwetter auch mal mit dem Garten zufrieden ist) und was auch zum Hund und einem selbst passt. Ich sehe allerdings auch (zu) oft, dass Besitzer kleiner und Kleinsthunde meinen, zweimal am Tag einmal um den Block reicht aus "ist ja nur ein Chi, der brauch nicht so viel Auslauf...". Ich kenne auch eine Dame mit einem wunderschönen Doggenrüden, der aus Angst vor Überforderung in seinem Leben (er ist sicher schon 4 oder 5) noch nie länger als 20min am Stück spazieren war - und immer nur an der Leine!
    Ich denke hier ist (wie so oft) ein Mittelmaß am gesündesten. Man muss sich selbst mit der Entscheidung wohl fühlen, dem Hund muss es damit gut gehen und ein bisschen XMV ('xunder Menschenverstand) kann sicher auch nicht schaden :roll:

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